Döberitzer Heide: Impressionen

Sven K.

Moderator
Teammitglied
Hallo!

Hatte mir heute, bei schönem Wetter, die Döberitzer Heide angetan. Leider habe ich nur einen kleinen Teil gesehen, der Tüp ist einfach zu groß. Neben dem Obelisken, zwei gesprengten und einem noch vorhandenen Bunker (WKII), Unterstände für Seilwinden, ein zerbeulter Aufbau eines gepanzerten Fahrzeugs sind mir einmal ein, dann 6 und später nochmal 5 Wildschweine über den Weg gelaufen. Also im Frühjahr, wenn die Jungen haben, werde ich dort nicht hingehen.

Gruß Sven
 
AW: Impressionen aus der Döberitzer Heide

@Sven

Schöne Fotos, vorallem das mit der Gedenktafel finde ich gut...
Konnte nur den 2. Text nicht so richtig entziffern, vielleicht könntest Du das mal zitieren...

Gruß und Danke im vorraus
 
AW: Impressionen aus der Döberitzer Heide

Sven meinte:
...Leider habe ich nur einen kleinen Teil gesehen, der Tüp ist einfach zu groß...

Hallo Sven,

ist wahrlich etwas sehr groß, auf der westlichen Seite gibts auch noch ein paar intakte Gebäude.

Grüße

Roland
 
AW: Impressionen aus der Döberitzer Heide

@Xploder

Abtippen dauert mir zu lange, habe einen Ausschnitt, den man lesen kann.

Gruß Sven!
 
AW: Impressionen aus der Döberitzer Heide

Sven meinte:
@Xploder

Abtippen dauert mir zu lange, habe einen Ausschnitt, den man lesen kann.

Gruß Sven!

..man kann es sehr gut!

Ich hätt nicht gedacht das es noch etwas dort zu sehen gibt!

TOP!

Bye Robbells
 
AW: Impressionen aus der Döberitzer Heide

@Roland F.

Schöne Bilder! In den Teil muß ich auch noch. Was ist das auf Bild 6?

Gruß Sven!
 
AW: Impressionen aus der Döberitzer Heide

@Sven

Vom Wegrand aus ist es ein großes stark verwittertes Betonfragment, wahrscheinlich die Reste eines Bunkers. Nähere Untersuchung war aber an dem Tag nicht möglich, da ständig ein Wildhüter mit nem Jeep seine Runden drehte.:sad:

Gruß

Roland
 
AW: Impressionen aus der Döberitzer Heide

@Roland F.

Heute war ich wie Rotkäpchen und habe nicht auf meine Mutter gehört, aber es waren keine Beobachter vor Ort, wahrscheinlich wegen dem Schneematsch und weil es in der Woche war. Es soll dort Versuchbunker aus dem WKII geben und die suche ich. Im Internet habe ich mal ein Foto gesehen, vielleicht finde ich es wieder.

Gruß Sven!
 
AW: Impressionen aus der Döberitzer Heide

@Sven

Und wenn du zufällig mal über ein Paar Giftgasgranaten stolperst sag bescheid ich kümmere mich dann um deinen Abtransport. ;-)

gruß

Jörg

P.S. Schöne Bilder
 
AW: Impressionen aus der Döberitzer Heide

@vr6treter

Hast Du schon auf dem Gelände solche Dinger gefunden? Möglich wäre es ja, wegen der langen Geschichte, aber meinst Du nicht auch, das die GSSD die Felder 20 mal geflügt hat?

Gruß Sven!
 
AW: Impressionen aus der Döberitzer Heide

Da wurde nicht gepflügt gesucht oder sonstiges die dinger liegen seit dem ersten WK dort.

Ich denke das dies auch der Grund dafür ist das es dort nur einen Weg gibt den man dort beschreiten darf und sollte.
Ich würde dort nicht suchen gehen auch nicht wenn ich wüsste das dort Gold liegt denn was nützt es mir wenn ich doch mal zufällig auf so ein Giftgas Ding stoße und Tot bin.

Gruß und ein schönes Wochenende

Jörg
 
AW: Impressionen aus der Döberitzer Heide

Sven meinte:
@vr6treter

Hast Du schon auf dem Gelände solche Dinger gefunden? Möglich wäre es ja, wegen der langen Geschichte, aber meinst Du nicht auch, das die GSSD die Felder 20 mal geflügt hat?

Gruß Sven!

Um vr6treter mal zuvor zu kommen, nicht 20 mal umgepflügt - Loch gebuddelt, rein und zu.
Fakt ist, das Gelände ist mehr oder weniger Kampfmittelverseucht. Die Tatsache das es zum Naturreservat erklärt wurde ändert nichts daran. Nicht davon täuschen lassen das dort Wanderwege angelegt wurden.
Der Boden wurde in einer Breite von 15 Metern jeweils links und rechts der Wege und bis in eine Tiefe von wohl 8 Metern auf Kampfmittelfreiheit überprüft.
Alles was außerhalb der 15 Meter ist sollte man doch mit Vorsicht geniessen.
Die BW hat auch mit zwei speziell ausgerüsteten Tornados den TÜP im Tiefflug überflogen und auf zurückgebliebene Munition untersucht.
Aber ein gewisses Restrisiko ist nicht auszuschliessen. (bestes Beispiel: Altes Lager bei Jüterbog, als da letzten Sommer der Wald gebrannt hat, hat es ein paar mal kräftig gerummst, nicht mal die Feuerwehr durfte zum löschen dahin)

Viele Grüße
Roland
 
AW: Impressionen aus der Döberitzer Heide

@Jörg

Bist Du Dir sicher, das dort mit Giftgasgranaten geübt wurde?

Gruß Sven!
 
AW: Impressionen aus der Döberitzer Heide

Uups, jetzt war er doch schneller :grin:

@ vr6treter

Aber ich glaube wir haben wohl den selben Standpunkt dazu.

Gruß
Roland
 
AW: Impressionen aus der Döberitzer Heide

Giftwolke bis Berlin
Experte: Brand in der Döberitzer Heide kann große Mengen Kampfstoffe freisetzen
Von Karsten Hintzmann

Warnschilder, aber keine Absperrung in der Döberitzer Heide

Foto: Schulz
In der Döberitzer Heide, am westlichen Stadtrand Berlins gelegen, lagern bis heute Giftgasgranaten aus der Zeit des Ersten Weltkriegs, die im Katastrophenfall eine ernsthafte Gefahr auch für die Hauptstadt darstellen können. Das geht aus einem Arbeitsschutzgutachten des renommierten Toxikologen Holm Bleyer hervor, das der Berliner Morgenpost vorliegt. In einer Berechnung des schlimmsten möglichen Falls kommt das Gutachten zu dem Schluss, dass bei einem Flächenbrand, wie er in diesem Sommer bereits auf anderen alten Übungsplätzen aufgetreten war, eine Giftgaswolke nach der gleichzeitigen Explosion von 400 Granaten bei Windstärke 6 eine Entfernung von 22,5 Kilometern zurücklegen könnte. Je nach Windrichtung könnte die Giftwolke 54 Minuten lang Teile West-Berlins von Reinickendorf bis Lichterfelde gefährden.

Weitere Konversionsfachleute stützen die Aussagen des Gutachtens und schätzen, dass rund 600 Hektar der insgesamt 4500 Hektar großen Döberitzer Heide mit chemischen Kampfstoffen belastet sind. Dabei handelt es sich vorrangig um die Lungen schädigendes Diphosgen, die Tränenreiz, Atembeschwerden und Übelkeit auslösende Chemikalie Clark und Schwefellost, das Haut und Schleimhäute schädigt und bei hoher Dosierung tödliche Vergiftungen bewirkt.

Teile der Döberitzer Heide wurden im Ersten Weltkrieg vom "Kaiser-Wilhelm-Institut für physikalische Chemie und Elektrochemie" für Versuche mit chemischen Kampfstoffen genutzt. Nach dem Krieg diente die Heide als zentrale Sammelstelle für nicht verschossene Giftgasgranaten. Da es damals nicht genügend Kapazitäten für die vollständige Vernichtung der Munition gab, wurden viele Granaten zunächst in Erdgruben zwischengelagert. Im Gutachten heißt es: "Ausgehend von den nach dem Ersten Weltkrieg eingelagerten zwei Millionen Schuss Kampfstoffmunition wird angenommen, dass in der Döberitzer Heide weitere Munitionschargen aus den damaligen Zerlegerbetrieben entsorgt wurden. Mit weiteren Funden kistenverpackter Kampfstoffgranaten (...) ist somit zu rechnen."

Die ersten Funde von chemischen Kampfstoffen liegen sechs Jahre zurück. Nach dem Abzug der Westgruppe der russischen Streitkräfte, die das Gelände nach dem zweiten Weltkrieg bis Anfang der 90er-Jahre genutzt hatte, mehrten sich die Giftgas-Gerüchte um die Döberitzer Heide. Diese wurden 1997 erhärtet, als 400 Kampfstoffgranaten gefunden wurden.

Drei Jahre später begann die Bundeswehr, den ihr unterstehenden Standortübungsplatz in der Döberitzer Heide akribisch von Giftgasmunition zu säubern. Die von der Bundeswehr verwalteten 550 Hektar sind heute komplett dekontaminiert.

Weitere 600 von Experten als belastet eingestufte Hektar Heide nordöstlich des Bundeswehrübungsplatzes, die dem Land Brandenburg unterstehen, wurden indes bis heute nicht beräumt, obwohl dem zuständigen Brandenburger Finanzministerium nach Aussage einer Sprecherin "bekannt ist, dass auf der Gesamtliegenschaft der Döberitzer Heide Kampfmittel in so genannten Verdachtsflächen vermutet werden."

Derzeit werde, so die Sprecherin, "eine vertiefende Untersuchung durchgeführt. Die Ergebnisse werden Ende des Jahres 2003 erwartet." Eine Gefährdung von Menschen sieht das Finanzministerium durch das zögerliche Handeln nicht. In einer Stellungnahme der Behörde heißt es: "Die bekannten Verdachtsflächen sind gesperrt. Eine Gefährdung von Personen, die sich unbefugt in den gesperrten Bereichen aufhalten, kann nicht ausgeschlossen werden."

Franz-Lorenz Lill, Sprecher des Kompetenzzentrums Konversion-Kampfmittelräumung, erhebt schwere Vorwürfe gegen die zuständigen Stellen im Land Brandenburg: "Aus Sicht unseres Vereins, dem zahlreiche Kampfmittelräumunternehmen angehören, ist das Vorgehen des Landes Brandenburg unverantwortlich. Es hätte parallel zu den Räumaktivitäten der Bundeswehr aktiv werden müssen. Denn das vorliegende Gutachten zeigt ganz klar konkrete Gefährdungsfaktoren auf."

Laut Gutachten führen "Menge, Vielfalt und Gefährlichkeit der geborgenen Fundmunition und die Feststellung, dass ca. 25 bis 40 Prozent der Munition im oberflächennahen Bereich (0 - 50 Zentimeter Tiefe) aufgefunden wurden", zu der Erkenntnis, "dass eine gefahrlose Nutzung des Geländes ohne vorherige fachkompetente Räumung nicht möglich ist."

Vor allem Munitionstouristen ignorieren die Verbotsschilder in der Döberitzer Heide und setzten dabei ihr Leben aufs Spiel.

Aus der Berliner Morgenpost vom 15. September 2003


jörg
 
AW: Impressionen aus der Döberitzer Heide

Ich habe da auch noch was gefunden:


Quelle: http://archiv.berliner-morgenpost.de/archiv1998/980405/brandenburg/story190522.html
Archiv: http://www.gfab.de/info/archiv.htm

Berliner Morgenpost - Sonntag, 05. April 1998 - Von Helga Labenski

Giftgas? 400 Granaten aus Doeberitzer Heide abtransportiert

BM Dallgow-Doeberitz - Eine brisante Fracht wird derzeit vom
Standortuebungsplatz der Bundeswehr auf dem frueheren
Truppenuebungsplatz Doeberitzer Heide (Havelland) abtransportiert.
400 Granaten aus dem Ersten Weltkrieg, die vermutlich Giftgas
enthalten, werden zur Vernichtung zum Bundeswehrstandort Munster
(Niedersachsen) gebracht.

"Die Granaten stammen von dem Gelaende. Es besteht der Verdacht,
dass sie Kampfstoffe enthalten", bestaetigt eine Sprecherin des
Innenministeriums, das im Auftrag des Bundes die Munitionsbergung
auf dem fuer Berliner Truppen vorgesehenen Standortuebungsplatz bei
Gross Glienicke (Potsdam-Mittelmark) organisiert.

550 Hektar der etwa 4700 Hektar grossen Doeberitzer Heide hat nach
dem Abzug der GUS-Streitkraefte die Bundeswehr uebernommen. 1995
wurde mit der Beraeumung begonnen, fuer die vorerst 20 Mio. Mark
bereitgestellt wurden.

Seit ueber 100 Jahren wird die Doeberitzer Heide militaerisch
genutzt. Die 80 Jahre alten Giftgasgranaten sind nach Aussagen des
Innenministeriums bereits seit 1997 "sicher verschweisst bis zur
Moeglichkeit der Vernichtung" in Bunkern vor Ort zwischengelagert
worden. In Spezialcontainern werden sie nun abgefahren. Fuer die
Bevoelkerung bestehe keine Gefahr. Auch die Bundeswehr meldet
"keinen besonderen Alarm". Bis Mitte April soll die Aktion
abgeschlossen sein.

Vorerst zu Ende ist auch die Munitionsraeumung fuer ein
oeffentliches Wanderwegenetz am noerdlichen Rand der unter
Naturschutz gestellten Konversionsflaechen. Einen Monat nach dem
Start der von der EU gefoerderten "modellhaften Altlastenerkundung"
musste mit Beginn der Vegetationsperiode am1. April die Raeumung
abgebrochen werden. Mit fuenf Kilometern zwischen Havelpark und
Hasenheideberg sowie zwischen Naturschutzzentrum und Priort suchte
die private Bergungsfirma eine laengere Strecke ab als erwartet.

Die Befestigung der geraeumten Wegstrecken darf im Sommer erfolgen,
weil nicht ins Randgruen eingegriffen wird. Mit der Beraeumung der
Hauptstrecke zwischen Havelpark und Naturschutzzentrum aber muss
sich der Raeumdienst bis 1. Oktober gedulden.
.
Gruß Sven!
 
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