Frank K.
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Es kursieren in verschiedenen Foren Mutmaßungen über den ‚getarnten‘ Richtfunkanschluß des ZGS-14. Es ging soweit von Raketensiloartigen Konstrukten zu reden. Unten am Boden des Silos die Sende-/ Empfangseinrichtung und oben als Deckel der Umlenkspiegel dafür. Solche Anordnungen sind aus den Weiten der ehem. Sowjetunion bekannt, am ZGS gab es sowas nicht.
Die Tarnung bestand darin, daß das Spiegelsystem auf Bodenniveau installiert war. Es existierte ein Umlenksystem in ca. 500 Meter Entfernung und dies war ausserhalb der HSA lokalisiert. Das Umlenksystem wirkte aus der Entfernung betrachtet wie eine Kanzel zur Wildbeobachtung etc. und war auch entsprechend so eingehaust.
Das Bodensystem, ein bis auf die Sendeendverstärker voll transistorisiertes
Breitband-Einheits-System BES, war in der Nähe des oberen Einganges / Kopfbaus des Neubaus TO-01 des ZGS-14 lokalisiert. Das bedeutet in direkter Lage über dem Verbindungsbauwerk der beiden Schutzbauwerke und markierte damit den Bauwerksmittelpunkt. Für den Tarnbau des Umlenksystems sprechen m.E. zwei Gründe » einerseits wollte man den Mittelpunkt nicht aktiv ausmessen lassen und andererseits sprach das unmittelbare Geländeprofil gegen eine Direktverbindung.
Die Verbindung verlief zur Richtfunkachse, konkret der Richtfunkbetriebsstelle / RFB-3 in Wilmersdorf (östlich Bad Saarow). Die Strecke wurde nur zu deren technischen Inbetriebnahme getestet und war dann grundsätzlich inaktiv und wurde als Reserve vorgehalten. So berichten es Insider und so ist es auch mir bekannt.
Es gab noch eine weitere vorbereitete Richtfunk-Verbindung. Deren Einsatz war für den Ausfall der Richtfunkachse selbst gedacht. Dazu wurde mobil verlastete Technik vom Typ FM 24/400 am ZGS-14 vorgehalten und zwei Anschaltpunkte auf dem TO-02 installiert (unweit dem Standort der SAT-Schüssel). Diese wurden nach Übernahme des ZGS-14 durch die BuWe bis Bauwerksschließung in Betrieb genommen und durchgehend genutzt.
Übrigens bin ich der Umlenkeinrichtung nicht näher gekommen wie in der Abbildung dargestellt. Für mich war es immer eine Metallplatte. Wir haben hier jemand, der dies in der Bauphase näher gesehen hat und der von einem komplexeren Gebilde spricht. So soll eine Heizung zur Betauung nach Schneebefall integriert gewesen sein.
Der genutzte vertikale Kabelschacht befindet sich im Verbindungsbauwerk. Direkt davor ist der kleine technische Aufzug (auf der linken Seite auf dem Weg zum Führungsraum). Dieser Kabelschacht wurde u.a. für die RiFu-Verbindung und das Wetterbildempfangssystem benutzt. Er wurde bei den Umbaumaßnahmen bis 1978 neu angelegt.
Grüße Frank
Aufnahmezeitpunkt Jahreswechsel 1994/95
Die Tarnung bestand darin, daß das Spiegelsystem auf Bodenniveau installiert war. Es existierte ein Umlenksystem in ca. 500 Meter Entfernung und dies war ausserhalb der HSA lokalisiert. Das Umlenksystem wirkte aus der Entfernung betrachtet wie eine Kanzel zur Wildbeobachtung etc. und war auch entsprechend so eingehaust.
Das Bodensystem, ein bis auf die Sendeendverstärker voll transistorisiertes
Breitband-Einheits-System BES, war in der Nähe des oberen Einganges / Kopfbaus des Neubaus TO-01 des ZGS-14 lokalisiert. Das bedeutet in direkter Lage über dem Verbindungsbauwerk der beiden Schutzbauwerke und markierte damit den Bauwerksmittelpunkt. Für den Tarnbau des Umlenksystems sprechen m.E. zwei Gründe » einerseits wollte man den Mittelpunkt nicht aktiv ausmessen lassen und andererseits sprach das unmittelbare Geländeprofil gegen eine Direktverbindung.
Die Verbindung verlief zur Richtfunkachse, konkret der Richtfunkbetriebsstelle / RFB-3 in Wilmersdorf (östlich Bad Saarow). Die Strecke wurde nur zu deren technischen Inbetriebnahme getestet und war dann grundsätzlich inaktiv und wurde als Reserve vorgehalten. So berichten es Insider und so ist es auch mir bekannt.
Es gab noch eine weitere vorbereitete Richtfunk-Verbindung. Deren Einsatz war für den Ausfall der Richtfunkachse selbst gedacht. Dazu wurde mobil verlastete Technik vom Typ FM 24/400 am ZGS-14 vorgehalten und zwei Anschaltpunkte auf dem TO-02 installiert (unweit dem Standort der SAT-Schüssel). Diese wurden nach Übernahme des ZGS-14 durch die BuWe bis Bauwerksschließung in Betrieb genommen und durchgehend genutzt.
Übrigens bin ich der Umlenkeinrichtung nicht näher gekommen wie in der Abbildung dargestellt. Für mich war es immer eine Metallplatte. Wir haben hier jemand, der dies in der Bauphase näher gesehen hat und der von einem komplexeren Gebilde spricht. So soll eine Heizung zur Betauung nach Schneebefall integriert gewesen sein.
Der genutzte vertikale Kabelschacht befindet sich im Verbindungsbauwerk. Direkt davor ist der kleine technische Aufzug (auf der linken Seite auf dem Weg zum Führungsraum). Dieser Kabelschacht wurde u.a. für die RiFu-Verbindung und das Wetterbildempfangssystem benutzt. Er wurde bei den Umbaumaßnahmen bis 1978 neu angelegt.
Grüße Frank
Aufnahmezeitpunkt Jahreswechsel 1994/95