Israel: 7 Etagen unter der Erde - kein Problem...

fulcrum

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...in Israel, wenn auch kein Bunker im eigentlichen Sinne. Hier ein Bericht ( Quelle: Spiegel-online ):

Er ist Träger des alternativen Nobelpreises und er ist Israels Staatsfeind Nummer eins: Mordechai Vanunu. SPIEGEL TV hat den Mann getroffen, der das israelische Atomwaffenprogramm aufdeckte, jahrelang in Haft saß - und dem noch immer der Kontakt zu Journalisten verboten ist.
Vor 19 Jahren verriet Mordechai Vanunu das israelische Atomwaffenprogramm an eine britische Zeitung, wurde vom Mossad gekidnappt und in einem Geheimprozess zu 18 Jahren Haft verurteilt. Elf davon saß er in Einzelhaft.

Seit einem Jahr hat Vanunu seine Strafe abgesessen, aber richtig frei ist er dennoch nicht. Noch immer fürchtet die Regierung, der Mann könnte Geheimnisse preisgeben, könnte über seinen Verrat und die Zeit im Gefängnis reden. Aus diesem Grund darf Vanunu weder das Land verlassen noch mit Ausländern Kontakt aufnehmen. Auch mit Journalisten zu reden, ist ihm per Gerichtsbeschluss verboten.

Trotzdem hat er sich mit SPIEGEL-TV Mitarbeiter Don Corpening getroffen und erstmals mit einem deutschen Fernsehteam über sein Leben gesprochen (SPIEGEL TV Magazin am Sonntag, 22.15 Uhr). Im Interview berichtet er von seinen Erkenntnissen über die geheime Atomanlage Dimona in der Negev-Wüste und er erzählt, auf welche Art die Israelis die CIA austricksten.
Viele andere Spionageorganisationen wussten nicht, wo dieses Gebäude war. Ich habe in diesem Haus gearbeitet. Es war 23 Meter unter der Erde, es gab zwei oberirdische Geschosse." US-Senatoren hätten die Anlage in der Zeit zwischen 1964 und 1969 mehrmals inspeziert. "Aber immer bevor die Inspektoren erschienen, hatten sie die Türen zugemauert. Man konnte nur das obere Stockwerk sehen, mit den Klimaanlagen. Von den sieben unterirdischen Etagen sahen sie nie etwas."
Vanunus Aufgabe in Dimona: bestimmte technische Prozesse zu kontrollieren. Da ihn diese Aufgabe nicht besonders forderte, begann er aus Langeweile zu fotografieren - und er schoss die bis heute einzigen Innenansichten von Dimona. Seinen Job verlor er schließlich aufgrund von Sparmaßnahmen. Er konvertierte zum Christentum und reiste 1986 um die halbe Welt: Thailand, Nepal, Australien. Versteckt in seinem Rucksack: die Filme aus der Waffenfabrik.

"Ich wollte die Filme erst entwickeln, wenn ich eine Zeitung gefunden hatte, die sie veröffentlichen würden." Schließlich lernte er den englischen Journalisten Peter Hunoum von der "Sunday Times" kennen, er verriet die Geheimnisse, übergab die Bilder. Die Story wurde gedruckt - doch da war Vanunu bereits in den Fängen des Mossad. In Rom wurde er vom israelischen Geheimdienst gekidnappt, nach Israel gebracht und dort verurteilt.

Der heute 50-jährige Mordechai Vanunu war mit seinen Eltern, orthodoxen Juden aus dem marokkanischen Marrakesch, nach Israel gekommen. Mordechai, eines von neun Kindern, erhielt eine streng religiöse Erziehung, studierte Physik an der Universität Tel Aviv und scheiterte in zwei Examen.

Heute lebt Vanunu in einer Anlage der St.-Georg-Kirche in Ost-Jerusalem. Jeden Tag Punkt 12 Uhr steigt er die Stufen auf den Kirchturm und läutet die Glocken. Wenn er vom Turm schaut, blickt er genau auf das Gerichtsgebäude, in dem er 1987 verurteilt wurde. "Sie sollen einfach hören, dass ich immer noch da bin", brüllt er gegen den ohrenbetäubenden Lärm der Glocken an.

"Ich hoffe, sie lassen mich ausreisen, so dass ich ein neues Leben beginnen kann. Hier kann ich jedenfalls nicht weiterleben."

Link:http://www.spiegel.de/sptv/magazin/0,1518,361927,00.html

Link Spiegel-TV Magazin ( lohnt sich ):http://www.spiegel.de/video/0,4916,8408,00.html



Hier noch ein Bild der Atomanlage: Quelle: spiegel-online ( Copyright: AFP )
 
"Deutschland hat Israel Abschussrampen für Atomraketen geschenkt"

"Finanziert wurde Israels bisherige Atom-Flotte zum großen Teil von den deutschen Steuerzahlern. Sie trugen mit 1,1 Milliarden D-Mark (560 Millionen Euro) 85 Prozent der Anschaffungskosten der drei Schiffe, die 1999 und 2000 geliefert wurden. "Da hat Deutschland Israel letztlich drei Abschussrampen für Atomraketen geschenkt", sagt Nassauer."

http://www.antikriegsforum-heidelberg.de/palest/deutschland_israel_abschussrampen.htm

no comment
 
....Heute im Beitrag des Spiegel-TV (RTL) ab 22.15 Uhr zu sehen.....

Gruß

Denkmal
 
Hallo zusammen,

wenn auch nur kurz, aber sehr interessanter Bericht im Spiegel TV-Magazin! Bekannt war das die Israelis ca. 120 Atombomben besitzen - Stand 1995. Das sie auch noch Material fuer mindestens 80 weitere Sprengkoepfe hatten und das schon Ende der 60iger Jahre, wirkt nicht gerade beruhigend.
Vanunu hat es auch den Punkt gebracht: "Wenn Sie die Atombombe eingesätzt hätten, wären sie nicht besser als die Nazis."
Wenn man die Vielzahl der Kriege im Nahen Osten in den letzten Jahrzehnten betrachtet, kann man froh sein, daß es nie zum Aeußersten gekommen ist - denn dabei darf man die Rolle der Sowjetunion keinesfalls unterschaetzen.

Gruß Fulcrum
 
AW: 7 Etagen unter der Erde - kein Problem...

@Erkunder:
Irgendwo in den tiefen Abgründen des weltweiten Netzes war kürzlich ein Transportfahrzeug mit einer Rakete sowjetischer Herkunft auf einer Parade im Iran abgebildet. Einfach mal Suchwörter in einer weitverbreiteten Suchmaschine eingeben und abwarten.
MfG
 
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