Fürstenwalde: ZGS-14 – Luftlagedarstellung mit System MIDA

Frank K.

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Ausgangspunkt für die Entwicklung des System’s MIDA war der Neubau des ZGS-14 in Fürstenwalde und die damit verbundene Installation des russischen Systems ALMAS-2 A2 dort im Jahre 1978. Dies ist hier im Forum thematisiert, siehe Link unten.

Negativ(st)e Punkte bzgl. A2 dort waren:
- der hohe Energieverbrauch,
- unangemessene Wärmeentwicklung im Führungssaal und in Systemräumen,
- lautere Nebengeräusche durch auf großer Leistung laufende Klimatisierungen,
- hohe Verbrauchsmittelkosten (insbesondere für die Projektion) und das gegen Valuta aus der UdSSR etc.

Das war die Zeit als die DDR erste eigene 8/16-Bit Mikrorechnersysteme in Stückzahlen auf den Markt brachte. Diese Chance nutzten Kollegen der Abteilung Gefechtsstände/ Automatisierung GS/A im Kommando LSK/LV und überredeten unseren Chef GM Dr.Hiemann eine eigene Entwicklung anzugehen. Tja, nach langer Entwicklung und Testung beginnend vom ZGS über den ZWGS / HFS-5 war es irgendwann 'überall' zu finden. Kernstück waren zwei PC-Systeme auf einem Rollwagen (oder Gestell) montiert. Wenn man den Größen-Unterschied gesehen hat (das ALMAS im ZGS brauchte rund den ‚halben‘ Neubau) und eigentlich auch die bessere Systemleistung, hat es sich gelohnt.

MIDA war ein "Einzelplatzgerät",
moses (angepasst & gekürzt fk) meinte:
d.h. in einem DDR-Bürocomputer waren entsprechende Hard- und Softwarekomponenten integriert, die den Empfang und die Darstellung der Luftlage analog dem A2-System ermöglichten. Die Datenübertragung erfolgte (wegen der Kompatibilität zu A2) über verschlüsselte Fernschreib-Leitungen. Der erforderliche Rechner befand sich im eigentlichen Bürocomputer. An selbigen konnten bzw. wurde wohl mindestens noch ein Farbmonitor angeschlossen, da ja neben der Luftlagekarte mit den Zielzeichen auch noch weitere Informationen zu den Zielen erforderlich waren - analog der großen Darstellung im Führungssaal des FBZ ZGS-14 bzw. den alphanumerischen Anzeigen auf den ALMAS-Arbeitsplätzen.

Abbildung des ersten Systems am ZGS-14. Es stand so auch im Führungsraum am Arbeitsplatz des Diensthabenden ZGS. Ein Farbmonitor ist da auf dem Regal nicht enthalten sondern ein S/W-Monitor (unten). Aufgenommen in Arbeitsräumen des Systems A2 im Jahr 1990 im Neubau des des SBW. Oben ist BTW eine originale A2 Uhr erkennbar.
Bild Copyright M.Rassau, damals Systemingenieur. Das Stück Arm gehört zu ihm.

Grüße Frank

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Detail: Das System MIDA-32 wurde bei der Wiedervereinigung bei der Bundeswehr zur Luftlagedarstellung Ost in Erndtebrück weitergeführt, siehe: http://www.wirsiegen.de/2015/10/x/139795/

Ich habe vier Fragen dazu:

* Ich habe es so verstanden, dass MIDA-32 ein Zweitsystem gewesen sei. Woher erhielt das System seine Eingangsdaten? Von ALMAS/ALMAS-2?

* Auf welcher Hardware war das System realisiert?

* Auf welchem Betriebssystem (sofern existent) war das System realisiert?

* Welche Abnehmer (Nutzer) hatte dieses System 1988/1989?

- Abnehmer national: ZGS-14, Kommando LSK/LV. Wer noch?

- Abnehmer Warschauer Vertragsstaaten: Ich verstand so, dass ein (örtlich nicht lokalisierter Kommandopunkt) in/bei Liegnitz/Legnica sowie der sogenannte UK-20 der GSSD in Wünsdorf Abnehmer waren. Gab es weitere Abnehmer bei den sowjetischen Streitkräften innerhalb bzw. auch außerhalb der DDR? Gab es Abnehmer bei anderen Staaten des Warschauer Vertrags?
 
Hallo Martin,
du mit deinen Fragen. Ich hoffe daß wir hier in der nächsten Zeit einen Teil davon beantworten können - was wir auch wollen. Unklare Dinge gibt es weniger dabei. Ich fühle mich hier aber nicht als Auskunftsbüro und habe es auch nicht deshalb gepostet.

Deiner ersten Frage liegt ein Missverständnis zugrunde - offenbar seitens der BuWe. Das ist so bekannt, der Text ist akzeptabel, es gibt aber Detailfehler. Auch sind wir aus perönlichen Gründen leider bisher nicht vor Ort erschienen und haben etwas dazu geradegerückt - es war aber so geplant.

Was aber völlig korrekt ist, ist daß kurz vor dem 03/10/1990 ein System MIDA in E. zur Realisierung der Luftlagenübertragung E.<-->Fürstenwalde installiert wurde. Es musste ja um 0:00 Uhr weitergehen. Es lässt sich nicht mehr sagen wie lang das so war.

Was weitergeführt wurde ist das System ARKONA - es ist erst vor wenigen Jahren ausser Betrieb gegangen. Dies ist zT im Link des ersten Beitrages so erläutert. Es gab insgesamt 1990 drei verschiedene Syteme an der LSK/LV - MIDA war das Erstentwickelte.

Die Basis war der 8-Bit Computer K8915 - lässt sich googeln. Der ist auch auf dem Bild aus #1 zu sehen. Im Laufe der Entwicklungszeit wurden Teile der Hardware ausgetauscht. ME kommt die Bezeichnung '32' auch daher » in der letzten Produktversion wurden / sollten 32-Bit PC-Systeme und ihre Hardware benutzt werden.

MIDA brauchte ansich kein ALMAS. Es zeigte die Luftlage aufgrund der Meldungen an, die auch A2 erhielt. Das ist aber so nicht korrekt. Die Daten kamen idR aus einem A2 System. MIDA lieferte ua eine Duplizierung der Anzeige eines A2 - und das 'sonstwo' - da nur Fernschreib Leitungen bzw. Datenleitungen dahin notwendig waren.

Grüße Frank
 
"Wir" reden hier von MIDA 32, ein anderes gab es noch nicht. Wie bereits geschrieben Mikroelektronische Darstellung Almas, das 32 ist nicht mehr erklärbar, hat jedoch nichts mit 32 Bit zu tuen, da MIDA 32 bis zum bitteren Ende nur mit 8 Bit Technik lief. MIDA 32 brauchte sehr wohl ALMAS, da es mit ALMAS-Kodogrammen über Fs-Leitungen gespeist wurde. Entweder vom ZGS aus dem A-2-System für die Gesamtluftlage (auf HFS, bei "Nachbarn") oder aus den beiden GS der Divisionen vom A-3-System (bzw. DEP-81/DEP-MUX). Datenleitungen wurden nicht genutzt, sondern wie bereits o.g. Fs-Leitungen.
Noch mal zum mitlesen, MIDA 32 war keine "Substitution" für A-2, sondern eine Ergänzung dazu, um an Orten, die nicht mit ALMAS ausgerüstet waren, eine Identische Luftlage darzustellen (z.B. HFS, VM, GS in Legnitza). Der Einsatz in "ruhigen Zeiten" im FBZ anstelle des A-2 ist nach meiner Auffassung ein "Klimmzug" gewesen, um vor allem Energie zu sparen. Es war keinesfalls eine "Ablösung" für A-2 (dazu später vielleicht noch mal was). Und auch dabei wurden die von den Divisions-GS kommenden ALMAS-Kodogramme von MIDA 32 aufgenommen und als Gesamtluftlage dargestellt. Der Grund für die Entwicklung des MIDA 32 war offensichtlich keinesfalls der Wunsch zur Ablösung von A-2 (der kam erst später), sondern die Notwendigkeit einer identischen ("ALMAS-gerechten") Luftlagedarstellung an Orten ohne ALMAS (s.o.).
Ob MIDA 32 im Nickel installiert war, wage ich zu bezweifeln. Dort stand ja offensichtlich ein A-2-System, wozu brauch ich dann MIDA 32? Da kann ich ja gleich die ALMAS-Systeme koppeln!
Ob das Bild bei MR, welches Frank benutzt, das im FBZ genutzte MIDA 32 darstellt, wage ich zu bezweifeln, da die Gerätekombination (2 PC und 1 FB) nicht passt; auch habe ich bei MF keine Erläuterung dazu gelesen.
 
Von hier kopiert: http://forum.hidden-places.de/showt...er-4-Luftarmee?p=111674&viewfull=1#post111674

Zitat von moses Beitrag anzeigen
Gegenstelle ist eigentlich nicht so der richtige Ausdruck, da es ja keine Telefonverbindung war.
Heute würde man sagen an welchem "Server" hing dieses MIDA. Richtig Frank, es hing mit Sicherheit am A-2 des ZGS.
MIDA ist kein Ersatz oder eine Ablösung für A-2, sondern nur eine Darstellungsapparatur für die Luftlage, die mit dem ALMAS-System er- und bearbeitet wurde. Daher auch der Name "Mikroelektronische Darstellung ALMAS 32" (Namenspatron war übrigens GMH; wobei auch der von mir konsultierte Entwickler(einer der Drei) nicht mehr weis, wofür die 32 steht). Entwickelt wurde es nicht am ZGS sondern von 3 Offizieren bei GS/A.
Das es im Nickel ein MIDA gab, wusste ich bisher auch noch nicht (macht eigentlich keinen Sinn, denn dort gab es ja ein A-2-System).
Die Aussage, dass ein MIDA in Legnica stand, stammt übrigens auch von den Entwicklern des Systems.
Moin Moses (und Moin auch an andere Langzeit-Teilnehmer und Frischlinge bei Hidden Places),
...
Das größte Problem sind für mich diese ewigen Abkürzungen.
...
Gutgehn, Christian
Ich kann A-2 sowie GS/A nicht auflösen. Von Interesse in dem Zusammenhang ist wohl eher "A-2"
 
Die offizielle Bezeichnung des Luftlagedarstellungs-Systems am ZGS-14 war mE ALMAS-2. So steht es in meinem Archiv. Abkürzung A-2 oder auch ALMAS. Wir reden hier immer von der selben Technik. Man schreibt auch gern mal A2.

GS/A - eine Abteilung im Kommando LSK/LV » Gefechtsstände/ Automatisierung. Geführt bis 1989 von GM Dr.Hiemann. Er ging dann geplant als Leiter zum (neuen) Amt für Luftraumkoordinierung nach Schönefeld.
 
Hallo Martin,
du mit deinen Fragen.
Das ist genetisch bedingt. Nein, im ernst: Ich hatte die Fragen so formuliert, dass im weiteren Verlauf (idealerweise) auch andere Erkenntnisgewinn haben. Mich selbst interessiert lediglich, welche sowjetischen und Warschauer-Vertrag-Abnehmer es gab.

Ich fühle mich hier aber nicht als Auskunftsbüro und habe es auch nicht deshalb gepostet.
Nicht zum ersten Mal habe ich den Eindruck, dass Du dünnhäutig reagierst. Grundsätzlich ist ja niemand verpflichtet irgend etwas zu liefern. Es gibt viele Gründe, Wissen nicht der Öffentlichkeit preiszugeben, diese Tatsache steht außer Diskussion. Fragen zu stellen ist andererseits nicht verboten: Erstens gingen die Fragen ja nicht an Dich allein, zweitens sind Fragen einer Diskussion typischerweise zuträglich. Und nicht nur dieser: Da das Forum langfristig öffentlich zu lesen ist, können auch uns unbekannte Nutzer partizipieren - oder im Idealfall sich aufgefordert sehen, sich hier anzumelden und Wissen beizutragen.

Was weitergeführt wurde ist das System ARKONA - es ist erst vor wenigen Jahren ausser Betrieb gegangen. Dies ist zT im Link des ersten Beitrages so erläutert. Es gab insgesamt 1990 drei verschiedene Syteme an der LSK/LV - MIDA war das Erstentwickelte.
So erzieht man Leute: Ich traue mich nicht, nach den drei Systemen näher zu fragen.

Die Basis war der 8-Bit Computer K8915 - lässt sich googeln.
Danke, verstanden. Ich ging rein optisch (Fotos) von K51xx aus.
 
Das System ALMS wurde hirarchisch in verschiedenen Führungsebenen mit unterschiedlichen Hardwarekonfigurationen eingesetzt.
Im GS der 1. und 3. LVD als ALMAS 3 (A-3) zur Erfassung/Eingabe der Luftlage (vom der LL-Karte) und Weitermeldung an den ZGS-14.
Dort war das ALMAS 2 installiert, welches die Meldungen von den Divisionen (in Form von sogenannten Kodogrammen über verschlüsselte Fernschreibleitungen) aufnahm, zur Gasamtluftlage zusammenspielte, auf Großflächen projezierte und die zugehörigen Daten auf Anzeigetafeln und induviduellen Arbeitsplätzen darstellte sowie diese Lage an Nachbar-GS (Polen, CSSR) sowie Vorgesetzete GS (Minsk) weitermeldete. Das mal als "grobe Beschreibung".
Für das A-3 System gab es dann eine DDR-Substitution auf Mikroelektronikbasis, genannt DEP-81/DEP-MUX (ich hoffe die Bezeichnungen richtig geschrieben zu haben).
 
MIDA 32 brauchte sehr wohl ALMAS, da es mit ALMAS-Kodogrammen über Fs-Leitungen gespeist wurde.
Danke für den Hinweis: Ich bin heilfroh, dass ich den noch vor dem Absenden des nun nicht abgesendeten Beitrags las.

Entweder vom ZGS aus dem A-2-System für die Gesamtluftlage (auf HFS, bei "Nachbarn") oder aus den beiden GS der Divisionen vom A-3-System (bzw. DEP-81/DEP-MUX). Datenleitungen wurden nicht genutzt, sondern wie bereits o.g. Fs-Leitungen.
@the passenger bat um Vokabelauflösung für das allgemeine Verständnis:
Örtlich gemeint sind die Bunker Fuchsbau sowie Kolkwitz bei Cottbus und Cölpin bei Neubrandenburg. Die Datenverbindungen waren als Fernschreibverbindungen 50 baud realisiert.

Ist A-3-System ein Schreibfehler? <--- Frage gestrichen, Postings überschnitten sich.

Noch mal zum mitlesen, MIDA 32 war keine "Substitution" für A-2, sondern eine Ergänzung dazu, um an Orten, die nicht mit ALMAS ausgerüstet waren
Das ist klar.

Es war keinesfalls eine "Ablösung" für A-2 (dazu später vielleicht noch mal was).
Oh - interessant.

Ob MIDA 32 im Nickel installiert war, wage ich zu bezweifeln.
Ohne das Thema schon überfrachten zu wollen: "Nickel" bestand ja nicht nur aus seinem Anteil am Bunker UK-20.

Dort stand ja offensichtlich ein A-2-System, wozu brauch ich dann MIDA 32?
Die Frage stellt sich allerdings auch für den Standort Liegnitz. Da hätte man es ja noch weniger gebraucht. Scheinbar. Laut bisherigen Aussagen war es da aber.

Hinweis am Rande: Wenn man "mida32" / "mida-32" in goo eingibt, wird einem ein Treffer auf ein Forum angezeigt, was nicht öffentlich zugänglich ist. Man kann das Suchergebnis daher nicht ansehen. Man könnte auf die Idee kommen, anstelle dann auf "im Cache anzeigen" zu klicken - dann kann man die erste der drei Seiten sehen. Man erfährt (ohne Beweis natürlich) auch etwas über einen der Entwickler.
 
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So erzieht man Leute: Ich traue mich nicht, nach den drei Systemen näher zu fragen

Sehr schön - es beginnt ja zu wirken ;)

MIDA war zuerst,
dann kam ARKONA. Ist im Link des Beitrages #1 hier mit erläutert inkl. einigen Abbildungen von Relikten. Entwickelt am GS-33, siehe auch »

de.wikipedia/ARKONA_(FüWES)

Das Dritte war ADONIS, entwickelt an der Offiziershochschule Bautzen/Kamenz. Der Prototyp für den Test stand im GS-31 am Platz des Diensthabenden. Es ist auf dem bekannten Foto vor dem Planchett dort erkennbar. Wenn es positiv gelaufen wäre, wäre es weiterentwickelt worden. Es sollte dann in dem Neubau GS-31 installiert werden.

Grüße Frank
 
MIDA 32 brauchte sehr wohl ALMAS, da es mit ALMAS-Kodogrammen über Fs-Leitungen gespeist wurde. Entweder vom ZGS aus dem A-2-System für die Gesamtluftlage (auf HFS, bei "Nachbarn") oder aus den beiden GS der Divisionen vom A-3-System ...

Das ist auch das was ich meine. Es brauchte nicht unbedingt A-2. Davon gab es mW nach nur zwei in der DDR - am ZGS-14 und am UK-20 Nickel in Wünsdorf. Es nutzte aber mindestens das System A-3 als 'Produzent' der Kodogramme.

Es wurde vorwiegend in unserer Betrachtung hier mit den Daten von A-2 genutzt, aber zB stand im Stab der 1.LvD in Cottbus auch ein MIDA mit den Daten aus GS-31 Kolkwitz.

Grüße Frank
 
Hier mal eine Ansicht des Systems "MIDA-32" und seiner Kurzcharakteristik, aufgenommen von @büttner, ich nehme an in einer Ausstellung in Erndtebrück (die Fotos gibt es bereits in einem anderen Thema; ich habe vorausgesetzt, dass Stefan mit einer nochmaligen Abbildung einverstanden ist). Die Angaben zum System sind identisch mit denen von einem der drei Entwickler. Auf Bild 1 ist der Steuerrechner sowie der Farbmonitor zur Darstellung der Luftlage zu sehen. Auf dem Farbmonitor steht der monochromatische Monitor zur Darstellung der Daten zu den auf dem Farbmonitor dargestellten Zielzeichen. Ich vermute (auch), dass es sich um das Exemplar handelt, welches im RCC in Erndtebrück eingerüstet war.
IMG_8603büttner.jpgIMG_8609smallbüttner.jpg
 
Ich gehe konform mit dem was ein Kollege in nachfolgendem Text schrieb:
Nochmals aufgegriffen.
Bei MIDA ging es am Anfang im Vordergrund um eine teilautomatisierte Luftlagedarstellung für "ZGS auf Basis ZWGS" bei Wartungsaußerbetriebnahme des ZGS Fürstenwalde.
Denn bei der ersten Übernahme des DHS als " ZGS auf Basis ZWGS" musste die Gesamtluftlage herkömmlich abgebildet werden. Also mit Fettstiften auf der Plexi.
Während dieser Wartung wurde dann A-2 wieder in Betrieb gesetzt und die "besondere" Luftlage von FBZ nach Eggersdorf gelesen. Bedeutet, die Allgemeinluftlage war im FBZ unter Beobachtung und Eggersdorf erhielt nur ausgewählte Ziele.
Kolkwitz war gem. Befehl StMCLSK/LV in B-1 zur Führung des DHS gehalten.

Mida bedarf stets Anschluß an die Daten vom A-2 im ZGS Fürstenwalde. Eine Datenübernahme von den Divisionsgefechtsständen Nord/Süd war nicht möglich. In diesem Sinne musste das A2 -System im FBZ auch bei Bunkerwartung immer im Betrieb sein. Für eine "kurze Zeit" war dann A2 über Nacht für 1 Nacht für die Wartungsarbeiten dort außer Betrieb. In der Regel Wartung an der E-Anlage. Während dieser Zeit arbeitete Eggersdorf herkömmlich und Kolkwitz war in B-1 zur Führung des DHS im Falle eines Luftzwischenfalls.

Im Weiteren kamen Energieverbrauch und Wärmeentwicklung durch das A2 System im FBZ auch im Kommando auf die Tagesordnung. Da am Gesamtbestand keine baulichen Veränderungen vorgenommen werden konnten, sollte Mida die Luftlage quasi im Energiesparmodus des A2 des Nachts oder am WE in ereignisschwachen Zeiten übernehmen.

Ein dritter Aspekt kam auf zur Minderung der verringerten Besatzung in der HFS bei Luftzwischenfällen mit Alarm. In der Folge erhielten Stellv. des Chef LSK/LV in den Dienstgebäuden ebenfalls eine Mida Versorgung über die HFS-5. So das zum Bsp. der DH Chef LSK/LV nicht unbedingt in den Bunker flitzen musste, sondern im Dienstzimmer die "aktuelle" Luftlage bewerten konnte und über den DZGS entsprechende Handlungen ausführen lassen konnte. Aktuell in Gänsefüßchen, da die Übertragung vom A2 bis zum Endsichtgerät doch einige Zeit verstreichen konnte und einige Sekunden bei einem Jagdflugzeug mit 1-2 Mach dann doch schon eine gute Strecke Flugweg bedeutet.

Der vierte Aspekt kam zur externen Versorgung mit Luftlageinformationen für andere TSK und Führungsstellen auf.
Ins Ausland erfolgte keine Mida Übertragung.
Der Übertragungsweg der Luftlagedaten erfolgte (analog WP) als offenes Fernschreibsignal mit 100 Bd.
Gedeckt war nur die A2 Übertragung ins Ausland und von den LVD.
 
Hallo Uecker,
der Text des Kollegen ist in einigen Punkten zu hinterfragen bzw. ist schlichtweg nicht richtig. Schau dir mal die vohergehenden Beiträge an, und du wirst es selber bemerken. Wir reden hier ja von MIDA 32, wie die exakte Bezeichnung lautet. Zur "MIDA-Familie" gehören auch noch MIDA 32M und MIDA M, aber das ist ein anderes Thema.
Ich hatte in den vorangegangenen Beiträgen geschrieben MikroelektronischeDarstellungALMAS was nicht richtig ist; es muss lauten MikrorechnergestützteDarstellungALMAS.
Datenübertragung im ALMAS-System (Kodogramme) generell über SAS-Fs, auch zu MIDA 32 mit 50 Bd. (Es gibt auch eine Aussage eines Na-Offiziers, dass nach sowj. Vorgabe im ALMAS-System mit 40 Bd gearbeitet wurde?)
Das A2-System im FBZ war während der Revision des SBK's länger als nur eine Nacht außer Betrieb. Es brauchte ja nicht nur Strom, somdern auch Wasser und Luft sowie Na-technische Sicherstellung. Selbst die Revisin der E-Anlage des SBK dauerte länger als nur eine Nacht! MIDA 32 konnte ja 2 Kanäle aufnehmen, warum wohl? Und wenn es nachts oder an WE im FBZ anstelle des A2 zum Einsatz kam, funktionierte es ja auch.
Die Verteilung der MIDA-LL der HFS im Kdo hatte einen Haken, diese konnte dann nur als sw-Bild erfolgen, da es keine Kreuzschienenverteiler für Farbe gab.
Im übrigen war Legnica ja wohl Ausland.
(Quelle meiner Infos zu MIDA 32 ist einer der Entwickler des Systems).
 
Lieber @moses, ich schätze Dich sehr. Fehler können sich immer wieder einschleichen, aber als schlichtweg falsch zu bezeichnen ist doch ganz schön frech.
Nun war ich ja selbst in der Sicherstellung damit befasst. Und ich organisierte "ZGS auf Basis ZWGS" mit und hatte auch Dienst in Eggersdorf.
Daher hatte ich wenig Einwände gegen den Textinhalt des Kollegen. Denn ich weiß ja auch worum es geht.
Angefordert waren 100Bd Fernschreib-Leitungen für MIDA.
Almas hatte im Verbund nur 50 Bd Leitungen- aber davon war keine Rede.
Almas Verbund war im SAS-Fs Kanal mit untergebracht und verschlüsselt.
MIDA verfügte über eigene offene Fernschreib-Kanäle.
Wenn es so wäre wie von Dir beschrieben- warum mussten wir bei Ausfall Almas während der Wartung und "Arbeit ZGS auf Basis ZWGS" auf "herkömmliche Luftlage" auf Planchett wechseln bzw. bei gleichzeitigem Luftraumvorfall das DHS an Kolkwitz abgeben ?
Deine Idee mit der Einspeisung der LVD-Luftlage wäre ja der Königweg gewesen und hätte uns in der Zeit großes Leid erspart.
Warum haben wir im Vorfeld der Wartungsarbeiten festgelegt, dass Elektro... von Almas nicht angefasst wird sondern Almas ein extra Zeitfenster in operativer Abstimmung bekommt.?
Almas2 hatte in der Bunkerwartungszeit alles was es brauchte.
Almas2 war auch WE/Nachts nicht völlig ausgeschalten. Das Rechnersystem arbeitete weiter. Eben nur nicht Volllast und ohne Projektion. Auch der Verbund zu Nachbarn und Vorgesetzten lief weiter.
Zu Legnica. Nach Legnica waren folgende NaV laut Vorgabe CA / Chef Hauptstab MfNV organisiert:
2016- SFe Vermittlung - FBZ
2015 - Führungsleitung auf offene Vermittlung/ATZ- FBZ
4384 - SAS Fernschreib- FBZ
4385 - LL Benachrichtigung offen/offenes Fernschreib Standverbindung- lag in Eggersdorf Fernschreibstelle.

Wo lag nun MIDA und wozu ?
Ich kann Dir den Denkfehler sagen. In einer Übungslage KSÜ/LVÜ hatten wir (LSK/LV) eine operative Gruppe in Legnica im Bunker 4. Luftarmee. NUR zu diesem Zweck war für die Zeit der Übung die Leitung 4385 zum FBZ umgeschalten und mit MIDA belegt und auch nur für die Nutzung durch unsere operative Gruppe.
Kolja hätte uns allen die Ohren lang gezogen wenn wir den Ersatz für Almas, und das war die 4385, dauerhaft anders genutzt hätten.

MIDA war auch zum Luftverteidigungsgefechtsstand Wittstock VORBEREITET. Auch wieder mit extra Leitung und NUR für unsere op. Gruppe der 3.LVD die bei höheren Stufen dort eingezogen wäre.
Auch FuAZ Süd hatte MIDA-- hier auch ausschließlich für den Arbeitsplatz der Gruppe des AIZ-31.
Auch FuAZ Nord hatte MIDA (vorgesehen)-- hier auch ausschließlich für den Arbeitsplatz der Gruppe AIZ-33-

Wir machen mal einen Beitrag zu MIDA32 auf der Website und dazu ein Verbindungsschema.

Insgesamt sind hier auch einige Fragen von @martin2 beantwortet.
 
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Die Verteilung MIDA im Kommando ist richtig beschrieben. In HFS war Farbbild und ich meine im Stabsgebäude auch. Da die Anschlüsse der Monitore der betreffenden HFS Arbeitsplätze genutzt wurden. Auch der DNZ hatte im NBG in Farbe- auch durch Nutzung eines Anschlusses HFS-Arbeitsplatz..
Alle Anderen im Kommando hatten nur s/w.r


Die LVD erhielten vom FBZ das MIDA und verteilten die LL-Meldungen je nach Bedarf weiter.
Das in den LVD-GS eine eigene MIDA-LL produziert wurde möchte auch ich verneinen. Denn die LVD hatten nach meinem Wissen kein Almas-3 im Sinne Gerät vom Hersteller ALMAZ sondern arbeiteten mit WP in der Ausführung für einer LVD.
( hier schauen: http://www.nva-futt.de/index.html?http://www.nva-futt.de/besonderheiten/technik/tta/wp1m.html )

Von dort kamen die Kodogramme für Almas-2 im FBZ.
In dem Sinne war sicher ALMAS-2 "nur" die stationäre Variante eines WP-07 für Luftverteidigungsarmee.
 
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[FONT=&quot]Ich versuche mal, anhand der Aussagen eines der Entwickler der Apparatur MIDA-32 und der mir zur Verfügung stehenden Unterlagen eine Erläuterung der Apparaturen MIDA zu geben.
MIDA steht dabei für Mikrorechnergestützte Darstellung ALMAS.
Die Entwicklung von MIDA-32 erfolgte durch die OSL Dr. Ch., G. und P. im Bereich GS/A des Kdo LSK/LV. Die „Erweiterung der Apparatur MIDA-32 für den ZGS der LSK/LV“ erfolgte im Rahmen des Forschungsvorhabens 110 (FV 110) durch das „Leitzentrum Führungstechnik ZGS LSK/LV“ (Leiter OSL Sch.) in Zusammenarbeit mit weiteren Bereichen und Einrichtungen der NVA sowie der Volkswirtschaft. Sie wurde in 2 Etappen realisiert; 1. Etappe MIDA-32M, 2.Etappe MIDA-M und hatte nachfolgend genannte Zielstellung.
1. Einsparung von Ressourcen (Betriebsstunden, Elektroenergie, Ersatzteile) des AFS ALMAS-2.
2. Schaffung einer automatisierten Reservevariante bei Ausfall von ALMAS-2.
3. Schaffung einer Variante zur automatisierten Arbeit vom ZWGS.
4. Verbesserung und Erweiterung der operativ-taktischen und taktisch-technischen Möglichkeiten des automatisierten Führungsinformationssystems des ZGS.
Ich verwende für diesen Komplex mal die Bezeichnung „MIDA-Familie; 1. bis 3. Generation“.
[/FONT]

[FONT=&quot]MIDA-32[/FONT][FONT=&quot] [/FONT][FONT=&quot](„1. Generation“)
[/FONT]

[FONT=&quot]Diese Apparatur ist die älteste und wohl bekannteste aus der MIDA-Familie und diente ausschließlich der Darstellung von Informationen zur Luftlage (LL) und Gefechtslage (GL)/Angaben zu den Eigenen des AFS ALMAS-2. Das heißt, der Betrieb der MIDA-32 setzt den Betrieb von ALMAS-2 voraus (Sammlung, Bearbeitung, Speicherung, Weiterleitung und Ausgabe der Informationen zur LL und GL). Beim Einsatz der MIDA-32 im ZGS (nachts oder an Wochenenden) konnten die Apparaturen zur Großflächendarstellung (Projektoren, Tableaus) abgeschaltet werden. Auch war es mit MIDA-32 möglich, die Luft- und Gefechtslage auf beliebigen FüSt der LSK/LV oder anderer TSK darzustellen.
- technische Basis Mikrorechnersystem K 1520, 8-Bit Technologie
- Datenstrukturen wie ALMAS-System
- 2 Empfangskanäle für FS 50 Bd offen oder gedeckt
- 2 Ausgänge Farbmonitore Luftlage
- 1 Ausgang s/w-Monitor Zielcharakteristik/ GL
- Darstellung von 32 Zielen, bei Nutzung beider Eingangskanäle 60 (64?) Ziele
- 5 Anzeigemodi Luftlage: 1 mal Gesamt~, 4 mal Ausschnitts~ (NW, NO, SW, SO)
[/FONT]

[FONT=&quot]MIDA-32M[/FONT][FONT=&quot] („2. Generation“)
[/FONT]

[FONT=&quot]Diese Apparatur ist eine Minimalkonfiguration für die automatisierte Arbeit des ZGS ohne AFS A-2 im DHS.
- Bearbeitung einer einfachen LL und GL
- 8-Bit-Technologie
- 6 Empfangs- und 16 Sendekanäle ALMAS mit 50, 75 und 100 Bd offen oder gedeckt für jeden der Kanäle
- Darstellung der LL und GL in Echtzeit an 2 individuellen automatisierten Arbeitsplätzen (AAP; Richtung und AIZ)
- Möglichkeit der Erhöhung der Anzahl der AAP’s
- Großbildprojektion LL-Darstellung im AIZ
- Anschluss der LL- und GL-Darstellungen an das industrielle Fernsehnetz
Termine
Beginn Entwicklungsarbeiten: 19.10.1988
Realisierung Prototyp: 31.07.1989
Erprobung im DHS: 01.09. – 30.11.1989
Arbeitsbeginn im DHS im ZGS: 01.12.1989
Fertigstellung MIDA-32M für ZWGS: 01.03.1990
[/FONT]

[FONT=&quot]MIDA-M[/FONT][FONT=&quot] („3. Generation“)
[/FONT]

[FONT=&quot]Dieses Automatisierungslösung ermöglicht die automatisierte Arbeit des ZGS bei abgeschaltetem AFS A-2 im DHS und bei höheren Stufen der GB. Sie verwendet die Grundphilosophie des AFS A-2 und ist voll kompatibel im System der LV des WV. Die Möglichkeit der Verwendung von Ergebnissen des FV 105 (ADONIS) war zu prüfen.
MIDA-M ist als offenes und modulares System gestaltet, welches durch Hinzufügung zusätzlicher Hard- und Softwaremodule zur Lösung weiterer Aufgaben ausgebaut werden kann.
- 16-Bit-Technologie
- 16 Sende- und Empfangskanäle ALMAS
- Anzahl zu bearbeitender Ziele: 100
- 5 AAP‘s im AIZ, 7 AAP’s für die Führung
- vollgraphische LL für AIZ und Führung zur Darstellung mit Großbildprojektion und auf den AAP’s
- Darstellung der GL für AIZ und Führung mit Großbildprojektion und auf den AAP’s
- Sammlung, Bearbeitung, Speicherung, Weiterleitung und Ausgabe der Informationen zur Luft- und Gefechtslage; operativ-taktische sowie gefechtsbegleitende Berechnungen
- automatische Identifizierung und Gruppierung von Luftzielen
- Kommunikation zwischen AAP’s
- Kommunikation mit den Automatisierungslösungen der unterstellten taktischen Verbände
- Datenverbund mit ESER (RZ)
- Dokumentation der Gefechtsarbeit
Termine
Beginn Entwicklungsarbeiten: 01.12.1989
Realisierung des Prototyps: 30.09.1992
Truppenerprobung: 01.10. – 31.12.1992
Beginn der Arbeit MIDA-M im GD: 01.03.1993
[/FONT]

[FONT=&quot]Anmerkung:[/FONT][FONT=&quot] Die Übertragung nur der LL erfolgte über offene FS-Kanäle (z.B. zur VM). Bei Übertragung der LL und GL waren gedeckte FS-Kanäle erforderlich.
Quellen: - Konsultation OSL Dr. G. als einem der Entwickler vom MIDA-32
- Pflichtenheft FV 110 bestätigt am 27.III.1989 VVS-Nr.: C 545 114[/FONT]
 
Die Bildaktualisierung des ALMAS lag doch bei 2min. War das im Gefechtszustand nicht zu langsam oder konnte das noch beschleunigt werden?
 
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