Üdersee: AFüSt ZK der SED

AW: Üdersee: AFüst ZK der SED

Der NVR ist vollkommen richtig in Prenden - als oberstes Fuehrungsorgan im Spannungsfall. Wichitg ist dabei, den Aufgabenbereich des NVR fuer diesen Fall zu beachten.
 
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Wichitg ist dabei, den Aufgabenbereich des NVR fuer diesen Fall zu beachten.
Fulcrum,
das ist mal der erste Punkt. - Sehr verkürzt könnte man sagen "Kommandopunkt für
die Heimatfront". Das ist laut DDR-Dokumenten klar. - Meine Andeutung bzgl 5001
geht auf was anderes: Wenn also Krieg ist - und wenn dann Kolja vor der Türe steht
mit dem Spruch: "Waffenbrüder, rückt mal zusammen, wir haben eine Aufgabe" -
genau dann wird die eigentliche Aufgabe der 5001 korrekt beschrieben: Denn das
war kein Spassbunker für Honecker - dieser Bunker hatte Aufgaben im Bereich des
Generalstabs der UdSSR.

Aber mal zurück zu "Üdersee: AFüst ZK der SED":
Ich habe weder die Akten, die Paul Bergner kennt - noch die, die diesen Keller
zur AFüSt des ZK machen. Ich hab nur den gesunden Menschenverstand, mit
geschichtlicher Kenntnis.

Also wer mir diesen (sicher netten) Keller ernsthaft als AFüSt des ZK verkaufen
will - da fehlen wir dann schon die Worte.

Ich könnte mir ganz gut vorstellen, dass das eine AFüSt einer Abteilung
des ZK der SED war - das könnte passen. - Aber doch nicht für das ZK selbst!

Forschungsaufgabe wäre also:
Für welche Abteilung des ZK der SED war Üdersee vorgesehen?

Martin
 
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Bei meinen Recherchen im Archiv der BStU tauchte das Objekt ebenfalls auf mehreren Karten als "AFSt ZK der SED" auf. Aber ob es nun das gebaute oder ein geplantes Bauwerk bezeichnet war auf der Karte nicht ersichtlich, dort war der Tenor: Übersichten.

Beste Grüße
Martin
 
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Denn das
war kein Spassbunker für Honecker - dieser Bunker hatte Aufgaben im Bereich des Generalstabs der UdSSR.

Martin

Martin, dann belege diese Aussage bitte.

Prenden hatte seine Aufgabe: fuer den NVR und dessen Taetigkeitsbereich im Spannungsfall.
Fuer die sowjetischen Interessen war hier in der DDR alles vorbereitet...und diese Bauwerke sind allesamt u.a. hier in diesem Forum erfaßt bzw. bekannt. Prenden nur DDR - von den Verbindungsoffizieren mal abgesehen.

Zurueck zu Üdersee: wann wurde diese AFSt gebaut? - war das alles oder konnte man doch mehr geschuetzte Moeglichkeiten dort vor Ort anbieten außer diesem kleineren Bunker? Warum wurde so gebaut und wie sah es um diese Zeit mit den oekonomischen Moeglichkeiten der DDR aus? Martin, warst Du selbst dort und hast Dir alles angesehen?

Martin, bitte keine "wilden" Theorien, beweise Deine Einlassungen.


Gruß und wech F.
 
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Martin, dann belege diese Aussage bitte.
Das ist bedauerlicherweise derzeit nicht möglich.
Genau diese Unterlagen sind der sowjetischen Seite übergeben worden.
Ein GO, der das wissen muss - schweigt.

Nun gut. Irgendwann werden sich auch russische Archive öffnen.

Fuer die sowjetischen Interessen war hier in der DDR alles vorbereitet...und diese Bauwerke sind allesamt u.a. hier in diesem Forum erfaßt bzw. bekannt.
Entschuldige bitte.
Das halte ich für ein Gerücht.

Nichts für ungut, freundliche Grüße,
Martin
 
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Hallo Leute,
zwar bin ich in dem SBW selbst noch nicht gewesen, verfolge aber seit Tagen die Beiträge. Erlaubt mir ein paar Gedanken, die sich angesammelt haben:
- Das ZK war ein hohes, aber nicht das höchste Gremium in der SED.
- P.B. ist zwar der "Bu..erp.b.t", aber gerade in "Programm Delphin" wird deutlich, daß er nicht unfehlbar ist. Und auch er bezieht sich immer auf Quellen, von denen er seine Informationen bezog.
- Nicht erst im "Kriegsfall", sondern bereits bei Auslösung einer höheren Stufe der Einsatzbereitschaft - die für Entscheidungsgremien und Stäbe wesentlich früher als für kaserniert untergebrachte Einheiten ausglöst worden wäre - hätte der politisch-beratende Ausschuß des WV und in der Folge das OK Vereinte Streitkräfte das Sagen gehabt.
- Im NVR wurde zwar ebenfalls "die führende Rolle der SED" verwirklicht, er war aber meines Wissens kein Parteigremium.
- Die 5001 und alle anderen SBW mit hoher Schutzklasse hatten ihre erste Funktion bereits in "Friedenszeiten" zu erfüllen: die Demonstration gegenüber der "anderen Seite" (NATO), daß ein "nuklearer Enthauptungsschlag" (NATO-Terminologie) nicht führbar ist, ohne daß ein Gegenschlag ausgelöst wird. Die wichtigsten SBW auf dem Boden der DDR waren vor 1989 in der NATO bekannt.
- SBW waren und sind immer finanzielle Kraftakte. Daß einer Abteilung des ZK eine eigene AFüST zugestanden wurde, ist da schwer vorstellbar. Und was aus der Abt. Sicherheitsfragen bei Auslösung einer höheren Stufe der EB geworden wäre, entzieht sich im Moment meiner Kenntnis. Steht für mich aber zur Zeit auch nicht im Mittelpunkt.
- Was bei der Dynamik eines Krieges aus der 5001 geworden wäre, war sicher geplant. Daß diese Pläne in Archiven der ehemaligen SU liegen, kann ich mir ebenfalls vorstellen. Und daß man dort Zurückhaltung bei der Veröffentlichung übt, ist in Anbetracht der sich vor den Toren Rußlands abspielenden politischen und militärischen Prozesse durchaus nachvollziehbar, denke ich.
Swjatagor
 
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Ein GO, der das wissen muss - schweigt.

Ja? - waere mir neu. Erst kuerzlich ( zum wiederholten Male ) hat GO S. durch die Fuehrungsstelle der Armee gefuehrt und in diesem Zusammenhang sowie im Nachgang das Prozedere erklaert: Uebergang in eine hoehere Stufe der Gefechtsbereitschaft bis hin zum E-Fall, wer wo wann und wie.
Auch zum Bau weiterer Fuehrungsstellen fuer alle Ebenen wurde eine klare Aussage getroffen, inbegriffen der Zusammenhang mit dem Bauprogramm der DDR ( das bis zum Jahr 2000 angelegt war ).

Schweigen stellt sich anders dar in meinen Augen.


@ Swjatagor: Das skizzierte Szenario an den Grenzen Rußlands sehe ich ebenso mit Unbehagen.



Gruß F.
 
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Ein GO, der das wissen muss - schweigt.
Ja? - waere mir neu.
Ja, in Zusammenhang mit den Kriegsplanungen des sowjetischen Generalstabs.
Entsprechend hat er sich in einem Gespräch mit Hans-Hermann Hertle ge-
äußert. Und wohl auch bei der ersten Veranstaltung in Wünsdorf. Letzteres
festgehalten im NVA-Forum.

Ich würde vorschlagen, dass wir diesen Teilaspekt ruhen lassen: Wir ändern
ja nichts am status quo, wenn wir uns zum wiederholten Mal darüber austauschen.

@Swjatagor: Danke für Deine Klassifizierung. Leider werden relativ oft die
Bauwerke losgelöst von der Unterstellung/Aufgabe im Spannungsfall betrachtet -
das führt dann auch mal zu Fehlschlüssen.

Martin
 
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Hallo

Also, wenn ich das im " Delphin " richtig interpretiere, dann war für das ZK ursprünglich ja das Objekt 5012 geplant und das hätte die Größe der 5001 gehabt, also Füst des ZK und gleichzeitig Wechsel- Füst des NVR. Nur die finanziellen Möglichkeiten haben das Projekt verhindert. Also wären mit dem Objekt 6003 zusammen insgesamt 3 Bunker des Typ's Prenden auf dem Gebiet der DDR entstanden. Bitte Korrektur, falls ich falsch liege.

Beste Grüße von Heiko

Nachtrag: War ein schöner Bunkersonntag, sowohl Üdersee, als auch Kunersdorf. Nochmal vielen Dank an den Organisator.
 
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Also, wenn ich das im " Delphin " richtig interpretiere, dann war für das ZK ursprünglich ja das Objekt 5012 geplant und das hätte die Größe der 5001 gehabt, also Füst des ZK und gleichzeitig Wechsel- Füst des NVR.
Heiko,
das ist schon richtig.

Ca. 1980 war das Geld (ok, war DDR-Geld, also weniger das Problem)
alle. Problematisch war, dass die Volkswirtschaft "die zu bilanzierenden
Leistungen" einfach nicht mehr erbringen konnte.
Der NVR hat das dann auch eher leise beerdigt - diese Akten sind im Web.

Mein Problem ist ein anderes: Ich habe große Bauchschmerzen, Üdersee
als die Ausweichführungsstelle des ZK der SED anzusprechen.

Das ZK der SED hatte einige Abteilungen, die eminent wichtig waren.
Jede von denen hätte einen Bunker in der Größe eines V2x beanspruchen
können. Und durchaus zurecht aus DDR-Sicht.

Natürlich gab es kleine Vorgängerbunker für die geplanten Bunker.
Das schönste Beispiel ist 7001 Freudenberg: Der eigentlich dort
geplante Bunker fehlt. - Aber: Dort waren halt drei Bunker, die
wenigstens der Vokabel würdig sind.

Ich habe absolut keine Ahnung bzgl. Zentralkomittee der SED,
Politbüro und sowas - also der führenden Kraft.

Lediglich bekomme ich Bauchschmerzen, wenn dieser Keller
wirklich die AFüSt des Zentralkomittes gewesen sein soll.
Ok - nichts ist unmöglich.

Martin
 
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mal eine kurze frage in diesem zusammenhang: wieviel personen hätten in die füst im ernstfall reingepasst ?
laut meinen erinnerungen umfasste das zk (zentralkommitee) etwa 120 personen, quer durch die gesellschaft z.b. die kaufhallenleiterin der konsum-kaufhalle in bln-buch oder der schauspieler peter minetti.
 
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Hi !
nur mal ein kurzer Gedanke von jemanden der von den ganzen Strukturen keine Ahnung hat. Mein erster "Bunker" (und somit damals "Haus- und Hofbunker") war die "AFüSt BL SED Halle" also für die Bezirksleitung der SED . Dieses Objekt untersteht nat. dann auch nur der Bezirksleitung und hat mit dem ZK sicherlich nicht wirklich etwas zu tun. Andererseits (so mein Ansatz) untersteht jede Bezirksleitung doch auch irgendwie dem ZK. Vielleicht ist hier der Zusammenhang zu suchen, denn wenn ich mir die Fotos ansehe kann man beiden SBW's in etwa den selben Schutzgrad/Ausstattung zusprechen. Leider kann ich aus den Fotos nicht die Größe ableiten und würde daher nun die These erstellen, daß es sich vielleicht auch eher um eine AFüSt BL handelt bzw. eben um eine AFüST einer kleineren nicht soooo wichtigen Unterabteilung. Also muß ich Martin zustimmen... obwohl ich diesbezüglich keine wirkliche Ahnung hab, aber bei der Bezeichnung "AFüSt ZK SED" bekomm ich auch so meine Zweifel.
 
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laut meinen erinnerungen umfasste das zk (zentralkommitee) etwa 120 personen, quer durch die gesellschaft z.b. die kaufhallenleiterin der konsum-kaufhalle in bln-buch oder der schauspieler peter minetti.

Meinst wirklich, daß die beiden Herrschaften Platz in einem Bunker reserviert bekommen hätten? Kann ich mir nicht so ganz vorstellen.
 
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Zitat von Gilbert Wolzow Beitrag anzeigen
laut meinen erinnerungen umfasste das zk (zentralkommitee) etwa 120 personen, quer durch die gesellschaft z.b. die kaufhallenleiterin der konsum-kaufhalle in bln-buch oder der schauspieler peter minetti.
Meinst wirklich, daß die beiden Herrschaften Platz in einem Bunker reserviert bekommen hätten? Kann ich mir nicht so ganz vorstellen.
Ich vermute das es (so oder so) nicht um die Mitglieder und
Kandidaten des ZK der SED gegangen wäre: Die hätten zu Hause
die Volkswirtschaft am Laufen halten müssen.
Wenn - dann erscheint es mir logisch, dass es um den Mitarbeiter-
stab
des ZK gegangen wäre. Also beispielsweise die Abteilung
Sicherheit des ZK ...

Martin
 
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war die "AFüSt BL SED Halle" also für die Bezirksleitung der SED .
War es nicht doch die BEL - also die Bezirkseinsatzleitung? Das ist nicht dasselbe wie Bezirksleitung der SED.
Andererseits (so mein Ansatz) untersteht jede Bezirksleitung doch auch irgendwie dem ZK.
Nicht im Sinne einer Unterstellung vergleichsweise wie beim Militär: im ZK wurden von Delegierten aus Bezirken und Kreisen und den ZK-Mitgliedern Beschlüsse gefaßt, die dann für die Bezirks- und Kreisleitungen sowie die anderen Gremien verbindliche Handlungsrichtlinien waren. Somit trugen die BL und KL zur Bestimmung ihrer eigenen Aufgaben bei.
Swjatagor
 
AW: Üdersee: AFüst ZK der SED

nur mal ein kurzer Gedanke von jemanden der von den ganzen Strukturen keine Ahnung hat...
... war die "AFüSt BL SED Halle" also für die Bezirksleitung der SED .

Das ist so nicht korrekt. Die Bezirksleitungen ( BL ) hatten keine AFSt, aber die Bezirkseinsatzleitungen ( BEL ) hatte AFSt. Die BL ist die Leitung des Bezirks im Frieden, die BEL ist die Leitung im Krisenfall [ und die Kreiseinsatzleitung ( KEL ) als nachgeordnetes Fuehrungsorgan auf Kreisebene ]. Die BEL ist ein temporaeres Strukturelement ( Naturkatastrophe, Krieg etc. ).
Die Besetzung der BEL ist nicht mit der Besetzung der BL personalgleich.
Chef der BEL ist der erste Sekretär der SED-Bezirksleitung. Der ihm unterstellte Stab besteht u.a. aus Verbingsoffizieren der NVA, MfS, MdI, ZV, Wirtschaft etc. --> sie koordinieren den E-Fall im zustaendigen Bezirk. Die Struktur & Aufgabe der KEL ist analog, nur halt auf Kreisebene.
Diese beiden Strukturelemente unterstehen dem Nationalen Verteidigungsrat ( NVR ), ergo: 1. NVR, 2. BEL, 3. KEL. Mit der Fuehrung der Armee hat dies ( fast ) gar nichts zu tun, wenn auch die Mitglieder der genannten Elemente militaerische Dienstgrade getragen haben ( im E-Fall ).

Ergaenzung: die NVA war das Stabsorgan der BEL & KEL.

denn wenn ich mir die Fotos ansehe kann man beiden SBW's in etwa den selben Schutzgrad/Ausstattung zusprechen.

Sehe ich anders, es gibt Bunkeranlagen mit meterdicken Mauern, diese kommen aber nicht annaehernd an die Schutzklasse von Prenden, Harnekop etc. ran...daraus allein kann man nichts zur Ueberlebensfaehigkeit einer Schutzanlage sagen. Hier sind die Zusammenhaenge wesentlich komplexer.

Rein vom Raumangebot ist AFSt der BEL Halle aber wesentlich groeßer als die AFSt Üdersee, wenn man sich auf den Bunker unterhalb der beiden Eigenheime bezieht.


Gruß F.

P.S.: Im Frieden lautete die Bezeichnung: 'Ausweichführungsstelle Wehrbezirkskommando' - 'AFüSt WBK'. Hat den Hintergrund das die Objekte ( Fuehrungsstellen ) auch technisch gepfelgt & gewartet werden muessen und dafuer bedarf es einer "Abrechnungsstelle" im Normalfall - hier das Wehrbezirkskommando ( WBK ), auf Kreisebene das Wehrkreiskommando ( WKK ). Diese Art der 'Tarnung' war fuer alle Bezirke gleich ( Abweichung ist mir nicht bekannt ).

Nachtrag: nicht jede KEL konnte im Spannungsfall ueber eine geschuetzte Fuehrungsstelle verfuegen, es hat ergo nicht jeder Kreis einen LP-09 oder was auch immer. Eine ungeschuetzte Fuehrungsstelle war in diesen Faellen dennoch vorhanden...kann alles moegliche gewesen sein: Mehrzweckobjekt ( MZO ) wird das genannt.
Die BEL konnten alle ueber geschuetzte Fuehrungsstellen verfuegen. Nach 1990 war im Bauprogramm der DDR der weitere Aus- bzw. Neubau von Fuehrungsstellen aller Art angedacht ( Information ist sicher ), dazu kam es dann bekanntermaßen nicht mehr.
 
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