Himmelpfort: SWL Lychen II / Wann Sprengköpfe ausgelagert?

Pittyman

New member
Hallo zusammen,
bisher war ich zumeist nur Leser dieses Forums. Nun habe ich aber selbst einmal eine konkrete Frage.
Auf einem Schild an der unmittelbaren Zufahrt zum Objekt Himmelpfort, welches mittlerweile entfernt
wurde, stand etwas zu lesen, was ich mir nur sehr schwer vorstellen kann und ehrlich gesagt am Wahr-
heitsgehalt etwas zweifle.

Da stand, Zitat:

'...Allerdings stellte man im Nachhinein fest, dass die Atomsprengköpfe für die Raketentruppen der NVA,
die nicht dem Kommando in Wünsdorf, sondern der 12. HV in Moskau direkt unterstanden, beim Abzug
1989/90 schlicht weg vergessen worden waren.

Deshalb mußte man 1992 erneut Spezialtransportmittel heranschaffen, um endlich auch diese Sonderwaffen
über den Fährhafen Mukran vom Territorium der ehemaligen DDR zu beräumen.'

Stadt Lychen

Wer von Euch weiß etwas zu dieser Behauptung?

Liebe Grüße aus Dresden
Dirk
 
Das ist eigentlich das erste mal, das ich so was höre. Hast du das Schild dokumentiert, kannst du es hier posten ?

Wie sollte man so was vergessen können abzuholen ?

Es ist allgemeiner Konsens, dass zwischen den ersten demokratischen Wahlen in der damaligen noch-DDR im Frühjahr 1990 und der Wiedervereinigung am 03.10.1990 diese (und andere) sensiblen Dinge geregelt die DDR verlassen haben. Alle. Auch offenbar via Mukran, aber nicht nur auf diesem Weg.

In einer Broschüre des anerkannten Historikers & Autors Volker Eckart steht dazu »

Die Beräumung der Gebäude des Kernwaffendepots erfolgte bis zum 30.12.1990. Die Demontage der sowj. Spezialtechnik erfolgte dabei so, daß keine Spuren existierten und keinerlei Rückschlüsse auf getätigte Arbeiten zu sehen waren. Die Übergabe des gesamten Objektes erfolgte in den Januartagen 1991. Nach dem sowj. Abzug veranlasste die BW Strahlungsmessungen in den Bunkern, die jedoch keine positiven Ergebnisse erbrachten ...

Grüße Frank
 
Wie sollte man so was vergessen können abzuholen ?

Wenn Du wüsstest Frank, was ich schon alles habe liegen lassen Frank. Im Zug von Prenzlau nach Lübeck einen Regenschirm und eine Jacke.....
:rugby:

G. Holzer schreibt z.B. in einem seiner Bücher über seine Zeit beim Militär minutiös, wie er einmal als Unteroffizier eine komplette Feldkanone vergessen hat.... :welcoming: Wenn Du diese Zeilen liest, ich kugel mich heut noch vor Lachen; auch wenn er damals lieber im Erdboden versunken wäre.

BG
Andreas
 
Hier ein Foto für dich Frank von dem besagten Schild welches an der Zufahrt zum Objekt steht,ich hoffe man kann die Schrift erkennen.

Schönen Gruß,Christian
 

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1992 dürften die Lagerstätten für Kernsprengköpfe, die im Verteidigungsfall der NVA übergeben werden sollten, bereits wieder in deutscher Hand gewesen sein. Bei der Übernahme der beiden Objekte durch die deutsche Seite wurden weder Kernsprengköpfe noch Spuren derselben gefunden.

Im zweiten Teil der MDR-Dokumentation "DDR geheim - Die Atomwaffen der DDR" werden mehrfach Ausschnitte aus einem Interview mit Generaloberst Matwej P. Burlakow (damaliger Chef der Westgruppe der sowjetischen Truppen) gezeigt. In den Ausschnitten geht es insbesondere um die Frage des Abzugs der Kernwaffen. Burlakow erzählt diesbezüglich, dass er Anfang März 1991 den abgeschlossenen Abzug der Kernwaffen der Gruppe bestätigt hat. Und er erwähnt, dass er damit nur die ihm (also der WGT) übergebenen Kernwaffen meinte. Nach seiner Aussage sollen sich zu diesem Zeitpunkt aber noch Kernwaffen in der Unterstellung des Oberkommandos in Moskau in Deutschland befunden haben. Das sind jedenfalls sinngemäß die Worte Burlakows, die der Sprecher der Dokumentation von sich gibt.
Was Burlakow wirklich gesagt hat, müsste noch einmal geprüft werden. Leider "quatscht" der Sprecher der Dokumentation derart über die Worte Burlakows, dass etliche Einzelheiten nicht zu verstehen sind.

Wie sind die Aussagen Burlakows mit Blick auf das Zitat aus dem Eingangsbeitrag zu bewerten? Ich kann dazu nur eine Theorie anbieten:

Mir scheint, dass die Annahme, alle sowjetischen Kernwaffen in der DDR hätten sich in der Verfügungsgewalt der 12. Hauptverwaltung des Verteidigungsministeriums der UdSSR (kurz: 12. GUMO) befunden, falsch ist. In den 1980er Jahren waren etliche Kernsprengköpfe bereits in Friedenszeiten an die Verbände der Land-, Luft- und Seestreitkräfte der den Kommandos der Kriegsschauplätze unterstellten Streitkräftegruppierungen übergeben. Bei den Landstreitkräften der GSSD/WGT handelte es sich u. a. um die Kerngefechtsköpfe der taktischen und operativ-taktischen Raketen für den ersten und den Wiederholungsstart im 1. MKWS der Front. Die Gefechtsköpfe lagerten im Bestand der BRTBen der Armeen und der Front und wurden von der 6. Verwaltung des Kommandos der Landstreitkräfte kontrolliert, das wiederum in fachlicher Hinsicht den Weisungen der 12. GUMO unterstand. Bei den Luft- und Seestreitkräften gab es ähnliche Vorräte und Strukturen. Matwej P. Burlakow hatte nach seiner Amtsübernahme (er hatte meines Wissens bereits die Südgruppe der Streitkräfte "erfolgreich" aufgelöst und sich von daher für den neuen Job in Deutschland empfohlen) daher zunächst nur die Kerngefechtsköpfe in die Sowjetunion zurückzuführen, die seinen Landstreitkräften und der 16. Luftarmee unterstanden. Das sollte in der Tat bis Anfang März 1991 geschehen sein. Auf die Objekte 4001 und 5001 in der DDR (Lychen II und Linda-Stolzenhain) hatte Burlakow dagegen keinen Zugriff. Es handelte sich im Kern um Arsenal-Objekte der 12. GUMO. Ob diese Objekte allein die NVA beliefern sollten, kann an dieser Stelle dahingestellt werden. Fakt ist, dass der Bereitschaftsgrad der Kerngefechtsköpfe in diesen Objekten relativ niedrig war. Das erklärt die fehlenden Spuren von Radioaktivität bei der Übernahme dieser Objekte. Selbstständige Montagebrigaden, die im Umfeld der beiden Objekte agierten, hätten im Verteidigungsfall die Bereitschaftsstufe der Kerngefechtsköpfe auf das für eine Übergabe an die NVA erforderliche Niveau angehoben. In den BRTBen der GSSD/WGT gab es vergleichbare Einheiten, die "das Schärfen" der Gefechtsköpfe bewerkstelligt hätten. In den beiden BRTBen der NVA fehlten diese Montage-Brigaden.

Das Problem ist, dass nach den vorliegenden Quellen gerade die von der sowjetischen Seite ja nur "ausgeborgten" Arsenal-Objekte besonders früh zur Übergabe an die deutsche Seite bereit waren (nach Volker Eckart bereits im Januar 1991). Wenn die Kerngefechtsköpfe aus diesen Objekten bereits im Januar 1991 nicht mehr in Deutschland waren, dann ergäbe sich in der Tat die Frage, welche Kernwaffen unter der alleinigen Kontrolle des "Oberkommandos in Moskau" sich nach dem 5. März 1991 noch in Deutschland befunden haben.

Gruß, Nelson
 

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Hier ein Foto für dich Frank von dem besagten Schild welches an der Zufahrt zum Objekt steht

Ok, danke. Du demonstrierst jedenfalls den Grund der Anfrage aus #1. Über dieses Schild da haben wir hier schon umfangreich diskutiert. Es ist hier schon woanders gepostet. Ich habe jetzt einfach keine Kraft & Lust mehr danach zu Suchen. Es ist nicht ohne Grund wieder entfernt worden.

Grüße Frank
 
Nelson,
das Szenario der Weiterverteilung war ja so, daher könnte es so gewesen sein. Selbst das ist schwer vorstellbar (jedenfalls für mich). Es hat ingesamt m.E. wenig mit dem Schild und Lychen II und 'vergessen' zu tun.

Grüße Frank
 
Ich hatte dieses Schild damals schon mal eingestellt allerdings wegen der Führungen die darauf angeboten worden sind,kann mich noch erinnern...habe den beitrag nämlich gesucht. Naja,wir lassen das mal so stehen...

Gruß,Christian
 
Über dieses Schild da haben wir hier schon umfangreich diskutiert. Es ist hier schon woanders gepostet. Ich habe jetzt einfach keine Kraft & Lust mehr danach zu Suchen.

DJ,
Dir kann geholfen werden, es war dasselbe Bild von Christian.1 schonmal gepostet im Thema Neuthymen
http://forum.hidden-places.de/showt...en-Kaserne/page2?p=43363&viewfull=1#post43363

Empfehlenswert dazu folgender Antwortbeitrag, in dem auch etwas zum Übergabezeitpunkt und zum Lagerbestand bei Übergabe gesagt wird
http://forum.hidden-places.de/showt...en-Kaserne/page2?p=43455&viewfull=1#post43455

Gruß M.
 
Hallo Maus,

also deiner Empfehlung kann ich nicht folgen. Ich finde es eher einen Gewinn, dass dieser überhebliche Tonfall ("Unsinn", "lachhaft" etc.) inzwischen aus dem Forum verschwunden ist. Inhaltlich (vgl. die zweite Hälfte des genannten Beitrags) scheint mir ohnehin die hochinteressante Theorie von Nelson sehr viel zielführender. :cheerful:

Dazu noch einige Details: (1) Laut Paul Bergner, Atombunker im Kalten Krieg und das Projekt Delphin, wurden Lychen II und Stolzenhain zwischen 27. und 29.08.90 in bereits leerem Zustand von dem stv. Chef Militärbauwesen / Unterbringung / Ökologie des DDR-Ministeriums für Abrüstung und Verteidigung besichtigt (S. 686). Der Vertrag über die Rücknahme datiert vom 21.09.90. Geplant war die Beendigung der militärischen Nutzung zum 30.09.90 und der Abzug der sowjetischen Kräfte zum 30.11.90. Wegen inzwischen bundesdeutscher Schludrigkeiten konnte der Termin nicht eingehalten werden. Schönbohm war schließlich am 30.11.90 in Stolzenhain und am 04.12. in Lychen. Offizielle Übergabe dann zum 30.12.90.
(2) In der MDR-Sendung sagt Burlakow in deutscher Übersetzung wörtlich: "Ich habe am 5. März [1991; d. Verf.] gesagt, dass es in der Truppe keine Atomwaffen mehr gibt. Wir haben sie tatsächlich rausgeführt. Aber es gab noch Vorräte des Oberkommandos. Zu diesem Zeitpunkt kam der ehemalige Außenminister Besmertnych nach Deutschland und verplapperte sich irgendwie, dass doch noch Atomvorräte vorhanden wären. Das waren aber nicht mehr meine Vorräte, sondern die des Oberkommandos in Moskau."
(3) Es gibt unterschiedliche Angaben zum genauen Zeitpunkt der Rückführung der WGT-Vorräte. Vieles spricht dafür, dass (a) ein großer Teil bereits im Herbst 89 die DDR verließ. Von manchen Quellen wird (b) der September 90 als letztes Datum genannt - dann wären die heiklen Köpfe jedenfalls unter Burlakows Vorgänger Snetkow abtransportiert worden. Es existiert weiterhin (c) ein Dokument, wonach es auch noch im Januar / Februar 91 Transporte via Polen nach Brest gab. Das ist im Detail aber unklar.
(4) Die "Vorräte des Oberkommandos" wurden dann laut Burlakow in vier Transporten wg. der Schwierigkeiten mit den Polen via Mukran in die UdSSR geschafft, Zeitpunkt: Juni 91. Ende Juni war alles vorbei - das war dann das Datum, als Schönbohm der legendäre Löffel in die Gurkensuppe fiel. Dies stimmt übrigens auffallend mit der Darstellung Juretzkos überein (abgesehen von einem wichtigen Detail).

Natürlich stellt sich die Frage: Was sind die "Vorräte des Oberkommandos"? Und wenn sie etwas mit L. und S. zu tun haben, wo lagerten sie, als die beiden Standorte schon übergeben waren? Und warum sollen ausgerechnet diese noch in der DDR geblieben sein, als es die DDR und vor allem die NVA, für die sie wesentlich bestimmt waren, schon längst nicht mehr gab?

Ich zitiere Nelson: "In den 1980er Jahren waren etliche Kernsprengköpfe bereits in Friedenszeiten an die Verbände der Land-, Luft- und Seestreitkräfte der den Kommandos der Kriegsschauplätze unterstellten Streitkräftegruppierungen übergeben. Bei den Landstreitkräften der GSSD/WGT handelte es sich u. a. um die Kerngefechtsköpfe der taktischen und operativ-taktischen Raketen für den ersten und den Wiederholungsstart im 1. MKWS der Front. Die Gefechtsköpfe lagerten im Bestand der BRTBen der Armeen und der Front und wurden von der 6. Verwaltung des Kommandos der Landstreitkräfte kontrolliert, das wiederum in fachlicher Hinsicht den Weisungen der 12. GUMO unterstand. Bei den Luft- und Seestreitkräften gab es ähnliche Vorräte und Strukturen."
Das deckt sich mit Indizien, die mir selbst in den vergangenen Jahren immer mal wieder über den Weg gelaufen sind. Frage @Nelson: Ist das nur so eine Idee, oder hast du konkrete Hinweise bzw. Belege? Gerne auch per PN.

K.
 
Mal ne Frage warum heißt Lychen eigentlich Lychen II, der geneigte Leser könnte annehmen da gäbe es noch irgendwo ein Lychen I nur mal so am Rande bemerkt. Die Bezeichnung muss doch irgend wo her kommen. Mfg.kallepirna
 
Hallo Maus,

also deiner Empfehlung kann ich nicht folgen. Ich finde es eher einen Gewinn, dass dieser überhebliche Tonfall ("Unsinn", "lachhaft" etc.) inzwischen aus dem Forum verschwunden ist. Inhaltlich (vgl. die zweite Hälfte des genannten Beitrags) scheint mir ohnehin die hochinteressante Theorie von Nelson sehr viel zielführender.

Joseph,
meine Empfehlung, so wie ja eigentlich auch dieser gesamte Thread (siehe Überschrift, sowie Post #1), bezieht sich auf die These auf dem roten Infoschild, daß angeblich die Hälfte des Lagerbestandes im Objekt Lychen vergessen und erst 1992 zufällig wiederentdeckt und dann erst abtransportiert wurde.
Natürlich brauchst Du der Empfehlung nicht folgen. Das ändert jedoch nichts daran, daß diese These nichts anderes ist als eben genau "Unsinn". Und interessanterweise bestätigst bzw belegst Du ja exakt diese Ansicht (daß die These Unsinn ist) direkt anschließend selber:

Dazu noch einige Details: (1) Laut Paul Bergner, Atombunker im Kalten Krieg und das Projekt Delphin, wurden Lychen II und Stolzenhain zwischen 27. und 29.08.90 in bereits leerem Zustand von dem stv. Chef Militärbauwesen / Unterbringung / Ökologie des DDR-Ministeriums für Abrüstung und Verteidigung besichtigt (S. 686). Der Vertrag über die Rücknahme datiert vom 21.09.90. Geplant war die Beendigung der militärischen Nutzung zum 30.09.90 und der Abzug der sowjetischen Kräfte zum 30.11.90. Wegen inzwischen bundesdeutscher Schludrigkeiten konnte der Termin nicht eingehalten werden. Schönbohm war schließlich am 30.11.90 in Stolzenhain und am 04.12. in Lychen. Offizielle Übergabe dann zum 30.12.90.

Schlußfolgerung, ob Du den Autor des verlinkten Beitrags nun besonders gut leiden kannst oder nicht - die These auf dem roten Schild ist und bleibt Unsinn.

Gruß M.
 
Hallo,
ich glaube mal irgendwo hier gelesen zu haben, daß mit Lychen I die Anlage bei Neuthymen gemeint ist.

... meint BURK
 
Hallo,
ich glaube mal irgendwo hier gelesen zu haben, daß mit Lychen I die Anlage bei Neuthymen gemeint ist.

... meint BURK
Ich vertrete hierzu die These das es sich bei Lychen-2 bzw. Lychen II um das Militärstädtchen Nummer 2 handelt. Das Militärstädtchen Nummer 1 würde demzufolge sich in Lychen selbst befinden. Dort - im Ort - befanden sich medizinische Einrichtungen.
Andererseits gibt es aber wohl auch Aussagen das Lychen 2 ein Ortsteil von Lychen sei, analog zu Hillersleben 2.

Insoweit ein Dank an Dich Kallepirne das Du diese Frage gestellt, ich mahne die Art der Benennung schon seit einigen Jahren an.
 
Ich vertrete hierzu die These das es sich bei Lychen-2 bzw. Lychen II um das Militärstädtchen Nummer 2 handelt. Das Militärstädtchen Nummer 1 würde demzufolge sich in Lychen selbst befinden. Dort - im Ort - befanden sich medizinische Einrichtungen.
Andererseits gibt es aber wohl auch Aussagen das Lychen 2 ein Ortsteil von Lychen sei, analog zu Hillersleben 2.

Insoweit ein Dank an Dich Kallepirne das Du diese Frage gestellt, ich mahne die Art der Benennung schon seit einigen Jahren an.

Ich habe an diesen Ort keine schöne Erinnerung. Ich waren da gleich mal 400 € los.
Mit Lychen 2 ist meiner Meinung nach der Ort Himmelfort gemeint, da die Anlage im Wald nach Himmelfort ist.
Die erste Anlage ist meiner Meinung nach in Neuthymen in den 50 Jahren gebaut wurden.
Himmelfort ist glaube ich, erst in den 80 gebaut wurden.
 
Mit Lychen 2 ist meiner Meinung nach der Ort Himmelfort gemeint, da die Anlage im Wald nach Himmelfort ist.
Ja, Du hast Recht. Die einen sagen Himmelpfort und die anderen sagen Lychen 2 oder so ähnlich. Darauf beziehe ich mit "Militärstädtchen Nr. 2 der Garnison Lychen".
Andererseits muß man sicherlich nur einen Blick in die Übergabeunterlagen werfen, darin dürfte die Nummer des Militärstädtchens enthalten sein.
 
Frage @Nelson: Ist das nur so eine Idee, oder hast du konkrete Hinweise bzw. Belege?

K.

Antwort:
"Ракетно-техническими частями являются смешанные и специализированные подвижные ракетно-технические базы (ПТРБ), а также ОРПДН. Основной задачей ПРТБ является обеспечение ракетных бригад ракетами второго и последующего пусков, а также головными частями в ядерном снаряжении для первого и последующего пусков. Специализированными ПРТБ являются такие базы, которые обеспечивают только один ракетный комплекс, смешанные ПРТБ - обслуживают несколько различных комплексов.

Основной вариант организационно-штатной структуры смешанной ПРТБ следующий:

• управление ПРТБ
• сборочная бригада головных частей оперативно-тактических ракет
• сборочная бригада головных частей тактических ракет
• сборочная бригада артиллерийских выстрелов (в ядерном снаряжении)
• техническая батарея оперативно-тактических ракет
• техническая батарея тактических ракет
• батарея управления
• инженерно сапёрный взвод
• отделение РХБЗ
• хозяйственный взвод
• медицинский пункт
• отдел главного механика
• рота охраны.

Основной задачей технических батарей является: в мирное время – хранение и поддержание в боеготовом состоянии (проведение регламентных работ) ракет второго пуска и ракетного топлива, а военное время – прием с арсеналов ракет и ракетного топлива с баз, приведение их в высшие степени готовности и передача их в ракетные части. Как правило, ракеты второго и последующего пусков подаются в ракетные части в готовности №4 (заправленные основными компонентами ракетного топлива и состыкованные с головными частями).

Основной задачей сборочных бригад является: в мирное время – хранение и поддержание в боеготовом состоянии (проведение регламентных работ) ядерных боеприпасов первого и второго пуска, а военное время – прием с арсеналов ядерных боеприпасов, приведение их в высшие степени готовности и передача их в ракетные части, также могут осуществлять стыковку головных частей с ракетами. Сборочная бригада головных частей оперативно-тактических ракет состоит из двух групп сборки и двух расчетов транспортировки.

Первоначально в состав ПРТБ входила парковая батарея, которая обеспечивала доставку ракет и головных частей в ракетные бригады, однако позже в результате изменения организационно-штатной структуры парковая батарея была расформирована, а в состав сборочных бригад и технических батарей были введены расчеты транспортировки.

Так как ракеты первого пуска находились в ракетных бригадах, то задачу по хранению и поддержанию ракет первого пуска в боеготовом состоянии (проведение регламентных работ) выполняло отделение регламента из состава батареи регламента и ремонта (БРР)."

(Quelle: http://rbase.new-factoria.ru/missile/wobb/8k14/8k14.shtml )

Die Hervorhebung stammt von mir. Der hervorgehobene Text lautet übersetzt: "Die Hauptaufgabe der Montagebrigade (der Beweglichen raketentechnischen Basis; Anmerkung von mir) bestand in Folgendem: in Friedenszeiten - Lagerung und Wartung von atomaren Gefechtsladungen für den ersten und zweiten Start in gefechtsbereitem Zustand (einschließlich der Durchführung von Regelarbeiten), und in Kriegszeiten - Empfang von atomaren Gefechtsladungen aus den Arsenalen, die Überführung dieser Gefechtsladungen in höhere Stufen der Gefechtsbereitschaft und die Übergabe dieser Gefechtsladungen an die Raketeneinheiten, möglich war auch die Durchführung der Gefechtskopfmontage an Raketen(träger; Anmerkung wiederum von mir)."

Der Inhalt des Textes stammt übrigens überwiegend aus einem russisch-sprachigen Internet-Forum und wurde dort in mehreren Beiträgen von ehemaligen Angehörigen von BRTBen gepostet. Ich verweise hier auf die Zusammenfassung, weil ich den interessierten Usern dieses Forums die Anmeldung und das Zusammensuchen an der Originalquelle ersparen möchte.

Hier -> http://halle55.borda.ru/?1-11-0-00000034-000-20-0 unterhalten sich ehemalige Angehörige einer BRTB der GSSD/WGT. Über den Beiträgen der Satz "Часть относилась к РВиА." ("Der Truppenteil gehörte zu den Raketentruppen und Artillerie [der Landstreitkräfte; Anmerkung von mir].")

Ich könnte jetzt noch geschätzte zwei Dutzend Links mit Verweisen auf andere Diskussionsforen, an denen Angehörige von BRTBen beteiligt sind, posten, in denen die im Wesentlichen gleichen Informationen zur Rolle der Bedeutung und zur Bedeutung der Rolle niedergeschrieben wurden. Selbst Charles Tuten hat die Auslagerung von Kerngefechtsköpfen in die Unterbringungsräume der BRTBen bemerkt. War hier alles schon mal Thema...

Gruß, Nelson
 
Mal ne Frage warum heißt Lychen eigentlich Lychen II, der geneigte Leser könnte annehmen da gäbe es noch irgendwo ein Lychen I nur mal so am Rande bemerkt. Die Bezeichnung muss doch irgend wo her kommen. Mfg.kallepirna

Mein frühester Beleg für die Bezeichnung ist die berühmte Positivliste der auf das Land Brandenburg übertragenen WGT-Liegenschaften mit Datum 11.07.94. Dort steht bei der Nr. PM 041 / Himmel(p)fort / Lagerobjekt / Kernwaffen (!) als nähere Ortsbezeichnung "Lychen II". Sonst taucht der Name Lychen in der Liste nur noch ein weiteres Mal auf, bei NB 038 / Lychen / Hospital. Das dürfte dann wohl "Lychen I" gewesen sein.
Übergabedatum für Lychen II hiernach übrigens der 13.12.90.

K.
 
Natürlich brauchst Du der Empfehlung nicht folgen. Das ändert jedoch nichts daran, daß diese These nichts anderes ist als eben genau "Unsinn". Und interessanterweise bestätigst bzw belegst Du ja exakt diese Ansicht (daß die These Unsinn ist) direkt anschließend selber.

Maus,
ich schrieb, dass ich den überheblichen T o n f a l l in dem von dir empfohlenen Beitrag entbehrlich finde (und die Aussagen in seinem zweiten Teil zumindest zweifelhaft). Das Schild dürfte den damaligen Kenntnisstand im Vereinsumfeld widerspiegeln und ist tatsächlich inzwischen überholt. Etwas "Lachhaftes" vermag ich darin aber nicht zu erkennen. Soweit ich weiß, haben sich gerade diese Leute um die Militärarchäologie vor Ort sehr verdient gemacht.
Das nur nebenbei. :satellite:

K.
 
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