die Zuleitung vom Gerät zur Antenne erfolgte über Flexwell-Leitung, dafür mußte eine Luftentfeuchtung erfolgen.
Info’s von den damaligen Systeminstallateuren zur Flexwell-Leitung und zum praktischen Umgang damit in den 1970er Jahren »
Dieser Flexwell besteht aus einem äußeren endlos gerillten, elliptischen Kupfermantel, kein Innenleiter, umhüllt mit einer zähen klebrigen Masse -zum Ausgleich für die Rillen- und außen herum eine stabile Plastikhülle. Der Flexwell ist über die Länge recht flexibel, der 11-er eher noch als der 4-er.
Bei diesem hatte man schon beachtlich zu tun, um ihn ordentlich ohne Knicke um Ecken usw. zu führen. Es gab auch Werkzeuge zum Biegen und es war sogar eine Twistung erlaubt. Theoretisch, denn der 4-er Flexwell war furchtbar starr! Uns ist es auf den 72m im Holzhausener Mast nicht gelungen eine Twistung von ca. 20 Grad auf Dauer einzubauen. Trotz aller wieder fest angezogenen Schellen im gesamten Mast drehte sich der Flexwell sofort wieder auf seine Ruhestellung zurück.
Abbildung aus » radartutorial.eu/tl51
Dieser Flexwell von der Fa. Hackethal war eine nur über Devisen zu beschaffende Ware aus der BRD. Ich habe einen solchen Import von Hackethal mal für die DDR-Post 1971 in Erfurt entgegen genommen bzw. die elektrischen Meßwerte für zwei aufgetrommelte Längen abgenommen. Es durfte kein Erfurter Postmitarbeiter mit den Wessis sprechen, und so hat Robotron Radeberg mich und einen weiteren Kollegen dorthin beordert.
Diese Längen kamen dann 1972 bei der DP in Holzhausen (TF-Amt südöstlich bei Leipzig) an einem 72m-Mast für RVG 960 / 4GHz für ein Provisorium nur für die LFM –Leipziger Frühjahresmesse- als zusätzliche TF-Strecke über Roitzsch (südlich von Bitterfeld) nach Berlin zum Einsatz. Und wie das so mit Provisorien ist, die halten am längsten. Dieses mußte dann bis zum Bau eines neuen Turmes in Holzhausen bis etwa 1988 durchhalten.
Also doch beachtlich oder ganz selbstverständlich für diesen wichtigen und geheimen Fuchsbau, daß die Devisen-Beschaffer auch für dort die harte Währung bereitstellten. Aber auch für andere wichtige Standorte, so auch für die 11GHz-Strecken des MfS vom Turm Berlin zur Normannenstraße. Und später auch für die Achse in 4GHz, zur Notfall-Reserve, wenn es doch mal zu einer Hohlleiter-Zerstörung an ihren 32m-Masten gekommen wäre. Dazu waren auch 2 Trommeln der begehrten Ware in Biebersdorf (Märkische Heide) ca. 1983 aufgestellt worden.
Dort wurden klägliche Versuche unter der Aufsicht von Robotron und FFAB Funk- und Fernmeldeanlagenbau Berlin unternommen, den Flexwell ohne Schaden von der Trommel und bis zur Turm-Plattform hoch zu ziehen bzw. wieder heil zurück auf die Trommel. Schaden ohne Ende, mehrere Stellen mußten dann heraus geschnitten werden und Flansche dazwischen gesetzt werden. Nie wieder davon gehört
Auf dem Bild mit der Antenne aus Beitrag #1 ist dieser Flexwell noch aufgeschaltet.
Grüße Frank