Biesenthal: Munitionslager

Der Fuchs

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Tach !

Habe am Wochenende ein Objekt bei Biesenthal ausfindig gemacht. Es waren mehrere Gebäude, Muni.-Lager. Die Anlage wurde von den Russen benutzt.
Einige Teile deuten aber auch auf eine frühere Verwendung hin . Vielleicht kann mir ja jemand genaueres dazu sagen.

# Intruder #
 
AW: Objekt bei Biesentahl

Also welcher Zusammenhang da zum Flugplatz bestanden haben soll würde mich jetzt echt mal interessieren ..........
 
AW: Objekt bei Biesentahl

@Büttner

Es gab oder gibt ein seperates Gleis zwischen Muna und Flugplatz. In meinen Top50 ist dieses Gleis eingezeichnet und scheint keine Verbindung zum öffentlichen Gleis zu haben.

Gruß Sven!
 
AW: Objekt bei Biesentahl

Ja, ich meine das Objekt das an der Straße ( die man nicht befahren darf, was aber sowieso jeder macht ) liegt. Auf der linken Seite befindet sich die Telekom und 500m weiter fängt das Objekt an. Das Gelände ist Teilweise Umzäunt und ziemlich groß.
Auf jeden Fall werde ich mir das ganze genauer Ansehen !
Bilder kommen noch !!
# Intruder#
 
AW: Objekt bei Biesentahl

Die " Kollegen" , ich nehme an, Du meinst die wilden Hunde, nehmen ja nur einen kleinen und begrenzten Teil des Objektes ein. Das Objekt wurde teilweise einem Einwohner von Biesenthal rückübertragen( er hat sich gefreut) und dort befindet sich noch ein Sägewerk( neben den Hunden). Ansonsten wird das Objekt vom Besitzer noch gelegentlich selbst genutzt.
Ein anderer Teil des Objektes wird wohl gelegentlich noch von Wachschützern heimgesucht, dort lag wohl einiges an- ich nenne es mal- Munition.
Außer einer kleinen Unterführung im Haus geradezu habe ich aber nichts bedeutendes gefunden- außer viiielen Pilzen.
Also das Objekt ist richtiger Privatbesitz und ich weiß nicht, ob der Besitzer über Besuch glücklich ist.
Viele Grüße
frankk
 
AW: Objekt bei Biesentahl

Danke für die Info Frankk. Das mit den Hunden kann ich bestätigen, aber mit Wachschutz, Sägewerk das war mir nicht bekannt !! Kann mir jemand das Schild da Übersetzen ?

Gruß: #Intruder#
 
AW: Objekt bei Biesentahl

wenn mein Wörterbuch aus dem Jahre 1978 nicht lügt heisst das " von innen verschlossen". Würde das passen?
viele Grüße
frankk
 
AW: Objekt bei Biesentahl

mit Standort Eberswalde werden neben den Fliegern (787. Jagdfliegerregiment) auch das 81. Garde-Motschützenregiment, die zur 6. Garde-Motschützenbrigade gehörende 117. Versorgungsbrigade und das ebenfalls zur 6. Garde-Motschützenbrigade gehörige 6. Sondernachrichtenregiment benannt.

Samberg nennt auch noch:

479.Pionierbataillon, 6.Fernmelderegiment 48.Funktechnisches Bataillon sowie 51.Fernmelderegiment Elektronische Kampfführung mit Eberswalde als Standort.


eventuell lohnt sich in diese Richtung weiter zu graben.

KT
 
AW: Objekt bei Biesentahl

Hallo Kindertag,
ich habe mit Strukturen so meine Probleme, mir ist aber aus den sowjetischen Streitkräften keine Brigade bekannt, in deren Unterstellung sich eine Versorgungsbrigade
befand. Ebenso wie ein normales Regiment keine Versorgungsebene Versorgungsregiment in der Unterstellung hatte, hatte eine MSBr.auch kein Versorgungselement Brigade, höchstens ein Btl.

Weiterhin übersetzt man das O, welches vor dem Namen des Nachrichtenregimentes steht nicht als Sonder, sonder als selbstständig. Soll heissen die Einheit nannte sich 6. sst. NR der 20. GA, Standort Eberswalde. Damit sind die zwei genannten Nachrichtenregimenter am Standort Eberswalde ein und die selbe Einheit/ TT. der eine übersetzt es als Sonder = falsch, der andere als sst. TT = richtig.

Mit all den genannten Einheiten hatte die Liegenschaft aber vermutlich nichts zu tun, unter dem örtlichen Zuordnungsbegriff "Vorwerk Biesenthal" ist auf der Abzugskarte und der Übergabeliste der KETSCH Eberswalde eine andere Hauptträgerfunktion genannt. Mit den genannten Einheiten kann man die Liegenschaft nicht in Verbindung bringen.
Die Versorgungsbrigade übrigens, lag bei Britz nicht bei Biesenthal.
Grüsse Hermann
 
AW: Objekt bei Biesentahl

Hermann,

Du hast bestimmt Recht.
Ich habe keine Ahnung von diese Strukturen und habe es schlicht so wie ich es fand, aus dem "Gedenkalbum" Sowjetische Truppen in Deutschland abgeschrieben. Einfach nur als Hinweis, das es nicht unbedingt den Fliegern aus Eberswalde zuzuschagen ist, sondern durchaus zu anderen gehören kann.
Wobei ich mal annehme das die Sowjets den Stationierungsort Eberswalde ziemlich weit gefasst haben.

KT
 
AW: Objekt bei Biesentahl

Hallo KT,
ich kenne das Buch und ohne es schlecht machen zu wollen, weist das grüne Buch einige kleine, aber eklatante Fehler auf, die in der Originalausgabe, nämlich einem russisch sprachigen Buch über die Struktur der sowjetischen Landstreitkräfte, so nicht auftraten. Vermutlich handelt es sich also neben einigen Ortserinnerungslücken und Buchstabendrehern, um Übertragungsfehler, will sagen, man hat von der Originalquelle falsch abgeschrieben. Das mindert aber nicht den guten Bildteil. Dennoch bleibt der geringe Makel einiger Übersetzungsfehler, die einem Militärdolmetscher nicht unterlaufen wären, siehe Translation von Sonder/ Spezial mit dem Status eines selbständigen Regimentes oder einer MO = materialnoje Obespetschenie = Brigede der materiellen Sicherstellung = landläufig Versorgungsbrigade. Ansonsten fassten die sowjetischen Liegenschaftsdienste, die sich mit Unterhaltung, Instandsetzung und Betrieb der Liegenschaften befassten, = KESCH = Ka E Tscha, im Deutschen wegen der ungewöhnlichen Zungenlage oft auch als KETSCH bezeichnet, sehr genau was die Lage
der Liegenschaft im Ländle betrifft. Biesenthal war demnach Biesenthal, Finow war Finow und Britz war Britz. Nur ist das in dem Buch , dem grünen, bekannten oft so nicht zu erkennen. Teilweise muss es den Schreibenden auch schwer gefallen sein, Rangsdorf und Randsdorf zu unterscheiden, was ja noch leicht zu unterscheiden ist. Bei Orten mit H, ist das schwieriger, weil es diesen Buchstaben im russischen nicht gibt. Mal wurde demnach mit X mal mit G transliert, weshalb es eigentlich nur eine unumstössliche Regel gibt: Orte werden so geschrieben wie sie in Landessprache sind, damit gibt es wenig Verwechslungscharakter.
Nur haben sich die großen Mächte oft selbst nicht daran gehalten. So wurde aus Nürnberg eben auch Nuremberg. Doch das nur am Rande. Frühe Listen, u.a. auch einige von SAMBERG beruhten vermutlich auf diesen teilweise fehlerhafften Listen, weil auch in diesen Listen unkorrigierte Hinweise standen. Es war nicht einfach nach 1989 diese Dinge zusammenzutragen. Den konkreten Fall bezogen, sind die Nutzer aber sehr genau bekannt und die Dinge zu den Einheiten verhalten sich so, wie ich sie kurz darlegte.
Grüsse Hermann
 
AW: Objekt bei Biesentahl

Martin,
der begriff Sonder wird gern verwenbdet, um etwas aufzuwerten. Im betrachteten Fall war das aber nicht notwendig, denn das 6. NR war ebenso eine Linineeinheit zur Sicherstellung der Führungsverbindungen der 20. GA nach oben und eine Ebene nach unten und zur Sicherstellung der 5 Elemente der gefechtsstände, wie das NR-5 der NVA für die 5. Armee. Den Begriff "Sonder" als Pre Silbe benutzen nur Leute die von der Diktion keine kenntnis hatten, daß O eben nicht Sonder, sondern nur sst. im Sinne des Status hies. Dies hatte Auswirkungen auf die Sicherstellung, Versorgung und den
dienstrechtlichen Teil der Führung, denn Kommandeure sst. TT hatten meist Befugnisse wie sie sonst nur Kommendeuren einer Ebene höher zustanden. Auf Leistungsfähigkeit und Ausrüstung hatte die Erklärung der SST. nur Einfluss auf die Versorgungs und Sicherstellungelemente. d.h. das 6. sst NR hatte keine andere Nachrichtentechnik als andere NR. Doch das führt hier zu weit und hat auch nichts mit dem Standort biesenthal Vorwerk zu tun.
Grüsse Hermann
 
AW: Objekt bei Biesentahl

Bütti,
entweder weist Du es wirklich nicht oder Du willst wissen. was andere wissen.
Also Einheit WTSCH PP 20075 hatte hier einige schöne Produkte gekennzeichnet mit Isdelenie gelagert. Bis vor kurzem lagen die Lagerkladden in den Lagerhallen. Und wenn davon nicht mehr abfackeln, liegen sie wohl noch heute da, intressiert hatte sich niemand dafür, alle machen nur Bilder und stellen Fragen. Es gibt übrigens eine heimatforscherin, die kurz nach Abzug die Inhaltsreste in den Hallen in Farbe einzeln abfotografiert hat und die hat das auch veröffentlicht.
Grüsse Hermann
 
AW: Objekt bei Biesentahl

Hr. R.,
natürlich weiß ich was dort gemacht wurde oder was dort gelagert wurde. Ich will aber auf etwas anderes hinaus. Aus einer Vermutung wird eine Feststellung, das ist gefährlich - ein Gleis aus der einen Zeitepoche muß noch lange keinen Zusammenhang zwischen zwei Objekten aus einer anderen Zeitepochen erzeugen - derartige Rückschlüsse ohne Beachtung der berühmten Zeitschiene und das unqualifizierte nachplappern und abschreiben von "Informationen" ... genug, das ist zu drastisch - und gibt Minuspunkte ;-)
 
AW: Objekt bei Biesentahl

Hallo KT, Du hast ja in dem Fall auch nichts falsch gemacht, denn der Zusammenahng war ja da. Bütti hat schon Recht, man sollte immer die Zeitschiene dabei sehen, oder besser den konkrten Zeitpunkt der Betrachtung. Dennoch war die Nutzung bis zum Schluß über dieses Gleis ja gegeben, den es stand die Lok ja noch in der Liegenschaft und das Gleis wurde nach 1945 ja auch bis zum Schluß noch reichlich genutzt, sonst wäre es schon vorher im Hochofen gelandet.
Grüsse Hermann
 
AW: Objekt bei Biesentahl

nun spannt mich nicht auf die Folter :cry: was war nun in diesem Objekt. Bisher steht die Feststellung im Raum, es gehörte zu den Fliegern aus Eberswalde.

Es ist das ehemalige (WKII) Luftzeugamt om Fliegerhorst Finow ("Germane"). Spaeter als Munitionslager genuetzt.

Gruss,
Muchel
 
AW: Objekt bei Biesentahl

Also die Standortdatenbank sagt auch nicht vielmehr aus.


Standortdatenbank der Nationalen Volksarmee, der Grenztruppen der DDR und der sowjetischen (russischen) Streitkräfte in der DDR

Suche nach Ort=biesenthal
Ergebnis: Zu Ihrer Anfrage wurden 2 Einträge gefunden
Bezeichnung/Abkürzung
Unterstellung Traditionsname/Ehrenname
(Tarnname) PLZ Ort
Straße
1. Lagerobjekt/Lg
- -
(-) 1296 Biesenthal
-
2. Wohnobjekt/WO
- -
(-) 1296 Biesenthal
-

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Die Standortdatenbank ist ein Service der Website www.mgfa.de des Militärgeschichtlichen Forschungsamts, Potsdam.

Militärgeschichtliches Forschungsamt
Zeppelinstr. 127/128
14471 Potsdam

Ich hab auch irgendwo mal gelesen, dass es als Munitionslager genutzt wurde. Daher auch die HSA.
Es gibt aber auch Quellen, die besagen, dass das Wachregiment Feliks Dzierzynski teile nach Biesenthal ausgelagert hatte.
 
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