Kap Arkona: Gefechtsstand 6. Flottille der Volksmarine

AW: Kap Arkona

Aus Blickrichtung Nord,
Und der von dort aus in 70m östl. Richtung kleinere Bunker.
Leider hatte ich den kleineren erst sehr spät gesichtet und hatte dann keine Gelegenheit mehr im Museum über dessen Hintergrund nach zufragen. Weiss zwischenzeitl. jemand näheres?
 
AW: Kap Arkona: Gefechtsstand 6. Flotille der Volksmarine

Vor Ort hat sich nicht viel getan. Anbei einige Impressionen von vergangener Woche. Hat jemand eigentlich in letzter Zeit auch mal den Bunkerkomplex ansich besucht?

Beste Grüße
Martin
 
AW: Kap Arkona: Gefechtsstand 6. Flotille der Volksmarine

Es gibt auch über der Erde da einiges Historisches » 2. Foto voriger Beitrag

Mit der Fertigstellung des kleinen Leuchtturmes im Jahr 1829 begannen hier die ersten Wetterbeobachtungen durch die Leuchtturmwärter. Von 1914 bis 1945 wurden die Wetterbeobachtungen von der Kriegsmarine durchgeführt. Seit dem 1. August 1946 wurde die Wetterwarte Kap Arkona in den (zivilen) meteorologischen Dienst der DDR gestellt (was so nicht stimmt » da gab es weder die DDR noch einen MD, aber sehr wohl Wetterbeobachtungen in der SBZ).

In der mittleren Etage des Turmes befanden sich mehrere Ferienwohnungen des MD der DDR (mehr als eine, genaue Zahl ad hoc unklar). Ihr könnt euch sicherlich vorstellen, was es jedes Jahr für ein Theater & Gerangel um die Vergabe gegeben hat.

Grüße Frank
 
Hallo Micha und Bitti, es gibt am KAp Arkona drei Bunker. Bild 4 ist der Bunker der prueßischen Marine von 1915, 10mx10m, nur tw. unterirdisch, 3 Räume, im Zusammenhang mit Marinesignalhaus zur Verbesserung des Funkkontaktes zu eigenen Schiffen. Bild 3 ist der sog. Arkonabunker: 1937/38 von der Wehrmacht gebaut, ab 1963 von 6.Grenzbrigade Küste mit der 4. Beobachtungskompanie genutzt, beste Grüße, Ellen
 
Ergänzung: Arkonabunker vor Leuchttürmen Richtung Königstreppe, der älteste Bunker der preußischen Marine befindet sich hinter dem Marinesignalhaus und dem ehemaligen Zwinger der Hundestaffel (Richtung Jaromarsburg/Osten), er ist nicht begehbar, da einsturzgefährdet
 
Bin grad dabei mein Archivablage umzubauen. Dabei ist mir dieses Bild aus dem Bildband "Gefechtsbereit" des Militärverlages der Deutschen Demokratischen Republik unter die Finger gekommen.

Das Thema mit der "Geheimhaltung von Bauprojekten der NVA" hatten wir ja schon mal. :encouragement:

Im Bunker ist auch das besagte Foto aus dem Buch von 1984 (mit den Mi-8) zu sehen.

IMG_7256.jpg

Und weil wir grad über der Insel sind, hier noch eine schöne Werbekarte des Militärverlages.

IMG_7247 - Kopie.jpg

Quelle beider Bilder: MV der DDR
 
Naja, das Bild ist ja nicht neu. Als der Fehler bemerkt wurde, verschwand die Ausgabe umgehend. Aber ich denke 1984 hat es schon längst nicht mehr des Redaktionsfehlers bedurft, um diese Anlage aufklären. Der Transport dieser großen Menge Fertigbetonteilen, dürfte kam mit der Rekonstruktion eines Leuchtturmes gerechtfertigt haben von Luftaufklärung mal ganz zu schweigen.
 
Interessant ist, dass die 1. Auflage des Buches von 1985 noch mehrfach im Internet gefunden werden kann, aber von einer 2. Auflage gibt es keine Spur, ggf. gab es die gar nicht, zumindest scheint das heute die wirkliche Rarität zu sein ;)

Gruß Klaus
 
Doch, es gab schon eine zweite Auflage - die hat dann aber keinen mehr interessiert. Der Bildband ist damals mit großem TamTam nicht nur verkauft, sondern auch verschenkt und als Präsent verteilt worden. So was kam an und ab mal vor. Der Schaden war dadurch noch viel größer.

Die zweite Auflage unterscheidet sich nur durch Austausch dieses doppelseitigen Bildes. Es ist damals nicht (oder kaum) kommuniziert worden, es wurde erst nach 1990 so richtig bekannt.

Grüße Frank
 
Über eine Bestrafung der Verantwortlichen ist mir nichts bekannt. Da hätten sicher so einige bestraft werden müssen, denn solch ein Band ist bis zur Veröffentlichung sicher auch durch manche höhergestellte Hand gegangen.
 
Da hätten sicher so einige bestraft werden müssen, denn solch ein Band ist bis zur Veröffentlichung sicher auch durch manche höhergestellte Hand gegangen.

Genau, durch die Abteilung der Militärzensur. Die hat die Arbeit auch im Militärverlag kontrolliert. Und über Bestrafungen bzw. Disziplinarmaßnahmen von Armeeangehörigen ist idR nichts dokumentiert.
 
Soeben finde ich das corpus delicti auch hier; 1. Aufl. ´85

Meint Ihr das Buch?
 

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Eigentlich wissen nur eingeweihte wie Bunker gebaut werden . Das auf dem Bild waren keine Bunker , sondern spezielle Gewächshäuser für Seegrasgurken ! Die kann man nur in Küstenregionen anbauen , wegen dem Meerwasser und dem speziellen Klima ...
 
@FA, korrekt, das ist gemeint. Du hast die Doppelseite gepostet, das sollte Seite 122 / 123 sein.

@AK, wenn dir das die mil. Geheimdienste so abnehmen - ok ;)

Grüße Frank
 
Hallo,

die Bunkeranlage beherbergt jetzt neue Ausstellungen. Unter dem Begriff Erlebnis- und Ausstellungszentrum MARE BALTICUM am Kap Arkona werden ab sofort drei Ausstellungen gezeigt. Neben NVA gehören nun auch die Themen Unterwasserarchäologie und Seezeichen dazu. Dabei sind wohl auch Wrackfunde vor der Küste des Kap Arkona. Die Ausstellungen sind in den 3 FB 75 untergebracht.

Im ehemaligen Marineführungsbunker am Kap Arkona zeigt der Förderverein Kap Arkona e. V. drei neue Ausstellungen:
Strandung der russischen Brigg DISPATCH am 6. Oktober 1805, die Geschichte der 6. Flottille der Volksmarine der DDR und Seezeichen in deutschen Küstengewässern. Die Reihe „Schiffskatastrophen vor Rügen“ wird durch die dramatischen Ereignisse 1805 um die DISPATCH vor Varnkevitz eröffnet.

Weiteres dazu hier:

https://www.ruegen-aktuell.de/2021/06/menschen-schiffe-schicksale/
 

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