Das radioaktive Sperrgebiet südöstlich Belaruss und Yelsk R-12 Basis

rvuorenr

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Weil es relativ weinige Kenntnis über die aktuelle Strahlenbelastung in Weissrussland gibt, das ganz schwer verseucht war wegen des Tshernobylunglücks, wollten wir die Lage selbst ein bisschen ermitteln. Wir hatten naturlich unseren treuen Strahlenmesser mitgebracht.

Laut einer Quelle gibt es Wachtposten nicht nur rund um das Sperrgebiet aber auch entlang der Landstrassen in der Nähe von diesem Gebiet, und man kann durchfaren, aber nicht halten. Wir fuhren die P30 entlang von Cacersk bis Vetka durch das verseuchte Gebiet. Kein Wachtpost zu sehen. Nur ein Wachtturm, aber es war unklar ob er besetzt war. Das Strahlenmessgerät zeigte von 0,15 bis 0,25 Mikrosievert pro Stunde, also ganz normale Hintergrundstrahlung. Ungefähr 10 km vor Vetka stieg die Strahlung bis auf 0,4 und wir hielten an einer Kreuzung mit einem grossen Statue/Schildt das eine Sowchose anzeigte (Siehe Bilder). Entlang dem Weg zu der Sowchose stand ein Schild: Zutritt verboten! (Siehe Bilder). Wir maßen die Strahlung in dem Wald ein paar Meter von dem Weg und am Boden zeigte das Messgerät 0,8 – 1,0, viel mehr als normal. Wir sahen keine Überwachung, aber jedenfalls entschieden wir es nicht zu probieren und fuhren weiter die P30 entlang. Es gibt sehr wenig Fotos von diesem Gebiet im Internet, wahrscheinlich wegen der Überwachung. Wer weiss, vielleicht probieren wir es nächstes Mal wieder …

Wir übernachteten in Gomel, wo die Strahlenbelastung ganz normal ist. Am nächsten Tag fuhren wir um das Poletsky radioökologische Reservat herum, die Gebiet entlang Fluss Pripyat in der Nähe der Ukrainischen Grenze. Hier gibt es auch eine R-12 Basis mit zwei Bodenstartbasen, in Yelsk. Die südliche Basis ist sehr schwer auf den Luftbildern zu entdecken, deswegen glauben wir, dass sie sehr gut erhalten ist. Sie liegt wenige Kilometer von der Grenze entfernt. Deswegen wurden wir von der Grenzpolizei aufgehalten. Wir waren plötzlich ahnungslose Touristen und fragten wo Narowlija liegt (unser Plan B). Die Polizei wirkte überrascht (weil wir mit einem Belorussischen Wagen fuhrten aber kein Russisch konnten) und vergass unsere Dokumente zu kontrollieren, weil sie so beschäftigt damit waren, uns den kürzesten Weg nach Narowlija zu zeigen. Sehr gut, weil unsere Pässe ja im Hotel waren… Die Polizei war sehr hilfsbereit, gar nicht einschüchternd.

Yelsk Süd ist also nicht leicht erreichbar. Möglicherweise von anderen Richtungen aber weil sie in dem Grenzegebiet liegt, wo Ausländer eine Aufenthaltsgenehmigung brauchen, gibt es auch ein Risiko. Yelsk Nord besuchten wir nicht, weil man auf den Luftbildern ahnen konnte, dass sie besetzt ist.

Wir fuhren zurück nach Narowlija, das an der Grenze des Polesky Sperrgebiets liegt. Nordlich von Narowlija stieg das Strahlenmessgerät bis auf 1,4 und wir hielten an. In dem Wald am Boden zeigte das Messgerät rund 3. Und das nur ein paar hundert Meter von der Stadt!
Im Internet fanden wir Karten, die die aktuelle Strahlenbelastung von jedem Ort sehr genau zeigen. Daher wussten wir, dass die Strahlenbelastung um Narowlija ganz hoch sein soll, aber wir erwarteten niedriger Strahlung. Überall in dem verseuchten Gebiet gibt es Schilde, die vor der Strahlung warnen. Es gibt drei verschiedene Varianten: 1. Man soll die Strahlung kontrollieren in den Pilzen, Beeren usw. die man in diesem Gebiet sammelt 2. Man soll keine Pilze usw. in diesem Gebiet sammeln 3. Zutritt verboten wegen der Strahlung. Wir sahen meistens Typ 1 und 2.
 

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