Fürstenwalde: ZGS-14 - Richtfunksystem

Es gab noch einen kleineren Anschaltpunkt in einem Seitenweg vom Turm weg.
Ende der 80er Jahre war dort eine Nadelwaldschonung mit etwa 2-3 Meter großen Bäumen.
Dort war mehrmals mein Aufbauplatz.

Und genau da hatten wir -genau genommen Micha -, vor dem Rückbau, gemessen und eine gute Verbindung zum ZGS gehabt. Wir wollte eigentlich versuchen vom Anschaltpunkt SOK1 mit eine Leitung auf/ an den Aussichtsturm zu kommen und eine Sendestelle aufbauen (LEGAL mit einzuholender Zustimmung des Turmeigners und unter Verwendung zugelassener Frequenzen). Das hat sich dann aber leider "erledigt". Schade.
 
Wie wurde denn geschliffen?

Wurden nur die Verteilerschränke weggerissen, oder wurden die SOKs aus dem Boden gezogen?
Wenn die noch im Boden liegen, dann könnte man die doch anmuffen?....
 
Es gab noch eine weitere vorbereitete Richtfunk-Verbindung. Deren Einsatz war für den Ausfall der Richtfunkachse selbst gedacht. Dazu wurde mobil verlastete Technik vom Typ FM 24/400 am ZGS-14 vorgehalten und zwei Anschaltpunkte auf dem TO-02 installiert (unweit dem Standort der SAT-Schüssel). Diese wurden nach Übernahme des ZGS-14 durch die BuWe bis Bauwerksschließung in Betrieb genommen und durchgehend genutzt.
Kleine Korrektur dazu. An den besagten zwei Anschaltpunkten westlich der WILMA-Antenne neben dem TO-02 enden die Antennenkabel (Koax) der zwei Gerätesätze FM 24/400, die sich im RiFu-Geräteraum des TO-02 befinden (am linken Bildrand des Bildes 2 im #8 zu sehen). Für den Betrieb dieser Reserve RiFu-Achsen brauchten zur NVA-Zeit nur die Antennen (Bild 2 im #10) an den besagten Anschaltpunkten entfaltet werden.
Das die Buwe dann komplette Rifu-Trupps entfaltet hat (Bild 1 im #10), steht auf einem anderen Blatt. Diese beiden Koax-Kabel sind übrigens noch vorhanden und funktionstüchtig.
Bei allen in den anderen Beiträgen genannten Anschaltpunkten handelt es sich ja wohl offensichtlich um NF-Kabelanschaltpunkte, an denen komplette Fu- oder Rifu-Trupps (also mit Gerätesätzen) entfaltet und angeschlossen wurden.
 
Wie wurde denn geschliffen?

Wurden nur die Verteilerschränke weggerissen, oder wurden die SOKs aus dem Boden gezogen?
Wenn die noch im Boden liegen, dann könnte man die doch anmuffen?....

Sicher könnte man anmuffen, wenn man die Kabel im planierten Berecih findet und noch nicht allzuviel Wasser hineingelaufen ist (sonst kommt in der nächten Muffe Freude auf). Aber der Aufwand ist doch erheblich und alles eine Frage der Zeit und, wie schon geschrieben, der vorher einzuholenden Zustimmungen der jeweiligen Eigentümer....
 
Druckluft hilft nicht mehr, wenn mich meine Erinnerung an die Antennenkabelsuche im Frühjahr nicht täuscht, ist das Flexwell-Kabel nicht mehr vorhanden!?
 
die Zuleitung vom Gerät zur Antenne erfolgte über Flexwell-Leitung, dafür mußte eine Luftentfeuchtung erfolgen.

Info’s von den damaligen Systeminstallateuren zur Flexwell-Leitung und zum praktischen Umgang damit in den 1970er Jahren »

Dieser Flexwell besteht aus einem äußeren endlos gerillten, elliptischen Kupfermantel, kein Innenleiter, umhüllt mit einer zähen klebrigen Masse -zum Ausgleich für die Rillen- und außen herum eine stabile Plastikhülle. Der Flexwell ist über die Länge recht flexibel, der 11-er eher noch als der 4-er.

Bei diesem hatte man schon beachtlich zu tun, um ihn ordentlich ohne Knicke um Ecken usw. zu führen. Es gab auch Werkzeuge zum Biegen und es war sogar eine Twistung erlaubt. Theoretisch, denn der 4-er Flexwell war furchtbar starr! Uns ist es auf den 72m im Holzhausener Mast nicht gelungen eine Twistung von ca. 20 Grad auf Dauer einzubauen. Trotz aller wieder fest angezogenen Schellen im gesamten Mast drehte sich der Flexwell sofort wieder auf seine Ruhestellung zurück.

flexwell_radartutorial


Abbildung aus » radartutorial.eu/tl51

Dieser Flexwell von der Fa. Hackethal war eine nur über Devisen zu beschaffende Ware aus der BRD. Ich habe einen solchen Import von Hackethal mal für die DDR-Post 1971 in Erfurt entgegen genommen bzw. die elektrischen Meßwerte für zwei aufgetrommelte Längen abgenommen. Es durfte kein Erfurter Postmitarbeiter mit den Wessis sprechen, und so hat Robotron Radeberg mich und einen weiteren Kollegen dorthin beordert.

Diese Längen kamen dann 1972 bei der DP in Holzhausen (TF-Amt südöstlich bei Leipzig) an einem 72m-Mast für RVG 960 / 4GHz für ein Provisorium nur für die LFM –Leipziger Frühjahresmesse- als zusätzliche TF-Strecke über Roitzsch (südlich von Bitterfeld) nach Berlin zum Einsatz. Und wie das so mit Provisorien ist, die halten am längsten. Dieses mußte dann bis zum Bau eines neuen Turmes in Holzhausen bis etwa 1988 durchhalten.

Also doch beachtlich oder ganz selbstverständlich für diesen wichtigen und geheimen Fuchsbau, daß die Devisen-Beschaffer auch für dort die harte Währung bereitstellten. Aber auch für andere wichtige Standorte, so auch für die 11GHz-Strecken des MfS vom Turm Berlin zur Normannenstraße. Und später auch für die Achse in 4GHz, zur Notfall-Reserve, wenn es doch mal zu einer Hohlleiter-Zerstörung an ihren 32m-Masten gekommen wäre. Dazu waren auch 2 Trommeln der begehrten Ware in Biebersdorf (Märkische Heide) ca. 1983 aufgestellt worden.

Dort wurden klägliche Versuche unter der Aufsicht von Robotron und FFAB Funk- und Fernmeldeanlagenbau Berlin unternommen, den Flexwell ohne Schaden von der Trommel und bis zur Turm-Plattform hoch zu ziehen bzw. wieder heil zurück auf die Trommel. Schaden ohne Ende, mehrere Stellen mußten dann heraus geschnitten werden und Flansche dazwischen gesetzt werden. Nie wieder davon gehört

Auf dem Bild mit der Antenne aus Beitrag #1 ist dieser Flexwell noch aufgeschaltet.

Grüße Frank
 
a) die 24/400 Bw waren zur Sicherstellung AutoFü- je 1x Nord und Südanbindung.
b) SOK1 abdrücken dürfte keinen Sinn machen, da nach meiner Erinnerung der Kabelaufbau dafür nicht geeignet ist.
c) Flexwell war bei BES verbaut und nachfolgend auf allen RFB zum Einsatz kam. Auch in Eggersdorf. Staune über was man so reden kann.
 
Hallo "Uecker",
wie oft im Jahr hatte Lothar P. Deinen Befehl zum einschalten BES auf seinem Tisch ?
Grüße, Michael
 
Hallo "capleaple",
die seitlich eingebaute Buchse war "Dinestverbindung" zum nächsten Verteiler ?
Dein Chef hatte sein Dienstzimmer im Luch ?
Wir / ich sind hunrig nach Informationen zum Thema.
Das nächste Ehemaligentreffen ist am 05. September 2015,
bist Du dabei ?
Grüße Michael
www.zgs14.de
 
Hallo "capleaple",
die seitlich eingebaute Buchse war "Dienstverbindung" zum nächsten Verteiler ?

Die Verbindung ging auf alle Fälle nach unten.
Eventuell über den anderen KVz geschaltet, der auf dem Aufbauplatz am Turm stand.
Die FVK-10p-Buchse war direkt ins KVz-Gehäuse montiert
und sollte die Übergabe von Dienstverbindung und ein paar Kanälen in NF-Lage erleichtern.
Damit entfiel das Gebastel mit den 10er Anschaltkästen (AK 62?) und Schaltdraht.

Dein Chef hatte sein Dienstzimmer im Luch ?

Im Luch saßen nur Chefs. :joyous:
Auch mein KC, mein BC und der Regimentskommandeur.
Und dort standen auch die RF/TF-Trupps.

Wir / ich sind hunrig nach Informationen zum Thema.
Das nächste Ehemaligentreffen ist am 05. September 2015,
bist Du dabei ?
Grüße Michael

Kommt Zeit, kommt Rat.
Ich würde mich schon gern wieder mal in der Märkischen Schweiz und in Füwa umsehen.

Grüße cableape
 
Hallo "Uecker",
wie oft im Jahr hatte Lothar P. Deinen Befehl zum einschalten BES auf seinem Tisch ?
Grüße, Michael

Ich denke Du hast dort gedient. Dann sollte Dir klar sein das operative Maßnahmen über DNF/DNZ gefahren wurden und Lothar keinen Befehl zum einschalten bekam. Der saß dann meist zu Hause. Ich war dann DNZ.
Sollte Dir auch bekannt sein, dass die erste BES Maßnahme in die Hosen ging und die Anlage wirklich Aus war und das hochfahren dann zu lange dauerte.
Es gibt zum Glück noch genug Leute die sich daran erinnern. Wie Jochen B. aus RFB-3.
 
..., dass die erste BES Maßnahme in die Hosen ging und die Anlage wirklich Aus war und das hochfahren dann zu lange dauerte.
Es gibt noch genug Leute die sich daran erinnern. Wie Jochen B. ...

Wie lange dauerte denn das Hochfahren, gebt dies mal durch.

Jochen hatte ich gebeten etwas zur Länge des BES-Systemschrankes auf ZGS Seite zu sagen, wenn ihm möglich. Da aber die Konfiguration auf beiden Seiten wohl identisch war, sollten die Systeme auch gleiche Abmaße haben ?! GF
 
Hallo Uecker
[FONT=Arial, sans-serif]"BES habe ich bei Ausfall "Kabel" selbst in Betrieb befohlen- so das die Strecke mindestens 1x scharf lief."[/FONT][FONT=Arial, sans-serif]
Nach meinem Kenntnisstand hatte nur der DNF im ZGS14 Befugnis auf BES umzuschalten zu lassen. [/FONT]

[FONT=Arial, sans-serif]Oder war Revision im ZGS14, Du DNZ im ZWGS, der DNF hatte Nachtruhe ?[/FONT]
[FONT=Arial, sans-serif]Die Panne: Aktivierung BES aus dem Ruhezustand ist mit nicht bekannt.[/FONT]
[FONT=Arial, sans-serif]Zu meiner Zeit war BES eingeschaltet.[/FONT]
Grüße Michael
 
Hallo Frank,
hier etwas Werbung: diesem Samstag ist der nächste Arbeitseinsatz im BunkerFuchsbau.
Siehe www.zgs14.de
Auf der Wunschliste zum Thema BES steht:
- Boden-Bolzen "knipsen", Abstände ausmessen
- Bilder vom vorhandenen Rest BES
- Bilder von FM 24/400
- .....?
Grüße Michael
 
Beim gestrigen Arbeitseinsatz wurde sich vor Ort auch weiter mit den Relikten des BES-System's beschäftigt.

Es wurde die Systemschranklänge mit ~1.60 m ermittelt. Dies anhand der Abdrücke im Fußbodenbelag bzw. der Wand. Zusätzlich stehen neben dem leeren Platz des BES-Systemschrankes immer noch zwei Vertikalschränke.

Der Arbeitsstand dazu ist folgender » Die RiFu-Strecke wurde seitens BuWe nach 1990 dauerhaft in Betrieb genommen. Es wurde die Technik dabei komplett getauscht, die Logistik wie Streckenführung und Hilfsinstallationen beibehalten. Das BES-System wurde in Übereinstimmung mit mehreren Zeitzeugen dabei verschrottet.

Für Sender & Empfänger gab es je einen kompletten Ersatz vor Ort. Dieser steht nun an dieser Stelle. Möglicherweise war man auch zu 'bequem', alles zu entfernen. Solch Handlungsweise ist an einigen anderen Stellen im Bauwerk (glücklicherweise) erkennbar.

Im Anhang die Typkennungen des BES-Senders und -Empfängers und eine Schelle mit Manschette aus der ehemaligen Flexwell-Hohlleiter-Befestigung im Kabelschacht zur Antenne.

Danke für die Unterstützung - Grüße Frank
 

Anhänge

  • ZGS-14_BES_Es.jpg
    ZGS-14_BES_Es.jpg
    247 KB · Aufrufe: 34
  • ZGS-14_BES_Ss.jpg
    ZGS-14_BES_Ss.jpg
    198,4 KB · Aufrufe: 36
  • ZGS-14_BES_SEs.jpg
    ZGS-14_BES_SEs.jpg
    250,2 KB · Aufrufe: 29
  • ZGS-14_BES_Kabelschelle.jpg
    ZGS-14_BES_Kabelschelle.jpg
    362 KB · Aufrufe: 29
Beim Stöbern gefunden, stammt aus der Zeit der Wiederöffnung (Nov. 2005) Quelle nicht mehr nachvollziehbar. Links die beiden FM 24/400, rechts daneben dürften die Reste der BES sein ?
fuchs20.jpg
 
Oben