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Hallo derlub,
bei der Übersetzung Deines Fundes aus#29 bin ich mir nicht sicher. Es ist die Vokabel HIER und sinngemäße Begriffe für ver- oder zuschütten, Anwesenheit oder im Beisein und analysieren, untersuchen oder erkennen enthalten. Ich bin mir auch nicht sicher, ob alle Buchstaben zu lesen sind. Aber viel ändert sich dadurch auch nicht. Könnte mit den Wörtern die Lösung aus dem Bauwerk oder dem Raum selbst abgeleitet werden? Grübel...
MfG
 
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Hi.
Hm, der Spruch steht über einem Türrahmen in einem Bunker SBK-Element (Röhrenbauweise-Element). Siehe Foto1.
Dahinter folgt eine Gas/Druckschleuse auf kürzestem Raum. Die Schleuse hatte statt Türen Druckhaltevorhänge aus Kunsstoff zwischen den einzelnen Schleusenraumgruppen. Herausgerissene Überreste dieser Vorhänge sieht man auf dem 1. Foto im Vordergrund. Hinter der Schleuse geht es dann die Treppe hoch nach draussen.
Eine Schleuse mit den Vorhängen an ihrem Ursprungsort sieht man auf Foto2.
Denke mal der Spruch hatte was mit der Schleuse zu tun... ,oder?
Grüsse,
Christoph
 
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Hallo Lub,
bei den Anlagen handelt es sich um leicht geschützte Unterstände/ Schutzbauten, sie werden unter Sooruschenie geführt. Die Sowj. Skr hatten drei Begriffe für den Untergrund
Bunkr,
sooruschenie
ukruitie
und alle bezeichneten eine andere Schutzklasse.
Bunker war was richtiges, Ukriutie ein Schutzbau wie z.B. eine Bogendeckung,
die sooriuschenies waren Feldstellungen und leichte Unterstände.

Daraus resultiert, daß der infanteristische und artilleristische Schutzwert relativ gering war, was Artilleriedirekttreffer betrifft. Da es sich bei den Anlagen ggf.und recht große Komplexe handelte, die mehrere gewollte Ausgänge und klassifizierte Zugänge hatten, hätte man im Fall eines ver-schütteten Ausgangs schon kontrolliert graben müssen. Um eventuellen Helfern von aussen zu begegnen, hatten die Helfer aussen einen Havarieplan an welcher Stelle zu graben ist, meist waren die Bäume getarnt mit einem Zeichen gekennzeichnet. Damit die Kräfte drinnen nicht irgendwo buddeln waren vor den Schleusen die Texte angebracht, die anzeigten wo von aussen zu graben gegonnen werden würde. So konnten die Kräfte bei Dunkelheit innen den geplanten Grabeausgang nicht verwechseln. In Teilen der Anlagen waren die Schiebedächer verriegelt und mit Gittertüren versehen, sodaß nach einer Grabungeventuell keiner weiter kommt. Das wollte man verhindern. Die für eine Havariegrabung vorgesehenen Abschnitte waren garantiert Gitterfrei und der Abschnitt vor der Schleuse so gekennzeichnet.
Da steht nur militärisch kurz und knapp: Im Falle der Verschüttung hier beginnen.
Hoffe geholfen zu haben,
Hermann
 
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@ hermann

kannst du das eventuell mal " eindeutschen " ?

es ist ein bild , habe ich zur besseren ansicht mal getrennt.

die qualität ist nicht so gut, ich hoffe es langt.

besten dank ,

gruß robert am huy
 
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Robert,
muß ich mir für manches Wort auch erst ein Wörterbuch nehmen.Mache ich am Wochenende. Im Gegensatz zu den Kurzanweisungen in den Bünkerchen, ist das hier volle Lyrik, also Schwierigkeitsstufe 2.
Ich sehe es mir morgen an.
Grüsse Hermann
 
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Hallo Hermann,
im Beitrag #29 von derlub finde ich die Wendungen für "im Falle" und "beginnen" nicht. Könntest Du mir sagen, welche Vokabeln, die derlub fotografierte, so zu übersetzen sind - auch sinngemäß - ?
MfG
 
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Hallo Tambour,
es ist auch schon eine Weile her, da haben mir die Eingeborenen, also die die Russisch als Muttersprache haben gesagt:
PRI als Vorsilbe beischreibt einen Umstand wie:
Im Falles des eintretens folgends machen, oder bei ist zu tun.
heisst При развале, разбирать здесь!

Im Falle von Verschüttung, Auseinandernehmen oder genau genommen an der gekennzeichneten Stelle beginnen. Sonst würde man den Text eben dort hin schreiben wo man beginnen soll.
Etwas verballhornt steht da: Bei Verschüttung hier beginnen/ auseinandernehmen.
Doch wer spricht im Deutschen so? Das Volk der Dichter von Weimar sagt:
Im Falle von: folgendes tun. Im Falle beschreibt in dem Fall wenn es eintritt, weil das Wort bei im Deutschen ach eine Nähe zu etwas beschreibt. Das tut При im Russischen nicht, aber anders läßt es sich halt nich übersetzen. Bei hat im Deutschen eben zwei Verwendungen, die örtliche Nähe und der Fall eines eintretens. Ebenso wie im Englischen in a Case off...
Im Falle des...
Hoffe geholfen zu haben.
Grüsse Hermann
Im Falle von Verschüttung, Auseinandernehmen
 
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Hallo Hermann,
ja - Du hast geholfen. Die Übersetzung ist auch ziemlich einleuchtend.
Auf ein Neues!
MfG
 
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Lub,
die Holztüren haben einen anderen Hintergrund. Sparzwang.
Die GS hatten alle die Schleusentrakte mit den bekannten kleinen Metalltüren und der bekannten Überdruckhaltung mittels Filterventilationsanlage. Die Bünkerchen mit den Holztüren fand man immer da, wo Nachrichtentechnik unterziehen sollte. Da diese Technik eine eigene FWA für die Besatzung hatte, brauchte die Technik für diesen Fall nicht weiter geschützt werden. Die daneben befindlichen Kleinschutzanlagen waren einfach Splitterschutzunterstände für die Wachen und dienstfreien Schichten der untergezogenen Technik. Denn man konnte ja nicht dauerhaft mit allem Mannen in den Trupps lungern, dazu war zu wenig Platz. Da die NZ dieser Eebene nicht überfallmäßig verlegen sollten und konnten, verblieben sie als Stützelement länger an einem Ort. Demzufolge hatten sich alle, die nicht Schicht auf dem Funk, fernschreib, TF oder Fernsprechtrupp hatten, im Gelände zu verstecken, sprich sie hatten sich in den gekennzeichneten Anlagen aufzuhalten. Diese waren mit Feldbetten und teilw. mit einem kleinen Waschplatz ausgestattet. Die Türen waren aus Holz. Reichte aus. Die holzbetürten Elemente waren also die Unterkünfte wenn man so will.
Einfach billig zweckmäßig.
GRüsse Hermann
P.S. wenn man bedenkt, daß alle Waffengattungen, Truppen und Dienste, viele NZ und viele andere Elemente des Gefechtsaufbaus mit den Typbauten versehen waren,m kann man sich vorstellen, wie viele Türen jährlich produziert werden mußten. daher wurde natürlich verständlicher Weise hier auch gespart. Über den Nutzen kann man dann geteilter Meinung sein.
 
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Hier mal ein Beispiel, dafür, was einem so passieren kann:
Für die erste Vokabel konnte ich bisher keine Übersetzung finden. Das liegt vielleicht an meinem Wörterbuch oder es ist eine ganz selten gebrauchte Wendung. Aber ich suche danach.
Den Spruch würde ich übersetzen mit
"Durchgang für Fremde verboten", was an einer Tür auch Sinn macht.
(Anstelle Fremde könnte auch Unbefugte stehen.)
MfG
 
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Ich würde sagen Heizung Nummer 1 in Falkenhagen,
Zutritt für Unbefugte verboten.
Grüsse Hermann
 
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Hallo Hermann, hallo Büttner,
Heizung hätte ich mit otoplenue übersetzt. Mit Kesselhaus im Sinne eines Heizhauses kann ich mich schon eher anfreunden, denn kotël ist der Kessel. (An der Tür bin ich wohl darüber gestolpert, daß die Betonungszeichen fehlten. Doch ich hatte ja versprochen, weiter zu suchen.)
Aber warum steht der Spruch an der Innenseite der Tür, wenn er "Zutritt für Unbefugte verboten" heißt?;-)

Ach so: denkt bitte nicht, daß ich auf harten Disput oder so aus bin. Ich finde das von Robert in Gang gebrachte Thema unterhaltsam lehrreich gleichermaßen. Und der Austausch der Ideen, Infos und Funde ist in diesem Fall doch nützlich für alle, oder?
In diesem Sinne auf ein Neues!
MfG
 
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Hallo Tambour,
Haarspalterei, ob man nun ein Kesselhaus Kesselhaus nennt, oder Heizung bleibt mit persönlich wurscht. In dem Haus befand sich früher, danach und heute die Heizung Nr.-1. Der Hinweis stand auch aussen an der Tür und gestatte nur dem Bedienpersonal den Zutritt. Da man von hier aus auch in die Versorgungsstollen gelangte, war der Hinweis sicher auch in andere Denkrichtung wichtig.
Grüsse Hermann
 
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Ich kenne auch keinen andren Begriff für Heizung.Soweit mir, mit meiner beschränkten Sichtweise, bekannt ist, wurden alle Heizungen in der GSSD so bezeichnet.Auch habe ich hinter jeder Tür mit dieser Aufschrift eine Heizung gefunden.

Raduga
 
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Stimmt, immer dann wenn die Heizung gemeint ist taucht das Wort "koteln..." auf. So ist es immer wieder festzustellen. Das Wort "otoplenue" kam mir nirgends bisher unter oder vor den Kopf.
Und wech ...
 
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Danke allerseits.
Und warum steht das Verbot für den Durchgang auf der Innenseite der Tür?
MfG
 
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Weil irgendein Fähnrich der 2. Kompanie (Betrieb der technischen Anlagen) dem Soldaten Koljakow gesagt hat, "male den Text auf die Tür". Danch going Koljakow los und malte den Text auf die Tür. Und zwar malte er den Text sinniger Weise so auf die Tür, daß man den Warnhinweis lesen konnte wenn die Tür zu war (im Winter), und auch wenn sie auf war (im Sommer). Dafür bekam Koljakow eine Auszeichnung und einen Apfel als Prämie. Nicht geklärt werden konnte die Frage, warum die Tür diese Farbe hatte und warum der Text aug 1,82 Meter Höhe stand und nicht, wie vorgeschrieben auf 1,75 Meter. Warscheinlich schaute Koljakow zu seinem Vorgesetzten gern auf. So oder so ähnlich lautet die Begründung...
Grüsse Hermann (MELUEWE)
Mit Einem Lachenden Und Einem Weinenden Auge...
 
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