Allgemein: Autokauf in der DDR

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In Neubrandenburg existiert noch das IFA Geschaeft & gegenueber ist noch die Freiflaeche erhalten, auf der jede Menge funkelnagelneue Trabbis, Wartburgs, Anhaenger & ab & an auch mehrere Lada standen ( da mußte klein Fulcrum immer zum Kindergarten dran vorbei ;-) ). GF
 
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Was wurde eigentlich aus den Produktionsstätten von Trabant, Wartburg & Co?
Gab es eigentlich sowas wie eine Betriebserlaubnis/TÜV in der DDR?

So was wie TÜV gab es meiner Erinnerung nach damals generell nicht für private Kfz.

Zur Geschichte des VEB Sachsenring sei dies Empfohlen » Wikipedia Sachensring

Viel mehr ist da nichts beizusteuern. Ausser Bestätigung. Ich bin da aufgewachsen, die meiste PA-Arbeit & die Ferienjobs da abgewickelt, mein Vater war da beschäftigt.

Total waren es mal ~8000 Beschäftigte im 3 Schichtbetrieb der oft auch auf 'rollende Woche' erweitert wurde -kann sein spät generell so gerbeitet wurde-.

Es waren ursprüngllich mal drei Betriebsteile, weil drei Autoproduzenten vor dem WKII in der Stadt präsent waren »

HORCH ( als Einzelproduzent ) & AUTO UNION ( DKW, AUDI & HORCH ).

Eingang Hauptwerk

Mechanische Fertigung aller Art, vor allem der metallenen Rohkarosse.

Eingang Endmontage / Komplettierung

Hauptbestandteil zwei U-Bänder für die Montage des Kfz.

Eingang Karosseriefertigung

Hier ist sogut wie alles an Gebäuden genullt. Hier wurde im Wesentlichen die 'berühmte' Plastehülle produziert. Was aber eigentlich falsch ist, es war eine heiß gepresste Kunstharzmischung, die in Pulverform auf Fließ in die Pressen verfüllt wurde.

Grüße Frank
 
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Vielleicht gab es keinen TÜV aber irgendeine technische Erlaubnisbehörde muss es gegeben haben. Ein Kumpel von mir im Harz hatte ein gebrauchtes Motorrad (ETZ). Da war der Auspuff kaputt. Es gab aber keine neuen. Wenn ihn wieder mal die VP anhielt deswegen musste er immer eine kleine Strafe zahlen, wegen des technischen Verstoßes. Da aber auch die Polizisten wussten, dass es sein Teil nicht nachgab, ließen sie es dabei. War ein ewiger Kreislauf.
 
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schönen guten abend,

sowas wie einen tüv gab es,in meinem fall war das so

1988 haben meine eltern ,von meinem vater seinen bruder einen mazda626 geschenkt bekommen,das war garnicht so einfach den her zu bekommen- in ruhleben(berlin) hat der einen neuen tüv bekommen aber der wurde hier nicht anerkannt und wir mußten hier so eine art gutachten machen lassen,das das böse auto aus dem kapitalismus auch in unserem land nun fahren durfte,abgesehen von den einfuhrsteuern und den blöden anmachen am grenzübergang invalidenstr ,naja was macht man nicht alles für das liebe auto

beste grüße

peat
 
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@Peat,
in diesem und deinem Fall war dies wohl eher kein TÜV sondern mehr Ärgern der Beteiligten durch die Behörden wegen des Vorganges an sich ? Grüße Frank
 
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menno, die haben das auto wie beim tüv geprüft,so wie das heute noch ist

lg
 
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So richtig erinnern an einen TÜV kann ich mich nicht, aber gab es nicht den polizeilichen Maengelschein? Nach einer Frist mußte man sein bemaengeltes Moped, KfZ oder oder wieder vorstellen? :cry: - kann ich mich nicht mehr richtig dran erinnern.
Was es aber gab, war das KTA ( Kraftfahrzeug-technisches Amt ). Meinen Mossi mußte ich dort mal vorstellen...in diesem Fall in Neustrelitz. GF
 
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aber gab es nicht den polizeilichen Maengelschein? Nach einer Frist mußte man sein bemaengeltes Moped, KfZ oder oder wieder vorstellen?

Man Fulcrum, hattest du tatsächlich mit 15 schon einen Moskwitch :shock: Respekt :!:

Aber mal im Ernst » dieser Mängelschein wurde meines Erachtens durch VP-Kontrollen anhand der zugelassenen Typliste & deren Teile 'verordnet'. Dh. nach reiner optischer Überprüfung durch die Behörden. Leute mit Anbauteilen gab es auch damals schon zuhauf. Vor allem Jugendliche & ihre Mopeds - Grüße Frank
 
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Man Fulcrum, hattest du tatsächlich mit 15 schon einen Moskwitch :shock: Respekt :!:
Frank, den Mossi bekam ich mit 18 Jahren vom Vater geschenkt ( 1500 ccm - geiles Teil...in hellgruen ), da Papa endlich seinen Lada 2107 abholen konnte ( nach gefuehlten 1000 Jahren Wartezeit ). Deshalb brauchte ich mich nicht an diesem Bestellzirkus bei IFA beteiligen. GF
 
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Klare Antwort »
mit irgendwelchen schei* Trabis wollte ich nie rumfahren. Wenn es nicht wie gewünscht mit der Beschaffung funktioniert hat, sind wir eben gelaufen, haben die Öffentlichen benutzt & konnten zudem offiziell zusätzlich Tanken. Deshalb waren wir früher in der Regel auch leichter & smarter - Grüße Frank
 
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Ihr habt ja dicke Autos gefahren.
FSK, zu dem Mossi bin quasi zufaellig gekommen. Ich hatte angenommen, daß mein alter Herr diesen Mossi verkaufen wuerde, da wir noch einen aelteren Lada auf dem Hof hatten, aber es sollte anders kommen & die Freude meinerseits war natuerlich groß! Schoen daran war auch, daß die Kinder unserer laendlichen Bonzen nur Trabbi oder max. eine ETZ 250 hatten - das machte den Mossi u.a. noch mehr besonders ;-)!
 
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Kleiner Schwenk mal zu den Kraftraedern: Moped & Motorrad waren selbst bei uns in der Provinz immer zu haben, nich immer in der gewuenschten Farbe, aber daß war nicht das Problem. Selbt Ersatzteile gab es, fast immer sogar die gewuenschten Teile, wobei z.B. Kickstarter in schwarz immer vorhanden waren, die guten verchromten eben nicht immer. Motorteile, Kupplungsteile, Bremsen, Auspuff, Raeder waren immer verfuegbar. Was ( bei uns in Waren/Müritz ) aber "Goldstaub" war: Kettenkasten & Telegabel, Rahmen, Blechteile. GF
 
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Es gab ja immer noch die Möglichkeit des Gebrauchtfahrzeugkaufs. War zwar finanziell kein Schnäppchen, da für die alten Fahrzeuge die gleiche Kohle (oder auch mehr) aufgerufen wurde, aber man kam zumindest an einen fahrbaren Untersatz, auch ohne diese elende Anmelde-Geschichte.

So kamen wir damals zu unserem Wartburg-Camping, 311, BJ 1959! Ich hätte den nie eingetauscht für ein neueres Modell!

Und ich meine auch, dass es einen TÜV gegeben haben muss, denn ich kann mich gut erinnern, dass wir den ollen Hund ab und an zur Werkstatt geben mussten. Reparaturen haben wir fast ausschliesslich selbst gemacht, das ging ja damals noch. Auch die Ersatzteilfrage war kein großes Problem.
 
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Nochmal kurz zu den oben beschriebenen Ersatzteilproblemen meines Kumpels. Den Ersatzauspuff für seine MZ gab es Anfang der achtziger in Wernigerode und Umgebung nicht. Habe selber diverse erfolglose Suchen mit ihm mitgemacht. Und in Halberstadt und Umgebung auch nicht. Das war ein armer Lehrling, der auch nicht schmieren oder tauschen konnte, wie vielleicht andere hier. Deswegen hat ja die VP auch nichts ernsthaftes gegen ihn unternommen. Das war dort eine allgemeine Sitte.

Der Vorbesitzer hatte den Auspuff übrigens sogar absichtlich "getunt"/beschädigt, um den Sound zu verbessern.
 
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Das war ein armer Lehrling, der auch nicht schmieren oder tauschen konnte, wie vielleicht andere hier. Deswegen hat ja die VP auch nichts ernsthaftes gegen ihn unternommen. Das war dort eine allgemeine Sitte.

Der Vorbesitzer hatte den Auspuff übrigens sogar absichtlich "getunt"/beschädigt, um den Sound zu verbessern.

Den ersten Teil nehme ich dir so nicht ab, den Zweiten schon » das war damals so üblich bzw. angesagt.

Grüße Frank
 
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Wenig bekannt. In den 60er jahren konnte man Fahrzeuge in der DDR noch ohne Voranmeldung kaufen. Mein Onkel - Handwerksmeister mit 5 Angestellten kaufte so 1960 den - auch heute noch bildschönen - Wartburg 313 Coupe für 20.000 MDN sofort ohne Wartezeit.

Bildinfo hier: http://www.haegtech.de/313_kontakt.html


Der VEB IFA Vertrieb hatte in den meisten Bezirksstädten der DDR seine Filialen. Von dort wurden die PkW Marken Trabant und Wartburg ausgeliefert sowie auch Anhänger (HP...). Andere PkW Marken sind von ausgewählten Filialen zur Auslieferung gebracht worden. Weitere Möglichkeit des Fahrzeugbezuges war der VEB Materialreserve. Über ihn wurden Dienstfahrzeuge von verschiedenen Einrichtungen auch an Privatpersonen verkauft. Wenig bekannt, gab es aber.

Kombinatsdirektoren und andere Funktionäre hatten gewisse PkW Kontingente, die sie an Mitarbeiter vergeben konnten.

Handwerker konnten auch Anträge auf bevorzugte Zuteilung eines Kleinbusses (Barkas bzw. Ende der 80er Jahre sogar VW Bus) stellen.

Aus dem IFA Vertrieb im Bezirk Halle ist übrigens die Firma ad augros GmbH in Halle entstanden.

In Berlin Unter den Linden gab es sehr lange einen IFA Autosalon. Dort konnte man die ausgestellten Fahrzeuge anschauen, aber nicht kaufen. Nach 1990 nutzen diesen Salon verschiedene Hersteller als Show Room, bis vor 1,5 Jahren stellte dort Peugeot einige ausgewählte Fahrzeuge aus.

Der Intershop im Metropol Hotel bzw. dem daneben liegenden Parkhaus war meiner Erinnerung nach geteilt. Im EG des Hotels - man konnte durch die Eingangshalle des Hotels oder durch den Eingang Mittelstrasse (Rückseite des Hotels) dothin gelangen. Dort gab es Unterhaltunselektronik, Zubehör und auch Infomaterial über die Pkw.

Neben dem Metropol Hotel gab es einen separaten Zugang zum Parkhausfahrstuhl, der auf das obere Parkdeck des Parkhauses führte. Dort war der Intershop Bereich, wo man Möbel, Poster/Kleinkram und eben auch die Pkw und Motorräder kaufen konnte, die auf den oberen beiden Parkdecks sofort zum Mitnehmen ausgestellt waren. Hatte dort Pkw Golf und Fiat Mirafiori, Regata und Citroen gesehen. Bei Motorrädern sind mir nur noch welche der Marke Honda in Erinnerung. Da gab es aber auch einige Aufsteller bzw. Werbeplakate, die wesentlich mehr Modelle bewarben. In dem Polizeiruf/Tatort "Unter Brüdern" mit G. George/P.Borgelt (Schimanski/Oltn.Fuchs) spielten einige Szenen - Günter Schubert als "Mietwagen Angestellter" erschossen und Peter Reusse als Sicheheitsinspektor des Grand Hotels bugsierte die beiden Hauptakteure in ein Fahrzeug - genau auf diesen beiden Parkdecks.

Ein sehr bekannter privater Automarkt lag am S-Bahnhof Berlin Altglienicke.
 
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