Dessau-Kapen: Heeres-Munitionsanstalt / VEB Chemiewerk Kapen

LoPla

New member
Hallo erstmal ;)
Jedes mal wenn ich auf dem Weg zur Berufsschule bin, fahre ich an diesem Objekt vorbei, und denke mir :"da musst du unbedingt mal rauf".
Nun das Problem wie bei vielen anderen Objekten auch -> Betreten Verboten!!!
Ich selber suche mir gerne Ansprechpartner raus die für diese Gelände zuständig sind und frage diese um Erlaubnis es Betreten zu dürfen.
Leider finde ich bei diesem Gelände aber keinerlei Infos.
Ich war schon öfters am Ort, aber habe da auch selten jemanden in Form von Forstarbeitern oder sonstigem gesehen.
Nun meine Frage, hat jemand vllt Infos zu zuständigen Personen?

Hier ein Link zu dem besagtem: http://www.sachsenschiene.net/bunker/mun/mun_22.htm

Würde mich um hilfreiche Antworten freuen,
Mfg LoPla.
 
Hallo LoPla, ich befürchte, zu dieser Liegenschaft wirst du hier öffentlich keine Ansprechparter erfragen können, bzw. hilfreiche Antworten erhalten. Die von dir aufgezeigte Verfahrensweise ist aber grundsätzlich vorbildlich. Tut mir leid das ich dir in diesem konkreten Fall nicht behilflich sein kann. Die Vergangenheit dieser Liegenschaft ist nicht ganz ohne.
 
Vergangenheit dieser Liegenschaft ist nicht ganz ohne.
Hier empfehle ich die Lektüre des Buches "Die Geheimnisse von Kapen - Heeresmunitionsanstalt, VEB Chemiewerk, Kontamination". Im WK II wurde in Kapen u.a. der Kampfstoff Lost (auch Yperit) hergestellt. Als man den nach dem Kriege loswerden wollte, hat man einiges falsch gemacht, musste sich mit dem Thema immer wieder befassen, das letzte Mal 2003-2005.
Ab den 60er Jahren wurde in Kapen die Schützenabwehrmine PPM-2 gefertigt und getestet. Diese wurde auch an der Innerdeutschen Grenze eingesetzt (trotz Räumung kann auch heute eine Gefährdung nicht vollständig ausgeschlossen werden). Ab den 70er Jahren wurde in Kapen die SM 70 (=Splittermine 70, umgangssprachlich auch als Selbstschussanlage bezeichnet) hergestellt.
Daneben wurden weitere Sprengmittel entwickelt, getestet und gefertigt.
Der Teil des Geländes, der heute noch komplett abgeschottete ist, wurde von der GSSD genutzt.
Alle genannten Umstände trugen dazu bei, dass auch heute das Bewegen in dem Areal als nicht ungefährlich bezeichnet werden muss.

Gruß Klaus
 
....wobei die besagten Arsenreste von 2003- 2005 eigentlich nichts mit Yperit zu tun haben.
Eher mit anderen Kampfstoffen.
Dennoch, das Gelände ist ein heftiger Hotspot. Ich habe die weißvermummten Männer selbst gesehen, bevor der Acker mit PV vollgepflastert wurde.

vG, FA
 
nunja, das von Dir gefundene Schild ist noch das harmloseste in der Liegenschaft.

und: LOST ist dort nicht hergestellt worden, der kam von der Orgacid aus Ammendorf.
 
naja lustig ist das nicht..:( aber Lost ist das kleinere Übel, sondern die Arsenverbindungen, die sich dort überall noch nachweisen lassen.
 
Das sehe ich genau andersherum, ich hätte mehr Schiß vor einer Nase voll des flüchtigen Losts (phys. Eigenschaften!) als vor den weitgehend immobilisierten As- Verbindungen, die sich an der Bodenmatrix adsorbiert haben. Letzteres ist natürlich nicht weniger langzeitgefährdend, aber hinsichtlich einer akuten Gefährdiung für L.P.- Herumstromerer zweitrangig..
Egal, ist ne Altlast.
GIftfreien WOchenstart!
FA
 
flüchtiger Lost????? Naja sowas gibt es nicht. da Du ja selbst von physikalischen Eigenschaften sprichst, solltest Du es eig besser wissen.

Der Lost ist im grossen und ganzen entgiftet worden. Die Lagerstellen befinden sich einige Meter in der Erde und sind beim Herumstromern nicht zu entdecken.

und genau das: weitgehend immobilisierten As- Verbindungen
ist falsch.
 
ich kenne Wikipedia lies den Rest bitte auch.

perkutan...genau! Kontaktgift. Es wird zwar als Gas bezeichnet, aber das trifft es nicht, denn LOST wurde als Aersol anewendet, also versprüht.

inhalatorische Aufnahme von Dämpfen:der Siedepunkt liegt bei 216 °C, bei der derzeitigen Wetterlage unwahrscheinlich.
 
Ich war zu einem kurzen Besuch Anfang April dort und war erstaunt über die weinigen Schmierereien.
Zerstörung und Verfall sind dem Alter entsprechend.
Ich bin auf der Suche nach einem Geländeplan zur Orientierung. Kann wer helfen.
 
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