AW: Was war das, bei Brand
Na Martin, dann wollen wir mal....:
Zitat von lokist Beitrag anzeigen
Fünffarbmaschinen waren damals eher selten, es ist schon denkbar, daß Deine Karte zusammenhängend gedruckt wurde- aber dann in mehreren Zügen....
Also (Dir ggf entgangen) gibt es Karten, die im Kontrollstreifen FÜNF Farben
haben. Da werde ich schon stutzig.
Jede Farbe hat einen Film, mit dem die Druckplatten belichtet werden.
Auf jeden Film kann man einen Strip montieren.
Hat man eine Fünffarbmaschine- also eine mit fünf Werken, kann man alle Farben in einem Zug drucken.
Hat man nur eine Einfarbmaschine, muß man jede Farbe einzeln drucken.
(Zettel und Stift raus-: wie ist das dann bei Zweifarbmaschinen?


)
Das war damals oft der Fall und der Laie wird keinen Unterschied sehen.
Und die fünf Strips sind dann auch da.
Zitat von lokist Beitrag anzeigen
Also 1. Streckgang, 2. je nach Anzahl der Farbwerke die Farbgänge.
Entschuldige. Martin versteht das nicht. Kannst Du das in einem Absatz er-
läutern bitte?
Papier ist geduldig und wasserempfindlich.
Kennst Du das Prinzip des Offsetdruckes?
http://de.wikipedia.org/wiki/Offsetdruck
Das Papier bekommt beim Druck ein gewisses Mass an Feuchte ab. Dadurch verzieht es sich.
Werden alle Farben in einem Zug gedruckt, ist das egal. Bevor das Papier reagiert, ist es durch die Maschine durch.
Anders beim mehrzügigen Druck. Zwischen den einzelnen Gängen liegen Stunden oder Tage. Man macht deshalb zuerst einen Streckgang. D.h. das Papier geht nur mit Druck und angestelltem Feuchtwerk durch. Dadurch kann es mit der Feuchtigkeit reagieren, sich ausdehnen und bleibt bei weiteren Gängen massstabil. Vernachlässigt man das, passen die weiteren Farbgänge nicht mehr zum ersten.
Ich verstehe was Du sagen willst.
Aber ich glaube diese Version nicht. Der Kontrollstreifen wiederholt sich über
die komplette Länge rechts. Man hat das "Violett im zweiten Gang in den
Kontrollstreifen" fast nie gemacht. Warum ausgerechnet hier? Nein.
Never say never. Ein anderer Vorbereiter am Werk, vielleicht mit neuesten Erkenntnissen von der Ingenierschule? Ein Neuerervorschlag anlässlich irgend eines Jubeltages? Oder weil einem gerade danach war und es chic aussah? Oder die Stasi unter Umgehung der Cocom- Liste einen Densi beschafft hatte und man den auch nutzen wollte? (Lache nicht, das gab es wirklich!)Wer weiß das heute noch?
Zitat von lokist Beitrag anzeigen
Drucktechnisch macht der Streifen auch Sinn, bei der geringen Zeichnung im Violett wirkt er mit als Abnahmestreifen, d.h. er erleichtert die Farbhaltung.
Drucktechnisch verstehe ich Bahnhof. Bitte erklären.
Wiki doch gelesen? Offsetprinzip verstanden? Farbe- Wasser- Gleichgewicht ist klar? Gut. Pass auf:
Hat eine Druckplatte sehr wenig Druckmotive (wir sagen "Zeichnung"), kann es bestimmte Probleme geben. Sicher heute weniger als damals, als es noch leine Alkoholfeuchtwerke gab. Sagen wir mal einfach: die Farbe hat es nicht leicht, sich gegen das Wasser zu behaupten. Was zu weiteren Problemen mit der Chemie der Farbe selbst führen kann. In diesem Fall helfen Abnahmestreifen- zusätzliche Motive, die für mehr Farbverbrauch, mehr Stabilität sorgen und später weggeschnitten werden. Oder halt Strips sind.
Aber um es nochmals zu sagen: Bei den meisten Violettüberdrucken taucht
violett NICHT im Kontrollstreifen auf!
Und obiges Problem taucht bei geringen Auflagen weniger auf. Das ist aber Drucktechnik und Rückschlüsse auf die Auflagenhöhen Deiner Karten würde ich daraus nicht ziehen.
Greetz, Lokist.