Intershops der DDR

Ich hab den Spruch "Fürn Groschen Kaugummi oder Schokolade?" heut noch in den Ohren..........

Gruß
Patchman

Ja den Spruch kenn ich auch noch......

...........
Ansonsten kenn ich es noch aus eigenem Erleben, dass ich nie nach nem Ausweis ö.Ä. gefragt worden bin.

Gruß
Patchman

Das war wie Früher in den HO Konsum.
Ab einer gewissen Körpergröße wurden wir selten nach dem PA gefragt...Du solltest damit keine Probleme gehabt haben???

Gruß Robert
 
Ist bekannt, wieso gerade der 100er so gefragt ist ? Grüße Frank

Bekannt nicht, aber wenn man mal nachfragt, bekommt man zur Antwort das davon nur noch sehr wenige übrig geblieben sind. Was immer das auch Auflagenmässig heißt. Kann aber durchaus sein das viele den "Reiswolf" nicht überstanden haben bzw. nur wenige den Weg in den jetzigen Markt gefunden haben. Könnte man nun noch anfangen Querverbindungen zum Kl-12 zu untersuchen, aber das würde angesichts der Umstände nichts bringen.
 
Der Intershop in Saßnitz befand sich in der Billrothstr./Trelleborger Str. Heute ist glaube ich ein Restaurant dort drin. Habe in diesem Intershop wenn ich aus Schweden kam immer leckeres Rührei zum Frühstück gegessen. 54°30'43.97" N 13°38'04.86" O
 
Mittlerweile gibts auch für diese ehemaligen Verkaufsstellen eine umfassende Liste. Aus meinem eigenen Erleben jedoch kann ich schreiben, daß der Intershop im Dresdner Hauptbahnhof vor der Bahnhalle "Treppe rechts hoch" lag, jetzt also über dem Marché Restaurant. Dort kann man auch gut zwischendurch essen :)
Der/ ein Intershop in Leipzig war im Hotel Astoria > hier erwähnt http://forum.hidden-places.de/showthread.php/8111-Hotel-Astoria-05-03-2013

BG
Andreas
 
Intershop war eine Einzelhandelskette in der DDR, deren Waren nur mit konvertierbaren Währungen, später auch mit Forumschecks, bezahlt werden konnten. Anfangs wurde der Intershophandel von der Mitropa organisiert. Das hat schnell andere Auswüchse angenommen zu Zwecken der Geld/Valutaabschöpfung. Seit den 1980er Jahren wurde ein Teil des Lohns in Westgeld an das Verkaufspersonal ausgezahlt. Da es ein Wirtschaftsunternehmen der DDR in dieser war, warum sollte Miete in Valuta gezahlt werden ? Dazu ist nichts bekannt.

Der nachfolgende Link ist recht aussagekräftig. Dort ist auch eine Liste der Shops enthalten.

weiter »
http://de.wikipedia.org/wiki/Intershop_(Handel)

PS: @Andreas » Den IS in Dresden HBF kenne ich auch noch so. Da war unten die (manuelle) Gepäckaufbewahrung drunter. Damals. Und links die MITROPA 'Stehschiene'.
 
Der "Teil" des Lohns in Westgeld waren in den 80er Jahren 30 DM in Forumschecks. Die Intershop wurden dann von der HO verwaltet.

Überwachungskameras gab es zumindest im Intershop Apolda nicht, aber die Fenster und Türen waren überwacht. Es waren Schaltkontakte dran, die das Öffnen meldeten und an den Scheiben waren Glasbruchmelder. Zu erkennen an den umlaufenden silbernen Streifen. Wenn das Personal nach Ladenschluß nach Hause ging, musste es bei der Polizei anrufen und melden, dass sie jetzt nach Hause gehen. Dann wurde die Anlage von der Ferne scharf geschalten. Wenn sie früh wieder auf Arbeit kamen, mussten sie gleich nach dem Aufschließen sich wieder telefonisch bei der Polizei melden, da ja Alarm ausgelöst wurde durch das Aufschließen. Die Alarmanlage wurde dann abgeschalten.

Ich stelle bei Gelegenheit mal ein paar Fotos aus dem Intershop Apolda im Hotel zur Post ein. Muss sie noch einscannen...
 
So, hier jetzt die Fotos aud dem Intershop in Apolda Hotel "Zur Post". Ich bitte die Qualität zu entschuldigen, die Fototechnik war damals in den 70ern nich nicht so weit :friendly_wink:
 

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Vielen Dank für diese Bilder, gerade als historisches Zeitdokument. Es galt ja i.d.R. Fotographierverbot innerhalb.

Ich finde es etwas steril, mehr wie in einem Dorf-Konsum aufgenommen. Merkwürdig. Was zu sehen ist, ist authentisch. Keine Frage. In meiner Erinnerung sahen sie drin anders aus, auch der schon erwähnte in DRESDEN HBF.

Grüße Frank
 
Ich finde es etwas steril, mehr wie in einenm Dorf-Konsum aufgenommen. Merkwürdig. Was zu sehen ist, ist authentisch. Keine Frage. In meiner Erinnerung sahen sie drin anders aus

Vielleicht weil´s in Apolda ist- am Ende der Welt.... :suspicion: Die Intershops die kenne sahen auch alle moderner aus- gerade in Wittenebrg waren es 2 größere Verkaufsräume halbwegs modern ausgestattet; mit Glasvitrinen (Technkikabteilung). Auch das Angebot war wesentlich vielfältiger, aber Apolda liegt ja nun auch jwd. Auf jeden Fall herzlichen Dank für die Fotos!

BG
Andreas
 
Danke für die Bilder , sowas sieht mal selten ! Wenn auch nur die Westwaren an einem Inter-Shop erinnern . Das restliche Flair ist wie Dorfkonsum .

Aber das besondere für die meisten inter-Shop- Kunden - Ost , war wohl der Duft der im Laden vorherrschte . Den gabs sonst in keinen DDR -Laden , nicht mal im Delikat oder Exquisit . Gibts denn da überhaupt Fotos , aus solchen Läden ? Da standen ja die Leute auch Schlange .
 
Genau Aschekater, dieser Duft war wirklich einmalig. Ich glaub ich hab ihn heute noch in der Nase. Einmalig war auch das Brimborium
wenn man mal für eine Armbanduhr ne neue Batterie brauchte. So mit Handschuhen und blos nicht die neue Batterie mit den Fingern anfassen.
 
Die Fotos sind von Mitte der 70er Jahre, da wurde der Laden gerade frisch eingerichtet. Sieht in tat etwas improvisiert aus, was es auch war. Er befand sich auch eher so im Hinterhof des Hotels. Später in den 80er Jahren wurde nochmal komplett renoviert und umgebaut und in Apolda noch ein zweiter Intershop eingerichtet. Da wurde dann getrennt. In dem hier gab es dann nur noch Lebensmittel und Haushaltschemie und in dem zweiten neuerem Technik, Klamotten usw... Kurz vor der Wende, ich glaube so 88, zog dann der Lebensmittel-Intershop in ein neues Ladengeschäft direkt im Stadtzentrum um.
 
Ich frage mich manchmal wo das ganze Westgeld zum Intershopvergnügen der DDR-Bürger denn so her kam.

Ein Teil, so wie ich, hatte ja die liebe Westverwandschaft. Durch diese wurde dann ab und an schon mal ein Intershopbummel möglich. Andere, z.B. Handwerker, Ärzte sollten da auch nicht so das Problem gehabt haben.

Nun lese ich aber aus einigen Forumsbeiträgen (auch im NVA Forum z.B.) heraus, das auch linientreue Genossen den Intershop von innen kannten. Wie kann denn das eigentlich sein?
Haben die Genossen etwa die Währung des Klassenfeindes schwarz getauscht oder linke Geschäfte gemacht um an die süßen Früchte aus dem faulenden parasitären Kapitalismus zu gelangen?
Oder aber beruht die Ortskenntnis nur vom "schnuppern" der fremdländischen Düfte in diesen Läden? :highly_amused:

Kann einer was dazu sagen?

Gruß
Lutz
 
Warum fragst Du denn nicht im NVA-Forum wo Du es gelesen hast Lutz? Die oder der Schreiber müsste es doch wissen. Natürlich wurde auch getauscht; im Kurs 1 DM gleich 5 Ostmark.

GB
Andreas
 
Achso, Du schriebtst "auch" im NVA- Forum. Na dann frag doch einfach den, der es hier geschrieben hat. Getauscht haben jedenfalls viele und Deine Westverwandschaft konntest Du Dir ja nicht aussuchen- auch als Funktionär oder Berufssoldat nicht.
 
Wer war eigentlich als "normaler" DDR-Bürger im Besitz einen GENEX-Kataloges?

Gehört hat man ja öfter mal davon und ein s.g. GENEX-Haus hat der eine oder andere ja sicher auch schon mal gesehen...aber einen Katalog dürften wohl die wenigsten gehabt haben. Oder?

Hier mal zwei Kataloge zum rumblättern, Autokatalog von 1977:

http://www.flickr.com/photos/37358123@N04/3483865558/in/set-72157617345161757/

oder der GENEX als Geschenkekatalog aus dem Jahr 1989:

http://www.aus-der-ddr.de/katalogseite/genex_1989-seite_1.html
 
Du kannst dazu ja scheinbar nichts sagen

Ähm, habe ich doch geschrieben. Getauscht wurde oft und gern. Einen Katalog habe ich auch noch, den haben wir glaube ich .... mh.... ich dachte erst in Wittenberg in der Staatsbank bekommen aber da täusche ich mich wohl. Vermutlich kam der mit der Post vom Anwalt aus Westberlin, dieser sorgte auch dafür, daß die Überweisungen einer westdeutschen Sparkasse auf einem Konto in ?? grübel?? landeten. Das Geld gab es jedenfalls in der Staatsbank der DDR in der Juristenstraße 1-2. Ansonsten gab es Kataloge zum bestellen auch im Intershop selbst- von Sharp über JVC Unterhaltungstechnik bis zum Motrrad der Marke Kawasaki; zumindest in Wittenberg. Das Motorrad kam damals so um die 8 oder 10 000 DM.
Auf jeden Fall habe ich noch die Belege von der Staatsbank und die Schreiben vom Anwalt uem. in einer Kiste rumfliegen. Leider zum scannen derzeit keine Zeit.

BG
Andreas
 
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