AW: GSSD-Standorte Raketen / Kernwaffen
@all:
Spätestens seit M. Uhl ist ja wohl bekannt, daß die um 1958/59 in der DDR stationierten Teile der 72. IngBr an zwei verschiedenen Standorten dislozierten. Während die dritte im Westen der SU verblieb. Begründet wurde das damit, daß in der DDR nur zwei Stellungen entsprechend ausgebaut worden seien.
Für mich ergeben sich hierdurch - natürlich! - wieder einige Fragen.
1. Warum wurden NUR zwei Stellungsbasen ausgebaut, obwohl ja drei Abteilungen existierten? Ich vermute da eine Absicht dahinter, denn vergessen werden sie ja die 3. Abteilung nicht haben.
2. Auch alle später hier stationierten RBr dislozierten nach diesem Schema - also 2 RA`s (meist mit Stab) am Standort a, eine RA am Standort b. Auch selbst die erst Mitte der 80er gebildeten 2. Armee-RBr blieben/wurden wohl diesem Prinzip verpflichtet. WARUM? Welcher taktische, strategische oder sonstige Grund verbirgt sich dahinter? Denn eigentlich erSCHEINT es mir eher nachteilig.
Räumliche Enge in den ehem. deutschen Standorten kann es eigentlich nicht gewesen sein, da hätte sich bestimmt ein anderer Weg gefunden. Schließlich wurden für die 1984 neu "angesiedelten" SS-12-Einheiten ja auch niegelnagelneue Objekte aus der Landschaft gestampft und die verfuhren ja wohl grundsätzlich auch nach dieser "getrennten Stationierung".
Zurückgezogene Reserve? Ich würde meinen, wenn die Entfernung zwischen beiden Orten nur einige Kilometer (10 bis 15?) gewesen wäre, könnte ich ja darin noch den Sinn einer Einsatzreserve erkennen, aber so, bei den realen Entfernungen...
Gut, es kamen durch diese Verteilung viele Ortschaften "in den Ruf" (hinter vorgehaltener Hand
) Raketenstandort zu sein - überall Sichtungsmeldungen
Das scheinbare Durcheinander macht es auch uns heute teilweise schwer dies alles korrekt zuzuordnen - war DAS die Absicht?
Obwohl ja Kolja`s Rüstung - wie jede andere im übrigen auch! - eine Geldverschwendemaschine war, hat man, denke ich, sowas trotzdem nicht aus diesem Grund gemacht. Man hat schon auf die Noten geachtet. Und man sollte schon beachten, welcher sicherstellende und versorgungstechnische Aufwand für diese "getrennte Stationierung" nötig war. Wenn vielleicht die nachrichtentechnische Sicherstellung nicht ganz so problematisch war - Hermann sieht das evtl. ein wenig anders!? - bei anderen Dingen finde ich dies schon gravierender! Das geht schon los bei der Unterbringung des Personalbestandes. 3 Einheiten in EINEM Kasernengebäude unterzubringen ist 100-% einfacher und preiswerter als in ZWEI Häusern = doppelter Aufwand mindestens. Das setzt sich fort im Aufwand für Ausbildung, Präsenz, Führungsfragen, Bewachung, Sicherheit...
Also, für welchen Vorteil oder Einsatzaspekt machte diese - scheinbar nachteilige - "getrennte Stationierung" Sinn? Hat jemand einen Hinweis?
Grüsse demo01