Balti: SKP (alt) und BARS 106

@Frank K., östlich ist schon das nächste abgesetzte Bauwerk unklarer Funktion. Das ist alles schon ziemlich weit weg vom SBW. wg. den Kabellängen.
@martin2, Beitrag # 9 zeigt drei Masten auf. Also drei Richtungen. Nord, Ost, Süd. Wobei Ost für die Anbindung zum neuen GS, dem Schachtbauwerk, stehen sollte. Wie auch immer, im Bauwerk selbst finden sich drei Räume für Kabeldurchführungen. Dort Tunnel, Gänge, zu den jeweiligen Masten. Nach Ost sollte es sich folglich um Richtfunk handelt, max 40 Kilometer.
 
In der Hoffnung, daß ich Euren fruchtbaren und und für mich wirklich wichtigen Gedankenaustausch mit diesem Beitrag nicht störe (und: meine beiden Fragen eigentlich nicht hier hin gehören)!

War es technisch möglich ein mobiles R 410-Gerät an eine BARS-Station einfach "anzudocken", wenn die auf den Türmen nur R 417 hatte?

Wurde das bei den BARS-Objekten 301-303 (ex DDR) gemacht?

Und: was wäre die Mindestentfernung zwischen zwei Tropo-Objekten, damit Troposhärenfunk sicher funktionieren kann?

Das alles gefragt bezüglich meiner Beschäftigung mit den vor dem BARS-System in Polen aktiven Troposcatter-Objekten.
 
War es technisch möglich ein mobiles R 410-Gerät an eine BARS-Station einfach "anzudocken", wenn die auf den Türmen nur R 417 hatte?
Im Prinzip ja - Sender Jerewan.

Stark vereinfacht waren zwei Betriebsarten möglich:
(1) die direkte Weiterleitung an eine BARS-Station daneben (also hier an einen anderen Turm mit eigenem System im gleichen Bunker) um eine Kette aufzubauen. Die hatte eine maximal mögliche Kettengliedzahl.

(2) die Nutzung der wieder rückgewandelten Übertragungskanäle an einer 'normalen' Telefon- & Fernschreib-Vermittlung. Dort wa(ä)ren dann weitere Systeme, die diese Signale als Ein- / Ausgang hatten, anschließbar. ZB Richtfunk oder aber eben ein Tropo-System R410/420.

Wurde das bei den BARS-Objekten 301-303 (ex DDR) gemacht?
Das ist nicht bekannt (jedenfalls nicht mit R-410/420 - warum auch ?), die andere zuvor erwähnte Möglichkeit natürlich schon.

Und: was wäre die Mindestentfernung zwischen zwei Tropo-Objekten, damit Troposhärenfunk sicher funktionieren kann?
Da gibt es unterschiedliche Meinungen. Insider reden von mindestens 100 km. So steht es auch in DV der NVA. Die Grenzschicht der Troposphäre hat eine mittlere Höhe von 16 bis 20 km. Wenn man sich das am Dreieck mit den benutzten Abstrahlwinkeln aufzeichnet ergeben mindestens 100 km einen Sinn.

Laß uns dann an deinen Ergebnissen bzgl Polen bitte teilhaben
 
Frank, Danke für die Antwort!

Mit "andocken" meinte ich allerdings so 10-50 Meter Entfernung (Kabellänge) von einem BARS-Bunker (in Ungarn zumeist oberirdisches BARS-Bauwerk). Mißverständliche Formulierung meinerseits ...

Ergebnisse zu Tropos vor BARS-Epoche in Polen dann natürlich hier + öffentlich, will da ja kein Buch von machen.
 
Das ist schon so ok mit der Entfernung und die Systeme müssen natürlich nicht in einem Bunker installiert sein. Man sollte vllt noch zu den vorigen Bemerkungen sagen:

Variante (1) setzt zur Kettenbildung kompatible Systeme voraus. Das waren immer Systeme eines Typs, also hier BARS R-417C intern - es gab zusätzlich ein mobiles BARS System gleicher Typ-Bezeichnung. Die Kettenbildung war auch für andere Systeme vorgesehen bzw. möglich. Ich habe mal was gelesen von bis zu 7 × R-410. Da sind dann auch locker 1000 km möglich, solche Verbindungslinien sind bekannt.

Variante (2) ist dagegen eine 'normale' Kopplung von verschiedenen Nachrichtenmitteln.
 
Der Sender einer R-410/420 verbrät 5 kW Leistung. Wenn man den geschützt unterbringt braucht man halt Lüftung. Die zwei Räume passen auch, je einer für den Empfangs- und Sende-Teil.
Darauf möchte ich gerne zurückkommen. Schau dir bitte mal die bulgarische BARS bei Sliwen an, die Gegenstelle zur 104 Bolgrad. Dort bestand ja ganz offiziell eine Verbindung mit R-420.

Die Koordinaten führen zu jenem Be- und Entlüftungbauwerk das ich hier zur 106 beschrieben haben:
42°42'7.52"N 26° 8'49.88"E
42°42'8.86"N 26° 8'50.10"E
Du siehst derer ZWEI Stück!

Wenn ein solches Bauwerk für eine R-420 steht und in Sliwen zwei solche Bauwerke zu sehen sind dann müsste es dort folglich zwei solche Stationen gegeben haben. Dort wurde bekanntermaßen aber nur die Richtung zur 104 mit R-420 sichergestellt. Von einer innerbulgarischen Verbindung mit dieser Station ist nichts bekannt. Die würde auch nur Sinn machen wenn man in den äußersten Nordwestzipel des Landes wollte. Und von dort wieder hoch nach Ungarn.

Ich greife jetzt zur 104 schon vor, dort gibt es zwei solche Lüftungsbauwerke. Ähnlich bzw. analog zur 106, je eines an Nord- und Südseite. Was ja auch passen würde sofern beide Richtungen mit R-420 sichergestellt wurden. Die BARS-106 hat nur ein solches Lüftungsbauwerk, mit je einen Raum. Du sagst Sender und Empfänger. Die 104 hat zwei Lüftungsbauwerke aber jedes nur mit einem einzigen Raum. Dort allerdings mit Kabeldurchführungen. Was bei der 106 nicht vorhanden ist. Die Räume sind auch unterschiedlich.

Ja, jetzt wird es richtig komplex.
 
Ja, jetzt wird es richtig komplex.

Ja, und mit dem was jetzt folgt noch mehr :confused: dem wird man hier kaum noch folgen können.

603 Sliwen ist so korrekt. Man wird das so geplant haben, eine Umsetzung der Strecke von/zur 104 in das Landesinnere von BG. BG ist das nächste unklare Kapitel bzgl BARS.

Vorab eine Bemerkung: Ich schrieb zuvor regelmäßig R 410 / 420. Damit war gemeint das nur für die Strecke 104 - 603 ein System 420 Atlet D zwingend notwendig war. Die andere Strecke 106 - 104 und ab 603 BG intern entfernungsmäßig nicht. Es gibt dafür reichweitenkürzere Systeme (eben 410) die aber in mehreren Modifikationen und Antennenformen existieren. Die normalerweise mit der 420 zusammengenannt wird ist die 410 mit ähnlicher runden bodenbefestigten Antenne wie die 420. Die Technik 410 / 420 selbst ist auf Foto kaum unterscheidbar, beide brauchen geschützt Lüftung.

Für BG intern gibt es die Hypothese das dort letztendlich RiFu-Technik nicht aus der UdSSR eingesetzt wurde. Das zweite Lüftungsbauwerk war demnach nicht (dafür ?) genutzte Vorleistung.

Wenn an der 104 zwei solcher Einrichtungen vorhanden sind ist die Welt doch (erstmal) in Ordnung. Wie man das bautechnisch gestaltet (Anzahl und Nutzung der Räume) wurde doch bei der CA flexibel gehandhabt.

Also für mich passt das schon. Von der 106 über 104 nach BG waren nur 12 Kanäle nutzbar (Begrenzung durch R 420 Atlet D). Auf der anderen Seite BG's ja analog 12 Kanäle. Warum also auf den verbindenden Teilstücken sauteure Technik R 417 einsetzen ?

Durch deine Bemerkungen zur 104 ist das ja jetzt erstmalig untermauert. Man müsste sich wieder mal direkt zusammensetzen.
 
Von der 106 über 104 nach BG waren nur 12 Kanäle nutzbar (Begrenzung durch R 420 Atlet D). Auf der anderen Seite BG's ja analog 12 Kanäle. Warum also auf den verbindenden Teilstücken sauteure Technik R 417 einsetzen ?
Es waren mMn 24 Kanäle, über Rumänien hinweg. Beide Strecken. Es waren die mit den wenigsten Kanälen.
 
Das habe ich woanders auch schon geschrieben, die Dokumentationen unterscheiden sich leider. Ich habe jetzt die mit der dokumentierten geringsten Kanalzahl angeführt. Das ist eh mehr theoretisch, die Kanalzahl war gegenüber BARS-Standard begrenzt - das ist die Kernaussage.
 
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