Atomwaffenlager der GSSD

Ich melde Zweifel an einem HLP auf Betonwabenplatten an - jedenfalls wenn diese
Lochplatten gemeint sind.

Mal geguckt, mit was sich der Hauptautor noch so alles befasst?

Mt
 
Hi,

ich war im Juni 2006 mit Martin K. und Lolek dort. Es gab einen Bereich (Kreisrund) etwas abseits vom inneren Bereich, der mit den Betonplatten ausgelegt war. War 2006 aber alles schön mit Gras durchwachsen.
Der war auf den Unterlagen und Materialien des Tourleiters vom Denkmalamt als HLP ausgewiesen.
Aber nicht für Dauerbetrieb, eher feldmäßig.
Habe leider nur Fotos vom Inneren des Bunkers. Vielleicht kann Martin K. aushelfen.

Gruß

Jogimaster
 
Auf einen HLP wurde auch im Rahmen einer der letzten dort stattgefundenen Führungen hingewiesen. Soll sich zwischen den beiden Lagerbunker befinden. Heute zugewachsen. So damalige Aussage.
 
@Büttner: stimmt, war auch im Juni 2006 schon so. wenn man aber das hohe Gras mit dem Fuß beseite geschoben hat, war der Rest gut zu erkennen.
Wie gesagt, einige der damaligen Führung haben mehr Fotos gemacht als ich.
Es waren auch A0 Karten des Objektes aufgehangen, aber die durften nicht fotografiert werden.

Gruß

Jogimaster
 
Mir fällt es sehr schwer, mir einen HLP zwischen beiden Bunkern vorzustellen.

Mal abgesehen von einem kreisrunden HLP.
Mal abgesehen von einem mit Beton-Lochplatten.
(Beides ist schon unlogisch)

Die Herren schauen mal bitte auf das Luftbild:
Die Liegenschaft gibt das nicht her. Dort ist eine Baumreihe älteren Datums.
Ich halte es für unvorstellbar, dort mit einer Mi-6 zu landen.
Selbst für eine Mi-8 wäre das extrem eng.

Vorstellbar halte ich (Klarstellung: Ich kenne die Liegenschaft nicht via
Augenschein) höchstens, dass dort zur Wende ein Platz angelegt wurde:
Tatsächlich kenne ich mehrere ähnlich gelagerte Fälle.

Aber eben nur (erst) zur Wende.
Nicht in der eigentlichen Betriebszeit.

Martin
 
@martin2:

muss mich korrigieren, wenn du vor den beiden Bunkern stehst, war der HLP nordöstlich und nicht zwischen den Bunkern.
Aber wie gesagt, habe keinerlei Außenaufnahme.
In meiner Besuchergruppe waren auch ältere Leute, die dort oben mal lange Zeit gewohnt haben und immer wieder beim Pilzesuchen von Sicherungskräften überrascht wurden. Die haben auch von den Flügen vor der Wende erzählt und deshalb haben wir auch bei der Affenhitze den HLP besucht.

Nächste Führung kommt bestimmt und der Kurator von der brandenburgischen Denkmalbehörde kann dann wieder mehr dazu sagen.

Gruß
Jogimaster
 
Zur Klärung eines Sachverhalts wird gebeten die Lage des HLP auf kugelmaps zu verlinken.
Danke ;-)
 
Hi,

ich behaupte hier. Mir wäre aber lieb wenn das jemand anderes von der Tour bestätigen könnte. Die Mücken waren an diesem Tag eine Plage und man konnte es nur im Bunker aushalten.

Jogimaster
 
Ich habe mir das Video mit einem der der Ungarischen Sprache mächtig ist angeschaut. Was folgt ist eine sinngemäße (keine Garantie) Übersetzung des Videos:
- es ist das einzigste SWL dieser Art in Ungarn gewesen (bei Hajmáskér, ca. 1.000 Mann in umliegender Kaserne)
- Typengleich mit Lychen und Stolzenhain
- Mitte der 70er Jahre wurden das erstemal Sonderwaffen eingelagert
- das Objekt ist schwer zu finden und steng bewacht. Der einzigste Zivilist der dort heute Zugang hat, ist der Bauer mit dem Esel und den Schafen
- Das Objekt war nur dem Ung. Staatsoberhaupt und dem Oberbefehlshaber der ung. Streitkräften bekannt
- in der Schleuse wurde im verschlossenen Zustand ein Vakuum erzeugt (durch Luftabsaugung)

- 1991 hat der letzte Russ. Soldat Ungarn verlassen
- Russland wollte von Ungarn 100 Milliarden Forint für zurückgelassene Einbauten/Bauten und Fahrzeuge haben. Das hat Ungarn aber erfolgreich abgelehnt mit der Begründung das die Sowj. Streitkräfte über die Jahre selbigen Wert als Schaden hinterlassen haben
- Letzter Oberbefehlshaber "Schilow" (wahrscheinlich falsch geschrieben), trat in dem Streit als Schlichter auf
- viele Russ. Soldaten sind beim Abzug geflohen und versteckten sich in Wäldern. Sie wurden verhaftet und zwangsrückgeführt
- es wurde in der Sowjetunion als Auszeichnung angesehen nach "Klein-Amerika" (Bezeichnung für Ungarn unter den Sowj. Soldaten) versetzt zu werden
- so taten die Soldaten in "Klein-Moskau" (Halymás, ca. 15.000 Mann) auch so ziemlich alles um mit der Zivilbevölkerung in Kontakt zu kommen (sogar Private Autoreparaturen in den Werkstätten der Kasernen, die Werkstätten konnte fast alles besorgen was ansonsten in Ungarn Ersatzteilmäßig Mangelware war)
- 1957 hatte Chruschtschow den Ungarn einen Abzug der Sowj. Truppen angeboten, János Kádár allerdings lehnte ab und hatte darum gebeten das die Sowj. Truppen bleiben sollen
 
Hello Boulder!

Let me some correction:

That's true,this was the only one type VII nuclear warhead depot in Hungary,but not at Hajmasker but near Tótvázsony,deep inside the forest.It's guarded by patrols and this 36hectars area was sold a few weeks ago for the municipality of village Nagyvázsony.
Apart from this there were other permanent nuclear bomb storages in Hungary in Kunmadaras /typ 641/ and Kiskunlacháza /Granit 2/ for the russain airforce,At three airport were temporary depots /Granit/ : Debrecen -belonged to Kunmadaras,Tököl and Sármellék belonged to Kiskunlacháza.
There were two more objects in Hungary where probably nuclear munitions were stored in Granits at Császár and Tab.
 
Boulder,
ich weis ja nicht woher die Infos im Detail sind, grob gesehen sind drei Dinge nachdenkenswert.
1.
die Projektanten schreiben in einer Veröffentlichung zum Sachthema: die Objekte "S" gab es in 11 Varianten für unterschiedliche Ausführungen von Sprengköpfen der Teilstreitkräfte, am meisten verbreitet war der Typbau xx yy zz für das Produkt 7 also die erste Ausführung der Sprengköpfe für die R-300 unifiziert für deren Verwendung. Es ist alsio nicht der Typ 7 sondern nur der Lagerbunker für das Produkt 7, aber es gibt ja auch Anhänger der Theorie, in der man aus einem Objekt 641 dann die Deckung 641 erkennt.

2.
zur Bedienung und Sicherung der eigentlichen Lagereinrichtungen (2. Innenkreis) waren ca. 70 Berufssoldaten einer Spezialverwendung notwendig, hinzu kam die Sicherstellung, die Bewachung und das Fahrpersonal, Schweinestall, Küche Kino, Gewächshaus Tankstelle... Kannst Du Dir demnächst von einem Zeitzeugen einer solchen Einrichtung anhören, wenn dieser einwilligt, sich einem ausgewählten Zuhörerkreis dem Gespräch zu stellen. 1000 Mann scheinen, wenn sie im Zusammenhang zur Liegenschaft gesehen werden sollten als erheblich zu viel. In Vollast waren ca 350 Mann vor Ort.

3.
das Sicherungskonzept und die damit im Zusammenhang stehende Belüftung sah vor, dass der Lagerraum im geringen Unterdruck gefahren wurde, nur die technische Zone mit Leitwarte, WC, Kompressorraum etc. stand unter Überdruck, Unterdruck herrschte auch in den Schleusenbereichen, sodaß bei einer havarie keine Partikel nach Aussen gelangten, vermutlich wurde das Abpumpsystem auch gnutzt um über die Leitungen braun die Container auf Trailer unter Unterdruck zu setzen, müsste ggf. noch erfragt werden.

Grüsse Hermann
 
Veröffentlichung zum Sachthema
Eben, ich betone daher das öffentlich.
Daher: ISBN, Titel, Verlag und dergleichen mehr gibt es oder nicht?
Wenn vorhanden, dann Nennung für den hier daran Interessierten erwünscht.
 
Wie schon geschrieben, es ist die Übersetzung des Reporters und der auf dem Video anwesenden Leute (incl. des Bürgermeisters). Wahrscheinlich sind die 1.000 Mann gemeint die in der unmittelbaren Kaserne (Hajmáskér) zum Objekt gelegen haben. hadsz schreibt ja das das SWL in Tótvázsony war und die 1.000 Mann beziehen sich dann wohl auf Hajmáskér. 1.000 Mann für ein SWL schien mir auch sehr viel.

Ich finde allerdings den Aspekt mit dem Abzugsvorschlag von Chruschtschow etwas eigenartig. 1955 wurde der Warschauer Pakt gegründet und 1957 schlägt er diesen Abzug vor!. Hätten denn die Sowj. Truppen wirklich einfach so aus Ungarn abziehen können/dürfen? Ungarn war ja wie auch die DDR an der Grenze zum Kapitalistischen Ausland, somit besonders schutzwürdig. Allein hätte Ungarn nie und nimmer handlungsfähig sein können. Das verstehe ich nicht ganz. Ich habe extra 4x übersetzen lassen, kein Zahlendreher o.ä. gefunden.
 
Boulder,
der Bauernsohn Chruschtschow (das war jetzt nicht abwertend) hatte eine gewisse Bauernschläue entwickelt und bestach historisch auch durch weitere sonderbare Vorschläge, die manchmal davon geprägt waren, dass sie keiner verstand. Mit dem Review von 50 Jahren später könnte m,an nach Kenntnis der Ereigbnisse danach meinen, er hatte grosse Weitsicht. Könnte sein könnte nicht sein. Sein Sohn hat dazu aus den Gesprächen in seiner Erinnerung mehrere Bücher veröffentlicht und Deutungsvorschläge gemacht. Es ist nicht ganz mein Steckenpferd darüber nachzudenken warum man zu diesem Zeitpunkt diesen Vorschlag machte und was militärstrategisch für einen Hintersinn man da sehen könnte. Dazu müsste man ungarische Historiker zu rate ziehen. Interessant bleibt es aber dennoch.
Grüsse Hermann
 
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