Grabstätten sowjetischer Militärangehöriger im Baltikum

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Im Laufe der Jahre habe ich diverse Grab- und Gedenksteine auf Garnisons- und Ehrenfriedhöfen der ehemaligen sowjetischen Streitkräfte im Baltikum gefunden, die für die Nachwelt eigentlich sehr spannend sein sollten: auf manchen Grabsteinen finden sich z. B. schriftliche oder bildliche Aussagen/Darstellungen zur dort begrabenen Person (den Personen), die für viele Menschen immer noch eine besondere historische Bedeutung haben/hatten. Zu finden sind u.a Helden der Sowjetunion, Opfer von Flugzeugabstürzen oder untergangen U-Booten, usw.
Hier mal ein Anfang: auf dem Garnisonsfriedhof in Riga (südlichster Teil des Mikela Kapi) findet sich (7/2025) folgendes:

Militärisches Gedenken.JPG Il-28.JPG

Demnach ist am 24. März 1965 im Baltikum eine Il-28 abgestürzt, es gab drei Tote. Da einer als "Matrose" bezeichnet wird, gehe ich von Marinefliegern aus. Das ganz unten kann ich leider nicht entziffern/übersetzen.
 
Nordwestlich der Wohnzone des ehemals von den Sowjets genutzten Flugplatzes Ämari (EST) findet sich auf dem Garnisons-Friedhof u.a. ein Doppelgrab. Wohl für zwei am 16. 3. 1986 (könnte auch 16. 3. 1988 sein) abgestürzte Flieger, Herr Kryl und Herr Taran (Bilder 2024):
Doppelgrab.JPG

Carcharodon silvae.JPG
 
Gedenkstein auf dem Garnisonsfriedhof in Riga (südlicher Teil von Mikela Kapi, 7/2025) zu Ehren der Besatzung des sowjetischen U-Bootes "S-11":
Lange Liste.JPG Golden Submarine.JPG

"S-11" war ein U-Boot der Srednaja-Klasse.

Das U-Boot wurde in Gorki/Nischni Novgorod gebaut und im Juni 1941 in Dienst gestellt. Es sank durch Auflaufen auf eine Mine am 2. 8. 1941 in der Wasserstraße von Soela, zwischen den Inseln Saaremaa und Hiiumaa (Estland).

Und der Untertitel des Denkmals:
Untertext.JPG

Das Schwesterboot "S-13" versenkte 1945 die deutschen Schiffe Wilhelm Gustloff und Steuben.

Spaß auf einem Friedhof haben sich einige Angestellte erhalten:
Mikela Kapi.JPG
 
"S-11" wurde 1949 auf dem Meeresboden entdeckt, 1955 gehoben und nach Riga geschleppt. Dort wurden die Besatzungsmitglieder beerdigt. Insgesamt starben 45 Besatzungsmitglieder, von denen sieben im August 1941 an die Küste angeschwemmt wurden. Nur 3 Besatzungsmitglieder überlebten und trafen sich nach dem Krieg.
 
Das Schwesterboot "S-13" versenkte 1945 die deutschen Schiffe Wilhelm Gustloff und Steuben.
weil du das erwähnst:
• Gustloff » vor der Versenkung waren rund 10300 Menschen an Bord, gerettet wurden 1252
• Steuben » zwischen 1100 und 4200 Menschen verloren bei dem Untergang nach der Versenkung ihr Leben

Die genauen Zahlen sind nicht bekannt, beide Schiffe waren überladen, den Überblich über die Zahl der Flüchtlinge hatte keiner.

 
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