DDR: KWEM Lager / Sonderwaffenlager

AW: KWEM Lager DDR Grundgebiet

@Büttner: Das stimmt, über die Zahl 12 von 1975 bin ich auch erst gestolpert. Aber vergiss nicht, dass vier Jahre mit möglicherweise neuen Erkenntnissen dazwischenliegen und dass 1975 nicht nach unterschiedlichen Typen aufgegliedert wird. So könnte man evtl. auf 12 kommen, wenn man nur die NWSS und die zweietagigen Granit zusammenzählt. In dieses Bild würden dann auch Ungarn und Bulgarien passen.

K.
 
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Maule-maule.
Wie deutlich noch?

Die Jungs der Gegenseite hatten Hinweise auf echte Lager. Und dann sahen sie von weitem einzelne Granit (oder es wurde ihnen von Agent berichtet). Sahen baulich etwas ähnlich aus wie die echten - nur einzeln. Und dann haben sie gesagt: Ah, ja. Sehen gleich aus, können gleich sein. Aber nur einer. Könnte also für zeitweilige Lagerung sein. Könnte.

Martin
 
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Martin,
wenn ich jetzt alles richtig verstanden habe,geht es um die Sonderwaffenlager auf den Flugplätzen.
Ich verneine Jüterbog als ständiges Lager für Gefechtsköpfe. Es war
nur eins vorbereitet, wie so vieles.

Paul
 
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Ich muss mich verbessern.Es gibt seit 1945 keinen Flugplatz Jüterbog mehr.
Das war die ehemalige Nahaufklärerschule. Danach durch die GST als Segelflugplatz genutzt. Dann russischer Eigenbedarf angemeldet und Gelände bekommen. Nur noch einige Zeit als Hubschrauberlandeplatz genutzt.

Flugplatz Altes-Lager = ehemaliger Fliegerhorst Waldlager. Die Bezeichnung
Flugplatz Altes-Lager ist nicht korrekt, weil der eigentliche Flugplatz auf der Gemarkung Niedergörsdorf liegt. Von russischer Seite wurden oft diese unkonkreten Bezeichnungen verwendet. So das Kernwaffenlager Lychen.
Das ist nun ja ein ganzes Stück vom eigentlichen Lychen entfernt. Oder Linda/
Stolzenhain. Das ist auch sehr unkonkret.

Man muss schon etwas genauer sein, wenn man eine Ortsbezeichnung verwendet. Was ich hiermit getan hab.

Paul
 
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... Sonderwaffenlager auf den Flugplätzen ...
Wo davon ist in dem CIA-Dokument die Rede? Auf der Karte jedenfalls nicht.
... Das war die ehemalige Nahaufklärerschule. Danach durch die GST als Segelflugplatz genutzt. Dann russischer Eigenbedarf angemeldet und Gelände bekommen. Nur noch einige Zeit als Hubschrauberlandeplatz genutzt. ...
Diese vier Sätze bedürfen einer Nachfrage denn ich kann jetzt gerade nicht erkennen um welchen Flugplatz es sich gerade handelt, Segelflugplatz der GST und später Hubschrauberlandplatz?
 
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Mein lieber Büttner,
ich wollte eigentlich nur grundsätzlich bestimmte Ortsangaben in Frage stellen.

Wie Dir auch genau bekannt ist, was Sonderwaffenlager sind.Steht aber nicht im CIA-Bericht

Der Flugplatz Jüterbog-Damm, war bereits im WK I Flugplatz. Dann Rückbau.
Nach 33 Neubau.
Bis 1945 Nahaufklärerschule der Luftwaffe. Ausweichflugplatz Reinsdorf dazu.
Ein Startort der SO-Flieger im Frühjahr 1945 gegen die Oderbrücken.
(SO = Selbstopfer )
Dann Segelfliegerplatz der GST. Wie bereits angeführt wurde von russischer Seite Eigenbedarf angemeldet. Die Segelflieger mussten nach Schönhagen umziehen.
Dann noch als Hubschrauberlandeplatz genutzt.
Nach 1960 Stationiergung von Raketen. Das ehemalige Flugfeld wurde zum Teil eingezäunt. Der andere Teil wurde als Fahrschulstrecke genutzt bzw als
Müllplatz.


Das steht nicht im CIA - Bericht.War nur ein kleiner Ausflug in die Geschichte.

Paul
 
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@Paul
Ohne mich jetzt in die Diskussion hier einmischen zu wollen, da ich dazu überhaupt nicht qualifiziert bin, eine Frage an dich: Irgendwie verstehe ich in Bezug auf "Flugplatz Jüterbog" deinen Schwenk von Altes Lager/Niedergörsdorf zu Jüterbog-Damm nicht. Entweder hab ich jetzt was überlesen, oder auch nicht, jedenfalls bin ich jetzt ziemlich irritiert.
Wäre über eine genauere Erläuterung dankbar, gern auch über PN, wenn hier nicht passend.

Danke
Patchman
 
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Nur um nochmal Verwirrung zu stiften :)
Zitat von Soloklampfer Beitrag anzeigen
... die Bogendeckungen hießen doch auch Granit ...
Nein.

Martin

Ich dächte im Zusammenhang zum Kernwaffenlager Altenburg von einem Granit 3 gelesen zu haben - ich weiß nicht mehr genau wo - da müsste ich erst nochmal versuchen die Quelle meines (un)wissens aufzutreiben.
Im Zusammenhang damit wäre ich für umfassende Aufklärung über die diversen Typbauten nat. sehr dankbar (sehr gern auch per PN, da dies hier ja nicht wirklich hingehört bzw. das Thema sprengen würde

Zitat von Soloklampfer Beitrag anzeigen
@ Kurtz
verstehe ich das richtig, das es auf dem Gelände des FP-Köthen also einen Bunker zum zwischenlagern von Spezialwaffen gibt, der in Form einer Tunnelröhre gebaut wurden ist ?
nein, nicht zutreffend

Wozu diente diese Granitröhre dann ??? - als "normaler" Munitionsbunker ?
Was ist dann mit dem Kernwaffenlager zwischen Stassfurt und Köthen ? Weiß irgendjemand etwas darüber ? Es gibt auch schon wieder Hinweise auf Bernburg. Als gebürtiger Bernburger und Inhaber des Bunkerbeklopptenvirus hab ich die Liegenschaften unserer Freunde schon mehrmals unter die Lupe genommen: entweder gab's hier ausser den wilden Geschichten der Bevölkerung wirklich nichts (wovon ich ausgehe) oder ich bin zu doof zum suchen (was ich nicht hoffe) oder man hat mehr als sehr gründlich aufgeräumt (was irgendwie schade wäre).
 
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... Der Flugplatz Jüterbog-Damm ...
Hallo M.,
um Damm ging es, fiel ursprünglich nicht der Name. jetzt aber verstanden. Hast Du dort selber Hubschrauber gesehen? Oder sind das Aussagen von Zeitzeugen oder eines Zeitzeugen? Für welchen Zeitraum gilt die Aussage?
 
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Bütti,
ja ich habe selbst die Hubschrauber gesehen.
Hier muss ich stark überlegen, wenn es genau war.Das lasse ich Dir zukommen.
Es waren Transporthubschrauber. Danach wurden die Raketen stationiert.

Soweit ich mich erinnere standen die unmittelbar hinter den ersten Betonzaun
aus Richtung Rohrbeck kommend.
Zum Teil mit Tarnnetzen versehen. Aber wann war das genau.

Gruß
Paul
 
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Nur um nochmal Verwirrung zu stiften :)
Ich dächte im Zusammenhang zum Kernwaffenlager Altenburg von einem Granit 3 gelesen zu haben -
Ja, das liest man immer wieder. Dadurch wird es nicht richtiger. Die Bezeichnung "Granit-3" ist offensichtlich in Bunkerforscherkreisen entstanden. So als Arbeitstitel. Die Bezeichnung "Granit-2" dürfte auch nicht richtig sein - obwohl es tatsächlich sowjetische Verwendung der Vokabel "Granit-2" gegeben hat.

@Paul: Meine kurze Erklärung bzgl. einzeln stehender Granit hast Du vielleicht falsch verstanden. Im Web ist ein CIA-Dokument aus dem Jahr 1979. Da zählen die Spiogenten Orte auf in denen sie "zeitweilige Sonderwaffenlager" vermuten.

Und nun passiert hier im Forum folgendes: Das Dokument wird in seiner Aussage als wahr angenommen. So als wenn das ein Dokument des sowj. Generalstabs sei. Darin liegt der Betrachtungsfehler.

Martin
 
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Martin,
den Bericht sehe ich nun nichts als wahr an.
Der ist genauso gut wie die Berichte über den Irak.

Paul
 
AW: KWEM Lager DDR Grundgebiet

... Der ist genauso gut wie die Berichte über den Irak ...
Ein CIA-Bericht ist nicht vergleichbar mit dem was dem gemeinen Volke über den Irak vorgegaukelt wird. Das beides sollte man wirklich nicht vergleichen.
... Es waren Transporthubschrauber. Danach wurden die Raketen stationiert ..
Transporthubschrauber? Also derartiges kann ja nur Mi-4, Jak-24, Mi-6 und Mi-8 gewesen sein, welchen würdest Dir aussuchen wollen für Deine Sichtung?
Wenn Du sagst das nach den Hubschraubern dort Raketen stationiert wurden dann die kurze Nachfrage ob Du jene des Typs meinst die noch 1994 dort waren oder diejenigen die davor dort waren? Das grenzt die Sache zeitlich ein.
 
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Martin,
das Hauptproblem bei der Benennung ist, daß es zwei unterschiedliche Nutzergruppen gab.
Die Bauwerke GRANIT (egal welche Nummer) symboilisieren einen gewissen Härtungs- u. Schutzgrad für irgendwelches Lagergut. Das kann sein:
Bewaffnung, Technik, Einsatzmittel, Lazarette, Führungsstellen, Rechentechnik etc.
Sowohl die HV Pionierwesen im Generalstab verwenden den Namen Granit für
die von IHNEN verwendeten Bauten und die die durch die Pioniertruppen errichteten Feldschutzbauten.

Aber auch die LSK verwendeten diese Härtungsbezeichnungen für die von Ihnen und dem angeschlossenen Spezialbaubüro entworfenen Bauten.
Demzufolge kann man sagen, die Bezeichnungen für die Granit 1 und 2 der LSK siond richtig, das ist belegt.
Die Bezeichnung für die Feldschutzbauten Granit 1 und 2 der LaSK sind auch richtig, wobei der Granit 1 der LaSK als die bekannte Röhre einfach ein Bauwerk ist, welches bei den LSK auch benutzt wurde weil es gewisse universelle Vorzüge hat.
Die LaSK kreierten noch einen Röhrentyp Granit 2 der gewisse Veränderungenb in Länge Höhe und Beheizung aufwies, der wurde dann ua. in Königsbrück gebaut.
Nun aber und da ist die Verwirrung wieder da, ist der GRANIT 1 der LaSL = der Granit 1 der LSK aber der GRANIT-2 der LaSK nicht der Granit 2 der LSK.
Die Bezeichnung GRANIT 3 und 4 ist auf meinem Mist gewachsen, um die Dinger rein diskussionsmäßíg auseinanderzuhalten. Die wahre Bezeichnung für 3 und 4 ist unbekannt, wobei beide Unikate darstellen, die vermutlich eine anderslautende Bezeichnung hatten, ähnlich einer Projektieruzngsnummer.
Nun ganz konfus?
Grüsse Hermann
 
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Martin, wenn Du auf das Bauwerk in Dölln zielst ist es ein Granit 2. Eben dieser mit Zusatzbauwerk. Die Doppelfraktion hat immer dann gereicht, wenn die Anlage im Zusatzbauwerk zwei Röhren versorgen konnte, weil das Lagergut nicht längerfristig drin war. Je nach Länge und Lagergut gab es eine Dreiseitenrutschetabelle mit einer Parabel, wo man ablesen konnte ob es günstiger ist für 2 Bauröhren zwei Zusatzbauwerke zu bauen oder ob es ausreicht 2 Bauwerke mit einem Mittelteil zu versorgen. Dann waren konstruktionstechnisch nur einige Segmente anders in den Anfangssektionen zu verlegen. Vermutlicher Hauptpunkt dabei ist, ob das Bauwerk innen eine Schleuse hatte (Tor oder so was) oder ob der Zusatzbau alles in der gesamten Länge versorgen sollte. Jedenfalls sind Granit 2 in Einfachtraktion und in Doppeltraktion anzutreffen. Das aber war wie gesagt nicht der Hauptentscheidungspunkt. Genau könnte ich die Bauwerke am jeweiligen Standort nur unterscheiden, wenn man die Röhren vermisst. Die Granitigen des Typs 2 hatten andere Abmaße und den Sondertrakt. Dieser war für sich gesehen kein Muß, wenn man keine Heizung brauchte kann man den Granitigen 2 auch als Einzelröhre ohne Anbau finden, dann kam es eben in dem Fall nur auf die Einfahrabmaße an.
Der Anbau war an jeder Seite anbaubar, meist lag der Beheizungstrakt links oder rechts neben dem Bauwerk, mit eigenem Zugang. Eine röhrenmittige Variante habe ich noich nicht gesehen, keine Ahnung ob so was auch gebaut wurde. Vermutlich hatte sich das Einfahren bestimmter Technik als kraftfahrertechnisch anspruchsvoll für Parallelfahrt und KOfferaufbau erwiesen, daher gab es ab 1974 diesen geänderten Granit 1 der sich dann Granit 2 nannte. Zumindest dokumententechnisch ist er seit 1974 bekannt, ob er nicht schon vorher irgendwo rumschwirrte, entzieht sich meiner Kenntnis. Ergänzend gibt es die Typen mit leicht geänderten Tormoduln, aber das ist bei der Röhre eher nebensächlich.
GRüsse Hermann
 
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@ martin2: Das Dokument wird von niemandem als reine Wahrheit betrachtet. Es ist eine Quelle, wie viele andere auch. Aber da hier wahrscheinlich keiner auf Zuruf eine Liste der sowjetischen KWEM-Lager von 1979 mit dem Siegel des Generalstabs aus der Tasche ziehen kann, muss man eben versuchen, aus solchen einzelnen Steinchen mit der Zeit das ganze Puzzle zusammenzusetzen. Und spannend finde ich die CIA-Vermutungen von damals allemal.

K.
 
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