Berlin-Biesdorf: Pionierbaubataillon 22 (PiBB-22)

Martin Kaule

Administrator
Hallo zusammen,

ich glaube das Areal hatten wir schonmal als Thema. Mittlerweile sind beide Gebäude abgerissen. Auf Google Erde sind sie noch zu sehen.

Grüße
Martin
 
AW: Berlin Biesdorf: NVA Gelände...

Hallo Martin,
fast richtig, dort saß die Zivilverteidigung, auf Grund von Abrüstungsabkommen ähnlich wie die Grenztruppen aus der NVA ausgegliedert.
Die Jungens trugen aber trotzdem NVA- Uniformen mit einem lilanen Armstreifen auf dem Zivilverteidigung stand. Ein extra Ärmelschild hatten sie auch.
Viele Grüße
frankk
 
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moin moin freunde
zum objekt kann ich leider nix sagen, aber ich hab die besagte armbinde in meinem fundus;-)
gruß andy
 
AW: Berlin Biesdorf: NVA Gelände...

Hallo Netzgemeinde,

ich kann zu diesem Objekt was sagen. Dort war neben einer Dienststelle der Zivilverteidigung (die westlich, von der Apollofalterallee aus gesehen rechts in dem Häuserblock residierte) das Pionierbaubataillon 22 (PiBB-22) stationiert (das östliche Gebäude war dessen Stabsgebäude). Das war eine Einheit, die dem Chef Pionierwesen direkt zugeordnet war. Das Bataillon bestand aus 4 oder 5 Kompanien und einem Führungszug, die Aufgaben im Kriegsfall waren einerseits das Verlegen von Minenfeldern als auch der Aufbau von Absetzbrücken. Allerdings hatte die Einheit nicht wirklich viel mit Armee zu tun. Hier waren überwiegend Wehrdienstleistende mit handwerklichen Berufen konzentriert, die nach Absolvierung der Grundausbildung als Bauarbeiter auf Ostberliner Prestige-Baustellen aushalfen (Bau des Palast der Republik, war wohl Gründungsanlass für die Einheit, später Wiederaufbau Konzerthaus am Gendarmenmarkt und etliches anderes). Dazu gab es noch einen großen Fahrzeugpark mit Mobilmachungstechnik und entsprechende Ausrüstungslager. Nach dem Ende der DDR wurde der Park und das ehemalige Stabsgebäude als Gewerbegebiet genutzt, in den Kasernenblöcken waren Asylbewerber untergebracht.

Gruß TRK68
 
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Weißt Du, was genau die ZV dort trieb? War dies auch der Sitz des Bezirksstabs?
 
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Hallo Netzgemeinde,

Allerdings hatte die Einheit nicht wirklich viel mit Armee zu tun. Hier waren überwiegend Wehrdienstleistende mit handwerklichen Berufen konzentriert, die nach Absolvierung der Grundausbildung als Bauarbeiter auf Ostberliner Prestige-Baustellen aushalfen (Bau des Palast der Republik, war wohl Gründungsanlass für die Einheit, später Wiederaufbau Konzerthaus am Gendarmenmarkt und etliches anderes). Dazu gab es noch einen großen Fahrzeugpark mit Mobilmachungstechnik und entsprechende Ausrüstungslager.

Gruß TRK68

Gleiches gilt auch für ein Gelände entlang der B1 zwischen Seelow und Diedersdorf. Auf der linken Seite in Richtung Seelow befand sich diese große Anlage- heute zu Teilen ein Hotel. Gebaut wurden zB. auch die Fähranlagen bei Mukran oder auch der Pionierpark Ernst Thälmann- neben dem erwähnten Palast der Republik.

Grüße
Maik
 
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Woher kommt plötzlich das Interesse für ein Gelände das es heute nicht mehr gibt ??? Es ist ALLES platt.
Viele Grüße
frankk
 
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Stimmt nicht, das "Gelände" ist noch da. Nur nicht die Bebauung.. ist halt einfach interessant zu sehen, wo überall militärische oder paramilitärische Verbände und Einheiten saßen und wie viele Ha an Flächen für deren Zwecke allein in Berlin genutzt wurden.
 
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okok, das " Gelände" kann ja nicht weg sein.
Zu den vielen ha kommen ja dann auch noch die vielen Wohnungen und " Lagerplätze" u.ä. Interessant ist da ja die Seite Staatshehlerei und das Buch 100 Jahre Karlshorst, sicher noch andere die ich nicht kenne.
War im Zusammenhang mit dem Gelände Biesdorf nicht mal die Rede von Resten einer steinzeitlichen Siedlung?
Viele Grüße
frankk
 
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Gleiches gilt auch für ein Gelände entlang der B1 zwischen Seelow und Diedersdorf. Auf der linken Seite in Richtung Seelow befand sich diese große Anlage- heute zu Teilen ein Hotel. Gebaut wurden zB. auch die Fähranlagen bei Mukran oder auch der Pionierpark Ernst Thälmann- neben dem erwähnten Palast der Republik.

Grüße
Maik

Kann mir jemand sagen, wem dieses Gelände nun definitiv unterstand? Dem Ministerium für Bauwesen oder der NVA? Und wem waren die Soldaten für die Zeit unterstellt. Vermutlich weiterhin der NVA- allerdings ausgeliehen an das Ministerium für Bauwesen? So jedenfalls die Aussage vor Ort heute.

Maik.
 
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Das späte Interesse meinerseits rührt einfach daher, dass ich letztes Jahr durch Zufall mal dort vorbeigefahren bin und es überkam mich ein nostalgisches Gefühl ... Ich habe kurz vor der Wende 2,5 Jahre dort nicht ganz freiwillig verlebt.

Zur ZV: Das Gelände war abgetrennt und was die ZV dort machte, ist mir nicht bekannt. Auf jeden Fall liefen überwiegend Stabsoffiziere dort herum, nur eine Handvoll Wehrpflichtige als PKW-Fahrer war in der NVA-Kaserne eingesperrt.

Zum PiBB 22: Dieses war dem MfNV unterstellt, nicht dem Bauministerium. Den genauen Ablauf der Abordnung dieser Soldaten kenne ich nicht, das "Ausleihen" trifft es sicher ganz gut. Dem Chef Pionierwesen war das Bataillon direkt unterstellt, dieser (erinnere mich dunkel: Generalleutnant Seifert?) kam recht oft in einem dunkelblauen Citroen BX (wow!) angefahren.

Die Baueinheit in Mukran war ein Schwesterbataillon (PiBB 42), es gab weitere solche Einheiten in Merseburg (PiBB 12), Prenzlau (PiBB 32) und Bitterfeld (PiBB 52). Aber das weicht jetzt wohl etwas ab.

Gruß TRK
 
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Einige neue Erkenntnisse zum Areal in Biesdorf-Süd:

Auf dem Nachbargrundstück (dort wo der Plattenbau quasi parallel zur Köpenicker Straße stand) sollte u.a. die HA I samt Schutzbauwerk einziehen. Realisierungszeitraum ab 1990.

Invest-Nr. : 7712/15/8611

Viele Grüße
Martin
 
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Na, vielleicht wird das ja jetzt nachgeholt- jedenfalls wird kräftig gebuddelt.
 
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Da kiegen jetzt so komische Quader draussen, was mag das gewesen sein? Und aus welcher Zeit ? Ich erinnere auch an die Flakstellung, die da mal war.
 
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Solch eine Leiter kenn ich von Verstärkerpunkten.

Frankk hast noch Fotos aus anderen Perspektiven davon?
 
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Welche Perspektiven meinst Du, da liegt erst mal nur das Gezeigte. Aber es rennt erst mal nicht weg, kann also zeitnah noch Fotos machen.
 
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FRankk,
das was Du da fotografiert hast, sieht aus wie ein ULT Leitungstrakt der Post für die Aufnahme unifizierter Verstärker auf Kabeltrassen. Im Normalfall wurden die vor Ort gegossen und entweder (je nach Wasserdruck Umgebung) in der Erde gebaut, normales gissen wie ium Tiefbau, oder lkeicht angeschüttet nur halbeben gegossen. Wenn dies abgebildte Ungetüm ein ULT Schacht sein sollte, wie es Andre schreibt, wäre das ein Novum, denn soe wie er daliegt ist er entweder ausgegraben worden oder ein Bauteil. Wenn er ein Bauteil wäre, müsste er Ösen haben um ihn in eine vogeschachtete Grube zu heben. Das wäre ein Novim im Normalfall wurden die Dinger vor Ort betoniert. Die Leitern, ausziehbar waren Typleitern. IM Normalfall waren die ULT einräumig quadratisch und der Einstieg seitlich versetzt entweder links oder rechts oben versetzt. Andree hat recht, es sieht aus wie ein Schacht. Wenn Deine Installation auch einer sein sollte muss er an irgendwelchen Seiten Durchlässe für die Kabel haben. Die verlängerte ULT Version, als Schaltpunkt sah eher aus wie ein Schuhkarton von der Form her, hatte den Einstieg auber auch seitlich versetzt, auf der einstiegslosen Seite war meist ein KV Schrank.
UM es besser zu bewerten, ohne selbst hinzufahren, wäre es gut wenn Du das Ding von allen Seiten ablichtest. Ist aber kein muss, so wichtig ist es denn doch nicht. Vielleicht kommen wir der Sache näher mit einigen zusätzlichen Fotios, wenn Du Berliner bist, geht das einfacher als für mich als Ausserirdischer.
Grüsse Hermann
 
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Martin K.
gab es in Biesdorf eigentlich auch noch ein ZV Objekt oder nur den genannten Standort? IN einer Aufgabenstellung an die BEL Berlin war die Rede davon dass eine neue FÜST für die BEL Berlin für den Standort Biesdorf geplant sei, fragt sich nur wo. Ob die Standorte übereinstimmen und es einen Hausherrenwechsel gab oder einen weiteren Standort, entzieht sich mir als Nichtberliner.
Grüsse Hermann
 
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Also, die beiden Dinger wurden im Rahmen der Urbarmachung des Geländes tatsächlich ausgebuddelt. Bild 2 war nach oben offen und bei dem kleineren Klotz war nur diese Beule, auf deren Innenseite die Leiter endete.Ich habe noch andere Fotos wobei das letzte von einem früheren Besuch stammt, da war alles noch in der Erde.
 
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