Retschow: FRA-4351

Was die Grundstruktur des Aufbaus dieser Stellungen betrifft, so ist diese bei GE noch heute sehr gut am Standort REMDA (50°46'23,77''N 11°10'34,40''O) zu erkennen. Ich nehme mal an, die in RETSCHOW war analog.
Hallo moses, ein Teil der Anhänge meines vorangegangenen Posting zeigen tatsächlich eine WOLCHOW-Stellung. Die Farbzeichnung hingegen zeigt eine erdüberdeckte Garage wie meines Wissens für den Fla-Raketenkomplex S-300PMU verwendet. Ich habe das u.a. anhand der übriggebliebenen Pfeiler vor Ort recherchiert. Der genannte FRK sollte da ja stationiert werden. Aber grundsätzlich zeigst Du sehr deutlich auf wie man beispielsweise mittels Luftbildernn - hier GoogleEarth - recherchieren und Vergleiche ziehen kann beispielsweise mit aktiven Stellungen mit dem FRK S-300PMU in Russland oder generell der ehem. Sowjetunion. Man kann erkennen das offensichtlich sehr oft der FRK S-300P in Stellungen basiert wurde in dem zuvor WOLCHOW waren. Die "kreisrunde" Struktur legt das nahe, diese findet man immer wieder. Auch gleichen sich scheinbar die Stellplätze für die Startrampen, die haben zumeist immer die gleiche Form, Ausdehnung und Anordnung. Also im betrachten Fall vier trapezförmige kreisförmig an einer Ringstraße angeordnete Flächen auf denen jeweils drei Startrampen standen - die Langseite dieser Fläche von der Zuwegung tangiert. Diese typischen und demaskierenden Flächen sind oft von Splitterschutzwällen umschlossen. Im Falle Retschow hatte man sich offensichtlich dazu entschlossen gegenüber dieser trapezförmigen Flächen jeweils eine erdüberdeckte Garage zu errichten mit drei Boxen - für die Startrampen.

Ich versuche das mal mit einer Prinzip-Zeichnung (Variante, ohne weitere Elemente der Gefechtsordnung) darzustellen:
- rot: erdüberdeckte Garagen (wohl nur NVA)
- hellgrau: Ringstraße
- dunkelgrau: Startplätze (je drei Startrampen)
- grün: Splitterschutzwälle
 

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Nun, ich will ja nicht meckern. Wenn ich dies aber mit dem Luftbild auf Seite 97 des Buches in Übereinstimmung bringen soll / muß, brauche ich schon etwas Fantasie. Vllt solltest du so etwas in Richtung Verständnis deiner Verallgemeinerung grundsätzlich bei deinen Kommentierungen (mit) angeben ?

Grüße Frank
 
Aber eigentlich ist das ja ganz einfach, man muß ja nur ein CIR-Luftbild von 1991 besorgen und darauf müßte dann eigentlich alles ganz gut erkennbar sein.

Ich kenne mich mit diesen CIR? Aufnahmen nicht so aus und besitze auch leider keine :suspicion:
Sind die Aufnahmen nicht später entstanden? Zumindest steht auf Seite 130 des Buches, das die erstellten Bauten sehr zeitig (im ahr 1991 und 1992) wieder beseitigt worden. Ob dann tatsächlich so viel zu sehen ist?
Ich bin gespannt, was Du herausfindest.

BG
Andreas
 
Frank, das zeichnerisch dargestellte soll das Prinzip aufzeigen. Das Prinzip der vier Startplätze die sich kreisförmig und mit gleichmäßigen Abständen um eine Ringstraße anordnen zum einen und zum anderen gerade auch eben diese trapezförmigen Flächen der Startplätze. Das soll die Zeichnung versuchen zu vermitteln. So man aktive Stellungen mit dem FRK S-300P auf SAT-Aufnahmen betrachtet ist die Hoffnung das man das dort erkennt.
Mein Posting dazu war der erste Schritt um da hin zu kommen was Du auf Seite 97 siehst, Geduld .....
 
Zumindest steht auf Seite 130 des Buches, das die erstellten Bauten sehr zeitig (im ahr 1991 und 1992) wieder beseitigt worden.
So man die älteste verfügbare GE-Ansicht wählt ist beispielsweise die östlichste erdüberdeckte Garage noch zur Hälfte erkennbar. Der vordere Bereich dieser Garage bereits abgebrochen. Ich sehe da einen Schatten, von dem Teil der Garage der noch steht.
Ich selbst muß damals unmittelbar danach dort gewesen sein, da sah es so aus als wenn gerade diese eine Garage abgebrochen war. Bei meinem Besuch damals waren auch die Seitenwände des Standplatzes der Raketenleitstation erhalten noch in der Mitte der Ringstraße. Es soll da ja ein sog. "Mittelpunktbauwerk" gegeben haben, das jedenfalls habe ich nicht mehr gesehen oder Überreste davon, es scheint westlich des beschriebenen Mittelpunktes gestanden zu haben. So weit bin ich damals nicht gelaufen soweit erinnerlich.

Unter CIR verstehe ich Falschfarbenbilder aber das muß nicht zwangsläufig die richtige Erklärung oder Übersetzung dafür sein.
 
Hallo,
als Pionier der FRT kann ich nur sagen das man noch Heute eine S-75, S-125, S-200 und die einzige S-300 Stellung von einander unterscheiden kann.
Eine Ringstraße mit 6 Startplätzen gab es nur bei der S-75.
Soweit mir bekannt hat die S-300 keine festen Startplatze, da mobil, nur im DHS Stellungen vermessene Standplätze.
Als Anhang mal ein GE Bild von Retschow. Die S-75 Stellung und die S-300 Stellung sind noch gut sichtbar.
 

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Berichtigung!
Tschuldigung, mir ist ein Fehler unterlaufen. Die von mir am Beispiel von REMDA und PRÖTZEL benannte, deutlich erkennbare Entfaltungsstruktur für eine Flarak-Stellung ist natürlich die einer S-75 (Wolchow)-Abteilung, nicht die einer S-125-Abteilung. Ich werde den Beitrag entsprechend korrigieren.
@Büttner, irgendwie kam wohl was durcheinander. Du wolltest offensichtlich in Retschow mit Deiner 4er-Struktur auf die S-300 Stellung hinaus und nicht die der S-75 nachvollziehen, das hat offensichtlich auch bei Frank zu Verwirrungen geführt. Diese sind zwar am selben Standort aber nicht an der selben Stelle (siehe vorhergehenden Beitrag).
Heute früh habe ich noch mit meinem Gedächtnis gehadert. Im Zusammenhang mit dem Beitrag von Büttner #82 habe ich bei GE mal in Sewastopol nachgeschaut (44°35'46,44 N 33°25'36,36'' O), dort ist ein S-300 System in einer "alte" Stellung entfaltet, und war verwundert, dass die Stellung eine 4er-Struktur aufweist. Ich hatte dort 1974 Drei- oder Vierfachstarter (S-125) gesehen, die ja entsprechend meinem Beitrag aber eine 6er Struktur haben müssten. Als dann der vorstehende Beitrag reinkam, fiel es mir wie Schuppen von den Augen, S-75 6er Struktur, S-125 offensichtlich 4er Struktur. Wobei die Strukturen der ehem. Sowjetarmee nicht unbedingt 1:1 mit denen der NVA übereinstimmen müssen, aber bei Systemen, die bestimmten technischen Zwängen unterworfen sind, ist es wohl doch so. So zeigen S-200 Abteilungen in der DDR, in Polen, in Estland und auf der Krim die gleichen Grundstrukturen.
MfG Moses
 
hier mal den Aufbau der 3 Stellungen (S-75, S-125, und S-200) als GE Bilder.
Nachtrag: Stellung einer S-300 in Aschaluk
 

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Hier das von mir benannte Beispiel der Dislozierung eines S-300-Komplexes in einer ehemaligen S-125-Stellung. Interessant ist das Vorhandensein von 2 Antennen (Leitstationen?).

S-300-Stellung.jpg
 
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Endlich weiß ich, was ich da bei GoogleEarth gefunden habe.... herzlichen Dank FinnMcCool. Ich tippe rechts auf das Leitradar.


Deine Bilder zeigen das Suchradar 5N64 BIG BIRD. Das Feuerleitradar, 5N63 FLAP LID, ist im Bild welches ich eingestellt habe im Hintergrund zu sehen.
 
Im Zusammenhang mit dem neuen Buch über die Geschichte der 43. Fla-Raketenbrigade sei auf eine DVD verwiesen als Ergänzung. Darin sind enthalten sind all jene Daten die sich nicht im Buch unterbringen ließen sowie auch Filme aus verschiedenen Zeitepochen. Unter anderen auch einige Szenen aus Retschow, sowohl vom neuen Stellungsobjekt wie auch aus dem C-Objekt der ursprünglichen WOLCHOW-Abteilung dort. Was die neue Stellung für die SA-10 betrifft wurde die bemalte Mauer gefilmt, durch das Haupttor in das Objekt hinein und gegenüber vom Nebentor über die Mauer auch in das Objekt hinein. Diese Ansichten in Kombination mit Fotos im Buch über de FRK S-300PMU in der NVA ergeben zusammen einen weiteren Eindruck was da im Detail an welcher Örtlichkeit da in der Stellung real gebaut wurde. Und zeigen auch das die bisherigen Darstellungen zum Stellungsaufbau (Positionierung Schutzbauten der Startrampen) im Buch über den FRK S-300PMU so nicht zutreffend sein können.

Bezugsquelle DVD 43. FRBr, Preis wohl 7,50 Euro:
TRADI Sanitz
Schwarzer Weg 1
18190 Sanitz
Telefonnummern auf Nachfrage per PM nennbar
 
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Und zeigen auch das die bisherigen Darstellungen zum Stellungsaufbau (Positionierung Schutzbauten der Startrampen) im Buch über den FRK S-300PMU so nicht zutreffend sein können.

Du meinst die Skizze auf Seite 125 ? Dort steht auch »
Die Lage der Elemente wurde nach den Aussagen am Bau Beteiligter und den im Gelände vorgefundenen Resten rekonstruiert.

Trotzdem, etwas seltsam.

Grüße Frank
 
[... Und zeigen auch das die bisherigen Darstellungen zum Stellungsaufbau (Positionierung Schutzbauten der Startrampen) im Buch über den FRK S-300PMU so nicht zutreffend sein können.

Wir sollten Nachsicht üben mit den Autoren, denn sie wussten nicht wie die Stellung aussehen würde. Infolge der paranoiden Geheimniskrämerei der damaligen Zeit, durften selbst diejenigen nicht alles wissen, auf deren Wissen man letztlich angewiesen wäre. Hier wird gemutmaßt auf der Basis der militärischen Erfordernisse. Die fanden beim Bau nicht unbedingt Berücksichtigung.
Hinzu kam noch die desolate wirtschaftliche Situation der DDR. Da wurde nur das Minimalistische bewilligt. Man war sich ja nicht einmal im Klaren, wie man die Männer und ihre Familien unterbringen sollte an jenem Ort wo sich nicht einmal die sprichwörtlichen Füchse und Hasen des Nächtens verabschieden. ;) Selbst der zuständige General schwafelte hierzu nur dummes Zeug und wirkte damit lächerlich hilflos.
 
Nachtrag, aufgrund der Brisanz des Objektes (Bau der einzige S-300P Stellung in der DDR) wäre Darstellungen der Infrastruktur von besonderem Interesse.
Beschreibung wären auch schon hilfreich. Nachdem was ich dort sah an baulichen Resten scheint es so das die DDR im Gegensatz zu den sowj. S-300P Stellungen (zumeist ehem. S-125 Stellung) hier richtig geklotzt hat. Ist ja auch kein Wunder.

Ich war 1974 in Retschow ( kolpak64). Ich war da bei den Nachrichten als Empfangsfunker.
 
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