AW: Impressionen aus der Döberitzer Heide
Ich habe da auch noch was gefunden:
Quelle:
http://archiv.berliner-morgenpost.de/archiv1998/980405/brandenburg/story190522.html
Archiv:
http://www.gfab.de/info/archiv.htm
Berliner Morgenpost - Sonntag, 05. April 1998 - Von Helga Labenski
Giftgas? 400 Granaten aus Doeberitzer Heide abtransportiert
BM Dallgow-Doeberitz - Eine brisante Fracht wird derzeit vom
Standortuebungsplatz der Bundeswehr auf dem frueheren
Truppenuebungsplatz Doeberitzer Heide (Havelland) abtransportiert.
400 Granaten aus dem Ersten Weltkrieg, die vermutlich Giftgas
enthalten, werden zur Vernichtung zum Bundeswehrstandort Munster
(Niedersachsen) gebracht.
"Die Granaten stammen von dem Gelaende. Es besteht der Verdacht,
dass sie Kampfstoffe enthalten", bestaetigt eine Sprecherin des
Innenministeriums, das im Auftrag des Bundes die Munitionsbergung
auf dem fuer Berliner Truppen vorgesehenen Standortuebungsplatz bei
Gross Glienicke (Potsdam-Mittelmark) organisiert.
550 Hektar der etwa 4700 Hektar grossen Doeberitzer Heide hat nach
dem Abzug der GUS-Streitkraefte die Bundeswehr uebernommen. 1995
wurde mit der Beraeumung begonnen, fuer die vorerst 20 Mio. Mark
bereitgestellt wurden.
Seit ueber 100 Jahren wird die Doeberitzer Heide militaerisch
genutzt. Die 80 Jahre alten Giftgasgranaten sind nach Aussagen des
Innenministeriums bereits seit 1997 "sicher verschweisst bis zur
Moeglichkeit der Vernichtung" in Bunkern vor Ort zwischengelagert
worden. In Spezialcontainern werden sie nun abgefahren. Fuer die
Bevoelkerung bestehe keine Gefahr. Auch die Bundeswehr meldet
"keinen besonderen Alarm". Bis Mitte April soll die Aktion
abgeschlossen sein.
Vorerst zu Ende ist auch die Munitionsraeumung fuer ein
oeffentliches Wanderwegenetz am noerdlichen Rand der unter
Naturschutz gestellten Konversionsflaechen. Einen Monat nach dem
Start der von der EU gefoerderten "modellhaften Altlastenerkundung"
musste mit Beginn der Vegetationsperiode am1. April die Raeumung
abgebrochen werden. Mit fuenf Kilometern zwischen Havelpark und
Hasenheideberg sowie zwischen Naturschutzzentrum und Priort suchte
die private Bergungsfirma eine laengere Strecke ab als erwartet.
Die Befestigung der geraeumten Wegstrecken darf im Sommer erfolgen,
weil nicht ins Randgruen eingegriffen wird. Mit der Beraeumung der
Hauptstrecke zwischen Havelpark und Naturschutzzentrum aber muss
sich der Raeumdienst bis 1. Oktober gedulden.
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Gruß Sven!