dasteil
New member
Zitatanfang
Basdorf fürchtet Investruine
Von Britta Gallrein
Direkt an der Bundesstraße 109, am Ortseingang von Basdorf, liegt das Gelände der ehemaligen Polizei-Fachhochschule. Rund 3000 Studenten haben von 1998 bis 2006 hier alles über Kriminalitätsbekämpfung gelernt. Jetzt ist das Gelände verwaist. Nur noch eine Handvoll Mitarbeiter tut dort ihren Dienst. Auch sie sitzen bereits auf gepackten Koffern. Bis Ende des Jahres soll das Areal komplett leergezogen sein.
Der Wandlitzer Bürgermeister Udo Tiepelmann fürchtet, dass das Gelände langsam herunterkommt und dort nichts passiert. Das Grundstück gehört dem Land, die Gemeinde hat jedoch die Planungshoheit.
"Wir sind bei der Umstrukturierung der Polizei schon als schwächstes Glied in der Kette hinten runter gefallen. Alle anderen früheren Polizei-Standorte haben einen Ausgleich bekommen, nur wir nicht. Und dann fühlte sich keiner so richtig verantwortlich, für eine schnelle Nachnutzung zu sorgen", schimpft der Verwaltungschef. Zwei Jahre habe es bereits gedauert, bis sich im Ministerium überhaupt ein Ansprechpartner fand. "Die Verantwortung wurde immer vom Innen- zum Finanzministerium hin- und hergeschoben", ärgert sich Tiepelmann. Doch die Wandlitzer wurden immer wieder vorstellig, trieben voran, dass Entscheidungen getroffen werden. "Wir wollen doch nicht direkt am Ortseingang eine Brache haben", so der Bürgermeister.
Wenn es nach seinen Wünschen ginge, würde dort ein gemischtes Wohn- und Gewerbegebiet entstehen. "Direkt an der Straße könnte sich das Gewerbe ansiedeln, dahinter ein Grünstreifen und dann Wohnhäuser", gibt er Einblick in seine Pläne.
Ideen für eine Nutzung gab es schon. Wichtig aussehende Herren kamen vor einiger Zeit in das Wandlitzer Rathaus gestürmt. Namen will der Bürgermeister nicht nennen, "aber das wurde damals vom damaligen Ministerpräsident Manfred Stolpe und Lothar de Maizi?re eingerührt". Die Herren erklärten vollmundig, sie wollten auf dem Basdorfer Gelände eine Tennisanlage bauen, die "Wimbledon in den Schatten stellen" würde. Doch daraus wurde nichts. "Als es darum ging, die ersten tausend Euro in die Hand zu nehmen, kam nichts mehr", erinnert sich Udo Tiepelmann.
Derzeit liegt das Angebot einer Firma vor, die ausrechnen will, was man zunächst in Abriss und Beseitigung der Altlasten investieren müsste, bevor überhaupt an eine Nutzung zu denken ist. "Wir hoffen jetzt, dass das Land diese Untersuchungen bezahlt", so Tiepelmann. Dafür will sich Michael Tschauder einsetzen. Er ist der Leiter der Niederlassung des Brandenburgischen Landesbetriebes für Liegenschaften und Bauen, der die Vermarktung des Geländes übernimmt, wenn es leergezogen ist. Sorgen der Basdorfer, dass auf dem prominenten Gelände unerwünschtes wie eine Müllkippe entsteht, kann er beruhigen: "Wir arbeiten eng mit der Gemeinde zusammen und wir werden vorgeben, was auf dem Gelände gebaut werden darf."
Die Illusion, dass mit Verkauf des 40 Hektar großen Geländes Geld verdient werden kann, hat Tschauer nicht. "Wir sind froh, wenn die Erlöse, die Verluste ausgleichen." Schließlich muss zunächst in den Abriss der Gebäude und der alten Infrastruktur kräftig investiert werden.
Bis die Basdorfer jedoch auf dem Gelände der ehemaligen Polizeifachhochschule einkaufen gehen können, wird es noch einige Zeit dauern. "Ich schätze, dass das noch rund zehn Jahre braucht", so Tschauders Prognose. Dass man Käufer für die Teilgrundstücke findet wird, davon ist er jedoch überzeugt. "Ich bin sicher, dass hier etwas entstehen wird, was das Ortsbild von Basdorf verbessern wird."
Quelle MOZ
Freitag, 01. Juni 2007 (17:49)
Zitatende
und ankündigung der standortaufgabe bereits von 2000
http://www.berlinonline.de/berliner-zeitung/archiv/.bin/dump.fcgi/2000/0927/lokales/0049/index.html
Basdorf fürchtet Investruine
Von Britta Gallrein
Direkt an der Bundesstraße 109, am Ortseingang von Basdorf, liegt das Gelände der ehemaligen Polizei-Fachhochschule. Rund 3000 Studenten haben von 1998 bis 2006 hier alles über Kriminalitätsbekämpfung gelernt. Jetzt ist das Gelände verwaist. Nur noch eine Handvoll Mitarbeiter tut dort ihren Dienst. Auch sie sitzen bereits auf gepackten Koffern. Bis Ende des Jahres soll das Areal komplett leergezogen sein.
Der Wandlitzer Bürgermeister Udo Tiepelmann fürchtet, dass das Gelände langsam herunterkommt und dort nichts passiert. Das Grundstück gehört dem Land, die Gemeinde hat jedoch die Planungshoheit.
"Wir sind bei der Umstrukturierung der Polizei schon als schwächstes Glied in der Kette hinten runter gefallen. Alle anderen früheren Polizei-Standorte haben einen Ausgleich bekommen, nur wir nicht. Und dann fühlte sich keiner so richtig verantwortlich, für eine schnelle Nachnutzung zu sorgen", schimpft der Verwaltungschef. Zwei Jahre habe es bereits gedauert, bis sich im Ministerium überhaupt ein Ansprechpartner fand. "Die Verantwortung wurde immer vom Innen- zum Finanzministerium hin- und hergeschoben", ärgert sich Tiepelmann. Doch die Wandlitzer wurden immer wieder vorstellig, trieben voran, dass Entscheidungen getroffen werden. "Wir wollen doch nicht direkt am Ortseingang eine Brache haben", so der Bürgermeister.
Wenn es nach seinen Wünschen ginge, würde dort ein gemischtes Wohn- und Gewerbegebiet entstehen. "Direkt an der Straße könnte sich das Gewerbe ansiedeln, dahinter ein Grünstreifen und dann Wohnhäuser", gibt er Einblick in seine Pläne.
Ideen für eine Nutzung gab es schon. Wichtig aussehende Herren kamen vor einiger Zeit in das Wandlitzer Rathaus gestürmt. Namen will der Bürgermeister nicht nennen, "aber das wurde damals vom damaligen Ministerpräsident Manfred Stolpe und Lothar de Maizi?re eingerührt". Die Herren erklärten vollmundig, sie wollten auf dem Basdorfer Gelände eine Tennisanlage bauen, die "Wimbledon in den Schatten stellen" würde. Doch daraus wurde nichts. "Als es darum ging, die ersten tausend Euro in die Hand zu nehmen, kam nichts mehr", erinnert sich Udo Tiepelmann.
Derzeit liegt das Angebot einer Firma vor, die ausrechnen will, was man zunächst in Abriss und Beseitigung der Altlasten investieren müsste, bevor überhaupt an eine Nutzung zu denken ist. "Wir hoffen jetzt, dass das Land diese Untersuchungen bezahlt", so Tiepelmann. Dafür will sich Michael Tschauder einsetzen. Er ist der Leiter der Niederlassung des Brandenburgischen Landesbetriebes für Liegenschaften und Bauen, der die Vermarktung des Geländes übernimmt, wenn es leergezogen ist. Sorgen der Basdorfer, dass auf dem prominenten Gelände unerwünschtes wie eine Müllkippe entsteht, kann er beruhigen: "Wir arbeiten eng mit der Gemeinde zusammen und wir werden vorgeben, was auf dem Gelände gebaut werden darf."
Die Illusion, dass mit Verkauf des 40 Hektar großen Geländes Geld verdient werden kann, hat Tschauer nicht. "Wir sind froh, wenn die Erlöse, die Verluste ausgleichen." Schließlich muss zunächst in den Abriss der Gebäude und der alten Infrastruktur kräftig investiert werden.
Bis die Basdorfer jedoch auf dem Gelände der ehemaligen Polizeifachhochschule einkaufen gehen können, wird es noch einige Zeit dauern. "Ich schätze, dass das noch rund zehn Jahre braucht", so Tschauders Prognose. Dass man Käufer für die Teilgrundstücke findet wird, davon ist er jedoch überzeugt. "Ich bin sicher, dass hier etwas entstehen wird, was das Ortsbild von Basdorf verbessern wird."
Quelle MOZ
Freitag, 01. Juni 2007 (17:49)
Zitatende
und ankündigung der standortaufgabe bereits von 2000
http://www.berlinonline.de/berliner-zeitung/archiv/.bin/dump.fcgi/2000/0927/lokales/0049/index.html