Brand: Munitionslager

AW: Was war das, bei Brand

Man sollte selber hinschauen und die Freude des Erkennens genießen. Kleiner Tip(p): die Linienstärken sind andere und die Flächensignaturen oder Objektkonturen differieren.

Hoffe geholfen zu haben. WALTER

Walter,
bitte sei so nett und gib uns einen Hinweis, welches Gebiet genau hier nach der GOST-Norm bearbeitet ist.

Für meinen Teil muß ich leider sagen: Ich habe hingeschaut - aber nicht erkannt...
Gestehe allerdings, ich weiß auch nicht so recht, wonach ich suchen muß.

Was ich sehe:
-einen "Ortsteil" von FaHa, der mitten im Wald liegt, überwiegend aus "Reihenhäusern" besteht und scheinbar (noch?) keinen Namen hat
-dieser ist dreiseitig von schnurgeraden "Wegen" umgeben
-dort gibt es keine Gärten und keinerlei Produktionsstätten o.ä. --> evtl. ein kleines Neubaugebiet? ;)
sowie
-die Brücke von FaHa zur Halbinsel hat "keine" Tragkraft, aber ein Satzfehler kann bei über 1.500 Kartenblättern schon mal vorkommen - vergleiche beliebige Seite beliebiger aktueller Tageszeitung.

Linienstärken, Signaturen??

Sorry, aber vielleicht erkennt ja jemand etwas, was ich nicht sehe...


Quelle: MfNV, MilTopD
 
AW: Was war das, bei Brand

@ Maus

Kleine Frage... Was hat das Seewerk mit Brand zu tun??? Vieleicht hab ich ja den Thread nicht richtig mitgelesen, aber dein Kartenmaterial Zeigt das Seewerk im Falkenhagener Forst... Von dort bis Brand sind es ca. 60km Luftlinie...

Grüße Ralfi
 
AW: Was war das, bei Brand

@ Maus

Kleine Frage... Was hat das Seewerk mit Brand zu tun???
Grüße Ralfi
Es geht um die Frage, ob GOST-Signaturen den Weg in DDR-Karten fanden.
Diese These wurde aufgestellt. Der, der das behauptete, hat sich trotz
Nachfrage nicht geäußert. Er hat die These nicht mit einem Beispiel belegt.

Daher muss man -messerscharf- davon ausgehen, dass die These nicht stimmt.
Keine GOST-Signaturen in DDR-Karten also.

Puh, das war einfach.

Martin
 
AW: Was war das, bei Brand

Was ist das eigentlich für ein Gewässer auf dem 2. Kartenausschnitt unten links? Bei GE ist nichts mehr zu sehen, ein ausgetrockneter See?

Boulder
 
AW: Was war das, bei Brand

Was ist das eigentlich für ein Gewässer auf dem 2. Kartenausschnitt unten links? Bei GE ist nichts mehr zu sehen, ein ausgetrockneter See?Boulder


Schau in GE mal genauer hin, ganz dicht ranzoomen, dann erkennst Du den ausgetrockneten "See".

Gruß redsea
 
AW: Was war das, bei Brand

@ Ralfi
Stimmt, was Du sagst. Ein bißchen durcheinander, aber das macht nix. :grin:
Walters These hier:
:idea: hallo, bin mir gar nicht sicher, ob es eine systematik gab oder ob es fallweise für die jeweiligen objekte entschieden wurde.
bestes Beispiel ist falkenhagen. dort sind elemente nach der gost-Norm eingefügt worden.

Allerdings:
Er hat die These nicht mit einem Beispiel belegt.
Daher muss man -messerscharf- davon ausgehen, dass die These nicht stimmt.
Keine GOST-Signaturen in DDR-Karten also.
Und jetzt ich:

Was sagt man dazu - Walter hat recht. (*)

(*)Zumindest was Unterschiede in der Darstellung von Gebieten betrifft, die vermutlich von sowjetischer bzw. wahrscheinlich von DDR-Seite bearbeitet wurden...daß dies in einer speziellen GOST-Norm begründet ist, sehe ich allerdings bisher nicht.

Beim Betrachten eines anderen Blattes fiel mir auf, daß die Höhenangaben in einer Liegenschaft, bei der ich sowjetische Laufendhaltung vermute, offenbar ca. 1 Punkt größer gesetzt sind als in der "Umgebung". Vergrößert auf dem Monitor stellt sich heraus: Das stimmt - siehe Bild 1. Werde das bei Gelegenheit mal auf ein paar Karten mit dem Typometer prüfen.

Weiterhin in der Vergrößerung zu erkennen: die Linienstärke beim "sowjetischen" und "DDR"-Symbol TP ist tatsächlich unterschiedlich. Um den sog. Tonwertzuwachs beim Druck schwarz über grün auszuschließen, habe ich noch einen "sowjetischen" TP auf weißem Hintergrund dazugestellt, auch hier ist die Linie etwas dicker.

Es wurden 2 physisch verschiedene Vorlagen "TP-Symbol" verwendet. Logisch, bei 2 bearbeitenden Dienststellen. Eine andere Norm sehe ich nicht, eher ein kleines Toleranzproblem bei der Herstellung der Originalschablonen - die goldenen Platten in Bild 2.

Interessant,
findet M.
 
AW: Was war das, bei Brand und anderswo ;)

...außerdem spendier ich noch ein Beispiel zu "meiner" Darstellungsart 4 "in aller Ausführlichkeit zzgl. Sachen, die nicht in eine TK gehören":

Das Zauberwort des Forums, hier nicht als Überdruck, sondern im ganz normalen Schwarz-Druckfilm der TK.

Bleibt meine Frage: Was soll das? bzw. ausführlicher: Warum drucke ich in ein Kartenwerk einerseits weiße Flächen auch bei milit. eher unwichtigen(*) Objekten - und anderswo sogar Sachen, die sich "untertage" befinden und daher gar nicht in eine Karte der Oberflächenbeschaffenheit gehören??

M. <--verstehtdaseinfachnicht


(*)weiteres Beispiel: Kaserne des WR 1 NVA "F. Engels" an der Museumsinsel in Bln-Mitte (weiß, sehr unauffällig!), militärisch für den KF (bei allem Respekt) doch wohl eher unbedeutend - und auch nicht wirklich sehr geheim. Die haben immer so einen schönen Zapfenstreich gemacht :)


Quelle: MfNV, MilTopD
 
AW: Was war das, bei Brand

Danke für die Infos Büttner, das kommt meinen Vermutungen schon näher.

Ist Dir bekannt was für eine Funktion die Anlage hatte? Ist es möglich, dass sie etwas mit Flugabwehr zu tun hatte?

Gruß redsea

Hallo,
zu Erhellung der Thematik möchte ich an Deinen Vermutungen gerne teilhaben.

Ein Zusammenhang zur Flugabwehr ist bis dato nicht bekannt. Ensprechendes Objekt an anderer Stelle.

Funktion des Objektes ist "lagern"
 
AW: Was war das, bei Brand

Und jetzt ich:

Was sagt man dazu - Walter hat recht. (*)
Beleg dafür ist welcher? Der Walter sagt ja, dass Elemente nach GOST-Norm
eingefügt worden seien. - Und dieses kenne ich nicht, Walter erklärt es
aber auch nicht. Was mich zu dem provozierenden Satz zwang.
Aber ok: Es kann ja auch sein, dass Walter gerade Urlaub macht. Warten wir
also.

(*)Zumindest was Unterschiede in der Darstellung von Gebieten betrifft, die vermutlich von sowjetischer bzw. wahrscheinlich von DDR-Seite bearbeitet wurden...daß dies in einer speziellen GOST-Norm begründet ist, sehe ich allerdings bisher nicht.
Meine Rede.
Ich kenne lediglich einen einzigen Fall: Da ist eine Baum-Signatur in einer
Waldfläche. Also zwei Waldsignaturen in einer Fläche. Angeblich gehört sich
sowas nicht.

Beim Betrachten eines anderen Blattes fiel mir auf, daß die Höhenangaben in einer Liegenschaft, bei der ich sowjetische Laufendhaltung vermute, offenbar ca. 1 Punkt größer gesetzt sind als in der "Umgebung". Vergrößert auf dem Monitor stellt sich heraus: Das stimmt - siehe Bild 1. Werde das bei Gelegenheit mal auf ein paar Karten mit dem Typometer prüfen.
Maus, nimm es nicht persönlich: Das ist knapp neben Kaffeesatzleserei. Wenn
ich den einen Schriftzug minimal höher setze, dann wirkt es wieder passend. -
Ist das genauer ausarbeitbar? Also mit einem 2.400-Scanner?

Es wurden 2 physisch verschiedene Vorlagen "TP-Symbol" verwendet. Logisch, bei 2 bearbeitenden Dienststellen.
Wieso ist das logisch?
Basics: Ich habe nur den Satz, dass bei bestimmten Gebiete (die großen TÜP)
die Laufendhaltung durch sowj. Dienststelle erfolgte. Aus meiner Sicht
ist da "Zeichnen" erstmal nicht definiert: Das kann ganz gut auch durch
Übergabe von Koordinaten in Listenform erfolgen.

Eine andere Norm sehe ich nicht, eher ein kleines Toleranzproblem bei der Herstellung der Originalschablonen - die goldenen Platten in Bild 2.
Erzähle doch bitte (in einem neuen Thread), wie die Arbeitsschritte damals
waren. Das ist sicher für viele interessant.

Martin
 
AW: Was war das, bei Brand und anderswo ;)

...außerdem spendier ich noch ein Beispiel zu "meiner" Darstellungsart 4 "in aller Ausführlichkeit zzgl. Sachen, die nicht in eine TK gehören":
Das Zauberwort des Forums, hier nicht als Überdruck, sondern im ganz normalen Schwarz-Druckfilm der TK.
Das kenne ich in zwei Fällen. Beide betreffen TÜP. Und nur dort.
Es stellt sich da die Frage, ob diese Sonderdrucke ("Violettdrucke") auch mit
der Farbe schwarz gearbeitet haben. (Neben violett gab es ja auch andere
Farben, grün z.B.)

Bleibt meine Frage: Was soll das? bzw. ausführlicher: Warum drucke ich in ein Kartenwerk einerseits weiße Flächen auch bei milit. eher unwichtigen(*) Objekten - und anderswo sogar Sachen, die sich "untertage" befinden und daher gar nicht in eine Karte der Oberflächenbeschaffenheit gehören??
M. <--verstehtdaseinfachnicht
Mein Interpretationsvorschlag ist, dass "das" zum Überdruck gehörte. So
wäre "das" am ehesten erklärbar.

Deiner These "nur Oberfläche" möchte ich teilweise widersprechen: Du findest
ja auch Bergwerke und insbesondere aufgelassene Bergwerke in der TK.

Martin
 
AW: Was war das, bei Brand

martin2, zuerst muß ich Dich ein wenig enttäuschen.
martin2 meinte:
Ist das genauer ausarbeitbar? Also mit einem 2.400-Scanner?
Bei allem Forscherdrang, ein Dokument von 6,5 GB mit den Endmaßen 40.000x42.000px zu montieren - das ist, obwohl möglich, selbst mir ein wenig zu aufwendig :-D

Ich sag erstmal nur, was ich sehe: auf einem Kartenblatt wurden flächendeckend 2 verschiedene Schriften für die Bezeichnung der Höhenangaben verwendet. Die eine auf "sowjetischem Gebiet" - die andere in der Umgebung.
Die "DDR-Schrift" ist übrigens nicht nur kleiner, sondern auch ein deutlich schmalerer Schriftschnitt, gut erkennbar am Fuß der Ziffer "2".

Natürlich ist zu bezweifeln, daß GOST eine Spezialnorm erließ: In sowjetisch laufendgehaltenen Gebieten auf dem Territorium der DDR sind alle Höhenangaben 1 Punkt größer sowie in breiterem Schriftschnitt zu setzen. Weiterhin ist das Dreieck im Kartenzeichen TP etwas gröber auszuarbeiten. Ich sage nur, was ich sehe.

M.


Bild 2: Kleines Trostpflaster speziell für Dich in 200dpi, hier bitte die Ziffern "77" W und O der Bahnlinie beachten, gern auch die Stammdurchmesser "Kiefer 0,10" und "Eiche 0,30"
Quelle: MfNV, MilTopD
 
AW: Was war das, bei Brand

martin2 meinte:
Maus, nimm es nicht persönlich: Das ist knapp neben Kaffeesatzleserei. Wenn ich den einen Schriftzug minimal höher setze, dann wirkt es wieder passend.
Nehme ich nicht persönlich, weil: es ist Kaffeesatzleserei. Zumindest bis wir einen konkreteren Ansatz haben.
Beim "minimal höher setzen" beachten: bitte in 4px-Schritten - das war eine 400%-Vergrößerung.

martin2 meinte:
dass bei bestimmten Gebiete (die großen TÜP) die Laufendhaltung durch sowj. Dienststelle erfolgte. Aus meiner Sicht ist da "Zeichnen" erstmal nicht definiert: Das kann ganz gut auch durch Übergabe von Koordinaten in Listenform erfolgen.
Für unser Thema möchte ich mal locker definieren

Laufendhaltung = Alles, was sich in den letzten 5 Jahren so geändert hat, in die neue Ausgabe des Kartenblattes einarbeiten.

Stimmt, da ist "Zeichnen" erstmal nicht definiert ;)
Koordinaten in Listenform halte ich für unpraktikabel, das müßte ja alle Elemente des Kartenbildes betreffen: Wer soll das korrekturlesen? Wenn dort 5 Jahre Panzer gefahren wird, ändern sich z.B. die Höhenlinien - wie übergebe ich die in Listenform?

martin2 meinte:
Es stellt sich da die Frage, ob diese Sonderdrucke ("Violettdrucke") auch mit der Farbe schwarz gearbeitet haben.
Das wäre natürlich möglich, wenn auch etwas sonderbar. Gebe jedoch zu bedenken, daß es sich im Bsp. bereits um einen "Violettdruck" handelt. Es wäre also ein sechster Druckgang "schwarz" erforderlich, und das nur für ca. 10x das B-Wort.

Andererseits - in der DDR sollen gelegentlich Entscheidungen getroffen worden sein, die man aus wirtschaftlicher Sicht als sonderbar bezeichnen könnte. Sprich: Ausschließen kann ich das nicht.

W.I.Uljanow meinte:
Der Kampf zwischen den Gesellschaftssystemen wird auf dem Gebiet der Arbeitsproduktivität entschieden.

Mit meiner Kurzdefinition "Oberflächenbeschaffenheit" meine ich das gleiche wie Du: "Das kenne ich in zwei Fällen. Beide betreffen TÜP. Und nur dort." Es ist wohl nicht üblich.

Zu meinem Verständnis: "aufgelassen" meint umgangssprachlich "geschlossen", also ein hidden-place??
 
AW: Was war das, bei Brand

martin2 meinte:
Erzähle doch bitte (in einem neuen Thread), wie die Arbeitsschritte damals waren. Das ist sicher für viele interessant.
Werde mal ein paar Stichpunkte zusammentragen. Ich bin zwar kein ehem. Mitarbeiter des MTD, kann also hierzu nicht aus pers. Erfahrung sprechen, aber ein wenig genauer als "Kaffeesatz" wird es werden.

Beim nochmaligen Lesen der Beiträge fällt mir auf:
lokist meinte:
Die Top-Karten wurden vierfarbig im Rollenoffset in größeren Auflagen gedruckt.
Zu besonderen Zwecken wurden in die Karten in weiteren Druckgängen zusätzliche Informationen eingebracht.
Die Auflagen dafür lagen in der Regel zwischen 10 und 100 Stück.
Erledigt wurde das unter strengster Geheimhaltung vom MTD.

Auch die Russen hatten in der DDR ihre Spezialeinheit mit den Fähigkeiten des MTD und verwendeten "unsere" Top- Karten und KV's mit.
...
Technisch waren die Lichtjahre hinter uns- aber das ging auch.
...
Ich habe die Nummer des LKF- Violetts nicht mehr im Kopf, aber es passt.
Hier weiß jemand, wovon er spricht. Außerdem klingt "Lichtjahre hinter uns" fast wie "ein kleines Toleranzproblem" :-D

Evtl. kann uns Lokist weiterhelfen, auch zur GOST-Frage...

Würde mich freuen, MfG Maus.


Neuer Thread "TK der DDR - Entstehung" hier:
http://www.hidden-places.net/forum/showthread.php?t=3531
 
AW: Was war das, bei Brand

Einerseits
mir meinte:
Das Zauberwort des Forums, hier nicht als Überdruck, sondern im ganz normalen Schwarz-Druckfilm der TK.
martin2 meinte:
Mein Interpretationsvorschlag ist, dass "das" zum Überdruck gehörte. So wäre "das" am ehesten erklärbar.
Zu diesem Punkt kann ich jetzt sagen: Die Maus hat recht :-D

Die schwarzen Elemente, die sich im Falle eines Überdrucks ja sichtbar "unter" diesem befinden müßten, sind ausgespart. Sie befanden sich also auf derselben Vorlage - dem Schwarz-Druckfilm.
Bei den Beschriftungen links, unten, rechts betrifft das Wege, bei der oberen sogar das Koordinatengitter. Daß diese Stellen in der gesamten Auflage ausgespart wurden, um dort auf einer Handvoll Sonderexemplare in einem Extra-Druckgang 10 schwarze Worte einfügen zu können, halte ich für ausgeschlossen.


Andererseits
mir meinte:
Ich sag erstmal nur, was ich sehe: auf einem Kartenblatt wurden flächendeckend 2 verschiedene Schriften für die Bezeichnung der Höhenangaben verwendet. Die eine auf "sowjetischem Gebiet" - die andere in der Umgebung.
Diese These allerdings muß ich korrigieren:

Auf fünf Kartenblättern von fünf TÜP wurden flächendeckend 2 verschiedene Schriften für die Bezeichnung der Höhenangaben verwendet. Die eine jeweils auf "sowjetischem Gebiet" - die andere in der Umgebung.

Eine spezielle GOST-Norm sehe ich immer noch nicht - mal abgesehen davon, daß eigentlich alle Top. Karten aller WV-Staaten "nach der GOST-Norm" angefertigt wurden :idea:

MfG M.
 
AW: Was war das, bei Brand

Maus,
ich helfe Dir gerne weiter, soweit mir das möglich ist.
Mein Gebiet war allerdings nicht Kartographie oder Photogrammetrie, sondern die Drucktechnik.
Die Laufendhaltung für das Gebiet der DDR oblag den mil. und ziv. Organen der DDR,
also MTD und Kartogr./Geodäsie in Halle.

Die unterschiedlichen Strichstärken wie Ki und Ei in Deinem Beispiel erklären sich aus unterschiedlichen Überarbeitungen.
Damals gab es keinen Computersatz und keine Ganzbelichter. Die jeweiligen Symbole und Beschriftungen wurden auf Film erstellt, meistens eine ganze Reihe davon auf ein "Blatt" Film. Dieser wurde dann zerschnitten und die jeweiligen Symbole, nun ca. 1cm³ groß, in den Tiefefilm einmontiert. Also mit durchsichtigen Klebeband befestigt, event. mußte man vorher das alte Symbol an der Stelle entfernen.
Lass da mal anderes Filmmaterial, anderer Standort, andere Belichtung oder Entwicklung drangewesen sein, dann hast Du die Unterschiede.

Soweit ich weiß, arbeiteten die Russen auch mit unseren Karten.
Der MTD hatte die Karten für ganz Europa auf Mikrofilm, das entsprach, wenn die Sache mobil wurde, einer Kofferladung für einen Ural. Damit war man in der Lage, jederzeit und überall Druckvorlagen zu erstellen, diese event. zu ergänzen und Karten zu drucken. Das Verfahren war eine DDR- Erfindung und wurde natürlich den Freunden zugänglich gemacht.

Außerdem klingt "Lichtjahre hinter uns" fast wie "ein kleines Toleranzproblem" :-D

...ach was, nix Problem.:p Nur: wir hatten auch im mobilen Teil moderne Drucktechnik auf Sattelaufliegern mit Neonlicht drüber und die einen Zil mit so 'ner halb handbetriebenen Einfarbquetsche und 'ner Glühbirne am Faden drüber. So war dann auch die Qualität bei gleichen Vorlagen.
Bei uns wurde mitten im Wald(!) mit Densitometer gemessen und peinlich auf Qualität geachtet, bei Kolja waren ein paar Fehlpasser und Schnittkanten überall kein Problem. Das wurde dann bei der Auswertung schon passend geredet. Aber wie gesagt, zur Orientierung reichte es allemal.
Anschließend bestaunte man gegenseitig seine Technik und fragte sich, wie die das wohl machen...:cool:
 
AW: Was war das, bei Brand

Entschuldigt bitte, dass ich erst jetzt reagiere - bin unterwegs. :)

Maus,
die Scannerei 2.400 hatte ich mir nicht flächendeckend vorgestellt - nur der
Bereich der fraglichen Schriften bzw. Symbole.
Obwohl sich das (erstmal) nach Lokists Erklärung erledigt hat, wäre das für
einen anderen Erkenntnisgewinn vielleicht ganz interessant.

Lokist,
danke für Deine freundliche Erklärung.

Im Grundsatz bedeutet das, dass (mal mit meinen Worten) die Informationen
der sowjetischen Seite "am Stück" auf den vorhandenen Film eingearbeitet
worden sind - und das erkennt man an minimal unterschiedlichen Schriftstärken
sowie Symbolstärken. Jedenfalls im Fall der Karten von Maus.

Das wäre aus meiner Sicht also erstmal geklärt.

Bleibt die Behauptung von Walter, dass (was genau blieb unklar) in DDR-
Karten sei, was nicht der TGL bzw. Vorschriften und Anordnungen der NVA
entsprach - sondern nach GOST-Norm sei. - Diese Behauptung möchte ich
aufgreifen und in Erinnerung rufen. Leider hat Walter nicht reagiert.
Möglicherweise ist er in Urlaub, ich weiss es nicht.

Martin
 
AW: Was war das, bei Brand

Im Grundsatz bedeutet das, dass (mal mit meinen Worten) die Informationen
der sowjetischen Seite "am Stück" auf den vorhandenen Film eingearbeitet
worden sind - und das erkennt man an minimal unterschiedlichen Schriftstärken
sowie Symbolstärken. Jedenfalls im Fall der Karten von Maus.


Martin,

es kann sein, daß es Informationen der Sowjets waren. Die Messtrupps der VE gingen allerdings auch da hin, wo die zivilen Vermesser nicht hin kamen. U. a. auch nach Berlin, vor die Mauer. Oder in sowjetisch genutzte Liegenschaften, wenn der Bedarf da war und die damit einverstanden waren. Wer da was genau verbrochen hat, werden wir wohl kaum noch herausfinden.

Die unterschiedlichen Linienstärken haben ihre Ursache in einer DDR- Druckvorstufe. Prenzlau, Strausberg, Leipzig.
 
AW: Was war das, bei Brand

Hallo Lokist
mir meinte:
Hier weiß jemand, wovon er spricht.
lokist meinte:
Mein Gebiet war allerdings ... die Drucktechnik.
Sag ich doch :grin:

Danke für Deine Erläuterungen, die sind ja beim Thema DV-Erstellung recht nah an meinen "zusammengereimten" Arbeitsschritten im neuen Thread.
Da fallen mir bestimmt noch einige Fragen ein, beginnen möchte ich mal mit dieser:
lokist meinte:
Der MTD hatte die Karten für ganz Europa auf Mikrofilm, das entsprach, wenn die Sache mobil wurde, einer Kofferladung für einen Ural. Damit war man in der Lage, jederzeit und überall Druckvorlagen zu erstellen, diese event. zu ergänzen und Karten zu drucken.
:shock: Wow, quasi der heilige Gral auf Rädern...wie wurde denn der gesichert bzw. geschützt? Wenn man an den Riesen-VS-Aufwand für einzelne Kartenblätter denkt - man stelle sich mal vor, besagter Ural bzw. sein Inhalt käme irgendwie "abhanden"...


Hallo Martin
martin2 meinte:
Im Grundsatz bedeutet das, dass (mal mit meinen Worten) die Informationen der sowjetischen Seite "am Stück" auf den vorhandenen Film eingearbeitet worden sind - und das erkennt man an minimal unterschiedlichen Schriftstärken sowie Symbolstärken.
Sag ich doch :grin:

martin2 meinte:
1. die Scannerei 2.400 hatte ich mir nicht flächendeckend vorgestellt - nur der Bereich der fraglichen Schriften bzw. Symbole.
...
2. wäre das für einen anderen Erkenntnisgewinn vielleicht ganz interessant.
1. Und genau dieser Bereich ist flächendeckend, als Bsp. mal Annaburg = 4 Kartenblätter = 25 GB
2. Wenn Du "wieder da" bist, kannst Du ja mal bescheidsagen, dann lassen sich die "fraglichen Schriften bzw. Symbole" evtl. eingrenzen...

Gruß M.
 
AW: Was war das, bei Brand

:shock: Wow, quasi der heilige Gral auf Rädern...wie wurde denn der gesichert bzw. geschützt? Wenn man an den Riesen-VS-Aufwand für einzelne Kartenblätter denkt - man stelle sich mal vor, besagter Ural bzw. sein Inhalt käme irgendwie "abhanden"...

Hallo Maus,
der Mikrofilmpunkt (MFP) hatte keine besondere Sicherung.
Damals wurde wohl nicht soviel geklaut...:lol:

Die VE gestand aus stationären und mobilen Teil. Die meisten Fähigkeiten waren also doppelt vorhanden, einmal davon auf Rädern.
Das Tagesgeschäft wurde i.d.R.
im stationären Teil erledigt. In besonderen Fällen wie z.B. Engpässen in der Druckkapazität, wurden Teile des mob. Teiles in Betrieb genommen. Dazu verließen die Fahrzeuge aber nie die Kfz- Halle. Der MFP kam genau wie die Trailer mit der Drucktechnik vielleicht 2 oder 3 mal im Jahr raus, davon einmal zur jährlichen einwöchigen Übung. Er war dann, genau wie der Ural für die Photogrammetrie, Zugfahrzeug für ein GAD und lief im Konvoy mit.

Eine spezielle Wacheinheit oder so gab nicht, auch nicht draußen.
Ergänzend dazu noch das: Bei einer dieser Übungen überfielen uns Fallschirmjäger. Praktisch ohne nennenswerte Gegenwehr. Keine Ahnung, welche Schlußfolgerungen die führenden Genossen daraus für den Ernstfall zogen:confused:
 
AW: Was war das, bei Brand

Danke für die Infos Lokist, sehr interessant.
Hallo Maus,
der Mikrofilmpunkt (MFP) hatte keine besondere Sicherung.
Damals wurde wohl nicht soviel geklaut...:lol:
Ich dachte ja eher in Richtung erbeutet...
Das ist ja echt erstaunlich, wie gesagt der Riesenaufwand, jeder Ausfertigung Kartenblatt hinterher recherchiert etc - und wehe ein Blatt war weg! Und dann lassen die die gesammelten Werke "einfach so" rumfahren...aber evtl. wollte man ja nicht groß auffallen.
Eine spezielle Wacheinheit oder so gab nicht, auch nicht draußen.
Ergänzend dazu noch das: Bei einer dieser Übungen überfielen uns Fallschirmjäger. Praktisch ohne nennenswerte Gegenwehr.
Na da hoffe ich doch mal, das waren wenigstens "unsere":???:
 
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