Hallo,
auf dem Weg in den Urlaub wollte ich mir nun auch mal das neueröffnete Militärhistorische Museum in Dresden ansehen.
In Koblenz gibt es ja eine ähnliche(dachte ich) Austellung,und die finde ich echt sehenswert. Also waren meine Erwartungen recht gross. Ich muss vorrausschicken, das die folgenden Zeilen meinen persönlichen Eindruck widerspiegeln,und der ist natürlich nicht repräsentativ.
Also bin ich heute morgen guter Dinge zum Museum. Das Gebäude am Olbrichtplatz selbst dürfte bekannt sein, dort war ja auch schon das alte Armeemuseum der DDR zu Hause. Jetzt ziert das Haus ein metallener Keil. Welchen tieferen Sinn die aus einer Art Luftlandeblechen zusammengesetzte Stahlkonstruktion hat, wird mir wohl ein Rätsel bleiben, zumal es mir ja vermutlich auch an der notwendigen künstlerischen Sensibilität mangelt. Auf dem Aussengelände stehen einige Panzerfahrzeuge, preussisch exakt nach NVA und BW sortiert. Im hinteren Teil des Geländes ist noch ein TSB der Volksmarine zu sehen. Als die Glocke 10 schlug, öffnete das Haus.
Die 5,- Eintritt sind moderat, doch dazu später. Folgt man der Ausschilderung auf dem Fussboden(?), kommt man in einen Raum, in dem die Worte "Love" und "Hate" mittels eines Beamers auf eine grosse Videoleinwand projeziert werden. Da schwante mir schon übles. Also weiter. Die Räume sind alle ziemlich düster und die vielen Vitrinen recht spärlich beleuchtet. Aber vielleicht ist das alles gewollt und Teil der museumspsychologischen Gesamtkonzeption. In der ersten Etage wurde ich von einem Wärter aufgefordert, meinen Rucksack an der Garderobe abzugeben. Meinen Einwand, das es hier eh nix zum mitnehmen gäbe, liess er nicht gelten. Auf meine Frage nach den Exponaten meinte der Mann, die Depots wären voll, aber es würde nix gezeigt(?). A Propos Exponate: Als Luftfahrtfan war ich maßlos enttäuscht, nix ausser einer P 51 Fläche, und einem MB Sitz aus einer F-104. Die Anzahl der im Haus ausgestellten Radfahrzeuge kann man an einer Hand abzählen. Auch scheint es mir wohl auch an der nötigen Intelligenz zu fehlen, für dieses Haus. Oder kann mir jemand den Zusammenhang zwischen einem "Neger" Torpedo und einem Fully MTB mit Scheibenbremsen erklären?. Oben, in der letzten Etage gibt es eine Art Aussichtsplattform mit einem propagiertem Blick auf die Stadt. Der Blick ist super, vor allem nach unten, durch den Gitterrost Fussboden. Mein Hinweis an das dort wachhabende Personal, das ein Minimum an Schwindelfreiheit den Besuch der Plattform ungemein erleichtern würde, wurde mit einem müden Grinsen zur Kenntniss genommen.
Mein Besuch im Museum dauerte ca. 80 min. Ein neuer Rekord der besonderen Art. Das Museum war für mich eine einzige Enttäuschung, zumal im Vergleich zu anderen Museen in Europa. Hier werden fehlende Exponate durch multimediales Blabla und künstlerisches Wasauchimmer ersetzt. Alles wirkt leblos und steril.
Wobei wir wieder bei den 5,- wären. Für mich war es rausgeschmissenes Geld. Dieses Museum ist genauso wie die Exposition in Peenemünde sein Geld nicht wert.
VG
landy