Kühnhaide: Schießplatz

Ich hoffe auf weitere Fotos von den Teichen @peter-s , und lote mal die Tiefe aus bitte....
Strahlenmessergebnisse an verschiedenen Punkten find ich immer spannend...

Grüsse und bleib dran
 
Das ist aber schick Peter.
Viel Spaß beim Tauchen und Messen: :encouragement::encouragement::encouragement::encouragement:

Solltest Du ernsthaft Fragen zur Entstehung der Teiche haben- der zuständige Förster
hilft Dir da auf die Sprünge. Leider kein Raketensilo weit und breit.

Hier entlang >>> https://www.smul.sachsen.de/sbs/foerstersuche/index.asp

Vielleicht kannst Du vor Ort aber in Erfahrung bringen, was es mit den scheinbaren Fundamentresten südwestlich der
Schießbahn auf sich hat. 1 oder 2 Gebäude?

Siehe Screenshot

Anhang anzeigen 108765

Quelle: http://geoportal.sachsen.de/

VG
Andreas
 
Ups vergessen zu fragen @peter-s, warum hat du denn einen Geigerzähler? Und hast du schon mal erhöhte Strahlung gemessen? Und wenn ja wo?

Förster ist auch eine gute Idee!

Grüsse
 
Den Geigerzähler habe ich mir vor mehr als 15 Jahren einmal wegen meinem füheren Hobby, der Mineraliensuche im Erzgebirge, zugelegt. Ich wollte mir einfach sicher sein, bei Funden von Erzen (Wi-Ni-Co-Formation) keine strahlenden Teile mit in die Wohnung zu nehmen ;-) Der Hinweis war auch nicht ganz so ernst gemeint.
Für mich bleibt die Sache in der Mothäuser Heide immer noch ominös. Ich glaube auch nicht, dass man in Kühnhaide und Umgebung noch jemanden trifft, der sich mit Vorgängen Anfang der 90'iger hinreichend auskennt. Bei meinen Gesprächen mit ehemaligen NVA-Berufssoldaten wie auch Kameraden damaliger Feuerwehren, wie schon zuvor erwähnt, gab es immer wieder Hinweise, dass dort Raketen staioniert waren.
 
Voll spannend! Mineral suche hab ich auch mal angetestet, bin ja überwältigt was manche da so finden.... Ich würde mich sehr freuen wenn du da mal kurz was zeigen könntest, Steinbruch oder wo du so gesucht hast. Oder wie man die Suchgegend eingrenzt. Dann ist das mit dem Zähler ja angebracht!

Und wenn du ab und an mal ne Info schreibst zum Schießplatzthema oder neue Bilder hast, bitte stelle das ein.
Dankeschön!
 
Ich habe 1990-91 Diplomarbeit über die Mothhäuser Haide (in Karten und amtlich oft falsch geschrieben Mothäuser Heide) geschrieben, danach Anfg. der 90er dort ein Forschungsprojekt gehabt. In den 2000er verschiedene Gutachten und Forschungsprojekte zum Gebiet, auch die Erweiterung des NSG geht auch auf meine Initiative zurück. Teile des Schießplatzes liegen im hydrologischen Einzugsgebiet des geschützten Moores. Während meiner Dipl.-arbeit gab es noch Schießübungen der Sovjetsoldaten, auch das NSG wurde dann abgesperrt. Anfang der 90er Jahre hab ich manchmal auf dem ehemaligen Schießplatz übernachtet, in der Nähe einer damals noch vorhandenen Baracke, um bei Regen dort unterkriechen zu können. Als Relikte waren mir damals noch erkennbar der Kugelfänger des Infanterieschießplatzes, in meinen Karten "Ivans Wall" genannt. Im weiteren gibt es in der Mothhäuser Haide einen Ort, in dem nach Hörensagen mal ein Panzer eingebrochen sein soll, ich hab den Ort Panzerschlenke genannt.

Nach meinen Hörensagen- Infos hat die Sovjetarmee diesen in DDR-Volkseigentum befindlichen Ort 1968 im Vorfeld des Einmarsches in die Tschechoslovakej besetzt und dort gelagert. Nach vollendeter Niederschlagung des Prager Frühlings kamen sie wieder und haben wieder dort gelagert und einen Infanterie-Schießplatz daraus gemacht, der bis zur politischen Wende betrieben wurde. Im Prinzip und nach meinen, durch Archivrecherchen noch zu präzisierenden Infos, eine illegale Besetzung von Flächen des DDR-Staatsforstes, die aber von der DDR stillschweigend hingenommen wurde. Insofern auch nach meiner Meinung illegal die Privatisierung der Flächen des NSG zuzüglich oder einschließlich der illegal besetzten und ausgebauten Schießplatzflächen.

Hier sollten umfangreiche Archivrecherchen erfolgen, um aufzuklären, was dort wirklich geschehen ist. Ich würde mich freuen, wenn sich jemand findet, der dafür Zeit hat. Gerne können Sie mich dafür konsultieren, bitte aber als Gegenleistung die Ergebnisse Ihrer Recherchen mir mitzuteilen und auch auf dieser Seite zu veröffentlichen.
 
Zuletzt bearbeitet:
Wenn es sich um den Schießplatz oberhalb der Mothhäuser Haide handelt, so erinnere ich mich 1992-93 an eine einzige Holz-Baracke, neben welcher ich während meiner Feldarbeiten im Moorfoschungsprojekt manchmal im Schlafsack unter freiem Himmel übernachtet hab.
 
Die Teiche sind mir Anfang der 90er nicht besonders aufgefallen, sie lagen schon außerhalb unseres Betrachtungsraumes. Aber Amethystminerale wurden von Spaziergängern manchmal gefunden. Möglicherweise waren die Teiche ursprünglich Abbaugruben für Amethyst-Minerale, vielleicht auch durch die Sovjets, und möglicherweise hat das mit der geologischen Störung (Verwerfung) zu tun: Aus dem publizierten Forschungsbericht (Edom et al. 2011, S. 11):

"Das Grundgebirge wird ausschließlich von grobkörnig-flasrigen Orthogneisen gebildet, ist relativ großflächig und einfach
strukturiert (BEIER 1986). NEBE (1964) zählt sie - bei ihm Rotgneise genannt - zu den Gesteinen geringer Nährstoffversorgung.
CREDNER (1887) weist eine von Nordosten aus Richtung Krünigshaide hereinlaufende Störungsgrenze („Kriegwalder
Verwerfung“) aus; sie tangiert die Mothhäuser Haide südlich und trennt den „Grossflasrigen Gneis“ (Gnγ) im Norden vom östlich
anstehenden „langflasrigem Gneis“ (turmalinführend, gnγ). Grundwassernutzungen finden im Einzugsgebiet nicht statt."
 
Zuletzt bearbeitet:
Im Managementplan für das FFH-Gebiet Mothäuser Heide (Schindler et al. 2008) im Auftrag des LfUG steht auf S. 51:
"Im Bereich des ehemaligen Schießplatzes befinden sich 4 weitere, einst als Feuerlöschteiche angelegte
Kleinstgewässer von 130 – 180 m² Wasserfläche. Eines der Gewässer besitzt dystrophe Verhältnisse
(braune Wasserfärbung), ist von der Flächengröße und der Artausstattung (nur Warnstorfia fluitans als
lebensraumtypische Art) her jedoch nicht kartierwürdig. Die anderen 3 Kleinstgewässer mit Potamogeton
alpinus und Callitriche palustris sind als eutroph bis mesotroph einzustufen (potenziell eher LRT 3150), jedoch
von ihrer Flächengröße her auch unter der Kartierschwelle von 500 m²."

Da der Managementplan auch mit der Forstbehörde abgestimmt wurde, ist die Info über den Feuerlöschzweck vermutlich von der Forst. Das muss aber nicht die ganze Wahrheit sein.

Der Verkauf des Schießplatzes zuzgl. Naturschutzgebiet fand an Privathand aus dem Staatseigentum von Sachsen fand 1995 statt, einige Jahre später wurde das Gebiet weiterverkauft an den heutigen Besitzer.
 
Ich will damit nur sagen, dass bevor man spekuliert über diese Teiche und ihre eventuelle militärische Bedeutung, sollte man sich erstmal überlegen, ob diese militärischen Dinge unter gegebenen hydrologischen und geologischen Bedingungen möglich sind. Und damit erscheinen irgendwelche Raketensilos an den Orten dieser Teiche sehr spekulativ, egal was örtliche Beobachter vermuten.

Trotzdem bin ich weiter sehr daran interessiert, was auf diesem Schießplatz geschah, um die geschichtliche Entwicklung zu beurteilen und aus den geschichtlichen und naturwissenschaftlichen Zusammenhängen Schlussfolgerungen für den verbesserten und gerechteren Umgang (umwelt- und naturschutzfachlich) mit diesen Flächen ziehen zu können.
 
Man muss nochmal rekapitulieren, worüber hier bei diesen Thema geredet wird und was für Orte genannt werden: Der ehemalige Schießplatz Kühnhaide ist woanders als das manchmal zitierte Gelobtland. Ist das den Diskutierenden bewußt? Wenn ja, welchen Zusammenhang haben sovjetische Aktivitäten im Marienberger Vorort Gelobtland mit den Aktivitäten im abgelegenen Schießplatz Kühnhaide? WAs war in Gelobtland mit den Sovjets? Kann das jemand beantworten?
 
Der ehemalige Schießplatz Kühnhaide ist woanders als das manchmal zitierte Gelobtland. Ist das den Diskutierenden bewußt? Wenn ja, welchen Zusammenhang haben sovjetische .........WAs war in Gelobtland mit den Sovjets?


Mir persönlich ja :)
Was fällt bei Dir unter die Bezeichnung Gelobtland? Der Ortsteil explizit bzw. spezielle, angrenzende Bereiche- spezielle Infrastruktur zur Entladung an einer Seitenrampe zum Beispiel?

VG
Andreas
 
Danke für den Hinweis. Bisher fiel bei mir der Ortsteil darunter und ich wußte nicht, was das mit den Sovjets zu tun hatte. Aber wenn Du das jetzt so sagst, so ist in den vorherigen Post's vielleicht von der heute noch sichtbaren Bahn-Verladerampe an der Bundesstraße nach Reitzenhain die Rede. Ist dies so?
 
Aber wenn Du das jetzt so sagst, so ist in den vorherigen Post's vielleicht von der heute noch sichtbaren Bahn-Verladerampe an der Bundesstraße nach Reitzenhain die Rede. Ist dies so?

Wie hast du denn da gearbeitet bzgl deiner Diplomarbeit ? Hattest du damals keine aktuellen Karten dafür, das ist der ehemalige Güterbahnhof Marienberg-Gelobtland, der wurde (natürlich) auch militärisch genutzt (für den TüP der NVA und sicherlich auch für die GSSD).

Der ist in diesem Fall aber weiter oben mE nicht gemeint, es ist die Rede von Strassentransporten. Irgendwie muß neben Nutzung der Bahn die GSSD da ja auf ihren Schießplatz & Kaserne mit Technik uä gekommen sein. Das vorwiegend, wie oben beschrieben und dir auch bekannt, nachts.

Grüße Frank
 
Karten hatte ich natürlich, aber nur für die nähere Umgebung meines Moores, dort vor allem mit den Orten Kühnhaide und Reitzenhain. Was die Bahnlinie betraf, da achtet man nicht auf jedes Detail. Den Schießplatz habe ich mir erst später nach dem Dipl. angeguckt, wo ich schon Uni-Mitarbeiter war. Mache heute noch jährlich eine Studentenexkursion in die Moore dieser Gegend, aber nicht auf den Schießplatz. Der befindet sich allerdings teilweise in der Schutzzone für das Moor.
 
Ja, das ist allerdings so. Die Besatzungsmacht hatte auf so etwas (im Prinzip nirgendwo) keine Rücksicht genommen. Es gelang erst später, so ab Mitte der 80er, da etwas Einfluß zu nehmen.

Die Schutzzone haben wir erst in den 90er Jahren fachlich vorgeschlagen und wurde erst in den 2000ern behördlich-rechtlich festgesetzt. Das hatte mit den Sovjets nichts zu tun.
 
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