Überleben im Notfall, Tipp´s und Erfahrungen

Ich habe noch ein Radio aus der DDR. Ist wohl von 1986. Ja es hat mir auf Arbeit immer gute Dienste geleistet. Hatte UKW, MW, LW. Batterien habe ich ja schon wegen der ollen Bunker immer im Haus. Also gehe ich mal davon aus, dass es Infos über die besagten Frequenzen geben wird?

Gruß Dirk
 
Ok.. Ich will es nochmal versuchen.

Irgendwie verstehe ich den Stress hier gerade nicht.
Ich wollte lediglich zeigen, daß es taugliche Alternativen gibt um warm über die Runden zu kommen. Ich bitte darum, sich nicht an einem Zelt oder den Hintergrund dessen aufzuregen.
Weiterhin braucht hier niemand persönlich oder herablassend werden. Ich glaube nicht, daß es förderlich für diesen Fred und das miteinander im Forum ist.
Jeder hat mehr oder weniger seine Erfahrungen gesammelt oder Ausbildungen genießen dürfen. Und das sollte man in meinen Augen nicht diskreditieren.

Im einer Zwangslage ist es mitunter notwendig zu improvisieren und verfügbares zu verwenden.
Im Rahmen einer wie auch immer gearteten Notsituationen kann es durchaus passieren, daß Bevölkerungsteile in Zelten untergebracht werden müssen. Diejenigen , die in solchen Umständen Leben müssen, haben im allgemeinen nur das nötigste bei sich. Also nicht unbedingt das große Reisegepäck. Sie sind also auf das angewiesen, was sie gestellt bekommen. Und das ist ein Bett, Verpflegung und 5m2 Platz. Eine Heizmöglichkeit ist optional und angestrebt, aber nicht immer verfügbar.
Meine persönliche Erfahrung für solch einen Fall ist es, daß ein Feldbett nicht immer die beste Wahl ist. Ich lagere lieber am Boden. Weil da keine kalte Luft unter meinem Bett zirkulieren und mir und meinem Bett zusätzlich Wärme entziehen kann. Wie dieses Lager aussieht richtet sich nach den Rahmenbedingungen. Für den Fall von Feuchtigkeit am Boden kann zB eine Plasteplane von Vorteil sein, die an den Ecken geknotet und seitlich mit Stricken über das Lager hinweg hochgebunden wird. Damit bildet sich eine Wanne, die das Lager trocken hält.
Das ist aber auch nur ein Gedankenanstoß. Jeder kann damit umgehen, wie er will. Es muss aber nicht persönlich werden.
Ich beziehe meine Erfahrungen im übrigen keiner militärischen Ausbildung. Ich habe ebenfalls meine Einheit geführt und einiges erlebt. Zum Beispiel Unterkünfte für Einsatzkräfte in Abrisshäusern militärischer Herkunft, die bereits zur Sprengung vorbereitet und somit bereits entglast und aller notwendiger Medien beraubt waren. Oder Unterkünfte in Rohbauten. Ebenfalls ohne Medien. Aber wenigstens mit Fenstern und dichtem Dach.
Ich habe auch schon unter meinem Lkw genächtigt oder unter einer Plane, die seitlich an meinem Lkw befestigt war. Weil ich die Kabine (von mir geführten) Kameraden überlassen habe.
Wenn man seinen Anspruch etwas herabsetzt, kann man sich auch damit arrangieren. Auch wenn solche Umstände nicht erstrebenswert sind.
Wie gesagt, daß sind persönliche Erfahrungen. Wir haben damals streckenweise auch nur den Kopf geschüttelt. Haben es aber trotzdem überlebt. Eine Wahl hatten wir allerdings auch nicht wirklich.

Um dem ganzen vielleicht noch einen neuen Impuls zu geben.
Es ist übrigen nicht förderlich, sich zu warm einzupacken. Wer bei Kälte in seinem Lager anfängt zu schwitzen friert um so schneller. Die allgemeine Reaktion darauf wäre, sich noch wärmer anzuziehen. Was dann aber nur das Gegenteil des gewollten erreicht.
Richtiger wäre aber, ein warmes Lager zu errichten und dann mit gemäßigter Kleidung schlafen zu gehen. Das beugt schwitzen vor.

Zum Thema Radio:
Im Falle eines regionalen Problems ist der Empfang ohne weiteres möglich, weil ausreichend Sender überregional senden und somit nicht im betroffenen Gebiet angesiedelt sein müssen.
Im Falle eines überregionalen Ereignisses ist es angestrebt, die Bevölkerung über Radio zu erreichen. Es ist also davon auszugehen, daß eine Sendeanlage in Betrieb gesetzt wird.

Offtopic:
N Forenbiwak wäre mal ne lustige Idee.

Gruß
 
Lutz ich Schicke dir ein Infopapier, ob du das hier ins Forum stellst überlasse ich dir. Die Zeitangaben stimmen leider nicht mehr,
durch Technische Änderungen wird alles viel schneller ablaufen.
 
Na da habe ich mal eine Frage. Es wurde von Informationen geschrieben. Ich kenne das ja noch vom hören, dass man ein olles Kofferradio sein eigen nennen sollte, was natürlich mit Batterien versorgt sein muss. Da bei einem K-Fall kein Strom vorhanden sein kann, wird ja nun das so supergeile DAB Radio recht stumm bleiben. Also ist das mit dem Kofferradio mit MW noch richtig?
Das ist falsch.

Auf Mittelwelle sendet niemand mehr. Als letzter Sender wurde der Deutschlandfunk abgeschaltet. (Dem Vernehmen nach kann AFN notfalls mit großer Sendeleistung senden.)

Du musst Dich auf ein Grundversorgungszenario einstellen, das geht dem Vernehmen nach so: Auf UKW verstummen die vielen öffentlich-rechtlichen und privaten deutschen Sender. Je Bundesland (Region) ist ein Sender in Betrieb, nennen wir ihn der Einfachheit halber MDR-Info. Der Sender [¹] ist derart abgestützt, dass er lange Zeit ohne externe Stromversorgung senden wird. Er wird ausschließlich Lageinformationen und Verhaltenshinweise senden. Also so hörte ich, rein gerüchteweise natürlich nur.

Im Grunde läuft es darauf hinaus, dass Du auf UKW den einzigen einigermaßen empfangbaren UKW-Sender suchst. Und dann ab und an reinhörst: Das ist kein reality-Radio, da kommen wirklich nur bestätigte Fakten. Und Verhaltenshinweise. In Sendeschleife. Langweilige Sache, das.

[¹] Hier müssen wir zwischen Sendeprogramm und Sender (im Sinne der Antennensendung) gedanklich trennen. Nur ein Sendeprogramm je Region.

P.S: Mir ist klar, dass da auch nun wieder ganz schnell eine Verschwörungstheorie entstehen kann.
 
Ok.. Ich will es nochmal versuchen.
Deinen Denkfehler erkläre ich Dir gleich ... Du lebst in einer Großstadt, stimmt's?

Im Rahmen einer wie auch immer gearteten Notsituationen kann es durchaus passieren, daß Bevölkerungsteile in Zelten untergebracht werden müssen. Diejenigen , die in solchen Umständen Leben müssen, haben im allgemeinen nur das nötigste bei sich.
Guck, hier.

Du bist im Grunde schon in der zweiten Phase der Krisenbewältigung: Staat funktioniert schon wieder und stellt Feldbetten auf.

Wir sind hier aber noch in der ersten Phase:
Rumms, schepper-schepper. Strom weg, Wasser weg, Internet weg, Handy findet Funkmast nicht mehr. Es wird ein wenig kühler, man müsste einen Pullover anziehen.

Nach ziemlich genau drei Stunden (ohne Information!) hat Du die erste Lageeskalation: 90% der Leute schieben Panik: Wenn man den Landrat zu greifen kriegt gehört der erschossen, wofür zahlt man denn seine Steuern?

Immer bedenken:
Katastrophen beginnen NIE Dienstag vormittag zur besten Bürozeit bei Sonnenschein. Die beginnen immer Freitag abend bei genau dem Wetter, was wir aktuell haben.

Zum Thema Radio:
Im Falle eines regionalen Problems ist der Empfang ohne weiteres möglich, weil ausreichend Sender überregional senden und somit nicht im betroffenen Gebiet angesiedelt sein müssen.
Im Falle eines überregionalen Ereignisses ist es angestrebt, die Bevölkerung über Radio zu erreichen. Es ist also davon auszugehen, daß eine Sendeanlage in Betrieb gesetzt wird.
Gna, zu spät gelesen. Warum strample ich mir im vorherigen Beitrag einen ab?
 
Moin Martin2

Ich lebte in einer Großsstadt.
Die Chaosphase in größerer Dimension habe ich zivil nie erlebt. Ich war immer auf der anderen Seite.
Wenn es damals gerumst hat, habe ich vorausschauend meine Tasche bereitgehalten und Notwendigkeiten geregelt. Wenn die Alarmierung erfolgte, habe ich abschließend wichtige Dinge abgeklärt. Danach war ich unterwegs. In dieser Zeitraum gab's noch Vorlaufzeiten.
Jetzt ist sie mir im kleineren Rahmen durchaus bekannt. Aber auch nur, weil ich irgendwann zur Erweiterung meines Horizontes den Dienstherrn gewechselt habe. Wenn es jetzt knallt, sitze ich ohne Vorlaufzeiten im ersten Auto. Nix mit Planung. Allerdings läuft hier alles meist Heimatnah und zeitlich begrenzt.
Für größere Lagen wissen meine Nachbarn Bescheid, was zu tun ist. Die Familie sowieso. Um die Hälfte brauch ich mich nicht kümmern. Die sitzen dann ebenfalls auf irgend nem Auto und krämpeln die Ärmel hoch.
Für Tiere und Familie ist also gesorgt.

In Berlin reicht eigentlich schon ne defekte Ampel im Berufsverkehr, damit Leute ausrasten. Das Verhalten beim Ausfall relevanter Systeme ist nicht anders. Nur massiver.
 
Das Radio kann ich empfehlen, hab ich auch, ausreichend getestet hab ich es bereits, Fazit ist das Preis/Leistung absolut ok sind.

Das Taschenradio Roadstar TRA-500 DS gewährleistet ein hohes Maß an Unabhängigkeit. Es ist nicht nur ausgesprochen handlich, sondern ermöglicht darüber hinaus den netzunabhängigen Betrieb in gleich zwei Betriebsarten.
Der interne Akku lässt sich nämlich über den Kurbel-Dynamo ebenso aufladen, wie bei entsprechenden Lichtverhältnissen über die Solarzellen.
Eine Minute Akku-Aufladen über den Kurbel-Dynamo reicht für bis zu 20 Minuten Betriebsdauer.
Falls vorhanden, kann das Radio selbstverständlich auch mit Mignonzellen oder über Netzanschluss betrieben werden.
Für Dauerbetrieb oder Laden der Akkus empfiehlt sich ein 230 V Netzteil mit Mini-USB Anschluss, das sich jedoch nicht im Lieferumfang befindet und somit separat erworben werden muss.
Stromsparen ist Trumpf, weshalb das Roadstar TRA-500 DS ganz bewusst auf einen PLL-Synthesizertuner verzichtet und stattdessen auf die gute alte mechanische Option der Sendersuche und Feineinstellung setzt, nämlich über einen Drehregler.
Eine LED-Anzeige zeigt Radiosender mit besonders gutem Empfang an.
Die Betriebsdauer des Roadstar TRA-500 DS beträgt bei voll aufgeladenem Akku ca. 7 Stunden. Das Radio verfügt über einen Kopfhöreranschluss und eine ausziehbare Stabantenne.
Geliefert wird es mit Mini USB-Kabel und Bedienungsanleitung in schwarzer Farbausführung.



Quelle: https://www.amazon.de/Roadstar-Tragbares-Solar-Radio-MW-Tuner-Akkubetrieb/dp/B002TVZ652

Lieben Gruss Jörg
 
In Berlin reicht eigentlich schon ne defekte Ampel im Berufsverkehr, damit Leute ausrasten. Das Verhalten beim Ausfall relevanter Systeme ist nicht anders. Nur massiver.
Das halte ich für eine unbewiesene Vermutung. Wir haben doch kein Vergleichsereignis für eine Großstadt in Deutschland. Wir wissen das einfach nicht.

New York hatte vor Jahren den massiven Stromausfall. Aber ob man das vergleichend heranziehen kann? Andere Länder, andere Mentalitäten.

Das Radio kann ich empfehlen, hab ich auch, ausreichend getestet hab ich es bereits, Fazit ist das Preis/Leistung absolut ok sind.
Quelle: https://www.amazon.de/Roadstar-Tragbares-Solar-Radio-MW-Tuner-Akkubetrieb/dp/B002TVZ652
Ich habe Zweifel.
Ok, praktischer Anwendungsfall: Ich kaufe das Ding. Dann lege ich das in die Schublade. Dann nach -sagen wir vier Jahren- macht es Pling - überall Strom weg. Und Internet auch. Ich hole das Ding raus und kurbele. Und kurbele. Und - nichts. Akku tiefentladen.

Dann vielleicht doch lieber eins mit Batterien.
 
Radio, gutes Thema, nach meinem Wissen sollte es schon seit 2015 kein UKW mehr geben..... jetzt wird es aber die Abschaltung immer wieder vertagt....

ich persönlich hab noch 2 walkitalkies, sone billigteile mit 8 kanälen rumzuliegen.... funzt sobald batterien drin sind..... ist unabhängig von sendern....sollte sich wieder mehr verbreiten soetwas....

Grüsse

Biwak-camp wäre klasse..... ähm ab frühjahr 2017
 
Können wir gerne machen, Frühjahr 2017 hört sich gut an, als Camp könnten wir ja unseren Bunkerberg in Erwägung ziehen, muss ich nur mal abklären.

LG Jörg
 
Schutzmaske - ich habe eine konkrete Frage. Na eigentlich zwei Fragen. Hier sind ja offenbar mehrere Leute, die sich mit dem Thema Arbeitsschutz ausgezeichnet auskennen, das passt.

Ich fahre seit über 20 Jahren (auch) eine TSM "Hamsterbacke" spazieren. Die Filter dürften hofnungslos überlagert sein, ich weiß zudem nicht, was da überhaupt für Filter drin sind. Aber ansonsten sieht sie noch ganz schön aus. ;)

Die Idee dahinter:
Wenn es mal ordentlich qualmt (Rauchgas oder ggf auch anders) setze ich mir die Maske auf und alles ist gut. Ich überlebe, kann ggf auch helfen.

1. Frage:
Was kauft man denn da als Normalbürger im gut sortierten Baumarkt heutzutage? Also nehmen wir mal den Fall Rauchgas.

2. Frage:
Ammoniak, Ich wohne in einiger Entfernung zu einer Anlage nach Störfallverordnung, es geht um Ammoniak, welches in großen Mengen freigesetzt werden könnte. (Ja, ich weiß, dass bestimmte Mischungsverhältnisse explosiv sind - darum geht es hier aber nicht.) Was wäre denn da für eine Maske angesagt? Nein, noch anders, welche beiden wären angesagt? Eine mit freien Augen (Brillenträger!) und eine, die auch die Augen schützt (Ammoniak ist ein übles Zeug).

Wenn beide Fälle (also 1. und 2. Frage) mit nur einer Maske abdeckbar wären, das wäre ideal: Ich habe ja nicht vor, meinen Kofferraum zum rückwärtigen Dienst eines Bataillons chemische Abwehr aufzurüsten. Ich will nicht knauserig sein: Bis zu 70 Euro kann ich mir schon vorstellen, notfalls lege ich noch einen Zwanziger drauf.

Nett wäre, wenn ihr mit dazu schreibt, mit welchem persönlichen fachlichen Hintergrund ihr antwortet.

Danke!
 
Moin Martin2

Ich glaube, du solltest deine alte Maske ins Museum stellen.

Frag mal Wikipedia. Der Artikel ist eigentlich ausreichend erklärend.
https://de.m.wikipedia.org/wiki/Atemschutzfilter

Es wäre noch anzumerken, daß das alles bei nem Hipsterbart nix bringt. Die Maske wird nie dicht.
Deswegen gibt es auch kaum unrasierte Feuerwehrleute.
Und wenn, dann sind es keine Atemschutzgeräteträger.

Eigener Hintergrund: Feuerwehrmann

Gruß Polle
 
Schutzmaske
Ammoniak, Ich wohne in einiger Entfernung zu einer Anlage nach Störfallverordnung, es geht um Ammoniak, welches in großen Mengen freigesetzt werden könnte.


Gibt denn der Betrieb in dessen Nähe Du wohnst, keine Informationsblätter/ Handlungsanweisungen heraus für ALLE umliegenden Haushalte? Die Wacker Chemie AG tut dies zum Beispiel.

In Deinem Fall kannst Du hier direkt nachfragen:

https://www.skwp.de/

..... wenn Du kein solches Faltblatt/ Informationsbroschüre bekommen hast
und Du kannst auch eventuell einen Kontakt zur Werkfeuerwehr herstellen und Dich dort als besorgter Bürger beraten lassen :)

Zur Frage.... wie.... zitiere ich Dich mal aus einem anderen Thread:

Zitat martin2:
An Deiner Stelle würde ich dem Pressesprecher der Stadt Jena eine Mail, noch besser einen Brief mit dieser Frage schreiben.
Ich würde Dir empfehlen, das "in aller Form" zu machen, also nicht "HAllo, ich bin der Jupp unn hab mal ne Frage" sondern "Sehr geehrter Herr Pressesprecher xyz, ..., Mit freundlichen Grüßen, Jupp Schmidt".
Warum Pressesprecher? Glaub' mir einfach.

Zitat Ende.
Quelle: http://forum.hidden-places.de/showthread.php/9296-Jena-Verbindungstunnel-Zeiss-S%C3%BCdwerk?p=116414#post116414

Eigener Hintergrund: noch Feuerwehrmann (keine Zeit), Reservist, Schüler, Bürger, Museumsmitarbeiter, IGZD Chef, "Mutti" für alles.
Forumssatiriker bei Hidden-Places bei lustigen Fragen unlustiger Mitstreiter ;-)
Lebenslagenberater und Deutschkursleiter für Flüchtlinge, Fachkraft für Trauma sowie DIS und einiges mehr.
Hoffe das reicht um kompetent zu gelten Naja, ich bin´s halt. :smile:

PS: Es wird hier immer abstruser! :very_drunk:

BG
Andreas
 
Zuletzt bearbeitet:
Die tschechische Hamstermaske (die meinste doch Martin, oder?) hat zwei Silikagel- Filtereinlagen, die - wenn sie nicht dauerverschlossen sind - ihre Adsorptionskraft über die Jahre vermutlich eingebüßt hat. Verlassen würde ich mich nicht darauf, besonders, wenn Du einen terroristischen Giftgasangriff auf WB in Betracht ziehst.

Jeder FIlter wird ohnehin nach einer definierten Zeit "durchschlagen" dh seine FilterKapazität einbüßen. Hängt auch vom Luftdurchsatz und deren Schadstoff- Fracht ab. Also langsam ohne Hast von der Gaswolke weghecheln!

Generell gilt – zumindest bei Aktivkohle – je größer die Molekülmasse des Adsobanten, desto besser die Filterwirkung. Bei Kohlenmonoxid: schlecht, bei Benzoldämpfen gut. Blausäure haut sofort durch, läßt sich nur mit Spezialfilter (zB Kobalt- Komplexierung) einfangen.

Zu Deinem Ammoniak: NH3 hat eine hohe Warnwirkung wegen seines stechenden Geruchs. In großen Mengen starke Ätzwirkung.
Eine wesentliche Eigenschaft des NH3 läßt sich zur Gefahrenabwehr gut ausnutzen, nämlich seine extrem gute Wasserlöslichkeit! Genau die ist es auch, die bei der Passage der Atemwege so „ätzend“ ätzt. NH3 löst sich begierig in der wäßrigen Flüssigkeit an den Schleimhäuten und verursacht somit den bekannten Reiz-Schmerz beim unvorsichtigen Riechen an der Salmiakgeist- Pulle.

Andere Giftgase, zb das heimtückische Phosgen, macht genau das nicht. P. ist wasserunlöslich und gelangt beim ersten Atemzug deshalb sofort, ohne wie NH3 am Schleim hängenzubleiben, in die Lungenbläschen, wo es enzymatisch dieselben zerstört.

Soll im konkreten Fall heißen, entweder einen Filter kaufen, dessen Beipackzettel / Warnfarben- Kombination explizit NH3, saure Gase oder ähnliches zurückhält (Wobei NH3 leider basisch ist).

Oder die McGyver- Variante; machs Dir selbst, nutze die Wasserlöslichkeit des NH3 und halte Dir und Deinen Teuren einen dicken Stapel triefendnassen Zellstoffs (Damenbinden!) vors Gesicht, dessen Beschaffenheit noch einen ausreichenden Luftdurchsatz erlaubt. Einfach mal Testen! Sobald beim Ernstfall die Sättigung dieser Alternativmaske erreicht ist (Gestank kommt durch), frisches Wasser nachtränken, bzw neues Zellstoffpaket nehmen. Ganz einfach.

In der Gefahrenabqwehr- Praxis werden Ammoniakwolken von der Feuerwehr per Wasserstrahl /- „vorhang“ Schleier niedergehalten bzw. regelrecht aufgelöst. Wie gesagt, die gute Wasserlöslichkeit ausnutzen. Desw. Je kälter, desto besser die Gaslöslichkeit; kennen wir aus dem Physikunterricht.

Mit dem NH3 hast Du echt Glück.

Noch was, wenn die Ammo- Wolke ankommt, ein paar Pullen Salzsäure (HCl) aus dem Kofferraum- Notfall- kit nehmen und mit Schmackes in der GasWolke zertöppern oder anderweitig versprühen!
Die Chlorwasserstoffdämpfe bilden mit dem NH3 sofort einen dicken weißen Rauch aus festem Ammoniumchlorid, besser bekannt als Salmiak- Salz.
Völlig ungifitg, diese Entschärfungsmethode. Mußt bloß die stöchiometrischen Verhältnisse hinreichend beachten, um die Ausgangsstoffe komplett ins Reaktionsprodukt umzusetzen. Denn wenn Du zuviel Salzsäure- Gegengift applizierst, besteht die Gefahr einer HCL- Vergiftung. Ist hier aber gsanz einfach; 1:1; berechnet auf den wasserfreien Chlorwasserstoff.
Durch die genannte Rauchbildung kannste den Reaktionsumsatz sogar noch visuell verfolgen. Wenn der Rauch ausbleibt, ist das Verhältnis der beiden Ausgangsstoffe umgekippt.

Diese Variante (NH3 + HCL) wird gelegentlich auch zur künstlichen Raucherzeugung genutzt. Ich erzähle hier also jkeinen Scheiss.

Beim Absinken auf die Beete hat der Salmiak- Rauch auch noch eine günstige Nebenwirkung als Stcikstoffdünger; auch kein Scherz.

Unfallfreies WE gewünscht!
FA
 
Nachsätze;
genauso wichtig ist, dass die auch Augen vor dem aggressiven NH3 geschützt werden. Also Vollmaske oder Ähnliches. Eine Schwimmbrille oder Tauchermaske sollten die Augen auch vor NH3- Kontakt schützen.
Denn wenn die Klüsen schon zuschwellen, ist man bereits weitgehend handlungsunfähig.

Rauchgas:
Genaugenommen besteht Rauch aus festen Mikropartikeln ("Feinstaub"). Dieser wird mit Staubmasken "FP3" zurückgehalten. FP-3 ist mE der höchste Rückhalte- Standard in Deutschland. Reiner Feststoff- Staub wohlgemerkt.

Vermutlich meinst Du aber Katastrophen- Brandgase? Da geht's schon los, denn das ist ein Salat aus Ruß und (teils hochgiftigen) Pyrolysegasen, Kohlenmonoxid, Cyangasen, Dioxinen usw usf..
Da fällt mir der Kombifilter ein. Dürfte aber auch unsicher sein, denn die F geht beim Brand generell mit aussenluftunabhängigen Behälter- Atemgeräten vor.

WIe gesagt, welcher auch immer, der Filter filtert nur begrenzte Zeit und Gase / Stäube. Ist eher als Flucht- Hilfsmittel zu sehen.

FA
Kompetenzen:
- FFw- Mitglied seit 1980
- Teilnehmer am Schulessen
- überstandene Blausäurevergiftung 1989
- KBC- Aufklärung NVA
- 4 Semester Umweltschutztechnik
- Eigenschutzkonzept Tschernobyl- Expedition 2011
- Beruflich: Gefahrenabwehr
 
Anhang anzeigen 106316
Oder die McGyver- Variante; machs Dir selbst, nutze die Wasserlöslichkeit des NH3 und halte Dir und Deinen Teuren einen dicken Stapel triefendnassen Zellstoffs (Damenbinden!) vors Gesicht, dessen Beschaffenheit noch einen ausreichenden Luftdurchsatz erlaubt. Einfach mal Testen! Sobald beim Ernstfall die Sättigung dieser Alternativmaske erreicht ist (Gestank kommt durch), frisches Wasser nachtränken, bzw neues Zellstoffpaket nehmen. Ganz einfach.
FA

Ein Handtuch tuts auch und das wichtigste, geschlossene Räume (übererdig) aufsuchen, Fenster und Türen schließen, am besten jedoch innenliegende Räume ohne Fenster.
Ansonsten kann der Martin sich auch noch die Sonderausgaben von K-ISOM "Prepper 1" und "Prepper 2" kaufen. Mich gruselt es allerdings schon beim Cover, links das große Küchenmesser in der Hand, rechts ne "Pistole", naja- wenns schön macht. Manch einer sammelt halt Plastepistolen oder entmilitarisierte Kalanaschnikows und ruft dann Peng Peng.

Anhang anzeigen 106317

Da mich jetzt jedoch tatsächlich interessiert, warum die SKW Stickstoffwerke Piesteritz GmbH ihre besorgten Bürger im Umfeld nicht über Verhaltensweisen im Notfall informieren schicke ich denen mal eine Anfrage und werde Martin dann informieren. Der besorgte Bürger Martin fällt zwar nicht unter & 11 der Zwölften Verordnung zur Durchführung des Bundes- Immisionsschutzgesetzes; jedoch wäre es sehr wünschenswert das die SKW Stickstoffwerke Piesteritz GmbH das so handhaben wie zum Beispiel die Firma Höchst oder Wacker.
Sonst kommt tatsächlich noch jemand auf die Idee, seine Hamsterbackenschutzmaske aufzusetzen, und DAS kann nicht gewollt sein (auf die Idee kommt auch nur einer ;-)
Zumindest tut er so.

ergänzend: Wenn Du tatsächlich ne Schutzmaske kaufen willst, warum auch immer, tu es nicht über Ebay.
Kauf eine neue und lass sie Dir anpassen. Dies kannst Du kannst zum Beispiel direkt bei Link: Dräger tun. Eine Bw- Schutzmaske neu erwerben; kostet nicht die Welt. Abholung in Leipzig.
Am besten noch mit Trinkanschluss, die dazugehörige Nährlösung bitte auch nicht über Ebay, sondern direkt von der Bundeswehr.
Dann dürfte Deinem Überleben nichts im Weg stehen ;-)

Bei den Kompetenzen noch vergessen: überstandene Chlorgasvergiftung (naja, die Konzentration war sehr gering) und .....

In diesem Sinne, ein schönes WE wünschend bis Montag.

BG
Andreas
 
@fernaufklärer
Ich gebe ehrlich zu, dass ich auf Deinen Beitrag hoffte. Und vielleicht noch auf einen oder zwei andere Herren. Die beiden Beiträge von Andreas scheinen mir hingegen eher entbehrlich.

Also zuerst einmal: Danke für Deine umfangreiche, substanzierte Antwort.

Mein Problem ist, dass ich den -wie heißt es so schön- Stand der Technik bezüglich Masken nicht kenne. Natürlich könnte ich mich durch hunderte Webseiten quälen und mich von einem OBI-Mitarbeiter "beraten" lassen: Da bekomme ich sicher was angeboten. Mir scheint das aber nicht sinnvoll: Hier sind Leute, die sich damit beruflich auskennen.

Die tschechische Hamstermaske (die meinste doch Martin, oder?)
Ja. Korrekt.

hat zwei Silikagel- Filtereinlagen, die - wenn sie nicht dauerverschlossen sind
Ich dachte, dass da Aktivkohle drin sei. Den Rest ahnte ich - bzw. war von vornherein klar: Das muss was neues werden. Ich bin da jetzt aber nicht paranoid genug, mit einem Angriff auf WB zu rechnen, ich denke schon eher an die beiden schon beschriebenen Szenarien.

Generell gilt – zumindest bei Aktivkohle – je größer die Molekülmasse des Adsobanten, desto besser die Filterwirkung. Bei Kohlenmonoxid: schlecht, bei Benzoldämpfen gut. Blausäure haut sofort durch, läßt sich nur mit Spezialfilter (zB Kobalt- Komplexierung) einfangen.
Ähmm. Ich habe nicht vor Krieg zu führen. Es geht in dem ersten Anwendungsfall um Rauchgas, was weggefiltert werden soll. Und CO, so weit es möglich ist. Nicht mehr.

Ich fände es toll, wenn Du mit dem Finger auf eine URL zeigen könntest und mit dem Satz "guck mal, die wäre es".

Zu Deinem Ammoniak: NH3 hat ...
Die Theorie kann ich vermutlich im Schlaf aufsagen: Damit wurde ich schon an der Berufsschule gequält. Ich bekomme sogar noch die Volumenprozente der Explosivität in Luft hin. Allerdings habe ich nicht vor, quer durch die explodierte Anlage zu marschieren. Zu diesem (nie zu wünschenden Zeitpunkt) hat der Landrat eh Kat-Alarm ausgerufen. da bewegt sich nichts mehr.

Das Ding ist schon in einiger Entfernung, sagen wir mal 5km in Hauptwindrichtung. Wir reden da aber nicht über eine Abfülle, wir reden über die größte Produktionsanlage Europas. Da ist mein Problem ein anderes, von Dir noch nicht so direkt erwähntes: Ammoniak hat eine fatale Eigenschaft in der Nähe von Wasser - das hattest Du erwähnt. Du hattest nicht erwähnt, dass es in der Lunge feucht ist. Ich habe das damals mehrmals durch: Wenn Du es riechst, hast Du gleich auch ein Problem in der Lunge. Und anschließend im Kopf, der Kopf ist dann nur noch mit der Rettung der Lunge beschäftigt.

Da ist dann keine Arbeitsfähigkeit mehr gegeben. Das Gehirn steuert sofort auf Panik/Flucht um. Schöner wäre es, wenn man in dem unteren Belastungsbereich eine Maske aufsetzen könnte - vermutlich eine, die auch die Augen schützt - die sind ja auch feucht.

Ich fände es toll, wenn Du mit dem Finger auf eine URL zeigen könntest und mit dem Satz "guck mal, die wäre es".

Weitere Profis sind natürlich auch aufgerufen.
 
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