ZDF Info: Geheime Unterwelten der DDR - Atombunker und Schutzräume

Hallo Martin,

vielen Dank für den Link zur Doku. Die MfS V2x Bunker werden mit der Zeit ja immer größer, jetzt sinds schon 4000 m² ;)

Grüße Skynet
 

...so ein dumm übertreibendes Gefasel wie vom 17/5005-"Zeitzeugen" Hans-Jürgen Herget hörte ich zuletzt vor etlichen Jahren in Kossa, wo sich ein stolzer Gockel in NVA-Uniform so in Übertreibungen verstieg, dass die schaurig staunende Touristensammlung ihm glaubte, dort wäre quasi im Fall der Fälle der östliche Dreh- und Angelpunkt des Dritten Weltkrieges gewesen.

Der Herr Herget ist doch zu Ostzeiten mit Sicherheit nicht einmal in der Nähe eines solchen Bauwerks gewesen.
 
Der Herr Herget ist doch zu Ostzeiten mit Sicherheit nicht einmal in der Nähe eines solchen Bauwerks gewesen.
Muss man ja auch nicht. Wer über den dreißigjährigen Krieg schreibt oder etwas darüber vor eine Kamera erzählt kann nicht dabei gewesen sein.
Unabhängig davon das ich die von dir kritisierte Passage noch nicht gesehen habe - an welcher Minute passiert das denn? - sind wir jetzt bald 35 Jahre nach der Wende.
Da dürfte sich in den nächsten Jahren etwas ändern. Rein biologisch wird es zukünftig nicht mehr so leicht sein Generäle oder ähnliche Personen vor die Kamera zu bekommen.
 
...klar muss man nicht dabei gewesen sein, man muss aber auch nicht derart schnoddrig daherschwätzen. Ich fand es jedenfalls unpassend.
 
Hans-Jürgen Herge, was hatte er da für eine Uniformjacke an, ist das tatsächlich eine moderne russische oder habe ich mich geirrt?
 
Hans-Jürgen Herge, was hatte er da für eine Uniformjacke an, ist das tatsächlich eine moderne russische oder habe ich mich geirrt?
...als ich das letzte mal mit den Koljas Kontakt hatte, hießen die noch Freunde und trugen keine Klamotten, die aussehen, als kämen sie von KiK.

Welche Minute ist das denn?
Ich will mir den Mist eigentlich nicht noch einmal antun.

Aus der Erinnerung: "Hunderte Räume..." Ok, das war der Sprecher. Den hat ja jemand gefüttert mit dem Quark. Meiner Erinnerung nach hat 5001 nicht einmal 150 Räume.

Der schnoddrige Unsinn zur Bettenaufhängung, die jetzt eher kein tolles Feature war. Das best of habe ich jetzt doch noch einmal gehört: "Mielke war ja auch schon im fortgeschrittenen Alter. Und da versuchte man's halt mal nach dem Motto "'Versuchen wir's mal mit Gemütlichkeit.'"

Ich war dreimal im Bunker, als es keines Sonderausweises mehr bedurfte und Jahre vorher rund Tausend Tage nebenan... mit einer perfekten Fälschung eines NVA-WDA. Gemütlichkeit habe ich mir damals schon anders vorgestellt. ;)
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo.

Die AST Teil II listet für das Objekt 17/5005 insgesamt 185 Räume auf, wenn ich mich nicht verzählt habe. Das Objekt 5001 umfasst rund 300 Räume laut Bunker 5001.com.

Grüße Skynet
 
Man sollte da nicht zu hohe Maßstäbe ansetzen, das soll ja das normale Publikum verstehen und nicht gleich wegschalten. Und wer schon mal ein Mikro angebaut hatte und vor einer Kamera befragt wurde, der weiß, dass das durchaus Stress ist, da sagt man schon mal was, was man später leider nicht korrigieren kann. So gesehen war das eine recht ordentliche Doku - ich habe schon deutlich schlimmere Dokus gesehen.

Zwei Momente fand ich lustig:
Einerseits als der Herr Herge von "Genosse Minister" sprach und andererseits als ein anderer Herr mit Zahnbürste zu Gange war...

Übrigens:
Was ich bislang nur im kleinen Kreis frug und was wohl noch nicht deutlich hinterfragt wurde - sonst würde das ja anders dargestellt: Wo hätte denn Minister Mielke (und das betrifft mehrere Minister) denn nun eigentlich gesessen? In Lichtenberg zeigen alle auf einen Stuhl - daaaa! In der 5001 zeigen alle auf einen anderen Stuhl - daaaaaa! Und in der 5005 zeigen alle auf noch einen Stuhl - daaaaaaa"
Ich bezweifle, dass Mielke zaubern konnte, der konnte auch nicht auf zwei oder drei Stühlen sitzen. Wo also hätte er nun wirklich im Verteidigungsfall gesessen?
 
Hallo martin2,

Gute Frage, die ich mich auch ewig gefragt habe: "Wozu eigentlich eine AFüSt für Mielke, wenn der doch Mitglied im NVR war?" Ich glaube mittlerweile, das wird oft missverstanden: Es gab beispielsweise keine "AFüSt der BEL" in Form eines LP-09 auf Bezirksebene, ebenso keine AFÜST der Bezirksverwaltung des MfS in Form eines V2x. Richtig wären die Bezeichnungen "AFüSt des Vorsitzenden der BEL" und "AFüSt des Leiters der Bezirksverwaltung des MfS" für diese Bauten. Die Planungen in der DDR waren aus nachvollziehbaren Gründen dezentral ausgelegt. Deshalb hatte beispielsweise jedes BEL Mitglied eine eigene AFüSt, wenn auch häufig nur in Form einer umfunktionierten "Kneipe", Wohnheim, Ferienobjekt etc.

Lange Rede, kurzer Sinn: Und genau deshalb hatten auf oberster Ebene Mielke, Dickel, AG Hoffmann usw. ihre eigenen AFüSten für ihren Führungsbereich. Im Militärarchiv findet man unter GKdos-Nr.: 466 368 (könnte auch in den NVR Protokollen zu finden sein) einen Belegungsvorschlag für das Objekt 5001 aus dem Jahr 1982: Mielke wird dort, wie auch viele andere , als "zeitweilig anwesend" aufgeführt. Konkret zu Sitzungen des NVR bzw. Sitzungen des Politbüros. Die Bezeichnung AFüSt des NVR für das Objekt 5001 ist aus meiner Sicht im Prinzip unpräzise, in sämtlichen Dokumenten wird stets von der "HFÜSt der Partei -und Staatsführung" gesprochen.

Mit anderen Worten: Mielke wäre zwischen 5001 und 5005 gependelt, solange die Lage es zugelassen hätte. Geführt hätte er aus dem Objekt 5005 bzw. bei erfolgter Fertigstellung und einer plötzlichen Lageveränderung aus dem SBW in Lichtenberg.

in der 5001 wären laut genanntem Dokument im "Fall der Fälle" dauerhaft anwesend gewesen (Stand 1982):

E. Honecker, Dohlus, Hager, Felfe, Krolikowski, Mittag, Neumann, Schürer, M.Honecker, Sindermann

Also mit Dohlus auch einer, der kein NVR Mitglied war.

Grüße Skynet
 
Gute Frage, die ich mich auch ewig gefragt habe:

Schick, noch einer. Übrigens herzlichen Dank für Deine Mühe.

Richtig wären die Bezeichnungen "AFüSt des Vorsitzenden der BEL" und "AFüSt des Leiters der Bezirksverwaltung des MfS" für diese Bauten.

Ich übersetze Deine Aussage mal anders:
Wir müssen (wie auch heute) zwischen Funktion und Person trennen. Die Funktion ist Minister (hier: für Nationale Verteidigung). Die handelnde Person ist primär, aber nicht nur) Erich Mielke. Es hatte um- und durchzusetzen, dass auf allen drei Stühlen jemand saß, der in diesem Moment die Funktion "Minister" im Sinne der Weisungen Mielkes umsetzt.

Im Militärarchiv findet man unter GKdos-Nr.: 466 368 (könnte auch in den NVR Protokollen zu finden sein) einen Belegungsvorschlag für das Objekt 5001 aus dem Jahr 1982: Mielke wird dort, wie auch viele andere , als "zeitweilig anwesend" aufgeführt. Konkret zu Sitzungen des NVR bzw. Sitzungen des Politbüros.

Ahhh, hier wird das richtig klar. Danke nochmals.
 
von mir nur eine Kleinigkeit die mir aufgefallen ist, Herr Hans-Jürgen Herget erzählte im Dispatcher das von dort Türen geöffnet oder geschlossen werden konnten, das ist missverständlich, nach meinem Wissen gab es keine Türen mit Motorsteuerung, die konnten nur verriegelt oder entsperrt werden, (ein Bolzen der magnetisch aus oder eingefahren wurde) blockiert ein Zahnrad des Kurbelmechanismus. Bzw. wurde angezeigt ob Tür X offen oder geschlossen ist. Wollte ich mal mitteilen für die neuen Zuschauer im Forum. Grüße
 
Du hast völlig recht. So war es.

Dem Herrn Herget wird in anderen Medien nachgesagt, zu Betriebszeiten nie in so einem SBW gewesen zu sein. Die haben wohl recht
 
Also mir persönlich zeigt das sehr deutlich das man deutlich trennen muss zwischen jemand der einmal zu Betriebszeiten in einer konkret behandelten Liegenschaft war oder sich dort nachträglich aufhielt und sich auf diese Weise der Historie dieser Liegenschaft annäherte.
Um Mißverständnissen vorzubeugen muss man das wohl ganz offensichtlich klar herausarbeiten.
 
...so ein dumm übertreibendes Gefasel wie vom 17/5005-"Zeitzeugen" Hans-Jürgen Herget hörte ich zuletzt vor etlichen Jahren in Kossa, wo sich ein stolzer Gockel in NVA-Uniform so in Übertreibungen verstieg, dass die schaurig staunende Touristensammlung ihm glaubte, dort wäre quasi im Fall der Fälle der östliche Dreh- und Angelpunkt des Dritten Weltkrieges gewesen.

Der Herr Herget ist doch zu Ostzeiten mit Sicherheit nicht einmal in der Nähe eines solchen Bauwerks gewesen.
Dann melde Dich doch als Experte. Aber das will auch wieder niemand. Dann nicht meckern.
 
Dann melde Dich doch als Experte.

Hallo Andreas,
zunächst ein herzliches Willkommen in diesem Forum!

Naja, das ist wie mit den Pufferküssern, die Nieten zählen: Hier sind schon einige, die sich in der Sache recht gut auskennen. Auch ohne zu Betriebszeiten in dem Bunker gewesen zu sein.

Dann melde Dich doch als Experte.

Sicher nicht alle, sicher auch nicht die, die (zu) forsch kritisieren - aber im Forum sind schon einige, die schon vor einer Kamera standen.
 
Dann melde Dich doch als Experte. Aber das will auch wieder niemand. Dann nicht meckern.
Ach Gottchen, der Herr Regisseur himself... ;) Ich betrachte es mal positiv, dass Du vielleicht selbst sogar eine gewisse Unzufriedenheit mit diesem Teil des Films verspürst.

Ich muss will Dir nicht erklären, warum ich genau das nicht tue. Ich muss Dir auch nicht erklären, mit wem ich dennoch in der Vergangenheit sprach über meine seinerzeitigen Erlebnisse und meine späteren Erkenntnisse. Das eine oder andere Detail davon ist auch längst veröffentlicht. Ansonsten: Wen interessieren heute schon noch die lustigen Uniformschauen, wenn die AGM eingeladen hatte? Die Bauübergabe- und anderen Feten im GAN in Bernau, wenn der eine oder andere Lampassenträger besoffen unter den Tisch rutschte.

Aber Du weißt natürlich, was ich tue und in der Vergangenheit tat. Besser: Angeblich nicht tat. Schon klar. :rolleyes:


Schönes Beispiel lese ich eben aus Sachsen. Da wird der alte Pulverkeller auf Königstein eben zum "Atombunker" hochstilisiert und von einem umtriebigen Museumsmenschen vermarktet. Und die versammelte nicht recherchierende Journaille wiederkäut den Unsinn, der wohl mit dem dortigen Lokalblatt seinen Anfang fand. ;)
 
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