Königsbrück: Ausweichgefechtsstand / Bunker

Wie sind eigentlich die Begriffe "Personalzugang" und "Stabszugang" zu verstehen? Im deutschen SBW-Wesen sind sie nicht vorhanden und auch auf dem Lehrgang an der betreffenden militärischen Hochschule in Leningrad kamen sie nicht vor.
 
Ich weiß ja das es unhöflich ist jetzt eine Gegenfrage zu stellen aber von was für einer Hochschule ist da konkret die Rede?

Meine Interpretation ist jene: Stabspersonal nimmt den breiten Zugang und das normale Bedienpersonal den schmalen Zugang. Zudem kann der Stabszugang der sein der besser gestaltet ist bzw. als Tunnel von einem Dienstgebäude heran geführt wurde. Sofern vorhanden.

Möglicherweise sind das aber auch um die Jahrtausendwende kreierte Bezeichnungen der damals aktiven Bunkerszene.
 
@Büttner
Ich empfinde es in disem Fall nicht unhöflich und daher auch meine "schnelle" Antwort: Leningrader Militärhochschule für Ingenieurbauwesen (ohne das schmückende Beiwerk und den Namen).
 
@Büttner
Ich empfinde es in disem Fall nicht unhöflich und daher auch meine "schnelle" Antwort: Leningrader Militärhochschule für Ingenieurbauwesen (ohne das schmückende Beiwerk und den Namen).
Hab ich doch richtig geguckt, plötzlich stehen 72 Lebensjahre in der Leiste. Daher erstmal nachträglich Geburtstagsglückwünsche! Und ich weiß zwar nicht ob dieses Forum der richtige Platz dafür ist aber gerne würde ich und würden sicherlich auch andere erfahren was auf dieser Hochschule so alles gelehrt wurde. Und wo z. B. diese sich exakt befand?
 
Hallo @moses
Ich schließe mich den Glückwünschen an und erlaube mir die Frage, ob Du den letzten Chef ziviles Wohnungswesen der NVA kennst. Er hat eine Datsche in Deiner Ecke.

Bezuglich der Schwingungsdämpfung im SBW muss man unterscheiden zwischen schwingend gelagerten Plattformen, auf welchen die Technik/Apparaturen starr befestigt sind (VH 5001) und an der Decke schwingend abgehängten Teilen.

Das man das unterscheiden kann ist klar. Aber siehst Du da physikalische Unterschiede? Mal abgesehen von der unterschiedlichen Federkonstante erkenne ich die nicht.

Ganz allgemein wundert mich auch, dass bei der Deckenhängung praktisch nur die vertikale Stoßauslenkung abgefedert werden konnte - der Hintergrund erschließt sich mir nicht. Aber vielleicht gehört das in einen anderen Thread.

Zu Schwepnitz:
Wenn ich mich recht erinnere (ja, ich kenne das Bauwerk) war direkt neben dem Raum mit der schwingenden Plattform ein großer Raum mit aufgestelztem Fußboden, ganz typisch für ein Rechenzentrum. Im "Plattformraum" selbst gibt es recht große -ich weiß nicht wie die korrekt heißen- geschwungene Kabelüberleitungen, Kabelauflagen. Aus der Größe (Breite) dieser Überleitungen schlussfolgern manche, dass dort massiv Strom anlag.

Ich teile diese Schlussfolgerung nicht, alle anderen Installationen (insb. auch Klima) geben das nicht her. Es wird eher so gewesen sein, dass man dort für eine noch unbekannte Zukunft auf Vorrat plante.

Meine These ist eine andere:
In den 1970er, aber auch noch 1980er Jahren gab es Magnetplattenspeicher. Wer das nicht kennt: Man stelle sich einen durchsichtigen Tortendeckel aus Plaste vor. Dort packt man schwarze Langspielplatten rein - so etwa sah das aus. Im Grunde eine Festplatte, aber ohne Gehäuse. Das gegenstück war ein Gerät in der Größe einer Waschmaschine. Dort kam diese Urform der Wechselplatte hinein. Das ganze war sehr erschütterungsempfindlich. Daher vermute ich, dass eine ganze Anzahl solcher "Plattenlaufwerke" für ein Rechenzentrum auf der "Plattform" standen.

Wie sind eigentlich die Begriffe "Personalzugang" und "Stabszugang" zu verstehen? Im deutschen SBW-Wesen sind sie nicht vorhanden und auch auf dem Lehrgang an der betreffenden militärischen Hochschule in Leningrad kamen sie nicht vor.

Das kann ich recht genau sagen. Die Wikipedianer (die an Wikipedia schreiben) nennen das Theoriefindung: Da hat jemand, der früher in der Szene aktiv war, diese Vokabeln erfunden. eigentlich wird für den einen Zugang sogar "Generalszugang" gesagt.

Tatsächlich war der eine Zugang sehr komfortabel, er war mit Ofen(?)-Fliesen gefliest. Es besteht tatsächlich der Eindruck, dass dieser Zugang vorrangig für Stabsoffiziers- und Generalsdienstgrade gedacht war. Folglich hat dieser Mann den anderen Zugang Personalzugang genannt.
 
Ich kenne das hier besprochene SBW nicht, möchte aber trotzdem versuchen eine Beschreibung desselben vorzunehmen, um vielleicht doch noch „ etwas Licht in’s Dunkle zu bringen“. Dafür nutze ich das 3D-Modell sowie die Fotos, welche im web zugänglich sind als auch die Beiträge anderer user.
Bei dieser FüSt handelt es sich um ein monolitisches, zweietagiges SBW mit einem Haupteingang im 1.UG (mit sanitärer Schleuse) und einem Nebeneingang im 2.UG (ohne sanitärer Schleuse). Letzterer dient gleichzeitig als Notausgang. Der vorhandene, in das 2.UG führende Montageschacht ist nur temporär (Revisionsarbeiten oder Reko) nutzbar, da sein unteres Ende auf der Decke des 2.UG’s mit aufgelegten Betonplatten verschlossen ist. Diese wurden offensichtlich mit Gurokitt oder Ähnlichem abgedichtet. Ich vermute, dass er bei Inbetriebnahme des Bauwerkes auch an der Oberseite abgedeckt und gar mit Erdstoff überschüttet war. Es könnte aber auch sein, dass er sich innerhalb des großen Tarnbauwerkes, im südöstlichen Teil desselben befand. Auch ist keine Montageöffnung (innerer Montageschacht) zwischen dem 1.UG und dem 2.UG erkennbar. Um trotzdem Materialtransporte in/aus beiden UG’s zu ermöglichen, wurden die Tamboure sowohl des Haupt- als auch des Nebeneingangs mit breiten Schutztüren versehen worden. Wir haben es somit mit kombinierten Personen- und Transporteingängen zu tun.
Der Zugang zu den Eingängen erfolgt über Treppen und abgewinkelte Zugangstunnel.
An der Oberfläche münden diese Zugänge (2 Haupt- und ein Nebenzugang) in je einem Tarnbauwerk. Von der Nutzung des Nebeneingangs für Materialtransporte zeugen die auf der zugehörigen Treppe angebrachten U-Eisen für die Aufnahme/Führung eines wie auch immer ausgebildeten Transport mittels (analog zum SBW in Tessin).
Da beide Eingänge zum Betreten und Verlassen des SBW genutzt wurden, war natürlich auch festgelegt, wer welchen Eingang zu nutzen hatte. In der Regel dürfte gelten, operatives Personal den Haupteingang und sicherstellendes Personal den Nebeneingang. Aufgrund der Führungsebene (VOK) erfolg hier aber offensichtlich die Trennung in Generalität aufwärts und den Rest. Daher wohl die „umgangssprachlichen“ Begriffe „General-/Stabszugang“ und „Personalzugang“. Dieser Einteilung trägt hier auch die „Aufhübschung“ im Hauptzugangsbereich mittels Fliesen (keineswegs Ofenkacheln) Rechnung. Im Eingangsbereich eines SBW werden eigentlich nur die Tamboure, in denen die Spezialbehandlung erfolgt, gefliest.
Im SBW sind die beiden Geschosse über zwei Treppenhäuser verbunden.
Bei Ausfall des Landesnetzes erfolgt die Energieversorgung durch 2? DGA’s, welche im 2.UG angeordnet sind. Der Zugang aus dem Bauwerk zum NEA-Raum erfolgt über zwei Tamboure mit entsprechenden Schutztüren. Der erforderliche Treibstoff ist in 3 Tankbehältern zu je 10.000 l gelagert.
In einem an den NEA-Raum angrenzender Raum befindet sich eine mittels Tragseilen und Federelementen von der Decke abgehängte Plattform, beide Räume sind durch eine Türe miteinander verbunden. Um zu vermeiden, dass die Plattform bei Personenbewegung auf derselben seitlich ausschwingt, sollte sie durch Bolzen mit Sollbruchstellen an den Raumwänden befestigt sein (analog wie z.B. in Sprötau, nur dass dort der Fußboden nicht abgehängt sondern auf Federn gelagert war). Für die Aufstellung von Wechselplatten- und/ oder auch Magnetbandspeichern ist dieser Raum nicht geeignet, es müsste dann schon ein „abgehängter Cotainer“ sein, mit einer für diese Technik erforderliche Klimatisierung und Reinheit der Luft.
Ich wage mal die kühne Behauptung und sage, es war der Dispatcherraum mit all den für das „Fahren“ des SBW erforderlichen Bedien-, Steuer- sowie Anzeigeelementen und -einrichtungen. Dafür spricht für mich die Lage dieses Raums zur NEA und auch der auf der gegenüberliegenden Seite befindliche Raum mit dem gestelzten Fußboden, dem vermutlichen Zentralverteilerraum. Somit erklärt sich auch die hohe Anzahl von Kabelpritschen mit seitlich nach unten gewölbten Blechen für die Aufnahme einer großen Anzahl von Steuer- und Signalkabeln am Übergang zur Plattform. Im Übrigen werden alle Verbraucher im SBW mit max. 0,4 kV betrieben. Sollte bei SBW höherer Schutzklassen eine Trafostation in selbigen angeordnet sein, würde diese Oberspannungseitig auch nur mit 20 kV eingespeist werden.
Vom Vorhandensein eines Massekühlers ist auszugehe, seine Bauart sowie örtliche Anordnung geht aus den vorliegenden Unterlagen nicht hervor.
Für die Überdruckhaltung in der BW III sowie die Durchführung von Schleusungen befindet sich in der nördlichen Ecke des 2.UG’s ein Druckluftbehälterraum mit Flaschenbatterien. Es ist davon auszugehen, dass die zugehörige Kompressorenstation im vorgelagerten Raum installirt war.
Im 2.UG befinden sich in der nordwestlichen Ecke 2 kleinere und in der Mitte der südwestlichen Längsseite ein größerer Wasserspeicher(-raum), vermutlich für Trink-, Brauch- und Kühlwasser.
Im 2.UG ist an der Nordwestseite des BW ein Raum unterhalb der Sanitärräume angeordnet, vermutlich der Schmutzwasserbehälter. Seine genaue Höhenlage (in oder gar unterhalb der Bodenplatte) ist nicht erkennbar.
Interessant sind für mich die beiden Bauteile an der südöstlichen und nordwestlichen Qüerseite außer- und unterhalb des 2.UG’s. Ich vermute mal, es sind die Sammelkanäle der unterhalb des SBW in Längsrichtung verlaufenden Drainagerohre. Dieses System könnte in „Zweitnutzung“, auch wenn das verrückt klingt, der Massekühler sein. Eine weitere Möglichkeit wäre die Nutzung als Luftkühler für eine Injektorkühlung des Kühlwassers (analog VH 5005 oder 608).
 
Hallo Moses,

vielen Dank für deinen ausführlichen Beitrag! Ein Frage, der Begriff Injektionskühlung wird auch von Paul Bergner im "Delphin" in Bezug auf die 5005 erwähnt. Was kann ich mir genau darunter vorstellen ?

Grüße Skynet
 
Funktionsprinzip Injektorkühlung (nicht Injektionskühlung)
Außenluft wird in das geschützte Drainagesystem gefördert. Das von den Klimageräten und die NEA erwärmte Kühlwasser wird über Injektoren (Wasserstrahl-Luftpumpen) geleitet und saugt durch die Injektorwirkung (Venturidüse) kalte Luft aus der Drainage an. Beim Austritt aus den Düsen entspannt sich das Wasser-Luft-Gemisch und kühlt sich durch Wärmeleitung sowie den Entspannungs- und Verdunstungseffekt ab. Das so rückgekühlte Kühlwasser kann erneut als solches verwendet werden (Kreislaufprinzip). Die dabei entstandene feucht-warme Luft wird über die Fortluftanlage nach außen gefördert. In der BW III kann diese Luft in das Drainagesystem rückgeführt werden, wo sie sich wieder abkühlt sowie die Feuchtigkeit durch Kondensation verliert (Umluftbetrieb).
Quelle sind die „Technischen Erläuterungen“ zum VH608.
Ob das im VH505 genau so funktionierte oder dort die Dieselverbrennungsluft gekühlt wurde kann ich nicht sagen, vieleicht hat P.B. ja was missverstanden (Stille Post).
 
Auch ist keine Montageöffnung (innerer Montageschacht) zwischen dem 1.UG und dem 2.UG erkennbar. Um trotzdem Materialtransporte in/aus beiden UG’s zu ermöglichen, wurden die Tamboure sowohl des Haupt- als auch des Nebeneingangs mit breiten Schutztüren versehen worden. Wir haben es somit mit kombinierten Personen- und Transporteingängen zu tun.
Der Zugang zu den Eingängen erfolgt über Treppen und abgewinkelte Zugangstunnel.
An der Oberfläche münden diese Zugänge (2 Haupt- und ein Nebenzugang) in je einem Tarnbauwerk. Von der Nutzung des Nebeneingangs für Materialtransporte zeugen die auf der zugehörigen Treppe angebrachten U-Eisen für die Aufnahme/Führung eines wie auch immer ausgebildeten Transport mittels (analog zum SBW in Tessin).
Nach dieser Problematik hatte ich ja gefragt, daher auch an dich konkret die Frage, kennst du andere Standorte wo das auch wie hier mit zwei breiten Zugängen umgesetzt wurde?

Die Zeichnung bezüglich dem Montageschacht interpretiere ich übrigens so das selbiger nur eine horizontale Verbindung zum 2. UG aber eben nicht zum 1. UG hat. Auf der Decke zwischen 1. UG und 2. UG scheinen Betonplatten o. ä. aufgelegt zu sein. Auf der angenommenen Decke des 1. UG müsste sich auch eine Abdeckung befinden aber das ist Spekulation
 
@moses
In Ergänzung Deines Beitrags und zu Deiner Information (da Du das Bauwerk nicht gesehen hast) kurz und derzeit aus dem Gedächtnis:

* Das Bauwerk stellt insofern eine Besonderheit dar, als dass es faktisch ein Bürogebäude unter der Erde war: Es gibt unendlich viele Büroräume ohne weitere Technik. Es gab aber KEINE Lagesäle. Daher kann man nicht von einer strategischen Funktion ausgehen, ich tendiere zu einer sicherstellenden Funktion.

* Ein Notausgang wurde nicht erkannt.

* Massekühler: Möglicherweise gab es gar keinen. Parallel zur Tarnhalle gab es sechs (? muss nachsehen) in Beton gefasste, oberirdisch stehende, faktisch offen liegende Dingser, die in meiner Erinnerung und meiner Einschätzung eine Lüfterfunktion hatten.

* Plattformraum: Du beschreibst den Raum völlig korrekt. Mehr als 400V konnte ich dort nicht erkennen. Allerdings gab es (in meiner Erinnerung, muss nochmals nachsehen) auch keine Nachrichtenkabel in nennenswertem Umfang: Sender/Empfänger möchte ich ausschließen. Anders als in E. konnte man auf dem Boden der Plattform keine klaren Standflächen erkennen, meine ich.
Mit Deiner derzeitigen Einschätzung zur Funktion tue ich mich sehr schwer. Ich vermute schon, dass dort besonders schützenswerte Teile von Rechentechnik des damaligen technischen Stands standen. Das begründe ich sowohl mit der Anordnung der Räume als auch mit Schockschutz beweglicher, ggf. rotierender Rechentechnik.

Zu meinem Hintergrund: Ich kenne mich mit Rechenzentren aus, seit Jahrzehnten.

Frage:
Wie darf ich mir so eine Plattform-Sollbruchstelle vorstellen? Hast Du ein Foto oder eine Prinzipskizze für mich?

P.S: Zu Deinem anderen Beitrag, falls ich gemeint war: Ich stelle Deine fachliche Kompetenz nicht in Frage. Falls das irgendwann so rübergekommen sein sollte, bitte ich um Entschuldigung.
 
Habe es mal versucht den Text vom Kalten Krieg deutlich lesbar zu machen....aber ein Teil ging absolut nicht wegen dem Spiegeleffekt....Ich bekomm das Auto nicht weg im hintergrund:D
Aber ich bin demnächst eh nochmal dort und will mal zum Aussichtspunkt und so,dann mache ich nochmal ein bild wo man den Text komplett lesen kann.

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Ich hoffe die Karte ist nicht zu gross;)


Falls das nach all den Jahren noch interessiert:
Auf der in Beitrag #313 abgelichteten Info-Karte aus 2012 ist (und das bis heute!) das Sonderwaffenlager fälschlicherweise als "SS 20 Sprengkopfbunker" bezeichnet. Auf der Karte: untere Mitte, am linken Rand.
 
*Ich kenne keine SBW's mit zwei Eingängen und solch breiten Schutztüren.

*Der Montageschacht sitzt auf der Decke des 2.UG's auf. Da dieser Teil (Gang von NEA zum Tanklager) ein "Anbau" am 2.UG ist, führt er mit Abstand am 1.UG vorbei ohne dieses zu durchstoßen und hat auch keine seitliche Verbindung zu diesem. Somit kann es keine Abdeckung auf der Decke des 1.UG's geben.

*Wenn es keinen Lagesaal gab, arbeitete man villeicht mit Karten auf Tischen? Ich meine es ist kein GS der LSK/LV, die über 2-etagige Planchetts bzw. Projektionsflächen verfügen.

*Bei SBW mit 2 Eingängen ist der Nebeneingang gleichzeitig der Notausgang, ein zusatzlicher Notausgang kann entfallen (Richtlinie des Spezialbauwesens 1979).

*Laut "Sachsenschiene" gibt es einen Massekühler. Aus dem entsprechenden Foto kann ich allerdings nichts zur Bauart/Ausführung erkennen. Die "Rundlinge" über dem BW haben mit Sicherheit nichts mit einem Massekühler zu tuen. Sie werden ja als Antennenschächte (Anmerkung: für ausfahlbare Stabantennen?) deklariert. Anschaltpunkte für Antennen wären aus meiner Sicht auch möglich.

* Ja, die Plattform; ich bleibe dabei, keine Aufstellung von EDV-Technik (Fußboden Stahlplatten, nicht sauber genug für WPS-/MB-Technik). Den angrenzende Raum mit Ständerwerk würde ich aufgrund desen ungleichmäßigen Rasters nicht als "Rechnerraum" ansehen. Die Geräte von Großrechnern (ESER) wurden in SBW sowohl im "Rechnerraum" als auch im "Speicherraum" auf einer "Plattform" Befestigt, die auf Stahlfedern gelagert war Z.B. ORZ Garzau).

*Ich habe mehrere Jahre als "Leiter Instandhaltung" der RZ des ZGS-14 gearbeitet. Auch war ich mit Aufstellungsplänen für den Einbau von EDVA in die Rechenzentralen von SBW befasst und war an deren Aufstellung und Inbetriebnahme (zuletzt EC 1056/EC 1057) aktiv beteiligt, letzteren auch wieder mit ausgebaut.

*Zum Thema Plattform-Sollbruchstelle habe ich keine Unterlagen verfügbar.

*@martin2 Du warst nicht gemeint, ich wüsste gar nicht womit. Die Korrektur des Begriffs in Injektorkühlung betraf meine eigene Darstellung.
Die Verwendung des Begriffs Injektorkühlung in der 5005 bezog sich auf "Atombunker Kalter Krieg" vom "Bunkerpabst".
 
Danke für den Hinweis auf die Richtlinie des Spezialbauwesens von 1979. Damit ist der nicht vorhandene Notausgang geklärt.

Was meinst du denn mit "ungleichmäßigen Raster"? In diesem Bereich gibt es übrigens mehrere Räume mit aufgeständerten Boden. Und da komme ich zu meiner nächsten Frage wenn du erlaubst. Wie war die Be- und Entlüftung von EDVA in Schutzbauwerken gelöst? In Schwepnitz verfügen nämlich die Räume mit dem geständerten Fußboden über eine eigene Be- und Entlüftungsanlage. Deren Zu- und Abluftkanäle erstrecken sich in den betreffenden Räumen im aufgeständerten Boden und verzweigen sich dort vielfältig und in großer Zahl.

Aber was ich persönlich sehr interessant finde ist die Tatsache das auf dem aufgeständerten Boden im 2. UG (etwa 70 bis 90 Prozent) - von dem ich im oberen Abstatz schreibe - niemals Bodenplatten oder Abdeckungen gelegen haben!
 
* Da dieser Teil (Gang von NEA zum Tanklager) ein "Anbau" am 2.UG ist
Sende mir bitte Deine Mailadresse in einer PN, ich muss Dir was zeigen. Wegen Quellenschutz geht das leider nicht öffentlich.

*Wenn es keinen Lagesaal gab, arbeitete man villeicht mit Karten auf Tischen? Ich meine es ist kein GS der LSK/LV, die über 2-etagige Planchetts bzw. Projektionsflächen verfügen.
Lass mich anders beginnen:
SKP REDUT Möhlau besteht aus drei Bunkern: monolithisch plus zwei zweietagig ausgebaute Bogendeckungen. Im Hauptbauwerk befindet sich der zweifelsfrei erkannte Bereich GLAWKOM, in direkter Nähe fünf bzw. sechs Lagesäle/Lageräume, wohl den unterstellten Armeen zuordenbar. Der Bunker Königsbrück hat nichts, was ich als Lageraum ansprechen würde, auch nicht mit Tischkarten. Das geben die Räume nicht her. Das sind einfach nur Unmengen an Büros, vergleichbar mit dem Stabsbunker in Möhlau.

*Bei SBW mit 2 Eingängen ist der Nebeneingang gleichzeitig der Notausgang, ein zusatzlicher Notausgang kann entfallen (Richtlinie des Spezialbauwesens 1979).
Interessanterweise befindet im Zugangsbereich Hauptzugang eine Deckenluke völlig unklarer Bestimmung; war nicht aufklärbar.

*Laut "Sachsenschiene" gibt es einen Massekühler.
Ja, ich bedanke mich zudem für den Hinweis von skynet.

Die "Rundlinge" über dem BW haben mit Sicherheit nichts mit einem Massekühler zu tuen.
Ich muss Fotos sichten und zeigen; ich weiß.

Ja, die Plattform; ich bleibe dabei, keine Aufstellung von EDV-Technik (Fußboden Stahlplatten, nicht sauber genug für WPS-/MB-Technik).
Wir müssen uns nicht mit Gewalt einigen. Besser ist immer, wenn Widersprüche zu Thesen auch bekannt sind.

Den angrenzende Raum mit Ständerwerk würde ich aufgrund desen ungleichmäßigen Rasters nicht als "Rechnerraum" ansehen.
Ich halte das für die naheliegendste These, siehe unten.

Die Geräte von Großrechnern (ESER) wurden in SBW sowohl im "Rechnerraum" als auch im "Speicherraum" auf einer "Plattform" Befestigt, die auf Stahlfedern gelagert war Z.B. ORZ Garzau).
Zumindest ich weiß nicht, ob die UdSSR Sonderversionen für Militär baute, also massiver ausgelegt.

*Ich habe mehrere Jahre als "Leiter Instandhaltung" der RZ des ZGS-14 gearbeitet.
Ok, wir kommen mit ähnlichem Fachwissen, aber aus völlig unterschiedlichen Ecken. Zeitlich würde ich da gar nicht die Goldwaage bemühen, zumal Kolja in so einem Bauwerk sicher nicht den ältesten Raffel einbaute.

*Zum Thema Plattform-Sollbruchstelle habe ich keine Unterlagen verfügbar.
Das ist schade. ich schaue mal ob ich was erkennen kann.

*@martin2 Du warst nicht gemeint
Da siehst Du mich echt beruhigt, ich hatte schon ein schlechtes Gewissen - wusste aber nicht, welchs genau.

In diesem Bereich gibt es übrigens mehrere Räume mit aufgeständerten Boden. Und da komme ich zu meiner nächsten Frage wenn du erlaubst. Wie war die Be- und Entlüftung von EDVA in Schutzbauwerken gelöst? In Schwepnitz verfügen nämlich die Räume mit dem geständerten Fußboden über eine eigene Be- und Entlüftungsanlage. Deren Zu- und Abluftkanäle erstrecken sich in den betreffenden Räumen im aufgeständerten Boden und verzweigen sich dort vielfältig und in großer Zahl.
Ich bin zwar nicht fragt - aber das macht man heute auch so. Man pustet die Luft möglichst nicht wild im Raum rum, man führt die von unten direkt in die Rechnerschränke - und genau so sieht mir das dort auch aus.

Büttner meinte:
Aber was ich persönlich sehr interessant finde ist die Tatsache das auf dem aufgeständerten Boden im 2. UG (etwa 70 bis 90 Prozent) - von dem ich im oberen Abstatz schreibe - niemals Bodenplatten oder Abdeckungen gelegen haben!
Obwohl ich nicht gefragt bin:
Du stellst auf das Gerüst bzw. sogar direkt auf den Boden Deine Technik, stelle Dir heutige große Serverschränke vor. Damit hast Du 60% des Raums schon gefüllt - wenn es mal reicht: Denn Du hast keinen Platz zu verschenken. Platz ist irre teuer. Übrig bleiben quasi die Wege zu den Schränken, da legst Du lose die Platte. Bzw - aus dem prallen Leben eines Rechenzentrums: In der hohen Theorie ist das so. In der niederen Praxis fehlt hier und da eine Platte, man muss ja immerzu runter um ein Kabel zu legen, einen temporären Temperaturfühler zu installieren, zu schauen, ob sich Kondesnwasser im schlimmsten Fall bildet.
Wenn es blöd kommt, werden die Bodenplatten nicht termingerecht geliefert, dann muss es auch ohne gehen.

P.S: Zitierfehler (letztes Zitat) korrigiert. Danke für Hinweis.
 
Vielleicht noch mal zum Verständnis, ich war während meiner NVA-Zeit in keinem SBW der GSSD. Was ich hier mache ist der Versuch, euch mit meinem Wissen und Erfahrungen zu helfen, etwas "Licht ins Dunkle" zu bringen. Ich bin keineswegs unfehlbar und wenn Dieser oder Jener andere Ideen hat oder zu anderen Ergebnissen kommt, dann ist das eben so.

* Der geständerte Fußboden eines gewöhnlichen EDV-Raumes (wir reden von Großrechenanlage des ESER-Systems) besteht aus höhenverstellbaren Stützen, die im "gleichmäßigem" Raster von 60 x 60 cm mittels einhängbaren Streben untereinander verbunden sind. Die aufgelegten Fußbodenplatten mit den gleichen Abmaßen sind an den vier Ecken mit den Stützen verschraubt. Es gibt extra gekennzeichnete unverschraubte Platten für die Brandbekämpfung in Zwischenfußboden (und natürlich Platten, bei denen die Techniker "vergessen hatten" sie wieder zu verschrauben, weil sie öfter an dieser Stelle in den Fußboden mussten). Die Räume selber haben abgehängte Decken, Wände und Decken sind mit Schallschutzkassetten bekleidet. Die Geräte (überwiegend in Schränkform) stehen frei auf dem Fußboden. Die in separaten Klimaschränken aufbereitet Kühlluft wird über Lüftungskanäle unter den aufgeständerten Fußboden geblasen. strömt von dort über Öffnungen im Fußboden in die Geräte, kühlt selbige (Konvektion oder ggf. mit Lüfterunterstützung im Gerät). Die erwärmte Kühlluft tritt nach oben ggf seitlich (Wechswlplattenspeicher) wieder aus, gelangt in die Zwischendecke und wird von dort über Kanalsysteme zu den Klimaschränken rückgeführt (geschlossener Kreislauf). Die Belüftung der Rechnerräume selber erfolgt über zusätzliche Öffnungen im Fußboden.
Im SBW sind EDV-Räume genau so gestaltet und die Klimatisierung erfolgt ebenso. Ein Unterschied besteht darin, dass in Abhängigkeit von der Schutzklasse des BW’s die Fußbodenunterkonstruktion stabiler (Kasten-, U-Profile) ausgeführt ist und ggf. auch noch federnd gelagert ist. Die Geräte sind in jedem Fall an der Trgekonstruktion des Fußbodens Starr befestigt.
Von sowjetischen Großrechenanlagen in spezieller Militärversion ist mir nichts bekannt. Ich denke mal, wenn es sie gegeben hätte, wären sie auch bei und zum Einsatz gekommen.


*Neben den vorher betrachteten Universalrechnern gibt es in den GS viel öfter sogenannte Automatisierte Führungssysteme, in deren Bestand es natürlich auch Rechner gehören. Ich würde sie als Prozessrechnersysteme (nicht frei programmierbar) bezeichnen. Das wohl bekannteste ist „Almas 2“ bei den LSK/LV. Diese AFS sind in der Regel in Schränken und Stellagen unterschiedlichen Formats untergebracht die mit der Fußbodenunterkonstruktion fest verbunden sind. Diese Geräte werden zwangsbelüftet, d.h. die Kühlluft wird über einen Zuluftkanal im aufgestelzten Fußboden zugeführt und die erwärmte Luft über einen Abluftkanal an der Decke oder in der abgehängten Decke abgeführt (geschlossener Kühlkreislauf). Die Abluft wird in der Regel nach oben abgeführt oder, wenn die Raum- bzw. die Gerätegeometrie dies nicht hergibt, auch wieder nach unten in den aufgestelzten Fußboden. Genau die letztere Variante zeigt das Foto von @Büttner in #397. An dieser Stelle könnten z.B. 3 Sichtgeräte von Funkmessstationen gestanden haben oder andere Darstellungsapparaturen eines Feldführungssystems.
Fußbodenplatten werden schon auf der Unterkonstruktion gelegen haben, waren, wie auf dem Foto ersichtlich, aber wohl nicht mit der Tragekonstruktion verschraubt (siehe auch Beitrag von @ martin2 (#398).


*Was die Nutzung der operativen Räume betrifft, so habe ich auch keine Idee.


*das letzte Zitat in #398 ist von @Büttner, nicht von mir.


*@martin2: wo genau war eine Deckenluke im Zugangsbereich des Haupteingangs?
 
hallo in die Runde, zum Thema Sollbruchstellen an beweglichen Bauteilen, z.B. in der 5001 eine Sollbruchstelle an einem Container, recht simpel, U Profilstahlträger mit ganz dünner Schweißnaht am Rahmen des Containers stellt starre Verbindung zur Betonwand her, an der Wand nur Berührung, dort nicht befestigt, dieser würde dann einfach abbrechen und der Container kann dann horizontal schwingen, vertikal jeder Zeit , in dem Fall durch die Bauart der Aufhängung mittels Stickstoffdämpfer erklärt...

Genau, Martin2, diese "Waschmaschinen" meinte ich bei meiner Idee, damals gesehen in Harnekop glaube, dort allerdings auf festem Boden montiert, naja war ja nur ne Idee...

Grüße
PS: Foto entfernt, von mir selber
 
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