159. Garde Jagdfliegerregiment
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Su-27 vom 11.07.1987 bis 1992
Zum Thema Su-27 und AU-19 in Stargard, diese Bogendeckungen waren die ersten dieser Art außerhalb der Sowjetunion. Falls sich dort keine nachweisen lassen dann sind es die ersten überhaupt. Nach Stargard wurde in Reihenfolge AU-19 in Chojna, Wittstock und Merseburg errichtet, bzw. waren im Bau.
Der Baubeginn der ersten AU-19 in Stargard datiert bereits auf das Jahr 1984, mind. 4 Stück ließen sich zum Jahresende ausmachen.
1985 wurden 7 AU-19 erkannt.
1986 wurden bis zu 24 AU-19 in unterschiedlichen Stadien der Errichtung und Fertigstellung erkannt.
1987, dem Jahr der Einführung der Su-27 am Standort waren zum Jahresende 17 fertig gestellt und 9 weitere im Bau. Zu diesem Zeitpunkt verfügte das 159. Garde-Jagdfliegerregiment über 31 MiG-21SMT, 4 MiG-21UM, 13 Su-27S und 3 Su-27UB.*
1988 waren zum Jahresende 27 AU-19 fertig gestellt, die Maßnahme war dort damit offensichtlich abgeschlossen. Gleichzeitig begannen die Bauarbeiten zur Errichtung von AU-19 im benachbarten Chojna.
Dort mit interessanten Auswirkungen:
http://forum.hidden-places.de/showt...Flugplatz-Chojna?p=92177&viewfull=1#post92177
http://forum.hidden-places.de/showt...Flugplatz-Chojna?p=92180&viewfull=1#post92180
1989 wurde in Stargard mit der Umschulung des Personals vom 582. Jagdfliegerregiment aus Chojna begonnen. Auch dieses Regiment rüstete von MiG-21SMT auf Su-27S um. 1990 wurde die Umschulung abgeschlossen. Lediglich 6 AU-19 waren in Chojna fertiggestellt, weitere 4 im Rohbau.
Die drei KMZ-Dateien zeigen zwei entsprechenden Dezentralisierungszonen in Stargard sowie den Bereich für die bewaffnete Kette.
* vergleichende Angaben verfügbar unter
http://forums.airforce.ru/matchast/3582-su-27-istoriya-serii/
Zu den AU-19 zwei Anmerkungen:
Von oben ist es möglich diese von AU-16 zu unterscheiden.** Der Unterschied scheint hier meiner Meinung darin zu bestehen das die Zurollwege unterschiedlich breit angelegt wurden. Die AU-19 haben breitere Zurollwege als die AU-16, die AU-16 entsprechend schmalere im Vergleich zu AU-19. Das kann mit den Spurbreiten und Tragflächenspannweiten der Su-27 und MiG-29 zu tun haben. Weitere Gründe wie Aufmunitionierung und Versorgungsfahrzeuge sind möglich.
Wie bereits in RP erwähnt ist der Schutzgrad der Verschlusstore vom AU-19 deutlich erhöht worden. Es ist möglich in die Tore hineinzublicken von unten durch die Torwagen.
** von westlicher Seite wurde der Unterschied zwischen AU-16 und AU-19 bis 1990/91 offensichtlich nicht festgestellt. Ab 1991 setzte sich entsprechend die Erkenntniss durch das für Su-27 größere Schutzbauwerke notwendig sein müssen. Etwa 1993/94 realisierte man bspw. auf Seiten der Bundeswehr die Existenz von AU-19 in Wittstock. Diese wurden dort als GDF-18 bezeichnet, so wie AU-11 als GDF-10 wie auch GDF-11 tituliert wurden. GDF-12 als AU-13 und GDF-16 als AU-16 war ja bereits bekannt. Orientierung war hier offensichtlich der NVA-Sprachgebrauch.
Zu den Illustrationen verschiedener AU-19 die das auch verdeutlichen sollen:
1) Frontale Gesamtansicht mit Zurollweg
2) Sockelfundamente mit aufbetonierten Schultern als seitliche Begrenzung für noch zu verlegende PAG-14 (Stellfläche in der Deckung)
3) Detail der Segmentbögen mit innenliegender Stahlbeplankung
4) Torwagen mit fehlenden stählernen Abdeckplatten
5) Innenansicht Schutztor, Blick von unten nach oben. Rechts die schräge Tormittelwand, links die gerade Torinnenwand
6) wie 5), horizentaler Blick, Rechts die schräge Tormittelwand, links die gerade Torinnenwand
7) Fahrgestell des Torwagen
8) Illustration zur Verdeutlichung der Reduzierung der Waffenwirkung durch drei etwa 13-14 cm dicke Stahlbetonplatten
9) Zweistromabgaskanal, Vergleichsmessung mit AU-16 steht noch aus
10) Sockelfundament im einbetonierten Zustand
11) Materialstärke eines Segmentbogen etwa 48-50 cm Stahlbeton
12) Breite eines Segmentbogen mit 69-70 cm, bei 29 Meter Länge ergibt das je AU-19 etwa 82 Elemente, vier davon mit Versorgungsöffnungen
13) Materialstärke einer Torwand, etwa 13-14 cm, erkennbar sind zwei Lagen Bewehrung, jeweils etwa 2 cm von der Außenseite entfernt
14) sichtbare Bewehrung einer Torwand, quadratisches Muster, Abstand etwa 10 x 10 cm
15) Metalleinfassung einer Torwand, hier messbar 13 cm, die betonierten Aussenflächen weisen das typische Rautenmuster von PAGs auf
16) interessantes Detail, hier springt der erste Segmentbogen vor und hebt sich von der Giebelwand ab
Die Aufschrift OTK-2 auf der Metalleinfassung eines Torwandelementes verweist möglicherweise auf eine Firma in Nowosibirsk die sich mit der Herstellung von verschiedenartigen Eisenbahnwagen beschäftigt(e). Es gibt Hinweise auf Handwaffen sowie Schiebetore diese Firma betreffend.