Behnsdorf: 314. Funktechnischer Posten

husbilen

New member
Ende der 80 traf ich Bauarbeiter die an einem Raketenbau / Bunker zwischen Weferlingen und Flechtingen Kreis Haldensleben beteiligt waren. Damals wagte ich als Ausländer / Wessi nicht Fragen. Und heute kann ich nichts finden. Jemand der mir weitere Auskünfte geben kann?

Peter aus Schweden
 
Raketenbau / Bunker zwischen Weferlingen und Flechtingen ...

Hallo Peter,
seriös ist es kaum möglich auf diese eine Frage zu antworten. Man kann versuchen sich anzunähern. Umittelbar an der damaligen Grenze von Warschauer Pakt & NATO gab es wenig militärische Installationen - von den Einrichtungen der Grenztruppen abgesehen.

Eine Überprüfung deiner Angaben ua im Dokument 'Sperrgebiete in der DDR' BStU 2015 ergibt daß dort eine Radarstation und ein Übungsgelände der GSSD war. Auf den TK25AS ist dort ein Objekt eingezeichnet. Bei G-Earth ist es noch gut zu erkennen, es gibt dazu entsprechende Panoramio-Aufnahmen. Das Objekt lag nördlich Behnsdorf, nördlich der L43 auf dem Galgenberg

» 52.325885, 11.131533 (direkt bei G-Maps/-Earth reinkopieren).

Als mögliches Szenario ist denkbar » Ende der 80er wurde (sollte) dort ein neues Radarsystem im Austausch mit einer älteren Variante installiert werden. Diese wurden idR dann auf einem künstlichen Hügel errichtet. Auf dem Hügel das Antennensystem und darunter geschützte Garagen mit der zugehörigen verlasteten Technik. Ich habe nur zum Verständnis der Sache ein Beispiel verlinkt. Dort steht die Technik frei neben dem Hügel.

Das Radar war eines für die Luftraum-Aufklärung/-Überwachung.

Das was dir erzählt wurde kann man so interpretieren. Letztendlich sind geschützte Garagen ein Bunkertyp. Wenn die GSSD Fremdarbeiter beschäftigt hat, hat man denen sowieso nicht die Realität erzählt. Da wurden auch gern & bewusst Märchen in Umlauf gesetzt.

Grüße Frank

» radartutorial.eu/19.kartei/pic
 
Zuletzt bearbeitet:
Dankeschön Frank
Tut mir leid dass ich Nelson und Andere gestört habe. Es wurde gesagt dass es f¨r die ss20 war.
Wo könne wir weitersprechen?

MfG
Peter
 
Tut mir leid dass ich Nelson und Andere gestört habe.

Du störst nicht.
Es passiert folgendes: In einigen Tagen wird dieses Teilthema in den fachlich korrekten Bereich verschoben.

Es wurde gesagt dass es f¨r die ss20 war.

Das muss Dich jetzt nicht irritieren.

Wir schalten mal kurz zurück auf das Jahr 1985 - oder wann war das? In Mitteleuropa gab es neue Raketenstationierungen. DDR und BRD sowie UdSSR und USA verhandelten über diese Waffen. Öffentlich sprach Bundeskanzler Schmidt und Staatratsvorsitzender Honecker über Teufelswaffen und nannten "Pershing-2" und "SS-20".

Nun war folgendes:
Niemand in der DDR hatte ein Bestimmungsbuch für Raketen. Woher denn auch? Also guckte jeder, was die sowjetische Truppe im Wald nebenan trieb. Wenn nun im Wald etwas geheim gebaut wurde, musste das aus Sicht der Bewohner wohl SS-20 sein. Und wenn dann auch noch raketenähnliche Teile gesichtet wurden - war es gleich ganz vorbei: Diese Gerüchte halten sich bis heute. Dabei war es "nur" eine stinknormale Rakete - die man aber höchstens erahnte: Die sowjetische Seite fuhr nicht über den Dorfmarkt um allen mal zu zeigen, dass Nachschub für die Lufabwehr ankam.

Zu SS-20:
Im Sprachgebrauch ist das ein Sammelbegriff für "große böse Rakete". Es gab große böse Raketen auf DDR-Gebiet. Allerdings nie SS-20.

Wo könne wir weitersprechen?
MfG
Peter

Peter, hier! Wo denn sonst?

Die von Dir erkannte Liegenschaft ist ein Funkmessposten einer (von fünf) Landarmeen der sowjetischen Streitkräfte auf DDR-Gebiet. Dort war Radar, dort wurde die örtliche Luftlage bestimmt - und weitergeleitet. Mehr passierte dort nicht. Keine Raketen, keine Waffen. Nur Kalaschinkow für die Wachsoldaten.
 
Oben