Ahlbeck: Nachrichtenbunker / Seekabelbunker / RK 025

AW: GSSD Bunker bei Ahlbeck (Usedom)

Hallo hermann
Ich habe noch zwei Fragen
Bei einer Besichtigung der ÜST 2 Stralsund (alles zurückgebaut,heute
Fledermaus-Bunker) bei den Kabel einführungen waren 2 Rohre
mit Mittelspannungskabel 240 Quadrat Alu belegt welche Funktion
hatten diese ?
und 2. wo finde ich Bezeichnungen für TF Kabel (Kabeltypen)
vielen Dank und viele Grüße
Gudhart
 
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Gudhart,
a. kann ich nicht beantworten,
b. Ausbildungsmaterial der Deutschen Post, müsste ich aber scannan.
Grüsse Hermann
 
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Ich/Wir habe/n mal aus dem Gedächtniss und anhand unserer Bilder versucht einen Plan des Bauwerkes zuerstellen. Bitte nagelt mich nicht wegen jeder Ecke oder wegen des Maßstabes fest. Wer änderungen vornehmen möchte, bitte in einer anderen Farbe.
 
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Ich hab mal den Plan etwas präzisiert.
 
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Boulder gute Arbeit,
die Skizze zeigt aber auch grundsätzlich das Problem eines Innenaufmaßes, es gab nur einen Typ in der DDR, welcher ein Zusatzbauwerk monolithischer Art besaß, sozusagen als Vorbau, weil die Raumnutzung umprojektiert wurde, alle anderebn Kisten sind Kisten ohne Vorsprünge, ohne Einlässe, weil sich so ein bauwerk nicht mal eben schalungs-technisch ohne weiteres herstellen liess wenn man den hohen Aufwand der Stahlflechter "um die Ecken" monieren ersparen wollte. Durch tote Räume, Wandstärken, Wasserreservoirs, Dekompressionskammern, Wartungsschächte entsteht der Eindruck der Baukörper sieht aus wie ein Bausteinwerk wo mal eien Kente etwas länger die andere etwas kürzer ist. Durch das Messen der Wände und ein Innenaufmaß besteht immer die Gefahr der Potenzierung der Maße in die Längenebene. Bis auf die Zugangsbauwerke ist dieser Baukörper nämlich völlig kastenförmirg im Original. Das hatte bautechnische Grün-de und natürlich Stabilitätsgründe im Einsatzfall. Kommt man mit den Innenmaßen in den Bereich der Schutzklasse A oder S, so wird der Fall noch komplizierter, weil die Wand-stärken der tragenden Wände erheblich steigen und damit die Räume in der Summe kürzer werden (Wandstärken minus) als wenn man einen langen Flur misst. Hauptsächlich die Reservoirzisternen (innenliegend) sind bei den technischen Schutzbauwerken extra zu messen, weil es sonst der Ergebnis verfälscht. Also das Bauwerk hat glatte Aussen-kanten bis auf die Ansätze der Zugangsbauwerke. Hierin begründet (Innenaufmaß) liegt das Problem beim Messen über verschiedene Höhenebenen und Raumtiefen bei vielen Räumen, wenn man den Endpunkt der Aussenwand nicht genau bestimmen kann. Nur mal so nebenbei.
Das ist auch das eigentliche Problem beim Aufmaß in grossen Anlagen, wenn man nicht strikt nach Nullpunktprinzip arbeitet, aber wer hat schon so viel Zeit nach jeder Messung wieder vom Bezugspunkt heraus neu zu messen... Also werden die Werte nacheinander der Raumlängen aufgeschrieben und hier schleichen sich wegen unterschiedlicher Wandstärken die ersten Fehler ein, die bei grossen Bauwerken schon mal 10m u. mehr ausmachen.
Grüsse Hermann
 
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Hallo "neues Seekabel
Auf der Suche nach dem neuen Seekabel hatte ichja einen Anhaltspunkt aus der
Seekarte und nach kurzer Zeit entdeckte ich auf der Düne den Kabelstein (Bild 1+2).
Als nächstes verfolgte ich das Kabel mit einem Kabelsuchgerät bis rund 150m vom
Strand entfernt. Weiteres Suchen ist für diesen Herbst geplant.
Das neue Seekabel ist ebenfalls ein Koaxkabel aber mit stärkerer Bewehrung 4,6 cm
Außendurchmesser Stahldrahtmantel (Bild 3), das alte nur 3,2cm(Bild 4) .
Das neue muß auf dem Weg zum Bunker gemufft sein.
Grüße gudhart
 
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Guthart
das ist mal eine ausgezeichnete Info. Vielleicht findest sich ja noch was dort. Ob das zweite wirklich ein neues Tubenkabel (Koax) war ist die entscheidende Frage. Man kann kein Koax = Tubenkabel direkt an eine normale Erdkabelvariante koppeln, Tube geht dabei nur auf Tube. Möglicherweise hat man das alte Tubenkabel landseitig wieder genutzt, dann muss aber irgendwo auf dem Weg ein Schacht liegen. Tube auf Normalkabel geht ohne vorherige Technik schon gar nicht, weil völlig anderes System. Die Technik zur Auflösung der geschachtelten Kanäle auf 9,3 oder 9,6 MhZ stand im Bunker. Hätte man also komplett wieder auf Normalkabel umgestellt, so hätte man die Teczhnik ausbauen müssen, was aber vermutlich nicht geschehen ist. Zu dem Zeitabschnitt eben dieser 2. Verlegung gibt es momentan keine Zeitzeugen die dort mit diesem Problem zu tun hatten. Von der Zeit davor ja und danach auch aber dieser eine Zeitaschnitt wäre schon interessant. Vielleicht findet ihr ja was. Ein Pieper an das bereits ausgegrabene Kabel zu hängeen hilft, wenn ihr so was habt.
Grüsse Hermann
 
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Hallo Hermann
danke für deinen Bericht .Es ist mit 100% Sicherheit das neue Kabel.Mit dem Muffen
habe ich nur gemeint, daß der Mantel des Seekabels in einer Muffe oder sogar Verstärkermuffe auf ein Koaxkabel mit Stahlmantel weitergeführt wurde keine
Systemänderung dann würde meine Vermutung stimmen, das im Bericht 80 das Kabel 13
oberes Feld späternachgelegt wurde und dieses sein könnte. Auf Grund der Urlauber
in Ahlbeck können wir zur Zeit keine Aktionen durchführen,ansonsten alles vorbereitet.
Zur Zeit arbeite ich an dem Grundriss ich vertrete dort deine Ansicht von dem Kasten
bis auf die Eingangsbauwerke und dem Kabel zuführungsschacht (Rangierbauwerk)
Welchen Vertärkerabstand hat man bei 9,6Mhz
Grüsse gudhart
 
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Gudhart,
in meiner Erinnerung 1,2 km muß ich aber erst nochmal nachsehen, merkt man sich nicht.
Wie das bei einem Seekabel gehandhabt wurde, an das man ja so ohne weiteres nicht mehr herankam, muß ich mich auch erst erkundigen.
Grüsse Hermann
 
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Kann mir bitte jemand helfen, was ist auf Bild 1 und Bild 2 zusehen? Danke!
 
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ich würde sagen Bild2 ist ein Verteilerkasten.

Burk

...vielleicht noch ersichtlich für was? Ich meine, ist das ein allerweltskasten oder einer der in jedem BW nur 1x hängt?

Keiner ne Ahnung was dafür längliche Dinger im Wasser liegen?
 
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Boulder,
Pumpen der Notkühlung,
Kleinsignalverteilerkasten, wasserdicht Typ ASchP 40. Innen Verteilerschiene im Lötverfahren oder Klemmbrett. Hängt in jeder Anlage mehrfach, meist genutzt zur Verteilung und zum Sammeln der Infos und Schaltbefehle (Relais) der Bauwerkssteuerung (Klappen, Motore, Türverriegelungen, BW Betriebsweise.
Grüsse Hermann
 
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Hallo in die Runde,
Ich hab da eine Sache die mich mal interessieren würde. Das Seekabel ist ja in Albeck angekommen, aber wie war der weitere Verlauf vom Kabel? Von Albeck nach ???? Der Verstärkerpunkt in Vogelsang könnte vielleicht eine Zwischenstation gewesen sein, keine Ahnung nur Vermutung. Welche Stationen waren aber dazwischen?? Gab es auch sogenannte Schaltkessel unterwegs??
Vielleicht weiß ja jemand was.
Gruß Anfall
 
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Anfall,
das Kabel bei Ahlbeck wurde umgesetzt "transferiert" auf 252 kHz Trassen also 60 Kanal Pakete. 1987 vermutlich nochmals auf einen 120 Kanal Trakt erweitert. = 552 kHz.

Von Ahlbeck nach Vogelsang alle 19 km ein Kessel. Von Vogelsang weiter nach Wünsdorf, Biesenthal, Falkenhagen und in den Süden. Jeweils alle 19 km ein Kessel und an den Orten wo man in grössere Liegenschaften direkt ging ein weiterer Rangierkessel.
Die meisten Kessel so sie die Post örtlich fand, sind 1996 rückgebaut worden, bis auf wenige wo man den Ort nicht kannte, alle weg, würde sagen 99% ist ausgegraben und entsorft worden, es sei denn er stand auf rückgegebenem Privatgelände dann steht er heute noch.
Such e in diesem Sinne alo relativ schwierig den Trassenverlauf nachzuzeichnen wenn man keine Originale Karte von denen hat.
Grüsse Hermann
 
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Danke Hermann! Hört sich an als könnte es stimmen ;-)
 
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Boulder,
die flache Rückkühlwanne dürfte einigen Besuchern der Liegenschaft nicht entgangen sein, das war natürlich kein Schwimmbecken für Nichtschwimmer sondern bildete für den Havariefall die Möglichkeit einige Stunden zu überbrücken, die dem Team um die KDZ für Reparaturen zur Verfügung stand. Der wichtige Wandlertrakt an der Koax Trasse durfte nicht ausfallen. Auf Basis des Ursprungsprojektes der Anlage war das Rückkühlbecken normaler Systembestandteil, weil die Projektanten auf stark wärmeproduzierende Röhrentechnik im Trakt nicht verzichten konnten. In jedem normalen Postgebäude war es kein Problem, aber in diesem Bauwerk wurde es eines wenn man dauerhaft über 85 Grad Gerätetemperatur fuhr das mochten die Röhren noch abkönnen, die Widerstände, Germaniumdioden und Kondensatoren nicht. Aus diesem Grund gab es einen getrennten Notkühlkreislauf in zwei getrennten Strängen. Die Umschaltung erfolgte durch zwei Hähne im Bauwerk, es verschaffte der Montagemannschaft etwas Zeit.
Da der einzige Zweck der Anlage die bereitstellung dieser Verbindungen mit der vollen Leistungsfähigkeit war, war es auch wichtig für den Notfall vorzusorgen. Da man zwar auch mit Ventilatoren kühlen kann ist klar man muss aber auf Dauer den Wärmeüber-schuss abführen. Dazu diente dieses Becken, welches in dieser Form auch an anderen Anlagen zu finden war, und zwar immer dann wenn die Funktion der Geräte durch zu hohe Temperaturen gefährdet ist. Heute löst man das anders, aber damals wurde bei der Wertschätzung der Vorteile der Röhre darauf geachtet, dass auch so ein Fall (Ausfall der KDZ eintreten) kann. Der Schaltkasten ist belanglos, reiner Verteilerkasten meist für die Bauwerkssteuerfunktionen. Da diese Dinge universell verwendbar über alle Klimazonen sein mussten, baute man so dass dies so eintrat wenn man die Dinger in Sibirien ebenso verwendete wie in Kasachstan. Schönheit zählt nicht, nur Funktionalität. Bei uns zählten die Dinger unter Feuchtraum IP 56 oder welche Einstufung die auch hatten...
In allen Nachrichtenobjekten hingen die in Massen rum, der gezeigte diente der Klappen-steuerung über Relais und endete am SChaltschrank des BW Dispatchers.
GRüsse Hermann
 
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Nachsatz.
rein dienstorganisatorisch handelte es sich um keinen GSSD Bunker auch wenn dieser einige für die Gruppe wichtige Verbindungen im Sinne der Mehrebenenführung bereitstellte. Zu einem GSSD BUnker wurde er erst nach Strukturreformen im Bereich der Nachrichtensicherstellung der Führung. Zuvor unterstand er dienstlich der wesentlich höheren Ebene und wurde auch personell durch einen Führungsnachrichtenverband
der Streitkräfte der UdSSR auf dem Territorium der DDR sichergestellt. Die GSSD war informell Nutzer der Dienstleistung Nachrichten, es war aber nicht ihr Bunker, sie hatte dort nichts zu suchen, der Hausherr saß in Moskau. Insofern ist die Bezeichnung GSSD Bunker bis auf den Schlußakkord in der DDR und die Rückbaukommandos der 132. NBr. die die Anlagen zum Schluß übernahmen, falsch. Das trift ebenso auf die Anlage Vogelsang und Schwepnitz zu. Der für die Anlage Ahlbeck und alle anderen dieser Linie zuständige Kommandeur saß von 1965 bis 1991 in Frankfurt (Oder).
Grüsse Hermann
 
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Boulder,
auf Grund Deines Interesses würden Dir meine sowjetischen Genossen gern einen solchen Anschaltkasten/ Verteilerkasten ASChaPe 40 schenken. Nimmst Du das Geschenk an?
Grüsse Hermann
 
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