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Über die Ursachen des Unglücks wurde lange Zeit gerätselt. Inzwischen scheint klar, dass damals ein Blitz in einen Freistapel mit Munition für Mehrfachraketenwerfer einschlug. Tatsächlich lagerte die sowjetische Armee einen Großteil ihrer Munition im Freien – leichtsinnigerweise ohne Blitzableiter. Durch den Einschlag entzündeten sich die Triebwerke der Raketen, die glücklicherweise noch nicht mit Zündern versehen waren. „Es entsteht ein Stau, der sich immer weiter aufschaukelt, bis letzten Endes der gesamte Stapel in einer Massendetonation auseinander fliegt“, so Munitionsexperten in einer Untersuchung.
Doch damit nicht genug: Gerade einmal 200 Meter vom Explosionsort entfernt lauerte eine andere, weit größere Gefahr, von der weder die sowjetischen Wachmannschaften noch die Einwohner Dannenwaldes das Geringste wussten: Dort hielt die 3397. Bewegliche Raketentechnische Basis nach MAZ-Recherchen atomare Gefechtsköpfe für die in Fürstenberg (Oberhavel) stationierte sowjetische 2. Gardepanzerarmee bereit. „Die Bunker mit den Spezialladungen waren in dem Areal, in dem die Explosion stattfand“, bestätigte der damalige Feuerwehrchef der sowjetischen Streitkräfte in der DDR, Wladimir Gawrilowitsch Wlasenko, jetzt einer ukrainischen Zeitung.
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