Frankreichtour 2009 - diverse Objekte

Martin Kaule

Administrator
Eine tolle Tour ging Sonntag zu Ende. Nach knapp 5000km in 7 Tagen wurde viel gesehen und wenig geschlafen.

Gestartet sind wir am Montag um 1:00 Uhr in Berlin. Die Ankunft am ersten Objekt erfolgte gegen 10Uhr. Es gab eine mitten im Wald gelegene Abschussstellung der Fi-103 (V1) mit Bunkern (u.a. "Skiförmige Gebäude") zu besichtigen, danach führte uns der Tagesplan über den Leitstrahlbunker bei Roquitoir zur geplanten A4-Abschussbasis (V2) "La Coupole" und weiter nach Watten (geplanter V2 Abschussbunker + Sauerstoffwerk). Das Museum der Huchdruckpumpe / Fleißiges Liesschen (V3) stand an dem Tag auch noch auf der Liste - ist aber momentan bis vsl. Frühjahr 2010 geschlossen. Also ging es zur Kanalküste, um verschiedene Stützpunkte des Atlantikwalls zu besuchen. Der Tag endetet dann in Calais.

Der Dienstag stand ganz im Zeichen des Atlantikwalls. 3 schwer verbunkerte Marine-Küsten-Batterien (MKB) als auch Regelbauten verschiedener Stützpunkte wurden im Bereich Pas-de-Calais besichtigt. Auf dem Weg zwischen den Zielen begegneten uns noch einige Dom-Bunker für K5 Eisenbahngeschütze.

Am Mittwoch wurden 4 Museen (u.a. Caen Memorial, Le Grand Bunker ...) in der Normandie als auch weitere Bauten des Atlantikwalls besichtigt. Die noch vorhandenen Überreste der "Künstlichen Häfen" von Arromanches sind noch immer beeindruckend.

In der Bretagne am Donnerstag angekommen besuchten wir das Hafenareal der 4x UBootbunker in Lorient. Auch das ehemalige Hauptquartier des BdU Karl Dönitz wurde am frühen Morgen aufgesucht. Der Tag endete ausnahmsweise am Nachmittag am Le Grand Blockhaus um die wunderbare Umgebung bei Sonnenschein und milden Temperaturen zu genießen.

Der "Betonanteil" wurde auch am Freitag nicht weniger und so besichtigten wir den UBootbunker als auch Schleusenbunker in St. Nazaire. Auf dem Weg dahin kann man im Fort de L'eve einen Regelbau mit noch vorhandenem Tarnaufbau besichtigen.
2h weiter ging es zum FHQ Wolfsschlucht 3. 2 massive Hochbunker als auch eine kleinere Bunkeranlage plus der noch vorhandene Eisenbahnstollen samt innenliegende Tore sind erhalten.

Samstag ging es leider im nasskalten Wetter zum FHQ Wolfsschlucht 2, welches erstaunlicher Weise im Vergleich zu den anderen FHQ's sehr gut erhalten und frei zugänglich ist.
Vorbei an aufgegebenen Flugplätzen bei Laon der Neu- als auch Altzeit kamen wir am Nachmittag an der Maginotlinie, einem weiteren Höhepunkt der Frankreichfahrt an. Hier besichtigten wir gas größte Artilleriewerk der Magionotlinie bei Veckring (Fort Hackenberg). Nicht nur dass das Werk mit etwa 10km Hohlgangsystem mit einer Feldeisenbahn befahren wurde, nein - die original Fahrstühle, 1x original Dieselmotor (der die Anlage mit Elektrizität versorgt) als auch ein Geschützturm wurde live vorgeführt.

Am Sonntag den letzten Tag der Tour besichtigten wir das Artilleriewerk Schoenenbourg in dem man sich frei bewegend nahezu sämtliche Ecken des Bauwerks ansehen konnte.
Nach der Festung Fleckstein landeten wir im Westwallmuseum Gerstfeldhöhe. Die Anlage wurde nicht fertig gestellt und berhebergt einige gut ausgesuchte Exponate zur Geschichte zur Thematik des Westwalls / 2. Weltkrieg.

Das als kurzer Reise-Bericht. Anbei nun einige Impressionen.

Beste Grüße
Martin
 
Dienstag:

Bild 1: Dombunker in Calais
Bild 2: drehbarer Geschützturm aus Beton + Feuerleitturm der Batterie Waldam
Bild 3 - 4: Batterie Todt
 
Mittwoch:

Bild 1 - 2: Memorial Cean
Bild 3: Le Grand Bunker
Bild 4: Würzburg Riese
Bild 5 - 6: "Künstliche / portable Häfen" bei Arromanches
 
Hallo,

eine schöne Turnschuhtour. Was andere in Wochen sich anschauen
habt Ihr in Tagen erledigt. Die meisten Sachen kenne ich aus eigenen
Fahrten. In manchen Gegenden war ich mehrmals. Eigentlich ist das nur
ein Bruchteil was es alles zusehen gibt. Aber ich denke viel Zeit an den
einzelnen Orten könnt Ihr nicht verbracht haben. Da geht dann doch das
eine oder andere Detail unter. Aber jeder setzt halt andere Prioritäten.

Beste Grüße BP
 
Eine gute Vorbereitung, die Einhaltung des Ablaufplans der gesamten Reisegruppe und ein zügig & kühner Fahrer sind unbezahlbar. Aber es stimmt schon und ist auch bekannt: das Tempo ist hoch, dafür gibt es Objekt an Objekt ohne großartige "Leerlaufzeiten".

Ich behaupte aber durchaus das wir alle wichtigen Dinge / Details der verschiedenen Bauwerke bei dem Tempo gesehen zu haben. Mein Anspruch ist nicht alle Regelbauten einer Stützpunktgruppe gesehen zu haben. Ich will die Besonderheiten, die gabs zu sehen und ich es trau es mir kaum auszusprechen, viele viele interessante Objekte fehlen noch im obigen Bericht.

Beste Grüße
Martin

PS: manchmal könnte man...
 
Gesamtaufenthaltsdauer minus Fahrzeit minus schlafen ist gleich Restzeit
durch Anzahl der Objekte. Ich schätze mal da bleibt nicht viel Zeit übrig für die
einzelnen Objekte.
Und mit der Tourvorbereitung ist es so eine Sache. Manches erfährt man eben
erst vor Ort.

BP
 
Alles ganz klar. Die Vorbereitungszeit ist bei "meinen" Fahrten auch nicht mal eben aus dem Ärmel geschüttelt. Für die 7Tage-durch-Frankreich reden wir hier von mehrern Tagen, nicht Stunden. Lange nach Objekten suchen ist dann nicht mehr. Es wird gezielt angefahren. Ist auch eigentlich vollkommen egal, jeder wie er möchte. Fakt ist: die Ziele werden nicht weniger sondern nehmen zu und die Urlaubszeit ist leider begrenzt :-( .

Beste Grüße
Martin
 
Ein paar zusätzliche Kommentare zur Frankreichfahrt von HP zwischen 19 & 25.10.2009, organisiert von Martin:

Mo & Di standen die Abschußanlagen der V1 & V2 im Raum St. Omer auf dem Programm. Ein ganz guter Überblick dazu ist hier zu finden

http://www.lostplaces.de/content/view/47/33/

im Prinzip haben wir alles so erlebt & gemacht, wie da beschrieben & wir hatten den Vorteil, es eben selbst zu sehen. Und zwar die Anlagen in Eperlecques (V2-Kraftwerk NordWest), La Coupole (V2-Schotterwerk NordWest) & Roquetoire (Richtstrahlbunker-Umspannwerk C). Und ich betone, dies ist ein beträchtliches Programm. Die Anlage in Mimoyecques (V3) stand eigentlich mit auf der Liste, war aber aus unerfindlichen Gründen geschlossen.

Eines sollte man hier aber auch anmerken, die Bauwerke wurden zwar nicht umsonst, aber vergebens errichtet. Dies ist bekannt. Sie wurden oft aus der Luft angegriffen, u.a. vorrangig mit den 6 Tonnen schweren ‚Tall-Boy‘ Bomben. Es hat den Bauwerken im Wesentlichen nicht geschadet, aber sehr wohl den zwangsweise zum Bau eingesetzten Menschen. Es wurden hier Zwangsarbeiter + KZ-Insassen + OT + RAD –teilweise elendig- damit getötet.

Mo als Abschluss des Tages als eigentlich touristisches Ziel der Aussichtspunkt am Cap Blanc-Nez „weiße Nase“ südwestlich von Calais, auch hier aber Beton im Überfluss vorhanden. Das Cap ist eine Landspitze an Frankreichs Kanalküste, zusammen mit dem Cap Gris-Nez bildet es die „Gegend der zwei Kaps“. Es besteht aus Kreidegestein und Mergel und hat steil abfallende Seiten zum Meer. Auf dem Gipfel, Höhe 132 m, befindet sich ein Obelisk. Ich erwähne es deshalb, weil tatsächlich von hier aus, auch bei nicht optimaler Sicht und ohne optische Hilfsmittel die englische Küste gut erkennbar ist. Alle uns in historischen Spielfilmen vorgeführten entsprechenden Szenen sind offenbar realistisch. Die Sichtachse vom Cap Gris-Nez nach Dover bildet die Stelle, an der sich die Britischen Inseln und Kontinentaleuropa mit nur 33 km Entfernung am nähesten sind.

http://de.wikipedia.org/wiki/Cap_Blanc-Nez

Di morgens dann die ‚Batterie Oldenburg‘ am nord-östlichen Rand von Calais. Die Batterie war mit zwei 24 cm Mörsern Typ SKL / 40 ausgestattet und hat eine bis auf den WKI zurückliegende Geschichte. Rund 400 Meter von der Wasserlinie ragen zwei unterschiedlich gebaute Kasematten aus den Dünen, im Umland dazu einige Bunker für Mannschaften und zur Nahverteidigung.

http://sub-ex.blogspot.com/2008/01/batterie-oldenburg-turm-ost.html

Di später die ‚Batterie Todt‘ -vorher Siegfried-, am Cap Gris-Nez mit vier Geschütztürmen. Die Batterie war Teil der Fernunterstützungsbatterien an der französischen Kanalküste, die die geplante Landung in England unterstützen sollte. Die Batterie mit ihren vier Bunkern aus jeweils rund 800 Tonnen Eisen und 12000 qm Beton war mit 380 mm Geschützen von Krupp ausgerüstet. Turm I beherbergt das Museum, die Türme II, III & IV stehen begehbar in der Gegend herum. Turm III wurde durch einen Unfall bei Konversationsarbeiten nach Ende des WKII schwer beschädigt. Neben dem guten Erhaltungszustand der Gesamtanlage und einem Museum mit vielen Details ist hier als Plus auf dem Gelände ein Eisenbahngeschütz stationiert. Und ich habe das nach wie vor voll funktionsfähige optische Auffassungssystem (Höhen-, Anflugwinkel- und Typ-erkennung) getestet. Übrigens befindet sich direkt am Museum ein kleiner Campingplatz, dieser ist auf dem ersten Überblicksbild des zweiten Linkes gut erkennbar. Neben der an sich schönen Gegend steht dort auch ziemlich viel Beton herum...

http://www.batterietodt.com
http://web.ukonline.co.uk/gaz/bt.html

Höhepunkt für Di Nachmittag war die Besichtigung einer verbunkerten Startanlage für die V1, diese Anlage ist laut Literatur einzigartig. Sie ist mitten in dem kleinen Dorf Siracourt gelegen, abgezäunt und offiziell begehbar.

http://atlanticwallbelgiumboulogne.110mb.com/atlant/siracourt/siracourt.html

Mi waren wir im Raum der Landungszone der alliierten Truppen im WKII, der D-Day-Zone in der Normandie unterwegs. Wir haben neben dem Hauptmemorial in Caen auch die Landungszone an der Küste direkt besucht, konkret die Anlandungszone der kanadischen Alliierten. Das Memorial ist als zentrale Gedenkstätte sowieso einen Besuch wert, hier findet man aber auch in der Sektion ‚Kalter Krieg‘ eine ältere, originale MIG-21, die Hülle einer amerikanischen Wasserstoffbombe nach dem Teller-Ulam-Design und den Einzelsprengkopf einer –mittlerweile außer dienstgestellten- französischen landgestützten strategischen ballistischen Rakete S2 (ab 1971 120 kT, ersetzt ab 1980 durch S3 mit jeweils 1 MT Sprengkraft - Typ stand nicht dran).

http://www.memorial-caen.fr/portail/index.php
http://de.wikipedia.org/wiki/Operation_Jubilee

Mi Nachmittag u.a. die Küstenbatterie mit Leitstand bei Longues sur Mer direkt an der Atlantikküste, nördlich der Stadt Bayeux. Besonderheit hier, im Turm II befindet sich noch die 15-cm-Schnellfeuerkanone.

http://de.wikipedia.org/wiki/Batterie_Longues-sur-Mer

Mi abends dann im letzten Tageslicht Fotostopp auf dem Damm vor der Insel Mont-Saint-Michel, nahe Avranches und an der Grenze zur Bretagne gelegen.

http://de.wikipedia.org/wiki/Mont-Saint-Michel
http://www.bretagne-tip.de/informationen/mont-saint-michel.htm

Do & Fr waren wir im Raum Lorient & St. Nazaire mit den U-Bootbunkeranlagen. Die Großbunkeranlagen an beiden Standorten werden (auch) museal betrieben, man kommt also schon offiziell ziemlich weit. In Lorient sind es 3 Großbunker, zwei werden nachgenutzt, dort kommt man nicht unbedingt rein. Als grösste Anlage in Lorient wurde mit einer Kapazität von 12 U-Booten in Nasszellen ‚Keroman III‘ gebaut, benannt nach der gleichnamigen Halbinsel, auf welcher diese Anlagen errichtet wurden. Die Decke dieses Bunkers wurde auf bis zu 7,5 Meter verstärkt und hielt selbst einem Treffer durch eine von britischen Lancasterbombern abgeworfenen Tall-Boy-Bombe stand. Der Bunker nebst Tiedenschleusenbunker in St. Nazaire ist im Wesentlichen komplett & inklusive dem Dach begehbar (und verfügt neuerdings über eine am Ende des Wasserbeckens innerhalb des Docks & gegenüber des Schleusenbunkers gelegenen BASE-Bar – auch nicht zu verachten). Auf das Dach kann man Fahren oder Treppen steigen, Laufen lässt einen unmittelbar die Mächtigkeit der Decke ‚erleben‘.

http://de.wikipedia.org/wiki/U-Boot-Bunker_in_Lorient
http://de.wikipedia.org/wiki/U-Boot-Bunker

In der Nähe unseres Hotels am Do direkt an der Atlantikküste bei Batz-sur-mer dann ein sehr detailreich ausgestattetes Museum und wie so oft auf der Reise, der Inhalt des Bunkers original erhalten. Hier war der Bau einer Schweren Batterie mit 30,5 cm Geschützen geplant. Diese wurde jedoch nicht verwirklicht. Man hatte jedoch schon den Feuerleitstand für Schwere Seezielbatterien -Bautyp S414- fertig gestellt. Er diente dann der nicht weit entfernt liegenden Eisenbahnbatterie als Feuerleitstand. Auch hier war die optische Auffassungstechnik noch installiert und konnte und wurde von mir ausprobiert & getestet.

http://www.grand-blockhaus.com/

Fr & Sa die FHQe Wolfsschlucht 2 & 3, beide (derzeit noch) komplett begehbar. Bei WS 3 sind die nachträglich in den Eisenbahntunnel eingebrachten Stahltore für den zugehörigen Sonderzug noch vorhanden.

http://www.blauermel.de/b_ws2.html
http://www.wehrtechnikmuseum.de/Forschung/Wolfsschlucht2/wolfsschlucht2.html

Sa & So an Bauwerken der ehemaligen der Maginotline in Hackenberg & Schoenenbourg im Raum Elsass- Lothringen

http://de.wikipedia.org/wiki/Fort_Hackenberg
http://www.maginot-hackenberg.com/accueilallemand.htm
http://www.lignemaginot.com/index10.htm

Man muss hier unbedingt darauf hinweisen, dass die Originaltechnik komplett vorhanden ist, nie ausgebaut und wieder ‚reimportiert‘ wurde, (fast) alles funktionstüchtig vorgeführt & benutzt wird. Nur als Auswahl » elektrische Loks nebst Waggons, Umspanntechnik, Dieselaggregate, Geschütztürme, deren Drehen, Ausfahren und Richten, Munitionsaufzüge.

Abschließend dann So vor der Rückfahrt das Festungungswerk Gerstfeldhöhe -nahe Pirmasens- des Westwalls.

Genaugenommen haben wir natürlich noch viel mehr ‚mitgenommen‘ & gesehen. Laut Martin rund 60 Ziele angefahren. Und logischerweise spielen bei der Bewertung die (meist) abendlichen ‚Fach‘-Gespräche in gemeinsamer & entspannter Runde auch eine wesentliche Rolle.

Ich hatte mich zur Mitfahrt u.a. deshalb entschlossen, weil es für mich logistisch gut lag, ich noch nie da war –Haupthinderungsgrund meine nichtvorhandenen französischen Sprachkenntnisse- und es auch so wie angekündigt funktionieren sollte. Das hat es und zwar komplett. Schade nur, dass wir so wenig waren, man kann es nur weiterempfehlen. Mit Dank - Grüße Frank
 
Gesamtaufenthaltsdauer minus Fahrzeit minus schlafen ist gleich Restzeit durch Anzahl der Objekte

Deine Argumentation dazu ist nachvollziehbar und stimmig. Wir waren in der Regel von 09:00 bis 20:00 draussen, dies wegen des doch schon verschobenen Sonnenunterganges. Macht Pie × Daumen bei 60 Objekten gut 1 Stunde pro Objekt, natürlich mit jeweiliger Anfahrt dazu. Man muss halt Prioritäten setzen (können).

Und mit der Tourvorbereitung ist es so eine Sache. Manches erfährt man eben erst vor Ort

Auch das war so, da wurde der Plan eben nach Diskussion angepasst & hat Martin ein paar graue Haare mehr verschafft - Grüße Frank
 
die Tour war hochgradig optimiert und sicher kann ohne weiteres die 10 fache Zeit investiert werden, auch wäre die Zahl weiterer Ziele schier unbegrenzt.

Es wurde mit "Nachbrenner" gestartet, aber an keinem der Objekte nur vorbei geflogen.

Vielen Dank dem Kommandanten / Navigator und dem Piloten

lollek
 
Sonntag:

Bild 1-4: Artilleriewerk Schoenenbourg
Bild 5-8: Festungswerk Gerstfeldhöhe

So das war es mit der "Kurzvorstellung".

Beste Grüße
Martin
 
Höhepunkt für Di Nachmittag war die Besichtigung einer verbunkerten Startanlage für die V1, diese Anlage ist laut Literatur einzigartig. Sie ist mitten in dem kleinen Dorf Siracourt gelegen, abgezäunt und offiziell begehbar.

http://atlanticwallbelgiumboulogne.110mb.com/atlant/siracourt/siracourt.html

Ist zwar schon eine Weile her aber der entsprechende Militärarchäologie-Notizblock (mitunter auch MANB genannt :p) mit den Eintragungen aus Siracourt flatterte mir aktuell vor die Tasten.

Die Einzigartigkeit dieser Objektes steht außer Frage, mich hatte dieser etwa 200 x 40 x 7-8 m große Betonklotz deutlich beeindruckt - ich will daher einige Zahlen nicht vorenthalten.
Vor Ort erschien mir dann neben den obligatorischen Fotos auch noch eine zeitgleiche - siebenminütige - Schnellmessung mit dem Laserentfernungsmesser notwendig um zumindest einige wenige Dimensionen festzuhalten.
Hier insbesondere die verwinkelte Öffnung (mit Schacht für Schiebetor, siehe Fotoeinblendung - Danke Martin) für die Flugbomben der dann die Startrampe folgen würde - davon sind heute nur einige/ein Fundament(e) für die Stützen (?) vorhanden.

Die linke Seite ist innerhalb des Bauwerks - lichte Weite 13,86 m - die rechte Seite der Notizen folglich außerhalb in Richtung des Zieles, hier 340°. Eine maßstäbliche Umzeichnung mit Zuordnung aller Werte stünde noch aus. Daraus ginge dann auch hervor das die Flugbombe mit demontierten Tragflächen "um die Ecke" der Öffnung transportiert werden sollte.
 

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Donnerstag:

Bild 1: HQ BdU
Bild 2: Dombunker in Lorient
Bild 3 - 5: UBB in Lorient
Bild 6: Le Grand Blockhaus

In diesem Buch hier fand sich folgende aufschlussreiche Passage auf Seite 154/155 im Kapitel "7.) Ansturm auf See und in der Luft - Das Nervenzentrum":

Dönitz hatte seine Befehlsstelle im Sommer 1940 nach Frankreich verlegt. Zunächst zu einem vorübergehenden Kommando in einer imposanten Pariser Villa auf dem Boulevard Suchet 18, und später im Herbst nach Kernevel in der Nähe des Stützpunktes Lorient. Die Villa eines früheren Sardinenhändlers, die einen Ausblick über die Mündung des Scorff bot, war vom Stab des B.d.U. übernommen worden, der es in ein leistungsfähiges Nervenzentrum mit einem unterirdischen Bunker im Garten verwandelte. In kleinen "Lagerzimmern", an deren Wänden Karten des Antlantik hingen, leitete ein kleiner Stab den U-Bootkrieg.

Quelle

Unter diesen Gesichtspunkt betrachtet ergeben die Wappendarstellungen - im Anhang beispielhaft - der U-Bootflotte vor Ort einen interessanten zeithistorischen Zusammenhang. Folglich kann ich im Nachgang den Besuch dieser Villa garnicht hoch genug einschätzen.

Gruss
SB
 

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Herr @Büttner, Stefan.

Ich kann nicht recht folgen, ist dieser Bildausschnitt nun der genannten Quelle entnommen oder ein Teil einer originalen Aufnahme unserer Tour ?

Der Tisch selbst ist Relikt, er findet sich in seinen Teilen ( Kacheln ) so in Beschreibungen ( nicht Abbildungen :p ) in der Literatur wieder.

Jedenfalls war dieser Tag dort vor Ort ein ganz besonderer für mich. GrFr
 
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