Kanalchiffriergerät T-310/50

Das ist ja gut 10 Jahre her, schön das es immer noch von Interesse ist. Mittlerweile ist dazu ein informatives Buch [1] erschienen, es wird demnächst in einer erweiterten Auflage erscheinen.

Im Buch steht das 1990 als letzter LZS der LZS-33 eingeführt wurde. Dem Kontext nach liegt der Schluss nahe, dies in Vorbereitung der Regierungsverbindungen zwischen den beiden deutschen Staaten.

Es steht auch im Buch, das mehrere LZS gleichzeitig in der DDR im Einsatz waren - dies um unterschiedliche Nutzergruppen voneinander zu trennen. Das war auch innerhalb der Kommunikation des MfS so.

Verschiedene LZS wurden im ZCO vorgehalten und auf mathematische Eignung bzgl. der Systemsicherheit getestet, es fand eine kontinuierliche Kontrollanalyse auf möglicher Schwachstellen statt. Dies auch im laufenden Einsatz eines LZS. Die LZS-Leiterplatten wurden unabhängig von den Produktionsstätten der T-310-Geräte gefertigt und später in speziell gesicherten Umgebungen in die Geräte eingesetzt. Diese Leiterplatinen wurden unter direkter Kontrolle des ZCO hergestellt.

Ich fand es bemerkenswert keine Diskrepanzen zu den hier recht früh im Thread enthaltenen Mitteilungen zu denen im Buch zu finden. Das Buch ist selbst für Mathematiker harte Kost, (aber) zwischen den Formeln bzw. am Anfang und dem Ende stehen recht interessante Fakten.

mfg Frank

[1] Das DDR-Chiffriergerät T-310 - Kryptographie und Geschichte - Killmann, Stephan - Springer Berlin 2021
 
Eine T310 steht bei uns im Bunker Wollenberg. Besser ist aber sich die T310 im NVA Museum Harnekop anzusehen, da Jens Raeder sehr viel über diese Maschine weiß.
 
Die Chifriertechnik wurde ja aus allen Bauwerken abgeholt. Die russischen Fialkas wurden alle vernichtet oder gingen zurück in die Russerei.....
 
Ja, im Prinzip schon. Deshalb können jetzt nicht einfach 'Neue' auftauchen. Übrig blieben bei den T310 nur die aus den Objekten der damaligen Regierungsverbindungen.
 
Die in Harnekop ist nicht aus der 5001, habe ich vor längerer Zeit schon mal geprüft. Der Verbleib der 2 Geräte aus der 5001 ist nach wie vor ungeklärt. Die Gerätenummern sind 281/86 und 001/88. Im übrigen ebenso der Verbleib eines Gerätes M-105 (Agat) Gerätenummer 884/74 sowie mindestens einer T-353 (Dudek). Vielleicht wurden die beim Rückbau der 5001 einfach verschrottet.
 
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