Kagel: Funksendezentrale des MfNV

AW: NVA Objekt Nähe Rüdersdorf...

Hallo Büttner,
danke, dass dir mein Beitrag gefällt
Die Zentrale Nachrichtenkommandantur in Berlin wurde nie öffentlich erwähnt.
Sie wurde nach dem Ende des 2. Weltkrieges durch die sowjetischen Streitkräfte geschaffen. Alle nachrichtentechnische Entscheidungen, taktisch oder strategischer Art wurden hier abgesegnet. Diese Einrichtung blieb wohl bis zum Ende der DDR erhalten. Weiß ich aber nicht genau.
Wer diese Stelle anrief, egal zu welcher Zeit, hatte man immer den DDR-Postminister oder einen Stellvertreter(es waren immer nur Stellvertreter) an der Strippe. Es war nur dann erlaubt, wenn z.B. bei Kabelunterbrechungen (strategische Kabel Richtung Osten) die zuständigen Verstärkerämter der Post nicht aus den Startlöchern kamen. Je nach dem, wer die Regie über die Repartur übernahm, durfte dann im Namen der Kommandantur Anweisungen geben. Da holte die Post plötzlich 20 Mann aus den Betten und schickte sie bei Nacht zur Reparatur los. Lustigerweise wußte die Post oftmals nicht, wo die Kabel lagen. Im MfNV gab es aber noch Pläne aus dem 1000-jährigen Reich
Die ZNK soll dem Berliner Stadtkommandanten untersanden haben. Weiss ich aber nicht genau.
 
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Super Beitrag, sehr informativ, ein Highlight der Berichterstattung der letzten Wochen .

:grin::grin::grin:
 
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Kellergeist an Obermaat,

Hallo Rudi aus LE

danke, freut mich, daß ich die Zeit zum tippen nicht verplempert habe.
vielleicht erzähle ich irgendwann etwas über das umstrittene Thema Hauptnachrichtenzentrale des MfNV. Da gibt es offensichtliche völlige unklare Vorstellungen.
:) Gruß
 
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Au ja das mach mal bitte.War sehr interessant dein Bericht
 
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Top! Is ja auch mit bissel Arbeit verbunden so viel zu schreiben.
Vielen Dank war interessant zu lesen.
MfG!
 
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Hallo
habe gerade eine CD über "WOSTOCK" (Hauptnachrichtenzentrale und FSZ Kagel) bestellt. Bin gespannt was da drauf ist. Kenne ja die HNZ. Bis dahin werde ich dazu nichts schreiben. Mach mir sonst vielleicht überflüssige Arbeit.
Habe gerade noch mal nachgesehen. Der Bericht ist von Dr. Paduch. Zu meiner Zeit war er Oberst, später General und Chef Nachrichten. Der muß ja genau wissen. Mal sehen was er sagt (oder auch nicht).
 
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Kellergeist meinte:
Hallo
habe gerade eine DVD über "WOSTOCK" (Hauptnachrichtenzentrale und FSZ Kagel) bestellt. Bin gespannt was da drauf ist. Kenne ja die HNZ. Bis dahin werde ich dazu nichts schreiben. Mach mir sonst vielleicht überflüssige Arbeit.

Vielleicht magst etwas zu dem Hubschrauberlandepunkt bei Kagel erzählen, ich meine ist da was bekannt aus der Vergangenheit? Hubschrauber mal gesehen dort?
 
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Hallo Büttner,

Büttner meinte:
Vielleicht magst etwas zu dem Hubschrauberlandepunkt bei Kagel erzählen, ich meine ist da was bekannt aus der Vergangenheit? Hubschrauber mal gesehen dort?

Bis 1971 war so etwas nicht mal angedacht. Ich halte das für ausgeschlossen, weil es keinen Sinn ergibt. Der Sendebunker war kein Fluchtbunker, den man schnell erreichen mußte und von Strausberg bis Kagel ist es nicht weit.
 
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Kellergeist meinte:
Kellergeist an Obermaat,

Hallo Rudi aus LE

danke, freut mich, daß ich die Zeit zum tippen nicht verplempert habe.
vielleicht erzähle ich irgendwann etwas über das umstrittene Thema Hauptnachrichtenzentrale des MfNV. Da gibt es offensichtliche völlige unklare Vorstellungen.
:) Gruß


Da sind wir alle gespannt, da wird das " heiße " Eisen " vielleicht mal objektiv behandelt.
 
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Hallo Kellergeist,

kannst Du bitte mehr über die Sender R-110 erzählen?
(Den Sender der R-118 kenne ich - vielleicht als Ausgangspunkt.)

Martin
 
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Hallo Kellergeist,
interessanter Beitrag. Hezlichen Dank auch meinerseits. Teile der Lüftungsbauten stehen übrigens noch- sieht sehr interessant aus. Wir waren vor einigen Wochen da, die Besitzer sind wirklich sehr nett und gaben sich mit Antworten auf unsere Fragen auch Mühe. Der Bunker soll komplett umgebaut sein. Neue Sicherungseinrichtungen, Sicherheitstüren... Wände wurden entfernt und unteranderem ein Schießcasino eingebaut- lt. Besitzer. Nur Fotos waren nicht erwünscht, so daß wir das auch respektiert haben. Aber wen es interessiert... von außen gucken geht bzw. Brainiac´s Tip auf Seite 2 liest sich auch gut :) Aber vorsicht- wer Kamerascheu ist sollte sich fernhalten vom Objekt der Begierde ;-)

Gruß, BF
 
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martin2 meinte:
Hallo Kellergeist,

kannst Du bitte mehr über die Sender R-110 erzählen?
(Den Sender der R-118 kenne ich - vielleicht als Ausgangspunkt.)

Martin

habe alles in Word geschrieben und als .txt gespeicher, bekomme es aber nicht auf dise Seite. Also Geduld.
 
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Hallo,
kurzer Beitrag zur "Hauptnachrichtenzentrale",
Diese Bezeichnung ist kein Bauwerk, sondern ein Oberbegriff für die Nachrichteneinheit des MfNV. Bis 1970 lief alles unter Bezeichnung NBA (Nachrichten-Betriebs-Abteilung). Dazu gehörten Telefonie, Fernschreiben u. Spezialnachrichtendienst (Verschlüssler), die Funkempfangszentrale (FEZ am östlich am Rand des MfNV) und die Funksendezentrale Kagel (FSZ u FEZ wurden als Funkamt bezeichnet. Die Nachrichtenzentrale befand sich rechts hinter dem Haupteingang des Ministerium an der L33 Strausberg Nord. Da es sehr eng wurde, begann man 1970 mit dem Bau eines Nachrichtenbunkers. Gleichzeitig wurde der Begriff Hauptnachrichtenzentrale geschaffen, Deckname "Wostock". Der ca. 60m lange Bunker ist wenige Meter vom Stabsgebäude als baumgesäumter Parkplatz mit earth sehr gut erkennbar.Südliche davon ist die FEZ zu sehen. Sie hatte nur leicht geschützte Keller. Vor Eintreffen der BW wurde im Nachrichtenbunker alles aus- u. rückgebaut. Heute ist dort die Telefonzentrale von Strausberg.
Hoffe etwas Klarheit in die "Hauptnachrichtenzentra" gebracht zu haben
..Tschüß
 
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Kellergeist meinte:
Hoffe etwas Klarheit in die "Hauptnachrichtenzentra" gebracht zu haben
..Tschüß

Hm, gibt es denn zu diesem Thema so viele Unklarheiten? Herr Kampe hat den Bunker und das Thema Nachrichtenverbindungen auf seine CD ausführlich dargestellt.

bitti
 
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Hallo Martin2,


R-110: Doppelgestell ca. 1,9m hoch, 1,7m breit u. 1m tief. Die Durchschnittsleistung lag bei 8 KW HF. Bei günstigen Frequenzen lieferte der Sender 10 KW. Betriebsarten: A1,A2;A3. Für A3 Betrieb gab es einen gewaltigen Hebel zum Umschalten des Netzteiles, damit bei einem Modulationsgrad von 30% die HF-Leistung nicht überschritten wurde, bzw. keine Modulationsverzerrungen auftraten. Die Betriebsspannung für Vor- und Endstufen wurde durch 8 Thyratrons (steuerbare Gleichrichter-Triode ,Röhre) zu je 10A bereitgestellt. Die HF-Vorstufe war mit GU 80 bestückt. Die Endstufe lief im Gegentaktbetrieb. Den Röhrentyp habe ich vergessen. Der Schwingkreis bestand aus einem Glimmerfestkondensator, die Gegentaktspule aus 1x1 cm Vierkantkupfer mit Schleifern zum einstellen der Induktivität. Die Einstellungen von Vor- u. Endstufe erfolgten stromlos. Die anschließende Feinabstimmung durfte nur bei der niedrigsten Leistungsstufe (4 gab es) vorgenommen werden, weil sonst die Funken stiebten. Die Frequenzaufbereitung erfolgte in der Steuerstufe mit Fotoskala (war damals auch bei Siemens Standart) zum ablesen der Frequenz. Die Einstellgenauigkeit ließ aber schnell nach, weil vermutlich der Qartzgenerator weggelaufen war. Da dessen Frequenz vervielfacht wurde, war der Fehler relativ groß. Deshalb stellten wir sie mittels eines externen Quartzgenerators und einem KW_Empfänger (EKN-2) durch Frequenzvergleich exakt ein. Dabei wurden beide Frequenzen auf einen Oszi gelegt und wurden als senkrechte Striche sichtbar. Dann stellte man die Steuerstufe soweit nach, bis sich beide Linen deckten. Im EKN war dies als abnehmender Pfeifton hörbar (Schwebungsnull). Die Steuerstufe war so geheim, dass wir sie offiziell nicht reparieren durften,haben wir aber dennoch gemacht(war scheinbar ein Siemens-nachbau !). Die Schaltungsunterlagen hatten wir aber.Die Aufbereitung der Tastsignale, bzw. NF erfolgte in den üblichen Vorstufen, die so gut wie nie kaputt gingen. Als Antenne wurde meist ein Winkelrhombus mit Richtwirkung Osten verwendet. Im Gegensatz zu DDR-Sender gab es kein Stehwellenmessgerät (auch als Kreuzzeiger- oder Buschbeckinstrument bezeichnet). Haben wir nachgerüstet, so dass wir kontrollieren konnten, wie viel HF wirklich abgestrahlt und nicht nur im Sender in Wärme umgesetzt wurde.
Das war’s erst mal.

Die R-118 ist mir unbekannt, würde mich interessieren von dir darüber etwas zu erfahren. Der Anhang sollte nicht. Jetzt weiß ich zwar wie man Anhang einfügt, aber nicht wie man ihn löscht.
 
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Kellergeist meinte:
Der Anhang sollte nicht. Jetzt weiß ich zwar wie man Anhang einfügt, aber nicht wie man ihn löscht.

Kurz OffTopic: @Kellergeist: Anhang wurde entfernt, wäre ja sonst doppelt. Einfach das nächste mal in das Kontrollzentrum gehen, dort gibt es ein Button: "Anhänge verwalten" mit dem man dann die entsprechenden Anhänge löschen/ändern kann.

Grüße
Martin
 
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