China: Zivilschutzbunker / unterirdische Städte...

Martin Kaule

Administrator
Einer dieser Bunker soll in der nächsten Zeit im Zentrum der Megapolis Nanjing seiner Bestimmung übergeben werden. Die unterirdische Stadt mit einer Fläche von 16 Hektar kann bis zu 6600 Menschen Platz bieten. Darin werden sich nicht nur Behelfsunterkünfte, sondern auch Krankenhäuser, Lebensmittellager und Öfen für die Müllverbrennung befinden. Die Menschen werden in einem solchen Bunker einen ganzen Monat lang leben können.

In der chinesischen Hauptstadt bestehen bereits 15 Bunker, die bis zu 200 000 Menschen Platz bieten können.

Quelle & Mehr:
http://de.rian.ru/society/20100217/125143459.html
 
Bunker als Erdbebenschutz? Wie soll ich das verstehen? Erdbeben können noch nicht richtig vorausgesagt werden, wie soll da jemand die Bunker rechtzeitig erreichen können?

Gruß Sven!
 
Naja ... das geht schon, wenn ein ausreichendes Netzwerk an Seismographen die Lage ständig überwacht ... ich hab da mal was von ca. 5Minuten gelesen die wohl ein Japanisches sytsem mindestens an Vorwarnzeit erreicht. Wobei es in der regel wohl immer deutlich mehr als 5 Minuten sind, da sich größere Beben durch diverse kleinere Erschütterungen schon etwas länger vorher ankündigt ...
Aber selbst fünf Minuten sind eigentlich schon recht viel - andererseits ... um 6000 Menschen in eine Betonkiste zu stopfen echt wenig ... aber die haben ja geübtes U-Bahn-Personal die im "Personen in kleine Räume quetschen" geübt sind.
Mich würde eher die Umsetzung eines Erbebenbunkers interessieren - dort muss ja vor ganz anderen Gefahren geschützt werden. Was sieht man dort als Gefahr und wie schützt man dagegen ?
 
Ich vermute mal eher, dass dies Notunterkünfte für danach sein sollen. Denn wie sollte man vorher die Massen von Menschen da hinein bringen? Als Notunterkunft macht das mehr Sinn, vor allem unter der Erde dürften die auch nicht weiter stören.
Oder aber, man hat einfach den Erdbebenschutz als Grund für einen verstärkten Schutzraumbau zu anderen Zwecken vorgeschoben. Irgendwie muss man ja so was bei dem Umfang auch bei der chinesischen Bevölkerung plausibel begründen können.

Gruß
Patchman
 
Patch,
in Bauwerk dieser Abmaße (16 ha) = 400 m x 400 m müsste schon einen erheblich
stabilen Baukörper haben um einem Erdbeben, welches die normalen Bauten zum Einsturz bringt, standzuhalten. Ob es Vorteilhaft ist, 6tsd Menschen in ein unterirdisches Bauwerk zu verbringen um ein Erdbeben zu überleben, ist die Frage. Wenn man bedenkt wie viel Luft diese Masse allein bei normaler Atmung verbraucht, kann man ermessen was dann an zusätzlichem Raumbedarf notwendig wird um die zu versorgen, heisst im Umkehrfall, xy Menschen in einem Bauwerk bedürfen eines Faktors deutlich über 1 zu xy um versorgt zu werden. Man kann ausrechnen was das an Infrastruktur bindet. Warum die ausgerechnet mit diesem Ansatz unter die Erde wollen, erschließt sich mir nicht. Könnte also sein, die RIA Meldung ist Mumpitz.
GRüsse Hermann
 
warum unterirdisch ? ... das ist in diesen Metropolen wahrscheinlich schnell beantwortet: weil oberirdisch alles voll ist bzw. es für diesen Zweck unbezahlbar wäre solch eine Anlage zu bauen bzw. überhaupt eine passende Immobilie zu finanzieren.
in Bauwerk dieser Abmaße (16 ha) = 400 m x 400 m müsste schon einen erheblich
stabilen Baukörper haben um einem Erdbeben, welches die normalen Bauten zum Einsturz bringt, standzuhalten
genau an dieser Stelle setzen auch meine Zweifel ein ...
wenn ich jetzt mal (gaaaanz grob) überschlage und von den kleinen Asiaten ausgehe und veranschlage pro Person 0,5m², bin ich bei 3000m². Sagen wir mal ganz blauäugig ich brauche zusätzlich die Hälfte der Unterkunftsfläche für Technik- und Sanitärbereich, bin ich bei 4500m², bei einstöckiger Bauweise bin ich dann schon bei 67mx67m (nur um mal eine Größenvorstellung zu haben. Bei den Kräften die bei solch einem Erdbeben wirken würde ein "Flachbau" die ungünstigste Variante sein - also wäre technisch eher eine Würfelform anzustreben (oder eben doch eher die sagenumwobene Betonkugel ??? ;) ).
Nehmen wir deshalb mal 4 Etagen an (alles darüber würde sicherlich die Machbarkeit erheblich erschweren bzw. jeden Kostenrahmen sprengen), so komme ich immer noch von Mindestaussenmaßen von 33,5mx33,5m (exklusive Aussenwände)

Was ich eigentlich damit sagen will: ein einzelner Bunker der 6000 Personen ausreichend Schutz zum überleben eines starken Erdbebens bieten soll ist nach meinen allerersten Überlegungen nicht sinnvoll realisierbar.

Ich würde mal spontan die Behauptung in den Raum werfen, daß für diesen Fall viele kleine "Überlebenszellen" (mir kommt da spontan die monolitische LuBeBu-Variante in den Sinn) sehr viel sinnvoller wären.

Fraglich ist nun nur was die Wahrheit ist ... gibt es den Bunker wirklich und man hat dieses aberwitzige Bauwerk wirklich realisiert ? - oder gibt es das bauwerk aber es würde seine Aufgabe nie erfüllen können, weil es mit normalesn Mitteln schlichtweg nicht realisierbar ist und vor lauter Kompromissen die Funktionalität auf der Strecke blieb, oder hat irgendein Reporter aus 600 Personen 6000 gemacht (oder waren es vielleicht sogar nur 60 ? ...

Fragen über Fragen, - also ? - wer fährt hin und guckt mal nach ?
( hab leider letztens die 16 Mio. NICHT gewonnen, sonst wäre ich selber losgezogen)
 
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