..., er forderte uns auf sofort von hier zu verschwinden. das gelände war abgesperrt und bewacht. für ein sogenanntes fernmeldeamt eher ungewöhnlich.
Das war auch kein Fernmeldeamt, das war eine geschützte Übertragungsstelle Typ II (ÜSt II) der Deutschen Post. Und das war Sperrgebiet, wahrscheinlich von NVA bewacht (dort kenne ich es nicht im Detail, das hing auch von den örtlichen Gegebenheiten ab).
Ich verweise nochmals auf den Fernkabelring der Reichspost und der Wehrmacht um Berlin und die Rolle des Amtes Biesenthal dabei. Dort gingen die Leitungen nach Richtung Osten ab, nach Königsberg. Die wurden ja anschließend wieder sofort von den Russen gebraucht, trotzdem hatten sie nichts anderes zu tun als erstmal alles zu demontieren und zu sprengen.
Diese vorhandene Leitungsinfrastruktur spielte nachfolgend in der DDR eine wichtige Rolle.
Informationen aus dem Handbuch zur Geschichte des militärischen Fernmeldewesens - Teil VI – Hans Georg Kampe - © 2008 »
Knotenpunkte (ÜSt II) im Grundnetz des staatlichen Nachrichtenwesens
Nach dem Beschluß des Nationalen Verteidigungsrates der DDR vom 23.10.1969 über den Aufbau eines gitterförmigen Grundnetzes des staatlichen Nachrichtenwesens sollten bis 1985 insgesamt 36 geschützte Grundnetzknoten an den Kreuzungspunkten der Ost-West- und Nord-Süd-Kabeltrassen errichtet werden.
In der Berichterstattung zum Realisierungsstand des o.g. Beschlusses am 05.12.1986 wurde eingeräumt, daß bis zu diesem Zeitpunkt nur 15 verbunkerte Grundnetzknoten fertiggestellt werden konnten. Dies betraf:
Strausberg, Rostock, Borgensdorf Neubrandenburg, Michendorf Potsdam, Heyrothsberge Magdeburg, Lenefeld Sangerhausen, Gerichshain Leipzig, Ottendorf-Okrilla Dresden, Flöha Karl-Marx-Stadt, W.Holzhausen Erfurt, Pasewalk, Krahne Brandenburg, Pantelitz Stralsund, Drebkau Cottbus,
Biesenthal, Rauener Berge Fürstenwalde.
Die meisten hatten (ausser die Erste und die Letzte) Schutzklasse
E, diese ist die geringste. Die meisten waren Neubauten, auch in Biesenthal. Daher der nochmalige Umzug in den Neubau dort ab ~1984.
Wie schon gesagt Hauptnutzer der Staat: MdI, NVA und MfS. MfS aber nicht explizit. Dort unmittelbar ist auch kein MfS-Objekt bekannt.
@urian: Biesenthaler sind sowieso auf Ihre Vorgeschichte iA schwer ansprechbar. Schließlich leben die meisten nach wie vor vor Ort und wollen ihre Ruhe haben.
Grüße Frank