Buch: Wolfgang Kaiser. 34 Jahre Soldat der NVA im Kalten Krieg

Martin Kaule

Administrator
Anbei ein Buchtipp zu einem ebenfalls vor wenigen Wochen erschienenen Buch.

Wolfgang Kaiser. 34 Jahre Soldat der NVA im Kalten Krieg

Ein Generalleutnant a.D. berichtet engagiert, detailreich und tiefgründig über 34 arbeitsreiche Jahre in der NVA der DDR; er gewährt dabei Einblicke in eine weniger bekannte Struktur der NVA: den Bereich Militärbauwesen und Unterbringung, deren Chef und somit „oberster Bauherr“ der NVA von 1982-1990 war. Unter seiner Mitverantwortung und bei strengster Geheimhaltung wurden mehr als 61 Schutzbaukomplexe, wie z.B. die Hauptführungsstelle der Partei- und Staatsführung, Führungsstellen verschiedener Ministerien, Troposphären-Funkzentralen, untertägige Komplexlager, Depots für nukleare Sprengköpfe und Gefechtsstände errichtet. Auch der Bau von Kasernen, Hafenanlegen, Wohnungen für Armeeangehörige, Kultureinrichtungen u.ä. wurde in diesem Bereich konzipiert, entwickelt, realisiert und verantwortet. An der Realisierung einiger dieser Aufgaben lässt Wolfgang Kaiser den Leser durch seine authentischen Schilderungen teilhaben, spart Auseinandersetzungen mit Vorgesetzten, wie auch lustige Episoden im Arbeitsalltag nicht aus. Auch die politische Wende in der DDR und ihr Anschluss an die BRD bewegten ihn nicht nur, weil er im Arbeitszimmer von E. Krenz an der technischen Vorbereitung der Grenzöffnung mitwirkte. Besonders beschäftigen ihn die Ursachen für die Teilung Deutschlands nach dem 2. Weltkrieg und er fand bei damaligen Politikern des Westens aufschlussreiche Aussagen. Und ihn bewegten die Gründe für den Untergang des Sozialismus und kommt für sich persönlich zu einigen ersten Antworten.


16x22,5 cm, 333 Seiten, 2 Tabellen, 7 Grafiken u. Schaubilder, 48 Fotos
ISBN 978-3-932566-99-8
Preis: 20,00 EUR

Inhaltsverzeichnis und weitere Informationen findet ihr im beigefügter PDF.

In den nächsten Tagen bekomme ich einen Schwung an Exemplaren.
Wer es gleich zusammen mit dem neuen Tegel-Band haben möchte kann gern Bescheid geben. Dann sende ich gern unmittelbar weiter.

BG
Martin
 

Anhänge

  • Infoblatt_A5_Kaiser_Buch.pdf
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Ich finde das Buch auch sehr interessant und lesenswert. Ein paar persönliche neue Erkenntnisse habe ich schon:

- insgesamt 5 Objekte für ein Fla-Raketenregiment gebaut, aber nie in dieser Funktion genutzt (1 Objekt später Standort des Bunkers Hennickendorf)
- Bernau war mal ursprünglich auserkoren als Sitz Kommando Landstreitkräfte
- Wega-Objekt Badingen aus Naturschutzgrünen nicht unmittelbar am geplanten Standort gebaut

Man lernt wirklich nie aus...
 
Iinsgesamt 5 Objekte für ein Fla-Raketenregiment gebaut, aber nie in dieser Funktion genutzt (1 Objekt später Standort des Bunkers Hennickendorf)
Lassen sich die vier FRA-Standorte mit den Kasernen sowie die FRR-Kaserne und der Standort der TA eigentlich heute noch identifizieren?
 
Für mich bitte auch eins reservieren.
Ganz nebenbei meldet sich mit Herrn Kaiser ein weiterer profunder Zeitzeuge zur Fragestellung Sonderwaffenlager T7.

Es ist ja bekannt, dass eine Gruppe von (ich will sie nicht Forscher nennen, das wäre zu viel der Ehre) seit geraumer Zeit mit vielen sehr schön gewundenen und sehr langen Satzkonstruktionen der Welt erzählt, dass die beiden Sonderwaffenlager T7 in der DDR nicht etwa für die "nukleare Teilhabe" der DDR, der NVA war, sondern für die komplette Gruppe der sowjetischen Streitkräfte in Deutschland.

Und man fragt sich: Was soll das denn? Es gibt Unmengen an Indizien, die jeweils unabhängig klar sagen, dass dort die Sonderwaffen für die Nutzung durch die NVA unter sowjetischer Regie gelagert wurden. Und dem einen oder anderen kam schon der Verdacht, dass da nachträglich der Sozialismus gesund gebetet werden sollte - so in der Art "schau, so wenige Kernwaffen waren das doch nur INSGESAMT".

Nun äußert sich der ehemalige Chef des Militärbauwesens in einer beeindruckend sachlichen und neutralen Art über seine damalige Arbeit: Am Rande bemerkt ist das fast ein Alleinstellungsmerkmal für einen General, wenn ich mal Löffler ausnehme.

Selbstverständlich waren die beiden T7 Sonderwaffenlager unter Regie der sowjetischen Truppe für die Kräfte der NVA (unter ständiger Aufsicht und Befehl) der sowjetischen Seite.

Punkt. Ende.
 
Nun äußert sich der ehemalige Chef des Militärbauwesens in einer beeindruckend sachlichen und neutralen Art über seine damalige Arbeit:
Diese Einschätzung teile ich nur auf das fachliche bezogen. Ansonsten redet er sich völlig unreflektiert die DDR und den Sozialismus schön. Über 30 Jahre nach dem Mauerfall!

Was das Sonderwaffenlager betrifft, seine Aussagen dazu sind wohl das authentischste was bis jetzt dazu bekannt geworden ist.
 
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