Gosen: Schulungsobjekt der HV A

AW: Schule der HVA Gosen

Hermann meinte:
Hallo Bonner,
ich will hier keine Geografiediskussion anfangen, der Kesselberg gehörte schon immer zur Gemeinde Neu Zittau. Grüsse Hermann

Hermann, das erstaunt mich jetzt. Gerade das MfS hat sicher nicht unbedingt die genaue Hausnummer veröffentlicht.

Ich habe übrigens in der NVA u.a. wie folgt gedient:

NVA Dienststelle Hanshagen, 2201 Gladrow; Pf 54787

bitti
 
AW: Schule der HVA Gosen

N´Abend,

@tambour: ein Hinweis "Kesselberg postalisch nicht Wernsdorf" hätte genügt. (Ich dachte Grundlage dieser Plattform wäre ein gemeinsames historisches Interesse, egal, wer wann was auf welcher Seite war?! Aber mal ein Stück zu weit laut nachgedacht, und schon - zack - jungsche Besserwessis zurück zur Montanunion!)
Aber weil es dich so interessiert, ich kenne Gosen usw. von zahlreichen Berlin-Besuchen mit ausgedehnten Radtouren, bei denen "vor Ort am Objekt" mein Interesse geweckt wurde.

Also warten wir gespannt auf Hermanns Aufklärung (schonmal Danke)

Schönes Wochenende,

Euer Bonner (bald Berliner)
 
AW: Schule der HVA Gosen

Bitti,
Du hast schon Recht mit der Aussage, das Problem ist, daß in den Liegenbschaftunterlagen genau diese Zuordnung übernommen wurde und später die im Internet bekannten Listen der Bürgerbewegten hinzukamen, die ihrerseits manchmal einfach das nachweisen was an der Straße stand. Aus verschiedenen Gründen wurden dann aus ein nd dem selben Objekt plötzlich drei, obwohl völlig identisch. Ursache dessen, einer hatte eine Karte, der andere nicht, der droitte beruft sich auf Begehungen und der vierte auf eine Liste. Das macht es heute so schwer, die Dinge offen auseinander zu halten. Siehe eben diese Übergabeliste aus 1990 und da war alles noch frisch. Wir meinen dann heute, 16 Jahre später 1 und 1 zusammenzuzählen, aber auch diese Listen sind manchmal nur die halbe Wahrheit, weil die Schreibenden oft manche Liegenschaft und deren Aussenstellen nicht kannten oder selbst auch nicht da waren. So uferten teilweise die später im Net befindlichen Listen aus und bezeichneten ein und das selbe Objekt mehrmals. Hierzu gab und gibt es nur eine Lösung. Koordinate. Die militärischen Erkunder nach dem Untergang haben das akriebisch getan, nur sind deren Ergebnisse nicht für jedermann zugänglich. Die Ursache der Verwirrung liegt oft in der grundsätzlich unterschiedlichen Arbeitsweise bei der Erstellung der Daten. Auch bei den originalen Listen aus dem MfS ist zu hinterfragen, wie bei GSSD und NVA auch, von wann stammt die Liste. Um am konkreten Beispiel zu bleiben, gab es sehr wohl einen Liegenschaftsteil der zu Wernsdorf gehörte und einen der zu Neu Zittau gehörte, allein von der Aufgabentrennung der Liegenschaften ich nannte nicht umsonst den Paschenberg. ich werde mich bemühen das nachträglich aufzuklären, wozu fragt man nicht den früheren Nutzer..
GRüsse Hermann
P.S. Gerade der im Ostteil von Berlin nutzbare Liegenschaftsbestand war erheblich und man muß für eine eindeutige Trennung der Nutzer auch messerscharf genau die Liegenschaften trennen, sonst kommt Kuddelmuddel raus. Beispiel. War das Kommando (4?) in Erkner noch Erkner oder schon noch Köpenick? Da kann man sich streiten...
Ebenso verhält es sich bei den Liegenschaften in dieser Ecke, für die mit dem Umkreis allein 7 Nutzer gezählt werden konnten, wenn man zeitweilige mal rausnimmt.
 
AW: Schule der HVA Gosen

Hallo,

Nachfrage zum "Kesselberg" (davon ausgehend, daß er mit "Funkobjekt Wernsdorf" im MfS-Übergabeprotokoll identisch ist):

Habe irgendwo im Netz gelesen, daß bei der MfS-Auflösung Teile der HA III (Sonderfunkdienste) an die NVA übergeben wurden. Kann dies auch auf den Kesselberg zutreffen? Wäre dann Erklärung für zwei Merkwürdigkeiten:
1. die Behauptung, auf dem Kesselberg wäre NVA gewesen (das hätte dann für den Zeitraum Herbst 1989 bis Oktober 1990 gestimmt)
2. die in besagtem Übergabeprotokoll in Klammern angebene NVA-Adresse in Erkner-Süd (deren dortiger Sendestelle man den nahegelegenen Kesselberg der Einfachheit halber zugeschlagen hat)

Nachfrage zum eigentlichen Thema Schule der HVA Gosen:

Gab es das Bunkerareal vor der Schuleröffnung oder wurde beides gleichzeitg fertiggestellt?
Ich frage deshalb, weil ich einen originalen VEB Stadtplan Berlin/Hauptstadt der DDR (Auflage 1988, Stand nicht angegeben) gefunden habe. Hierdrin ist das gesamte Areal (Schule + Bunker) als weiße Fläche verzeichnet. Logisch daß man das auslässt, dachte ich, aber dann fiel mir auf, daß die kompletten Fuß- und Fahrwege um das Areal eingezeichnet sind - und einer sogar mitten auf den Gosener Berg, also das Bunkerareal!? Oder gab es das sagen wir mal Mitte der 1980er Jahre noch gar nicht?
Insgesamt muß diese idyllische Ecke - Naturschutzgebiet "Wernsdorfer See", am Seddinsee gelegen das "FDGB-Ferienheim" (als solches eingetragen), südlich die Waldsiedlung, Campingplatz - doch reichlich Ausflügler angezogen haben. Und statt Ausblick vom Gosener Berg dann Zäune, Hunde, Wachen?

Gruß

Bonner
 
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Hallo Bonner,
zu Teil 1 der Frage: diese genauen Abläufe können nur die Armeeangehörigen beantworten, die die Aktion damals durchführten. Ich habe zwar eine Liste der Objekte, wo Technik in die NVA überführt wurde, aber die muß ja nicht vollständig sein, ich weis nicht ober der Schreibende über alle Aktionen Buch geführt hat. Denkbar ist Dein Gedankenzusammenhang schon.

Das Areal am Bunker gab es schon vor der Eröffnung der Schule, die Schule ist quasi später entstanden. Was den Bunker selbst betrifft, kann ich die Frage nicht eindeutig beantworten, ich war in dem Bauwerk noch nicht. Die Liegenschaft aber bestand schon vorher.

Was man damals in der Ecke sehen konnte war nicht spektakulär, die Masten die Zäune und die im Bau befindliche Schule. Daran hatte man sich gewöhnt. Was Fremde empfunden haben weis ich nicht, ich empfand es damals als normal, wie eine Kaserne eben auch. Da man da nicht rumspazieren konnte ohne aufzufallen, haben das vermutlich auch nicht viele getan. Fremde Kennzeichen wurden ohnehin notiert...
Grüsse Hermann
 
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Zur Funkthematik meinte er (er war erst vor kurzem dort zum funken) - dort sei die Zeit still stehen geblieben. Alles noch alles Original DDR-Funktechnik, sogar noch mit einer >= 1KW-Endstufe für Kurzwellen-Sendebetrieb. Gehört nun dem DARC. Ich lass mich mal überraschen, sofern ich mitfahren tue.

Ansonsten zu Gosen weiss ich, das es in der Nähe des jetzigen Gewerbeparks auch ein MfS-Objekt mit Antennenmast gab, welches kuzrz nach der Wende Standort des Bundesamt für Post- und Telekommunikation war. Das hat aber nix mit dem Ausbildungsobjekt zu tun, meinte mein Freund, von der nun hier die Rede ist.

Yogi
 
AW: Schule der HVA Gosen

Manne,
der Macher schreibt so schön, dass er nur Bilder zeigen wolle, denn für dummes Geschwätz könne man sich ja Bücher kaufen. Sprachs und hatte den eigenen Anspruch schon bei der Bildunterschrift unter der Skulptur vergessen,,
Meint Hermann
 
AW: Schule der HVA Gosen

Manne,
die Plastik hiess "Konspiration" . Daher die Sitzenden Diskutierer.
Grüsse Hermann
 
AW: Schule der HVA Gosen

also die genaue Geschichte kenne ich auch nicht, aber wir sollten mal definitiv unterscheiden zwischen der Schule der HVA und dem Gelände des Gosener Berges. Dies waren zwei verschiedene Objekte die nichts miteinander zutun hatten und vor allem unterschiedliche Sicherheitseinstufungen hatte. .

Unter dem Stichwort Gosen liefen sogar drei Objekte. Das erste war das, wo heute das Gewerbegebiet ist - Gosen I, das zweite war die genannte HVA Schulungseinrichtung - Gosen II und das dritte halt Gosen III, ganz hinten am Berg (Funkaufklaerungseinrichtung, von hier hoerte man Nachrichtenverbindungen -Richtfunk, wenn man genau hinter der Empfangsantenne sitzt, kommen die Signale ja auch noch an- zwischen BRD und Westberlin ab). Gosen III war als Ferienobjekt getarnt und wurde auch als solches genutzt, waehrend Gosen I von aussen hin klar als Kaserne erkennbar war. (Quelle: ich hab die Einsatzbefehle fuer die Wachen des WR gesehen, die jeweils Gosen I, Gosen II und Gosen III bezeichnet waren).

Zeesen war eine Extraeinrichtung (auch Funk), eine weitere war in Wernsdorf,ebenfalls als Urlaubsobjekt getarnt, das war die Tarnnummer, wobei diese Art Tarnung durch hohe Chargen auch ausgenutzt wurde, ausserdem wurde das Gebaeude als Treffobjekt genutzt ;-)). Alle fuenf Objekte wurden durch das WR Berlin in separaten Wachen gesichert.
 
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Corsa,
Gosen III lief unter Kesselsberg = Neu Zittau. in meiner Erinnerung gab es keine terrestrischen Richtfuinkverbindungen zwischen WB und der BRD (alt), sondern nur Überhorizontverbindungen = Tropo = Cassegrain antennen und zwar vom Schäferberg (Südrichtung nach Torfhaus und Frohnau = Nordverbindung nach Gartow.
Diese Verbindungen nutzten ein anderes Verbindungsverfahren als Richtfunk, weshalb ein Stehen hinter der Schüssel hier kein Ergebnis bringt.
Der Schnittpunkt beider Richtungen wenn man das könnte, hätte bei Altlandsberg gelegen, nicht bei Neu Zittau. So so ein Tropo Strahl sich nicht krümmen lässt, kann man den also auch nicht in Neu Zittau empfangen. Zur Verdeutlichung eine Skizze der Verbindungen mit dem Südpunkt Neu Zittau Kesselsberg. Wozu die Liegenschaft diente hatte ein anderer Rechercheur schon ausgezeichnet ermittelt, jedenfalls nicht zum Mitschnitt auf Richtfunkverbindungen nach WB oder von dort.
Meint Hermann
 
AW: Schule der HVA Gosen

Diese Verbindungen nutzten ein anderes Verbindungsverfahren als Richtfunk, weshalb ein Stehen hinter der Schüssel hier kein Ergebnis bringt.
Der Schnittpunkt beider Richtungen wenn man das könnte, hätte bei Altlandsberg gelegen, nicht bei Neu Zittau.

kleine begebenheit nach der wende...
das ehemals städtische krankenhaus kaulsdorf baute sich kurz nach(!!!) der wende eine ascom personenrufanlage (pieper/pager) aufs dach.
kurze zeit später kamen herren im lada zu besuch und baten die sendeleistung erheblich zu drosseln....

wem´s hift!?
 
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Corsa,
Gosen III lief unter Kesselsberg = Neu Zittau.
Moeglich, fuers Wachregiment lief das Objekt unter der Bezeichnung "Gosen III" (so stehts auf dem von mir gesehenen Einsatzbefehl fuer die Objektsicherung).

Diese Verbindungen nutzten ein anderes Verbindungsverfahren als Richtfunk, weshalb ein Stehen hinter der Schüssel hier kein Ergebnis bringt.
Ich bin nicht der Funkspezi, ich geb nur das wieder, was mir in der Wendezeit ein Beschaeftigter aus diesem Objekt erklaerte (vielleicht war es ja ein anderes Funkverfahren, ich meine mich aber deutlich an das Wort "Richtfunk" erinnern zu koennen). Er meinte, dass hier Verbindungen zwischen BRD und WB aufgefangen werden und der Standort ideal ist, weil man genau in Linie hinter der Westberliner Empfangsantenne steht. Dabei zeigte er mir auch die als grosses Fasshaus auf dem Berg (in Fassform gebautes Haus, welches den Anschein eines Ferienobjekte erwecken sollte) getarnte Antenne auf dem Berg (wenig spaeter wurde die Antenne und der Wachposten vom WR entfernt, das dann leere Fasshaus stand aber noch Anfang der 90er).
 
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Corsa,
ich hatte die Empfangsantennen eingezeichnet, ich kann Dir auch alle Funkobjekte einzeichnen, die nach unseren Kenntn issen eine sendetechnische Funktion hatten. Postalisch gab es aber nur die beiden Standorte in WB die diese Funktion erfüllen konnten. Wegen dem angewedeten Verfahren mit einem geringen Winkel in 60 km in die Troposphäre zu strahlen, war nur eines möglich: entweder in die Reflexionszone fliegen, oder in den Reflexionsempfangssektor im Westen fahren. Unsere Einrichtungen befanden sich im Streubereich der Keule Nord und im Empfangssektor der Keule Süd, also bei Rhinow, bei Altengrabow und auf dem Brocken. Mit hinter der Antenne stehen war da nichts, weil die Schüssel auf den Türmen nur als Reflektor diente, die Rückkeule ging mit -0,5 Grad in den Erdboden, siehe Skizze.
Das von Dir genannt Objekt war ein HVA Empfangspunkt für agenturischen Funkverkehr. Meines Wissens hatten die daher da oben ganz andere Antennen als für das Gebiet postalischer Richtfunk-u. Tropoverbindungen.
Ich meine er hat Dir einen fetten Bären aufgebunden, die Truppe die das eiegnbtlich machte war die HA III mit Unterstrukturen, die war aber nach meiner Kenntnis nicht auf dem Kesselsberg vertreten.
Ein ganz anderer Fall ist das Gebäude auf den Müggelbergen, docjh das gehörte ja auch zu einer ganz anderen Einheit.
Grüsse Hermann
 
AW: Schule der HVA Gosen

Ich meine er hat Dir einen fetten Bären aufgebunden, die Truppe die das eiegnbtlich machte war die HA III mit Unterstrukturen, die war aber nach meiner Kenntnis nicht auf dem Kesselsberg vertreten.

Das sieht hier aber anders aus:

"Die Hauptabteilung III (HA III) umfasste bis zu ca. 4.500 Mitarbeiter; in 1989 arbeiteten ca. 2.400 Hauptamtliche im "Zentralobjekt Wuhlheide" (ZOW)* in Berlin-Köpenick, im Zentralobjekt der Spezialfunkdienste (SF) in Gosen, südöstlich von Berlin, in den zentral geführten Aussenstellen der Bezirksverwaltungen sowie in anderen Liegenschaften."

aus http://www.manfred-bischoff.de/ha_iii.htm#HA III
 
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@corsa,

da ist manches mißverständlich.
- die HA III hatte nie mehr als etwa 3.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, der Bestand von 1989 ist auch so in etwa die Standardstärke gewesen. Die höhere Zahl von 3.000 resultiert daraus, dass hierin die eigenständige Wach- und Sicherheitseinheit inbegriffen war.
- in Gosen befasste man sich mitnichten mit dem Richtfunk, schon daher weil Gosen vor Bildung der HA III bereits der Standort der Funkabwehr war und sich traditionell mehr mit der Kurzwelle befasste. Warum sollte man das umbauen?
- mit der III und dem Abhören hatte der Kesselberg, nach meiner Kenntnis nichts zu tun. Auch in der DDR diente nicht jede Antenne dem Belauschen des Klassenfeindes oder der Bespitzelung des Widerstandes :lol:

Volker
 
AW: Schule der HVA Gosen

Volker,
so ist das halt mit den Meldungen die aus den einschlägigen BSTU Archiven aufgebläht weitergegeben werden und wurden. Je mehr MA je mehr überflüssige Auswertung. Corsa schließt auf die Verwendung auf Basis nicht bestätigter Nebenquellen. Ich hatte vor längerer Zeit mit Deiner UInterstützung mit dem Chef gesprochen, ich meine mal meine Aussage ist sattelfest. In ganz frühen Veröffentlichungen der BSTU warenb in deren Tätigkeitsberichten auch duie originalen Bezeichnungen der Objekte verwendet worden, nur dass eben mancher mit dem Sinninhalt Funkabwehr und Funkaufklärung nichts anfangen kann. Ich war recht früh auf dem Kesselsberg und habe die Masten und Systemreste fotografiert. Schon rein technisch taugten die nicht für die Arbeit auf dem Richtfunkkanal, schon wegen deren Gestaltung un den Abmaßen. Will ich hiert aber nicht näher ausführen, kann man in jedem guten Antennenbuch lesen, u.a. im Rothammel.
Ich bleibe vorerst dabei, Kesselsberg war ein Bär wenn er im Zusammenhang mit der Richtfunkgeschichte gesehen wird, wobei Abhören in Richtung West nicht ganz falsch ist, die agenturischen Sendungen kamen ja auch aus WEst, nur nicht gebündelt, sondern Normaler KW Funk. In meiner Erinnerung war das auch die Hauptaufgabe der Liegenschaft, wobei ich immer Zeesen und Kesselsberg verwechselte.
Grüsse Hermann
 
AW: Schule der HVA Gosen

Hallo,

inwieweit sind die Gosener Berge inzwischen öffentlich zugänglich? Das verlinkte Bild wurde innerhalb des ehem. Bunkerareals aufgenommen. Lohnt sich ein Ausflug mit Blick auf die alten Anlagen? Oder sind die inzwischen abgerissen - oder neu eingezäunt - oder privat genutzt - oder... ?

(Ich habe zwar einen Koffer in Berlin, lebe aber 600 km westlich und komme meistens nur an Wochenenden hin, so daß das Ausflugsprogramm entsprechend geplant werden muss...)

Grüße,
Bonner

Bild: Fuß- und Radweg
 
AW: Schule der HVA Gosen

Bonner, in den Bereich der Hügelkette hinter der Liegenschaft, wo der Aussichtsturm stand und früher ein Funkmast kommt man weiterhin mit dem Rad. In den Bereich mit dem Bunker kam man eigentlich nie so recht offiziell, so lange das Gelände einezäunt war, im hinteren Bereich wohnten zudem Personen, die es nicht mochten, wenn andauernd Personen suchend auf dem Gelände rumkrochen. Was ich im Moment nicht beantworten kann, ist ob die Zufahrten zum Gelände der Schule noch offen sind und man mit dem Rad auf die andere Seite der Liegenschaft gelangen kann, wie das früher möglich war. Keine Ahnung, bei den ständigen verkaufsofferten hab ich etwas den Überblick verloren. Rein historisch ist die Anlage wenig spektakulär, wenn man mal von der Gestaltung absah. Etwas verwahrlost war sie infolge der Nichtnutzung als ganzes zum Schluß schon.
Grüsse Hermann
 
Kongresszentrum Seddinsee ist seit Mitte `07 verkauft

Hier einige Fakten!

Neuer Besitzer beginnt mit Sanierung des ehemaligen Stasi-Objektes

Von Petra Zoepf

Das Land Berlin hat einen Ladenhüter weniger. Das Abgeordnetenhaus genehmigte jetzt den Verkauf des Hotel- und Kongresszentrums am Seddinsee. Die Berliner Paasche Grundbesitz AG hat das 30 Hektar große Gelände samt der Gebäudekomplexe gekauft. Damit hat das 1988 fertiggestellte, ehemalige Schulungszentrum der DDR-Staatssicherheit für Auslandsagenten einen neuen Eigentümer. Wie der Liegenschaftsfonds Berlin mitteilt, stand das Areal in Gosen, am südlichen Rand von Köpenick, seit mehr als zehn Jahren zum Verkauf. Wiederholt waren in den vergangenen Jahren Kaufverträge geplatzt. Über den Preis schweigen sich beide Seiten aus. Edmund Heidner, Vorstand der Paasche Grundbesitz AG dazu: „Er lag oberhalb des gutachterlichen Verkehrswertes, aber unterhalb einer Million Euro.“

Erstes Sanierungsobjet: Seit Anfang Mai ist in der ehemaligen Gaststätte ein Eiscafé etabliert. Mehrere Wohnungen werden bereits saniert, die gesamte Anlage soll folgen. Fotos: Zoepf

Der neue Besitzer hat bereits mit den Instandsetzungsarbeiten begonnen. Die ersten Wohnungen in einem der lang gestreckten Geschossbauten sind fertig. „Wir haben erfolgreich mit der Vermietung begonnen“, berichtet Heidner, und „in der Gaststätte eröffnete bereits Anfang Mai ein Eiscafé“. Bis Silvester sollen auch die Veranstaltungssäle wieder hergerichtet sein, der Café-Betreiber plane dort ein großes Fest.

„Nach und nach werden alle Bauten mit einer vermietbaren Gesamtfläche von etwa 25.000 Quadratmetern saniert und modernisiert“, verspricht Heidner. Angaben über die Höhe der geplanten Investitionen macht er nicht. Acht Arbeitsplätze sind vor Ort schon entstanden, weitere sollen folgen.

Auf dem idyllisch gelegenem Grundstück am südlichen Ufer des Seddinsees hatte die Stasi vor 20 Jahren für 870 Millionen DDR-Mark (87 Mio. DM), wie Heidner aus zuverlässiger Quelle weiß, ein Schulungszentrum errichtet und mit allem Schnick-Schnack ausgestattet. Es fehlte an nichts: Ein Kinosaal mit 328 gepolsterten Sitzen und modernster (West)Technik, mehrere Veranstaltungsräume nebst Großküche und Vortragssälen, Schwimmhalle und Sporthalle, Schießstand und Bunkeranlagen in den Gosener Bergen, Wochenendbungalows und Garagen. Selbst ein intaktes Wasser- und Klärwerk, für 2600 Personen ausgelegt, ist vorhanden. „Der bauliche Zustand ist sehr unterschiedlich, in der Turnhalle muss nur das Parkett repariert werden, das Kino ist in einem Topzustand“, sagt der Investor. Die Zukunft der Schwimmhalle dagegen sei ungewiss.

Der Kinosaal steht seit Jahren leer.

Bei diesem vielfältigen Angebot sieht Heidner eine breite Nutzungspalette: Die leer stehenden Geschossbauten „könnten als Rehaklinik, Internat, Altenheim oder Büros hergerichtet werden“, meint der AG-Vorstand ganz zuversichtlich. Beim Landkreis Oder-Spree hat er kürzlich den Antrag auf Erstellung eines Bebauungsplans für einen Hotelneubau eingereicht. Erfahrungen haben er und seine zehn Mitarbeiter bei Projekten in Burg (Magdeburg) und Cottbus gesammelt.

Seine größte Sorge ist derzeit, den Vandalismus auf dem Gelände zu unterbinden. Seit dem Eigentümerwechsel habe es immer wieder Einbrüche und Fälle von illegaler Müllentsorgung gegeben, empört er sich. Aus der Bibliothek seien Bücher entwendet worden.

Direkt nach der Wende nutzte die Humboldt-Universität das Stasi-Objekt. So gelangte das idyllisch gelegene Areal in den Fokus des Landes Berlin. 1993 stellte der Senat beim Amt für offene Vermögensfragen einen Zuordnungsantrag und bekam den Zuschlag. Die Berliner Stadtgüter Liegenschafts-Management GmbH & Co Grundstücks KG (BSGM) übernahm die Verwaltung. Seit 1995 hatten mehrere Pächter dort ihr Glück versucht, so richtig funktioniert habe es aber nie, erinnert sich BSGM-Geschäftsführer Peter Hecktor. Was damals als Husarenstück begann, entwickelte sich schnell zum teuren Klotz am Bein. „Bis zu 500.000 Euro mussten jährlich an Unterhaltungs- und Instandhaltungskosten aus der Landeskasse zugeschossen werden“, hat er ausgerechnet. Erst mit der Schließung des Hotelbetriebes Ende März 2005 konnten die Ausgaben auf 150.000 Euro pro Jahr reduziert werden.

In Gosen selbst steht seit einiger Zeit ein grünes Schild und weist auf das Café „Gosener Berge“ hin. Besucher sollten sich von Grafitti-Schmierereien und zerschlagenen Fensterscheiben am Eingang der Eichwaldstraße 100, so die offizielle Adresse, nicht beirren lassen. Nach etwa 300 Metern, hinter einer Kuppe, warten täglich zwischen 10 und 20 Uhr Eis, Kaffee, Kuchen und kleine Gerichte auf sie. Bei gutem Wetter wird auch auf der Terrasse unterm Sonnenschirm serviert.

Quelle: http://www.mueggelheimer-bote.de/0708/seite1.shtml

Pikant ist, dass dem neuem Eigentümer jetzt die Kosten für einen Anschluss an die öffentliche Kanalisation auferlegt werden sollen.
Ziemlich dreiste Angelegenheit...
 
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