Tschernobyl: Kernkraftwerk

DIe Durchflutung mit den genannten 4 mSv ist das Eine, die Aufnahme des kontamierten Staubes beim Buddeln und Verschleppen in den Körper das Andere!

Beides wirkt! Inwiefern genau, hängt von den Gegebenheiten ab.

die 4 Gamma- Sv steckt man vllt. halbwegs weg, und wenn man einige Meter von der Quelle weg geht, sinkt die Belastung (im Idealfall, bei punktörmiger Quelle) quadratisch mit dem Abstand.

Aber trotzdem, in D dürfen Strahlenarbeiter jährlich 20 mSv abfassen, jährlich.

Sollten die Soldaten den Dreck beim Campieren inkorporiert haben, schleppen sie die Quell- Partikel mit sich rum, während sie innen weiterstrahlen; das kann übel ausgehen. Je jünger man ist, desto öfters teilen sich die Zellen, was Mutationen fördern kann. Wir alten Säcke würden weniger betroffen sein, weil sich daher bei uns die Schäden später melden würden

FA
 
der Busfahrer hat 2011 in Tscherno Vollgas gegeben , als wir die eine Fallout- Bahn gekreuzt hatten; und unsere Messgeräte fingen kurz an zu pfeifen

FA
 
biologische Wirkung / HWZ: Unterschied, ob man Cs-137 oder das wilde Sr-90 inkorporiert, ganz zu schweigen vom bösen Pu-239
Cs (ähnlich den K) kriegt man mit viel Kalium aus dem Orgnismus verdrängt (TOmaten, Bananen essen!)
Sr (Ca- ähnlich) nistet sich in den Knochen ein; verweilt dort lange

VIele EInflussgrößen, wie gesagt!
 
@fernaufklärer
Ich danke herzlich - auf Dich ist immer Verlass.

Hintergrund ist folgender: Ich habe mir ein Strahlungsmessgerät zugelegt, das zeigt fein mikroSv an. Zwar hatte ich im Studium zwei oder drei Vorlesungen zu Sache, aber das ist sooo lange her, da gab es noch gar kein Sievert. Also versuchte ich mich einzuarbeiten, war mir aber nicht sicher, ob ich irgendwo falsch abgebogen bin. Danke für Deine Erklärungen, also war ich richtig.

Zusammenfassend (in diesen Zeiten!) muss man also sagen: Wenn höhere Strahlungsdosen auftreten, muss man so schnell wie möglich versuchen, sich diesen zu entziehen.

Sonderproblem Staub - also strahlender, aktivierter Staub: Wenn Du den an Dir oder in Dir (Atmung, Nahrungsaufnahme) hast, dann strahlt der so lange, wie er im Körper ist.

Viele Einflussgrößen - ja klar. Aber für den Hausgebrauch hast Du ja im Grunde nur zwei Möglichkeiten. Entweder ignorierst Du das alles, kann man machen. Oder Du vereinfachst das so weit wie möglich - um die Chance zu haben, das eigene Verhalten anzupassen.
 
jupp. Und das Gerät immer schön in einer Tüte lassen, damit sich keine partikel darauf niederschlagen - und ein Dauersignal bzw. erhöhtes Grundsignal vortäuschen.
Mein Gerät hat bei den hochgefährlichen Alpha- Teilchen eine Mindestanssprech- Schwelle von 3 oder 4 MeV; das ist schon eine gewisse Hausnummer.
Geringere Alpha- Korpuskel- Bombardements würden daher ungesehen "durchgehen".
ABER:
Da die stark durchdringungsfähige Gammastrahlung aber bei allen Zerfallsprozessen quasi als Nebenprodukt frei wird, ist genau sie es, die die (schwache Alpha-) Quelle verrät - was ein Vorteil für uns Hausfrauen- FOrscher ist! Also zumindest ist mir kein Zerfallstyp bekannt, bei dem KEINE Gammastrahlung frei wird.
ICh weiss aus eingener Erfahrung, dass auch Uranerz (Alpha- Strahler!) nach Abschirmung mittels Alpha- Bremse (Postkarte reicht schon!) ein Signal in meinen Geräte auslöst- gut so. Durch den genannten Gammaanteil vermutlich.
Beim großen Rums wird das hochgefährliche Jod 131 (alpha) und Sr-90 frei (starkes beta!), sodass ich davon ausgehe, diesen Fallout ausreichend detektioeren zu können.
 
Noch was, hat Dein SM eine variable SelektionsBLende zur Unterscheidung der Zerfallstypen? Die ist sehr ungenau und kann zu Felhinterpretationen führen.
Denn - wenn zB Beta (Sr-90) angeflogen kommt und gegen die (harte?) BLende knallt, wird Bremsstrahlung frei (besser bekannt als Röntgen), die zumindest in meinem Gerät auch anschlägt - und so Gamma vortäuscht. Obwohl Beta reinhämmert, wie gesagt.
Ich weiss, dass Beta- Quellen (Prüfstrahler für den sowj. DAU!) daher in einer Schutzpackung aus HARTGUMMI (einige cm) gelagert wird. Hartgummi bremst die Beta- Geschosse sanfter als Metall ab, sodass die beim Anprall erzeugte Bremsstrahlung verringert wird / geringer ausfällt.
 
Genug Folie und Klebenband für Deine bei der Druckwelle zershredderten Fensterfronten haste eingelagert?
Gut so.
WIr kommen durch

Atomfreie Restwoche, FA
 
@fernaufklärer
Sonderproblem Staub - also strahlender, aktivierter Staub: Wenn Du den an Dir oder in Dir (Atmung, Nahrungsaufnahme) hast, dann strahlt der so lange, wie er im Körper ist.
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LItwinjenko wurde sofort an den Tropf gehangen und mit Volldampf dialysiert, um die Quell- Partikel wieder auszuscheiden.
Ich kenne jetzt nicht die chem. Eigenschaften von Polonium (Bindungskraft an Körperstrukturen), aber das Zeug strahlt derart stark, dass man schon von daher kaum eine Chance hat. Zudem zerfällt Po schnell in andere Elemente, deren chem. Eigenschaften wieder anders sein kann und der auf die Muttersubstanz Polonium abgerichtete Therapie zuwiederlaufen kann - und natürlich die Ursache verschleiern kann. Aber die Zerfallsprodukte lassen auf die muttersubstanz rückschliessen - und das haben die Tommies ja auch gekonnt.
FA
 
jupp. Und das Gerät immer schön in einer Tüte lassen, damit sich keine partikel darauf niederschlagen
Interessanter Hinweis, danke!

Noch was, hat Dein SM eine variable SelektionsBLende zur Unterscheidung der Zerfallstypen?
Woher soll ich das denn wissen?
Du wirst Dich an die Teuerste erinnern, die ich bei Fragen nach Urlaubszielen immer wieder erwähnte: Die hat das gleiche wie ich studiert - also hab ich ihr das Dings mit einem fröhlichen "mach mal schön" in die Hand gedrückt.

Schau mal bitte, das hier ist es; kannst Du mit an Angaben was anfangen?:
https://www.amazon.de/dp/product/B07YL371RB/

Warum das so billig ist weiß ich auch nicht, ich hab da noch richtig für gelöhnt.

Genug Folie und Klebenband für Deine bei der Druckwelle zershredderten Fensterfronten haste eingelagert?
Nein, natürlich nicht. Ich hab ein Fertigteilhaus aus Pappe, das fällt um bevor die Fensterscheiben rausfliegen. Und ungünstigerweise nur Bodenplatte. Aber ich bin sehr nett zur schönen Nachbarin, die hat einen Keller und will mir im Falle des Falles Asyl gewähren.

Und ungefragt:
Man muss von den Juden im 3. Reich lernen - Du kannst Dir gar nicht vorstellen, wie schnell ich flüchten werde. Im Zweifel auch nur vor Kernstahlung.

LItwinjenko wurde sofort an den Tropf gehangen und [...]
Also wenn ein russischer Dienst mit Polonium ankommt, habe ich wohl ein ganz deutlich anderes Problem.

In dem Zusammenhang ist die Unterhose von Nawalny interessant: Der lebt (ok, ungünstig in russischer Haft) ja nur, weil da viele glückliche Umstände waren: Die Sicherheitslandung des Piloten. Die richtige Erstbehandlung in der russischen Pampa vor Ort - die Ärzte starben anschließend wie die Fliegen.

Ich schwiff ab - magst Du mal bitte dem Amazon-Link folgen und mir sagen, dass ich das weltbeste Teil kaufte (oder eben auch nicht) - aber bitte offen sagen.
 
Martin, Ich denke, für den zivilen Selbstschutzzweck ist das Gerät ausreichend, gute Investition.

Die demonstrierten "beta" (Bremsstrahlung!), "gamma" + "X" sind die Wellenstrahlungen, auf die das Ding reagiert. Auf Korpuskularstrahlungen (alpha- und beta- Teilchen) vermutlich nicht, bzw. nur indirekt und daher ungenau - das ist für Deine Zwecke aber auch zweitrangig. Das beantwortet meine Frage nach der Selektionsblende.

Die drei genannten Strahlungarten (beides elektromagnetisches Wechselfeld extrem hoher Frequenz) gehen ineinander über. D.h. eine harte Röntgenstrahlung ist identisch mit einer weichen Gammastrahlung. Hier gilt nach Max Planck, je höher die Frequenz, desto höher die Energie der Strahlung. Die heftige Sofortkernstrahlung beim Atomblitz und auch den Gamma- Anteil des fallouts inkl. der evtl. mit auftretenden Beta- Bremsstrahlung werden also angezeigt, wobei man für Ersteres wohl keinen Detektor braucht.
Habe mal gelesen, dass der Gammablitz nicht viel weiter als 6 km vom Wirkungsherdzentrum wirken soll.
EMP- Schutz besteht bei bei Deinem Meßgerät vermutlich nicht, wenn ich richtig lese.

Von meinen Geräten hat nur das RWA-72 (Gammakeule) einen derartigen Schutz. Das Ding geht sogar noch halbwegs; letzte Kalibrierung ist von 11-89. Gut nicht ;) ?

Detektorarray heißt vermutlich, dass das Gerät auf einen ausreichend weiter Wellenlängen / Frequenzbereich abgerichtet ist, gut so. Könnte passen, beta-Bremsstrahlung + gamma wird detektiert.

"Energiebereich: 50KVE-1,5MEV ± 30%" bedeutet vermutlich ein relativ geringer Meßbereich für die einfallende Energie. Große Dosen könnten also nicht mehr genau gemessen werden (Sättigungsbereich, keine Linearität mehr) oder können gar geräteschädlich wirken.

Das Gerät kann sowohl als Momentanwertanzeige (Dosisleistung in µSv/h) mit AlarmSchwellwerten Deiner Wahl - oder auch als Dosimeter (in Absolut- Sv) verwendet werden (was man kumulativ über die Zeit aufnimmt).
BEi letzterer Betriebsweise muß das Gerät konsequenterweise unter der Kleidung getragen werden, damit man genau die Dosis abbildet, die nach Passage (und geringe Schwächung) durch die Kleidung effektiv auf den Körper wirkt.

WOrauf das Gerät kalibriert wurde, geht nicht hervor. Mein GammaScout wurde auf Cs-137 kalibriert, dh, er gibt nur Cs- Gammastrahlung exakt wieder. Ist mir aber Bockwurst, denn ich nutze ihn auch fast nur als Detektor bzw. zu relativen Vergleichsmessungen.

na dann - frohes Messen ;)
 
Martin, Ich denke, für den zivilen Selbstschutzzweck ist das Gerät ausreichend, gute Investition.
Danke, Deine Einschätzung ist mir sehr wichtig.

Die heftige Sofortkernstrahlung beim Atomblitz und auch den Gamma- Anteil des fallouts inkl. der evtl. mit auftretenden Beta- Bremsstrahlung werden also angezeigt, wobei man für Ersteres wohl keinen Detektor braucht.
Also wenn Du in dem Wirkungskreis bist, hast Du ein ganz anderes Problem. Daran krankt ja übrigens jede Diskussion, da wird "Bombe -> Welt putt" unterstellt. Ganz so einfach ist die Sache dann aber doch nicht ...
Wenn wir die aktuelle Situation und Ostdeutschland nehmen, dann haben wir da im Grunde nur drei militärische Hochwertziele - eins ist blöderweise 45km von mir entfernt. Der Lichtblitz und die Zone der völligen Zerstörung gehen mich nichts an. Die Sekundärwirkung, die Sekundärstrahlung aber schon - also der Strahlung weitestmöglich ausweichen. Da man die nicht sieht, muss man halt messen.

Habe mal gelesen, dass der Gammablitz nicht viel weiter als 6 km vom Wirkungsherdzentrum wirken soll.
EMP- Schutz besteht bei bei Deinem Meßgerät vermutlich nicht, wenn ich richtig lese.
Die Entfernungsangabe kommt je nach Waffenstärke in etwa hin. EMP-Schutz gibt es bei dem Ding natürlich nicht.

Von meinen Geräten hat nur das RWA-72 (Gammakeule) einen derartigen Schutz. Das Ding geht sogar noch halbwegs; letzte Kalibrierung ist von 11-89. Gut nicht ;) ?
<lacht> Du hast im ernst ein RWA-72? Schick.

WOrauf das Gerät kalibriert wurde, geht nicht hervor. Mein GammaScout wurde auf Cs-137 kalibriert, dh, er gibt nur Cs- Gammastrahlung exakt wieder.
Wenn ich mich recht erinnere, war da in Papier eine kleine Tabelle dabei, ich muss mal schauen, ob die noch da ist. Da waren nebst Cs-137 noch zwei weitere angegeben.

na dann - frohes Messen ;)
Na hoffen wir mal, dass wir das nie ernsthaft brauchen.

Und - danke nochmals!

P.S: Das hier kennst Du? https://nuclearsecrecy.com/nukemap/
Da kannst Du den Zielort einstellen, die konkrete Sonderwaffe wählen, auch die Art der Detonation. Und Fallout - da aber nur eine Windrichtung. Egal - zum Verständnis ist das gar nicht schlecht.
 
NTV-Reportage aus Tschernobyl vom 2. Mai.

Die Soldaten fanden sich kaum zurecht

Messgeräte hatten die russischen Soldaten wohl nicht. Gleich am ersten Kriegstag kamen sie in die Sperrzone. Sie konnten sich kaum zurechtfinden, denn Schilder gibt es hier nicht so viele. Damit klar ist, in welche Richtung Belarus liegt und wo Kiew, malten sie Markierungen auf die Straßen. In Kiew kamen sie nie an.

Ihr erstes Ziel war der havarierte Reaktor. Als die russischen Panzer einrückten, begann für die Arbeiter in der AKW-Ruine ein Nervenkrieg, erzählt Schichtleiter Dmytro Yatsymon und zeigt auf den Vorplatz der Anlagen. Dort hatten die Panzer gestanden. Sie verlangten die Kontrolle: "Wir haben mit ihnen verhandelt. Und die Nationalgarde und die Leitung haben entschieden, dass wir nicht kämpfen werden."

Wochenlang im "Roten Wald"

Widerstand zu leisten, war zu gefährlich. Denn unter der Kuppel, dem sogenannten Sarkophag, befindet sich der explodierte Reaktor, viel radioaktiver Müll. Bei Schäden an der Schutzhülle würde die Radioaktivität in die Umwelt gelangen. Das hätte weitreichende Folgen.

Die Männer der Nationalgarde wurden entwaffnet und mussten bleiben, wie die Arbeiter auch. Normalerweise werden sie alle zwölf Stunden abgelöst. Jetzt waren sie Geiseln, sagt Yatsymon: "Sie mussten hier nonstop 25 Tage arbeiten, erst dann wurden sie ausgetauscht." Die Männer der Nationalgarde mussten sogar 35 Tage bleiben.

Es gab zeitweilig keinen Strom, sie stiegen auf Diesel-Generatoren um. Der Kontakt zu den ukrainischen Kontrollbehörden brach ab. Und die Radioaktivität in der Region stieg an. Denn die Russen fuhren mit ihren Panzern durch den Wald, wirbelten radioaktiven Staub auf. Und es kam noch schlimmer.

Im "Roten Wald", wo alle Bäume abgestorben sind und die Strahlung am höchsten ist, hoben sie Schutzgräben aus. Kurzzeitig kann man sich hier aufhalten. Aber die Soldaten schliefen, aßen, lebten wochenlang im verseuchten Boden. Als sie Ende März abzogen, hatten wohl einige von ihnen die Strahlenkrankheit. Ukrainische Behörden berichten, sie seien in Panik abgezogen. Es scheint, als hätten sich die russischen Soldaten in Tschernobyl ihr eigenes Grab gebuddelt.


https://www.n-tv.de/politik/Reporta...03.html?utm_source=pocket-newtab-global-de-DE
 
https://ua-korrespondent-net.transl..._sl=uk&_x_tr_tl=de&_x_tr_hl=de&_x_tr_pto=wapp

In Bucha wurde ein radioaktiver Kolben gefunden, der von den Besetzern des Kernkraftwerks Tschernobyl gestohlen wurde
Text: Olga Demyanchuk , 8. Mai 2022, 02:08

Buchanin entdeckte den Fund in seinem eigenen Haus, nachdem die russischen Besatzer es „besucht“ hatten.


Eine der von russischen Truppen gestohlenen Flaschen mit radioaktivem Material, die während der Besetzung aus dem Kernkraftwerk Tschernobyl entnommen wurden, wurde in Bucha gefunden. Dies gab Energoatom am Samstag, den 7. Mai, im offiziellen Telegram -Kanal bekannt.

Es wird gesagt, dass Buchanin einen seltsamen Fund in seinem eigenen Haus entdeckte, nachdem die russischen Besatzer es "besucht" und für alle Fälle Pioniere gerufen hatten.

Es stellte sich heraus, dass der Strahlungshintergrund des Quecksilberkolbens viel höher als normal ist. Der Stoff wurde sichergestellt und einem Sonderentsorger übergeben.

Die Besatzer, die sich im Kernkraftwerk Tschernobyl aufhielten und das zentrale Analyselabor für die Charakterisierung radioaktiver Abfälle zerstörten, stahlen und beschädigten 133 Quellen ionisierender Strahlung mit einer Gesamtaktivität von fast 7 Millionen Becquerel.

Es ist auch bekannt, dass die Russen eine Polizeistation direkt auf dem Territorium von Tschernobyl ausgeraubt haben. Dort wurden unter anderem radioaktive Gegenstände gelagert.

Die russischen Besatzer besetzten das Kernkraftwerk Tschernobyl am ersten Tag eines großangelegten russischen Angriffs auf die Ukraine am 24. Februar. Tschernobyl ist seit mehr als drei Wochen unter russischer Besatzung.
 
Das Bundesamt für Strahlenschutz informiert auf seiner Webseite über die Kernkraftwerke in der Ukraine die vom russischen Angriffskrieg betroffen sind:

https://www.bfs.de/SharedDocs/Kurzmeldungen/BfS/DE/2022/0225-ukraine.html

1.4.2022
Nach der Einnahme und Besetzung des Kernkraftwerks Tschernobyl durch russische Truppen am 24. Februar kam es rund um die dort befindlichen Anlagen immer wieder zu Zwischenfällen. Laut IAEA waren die Kommunikationsverbindungen der ukrainischen Aufsichtsbehörden zum Betreiber und dem Personal immer wieder unterbrochen. Auch war das Personal aufgrund immer wieder ausbleibender Schichtwechsel stark erhöhtem Druck ausgesetzt.

Ende März haben russische Streitkräfte die Kontrolle über das stillgelegte Kernkraftwerk Tschernobyl an ukrainisches Personal zurückgegeben. Russische Truppen haben sich seitdem vollständig aus der Sperrzone zurückgezogen.

Berichte über russische Soldaten, die nach ihrem Aufenthalt in Tschernobyl mit Strahlenkrankheits-Symptomen in ein belarussisches Zentrum für Strahlenmedizin gebracht wurden, ließen sich nicht unabhängig überprüfen. Auf Basis der verfügbaren Informationen und der Kontaminationslage um Tschernobyl ist es aus Sicht des BfS aber unwahrscheinlich, dass die Soldaten eine entsprechend hohe Strahlendosis erhalten haben. Auch die IAEA konnte die Berichte bislang nicht bestätigen.

Auf dem Gelände des 1986 havarierten Kernkraftwerks Tschernobyl befinden sich neben den spätestens seit dem Jahr 2000 stillgelegten Reaktorblöcken unter anderem auch eine Einrichtung für die Entsorgung von radioaktivem Abfall. Außerdem lagern dort etwa 20.000 Brennelemente.

Anfang März wurden die Anlagen in Tschernobyl vorübergehend von der Stromversorgung abgeschnitten, die jedoch mithilfe einer Notstromversorgung rasch überbrückt werden konnte. Seit Mitte März ist die externe Stromversorgung wiederhergestellt. Selbst bei einem dauerhaften Stromausfall bestünde jedoch nach Einschätzung des BfS keine Gefahr einer sofortigen Freisetzung von radioaktiven Stoffen aus dem dortigen Lager für abgebrannte Brennelemente. Selbst ohne jegliche Wasserkühlung wären die maximal möglichen Temperaturen mit großer Wahrscheinlichkeit nicht hoch genug, um zu Schäden an den Brennelementen zu führen.

Ende März traten in der Sperrzone wie schon in den vergangenen Jahren immer wieder Waldbrände auf. Dadurch wurden die radioaktiven Stoffe in der Sperrzone aufgewirbelt. Berichte über Messungen von kleinsten Mengen von Cäsium-137 in der Luft nahe der Sperrzone sind mit großer Wahrscheinlichkeit darauf zurückzuführen. Aus der Erfahrung mit früheren Bränden in der Sperrzone ist aber bekannt, dass selbst bei großflächigen Waldbränden keine Gesundheitsgefahr für die Bevölkerung außerhalb der Sperrzone besteht.
 
Für die Geschichtsbücher:
Dieses Wandbild aus dem unvollenedeten Kühlturm #5 (abgelichted in 11/19) ist nicht von Bansky (meine Vermutung) , sondern von den Herren van Helten & Leros:


Gutgehn!
 
Das kann ich so bestätigen, ich hatte bei den Touren immer nur erwähnt das als Vorlage ein Bild von Igor Kostin verwendet wurde:

Hier die Umsetzung:

Und der Link zum ursprünglichen Foto:

VG
Martin
 


Bereits am ersten Tag des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine, den 24. Februar 2022, waren Truppen Russlands auf das Gelände von Tschernobyl vorgerückt. Über Belarus kamen die Soldaten in das Gebiet rund um das Atomkraftwerk. Bis zum 31. März 2022 blieben die Besatzungstruppen. Sie töteten Kraftwerksmitarbeiter, plünderten Labore und zerstörten die Ausstattung. Dann zogen sie ab.

Zwei Wochen lang lebten die Besatzer in einem Unterschlupf – und das ausgerechnet im sogenannten Roten Wald, berichtete Baba Hanya der britischen Zeitung "The Times". Die 90-jährige Frau lebt in der Nähe des Kraftwerks und hat miterlebt, wie die Bewaffneten in ihre Heimat einzogen. Sie erzählte, dass Ukrainerinnen und Ukrainer versucht haben, die Russen vor dem Roten Wald zu warnen. Doch sie ignorierten jeden Rat, fuhren mit ihren Fahrzeugen in das Gebiet, wirbelten eine Menge giftigen Staub auf und ließen sich dort nieder.
 

Das Umweltministerium und deutsche Investoren haben eine Partnerschaft geschlossen: In der Sperrzone soll ein Windkraftwerk gebaut werden

09.11.2023: 17:13

In der Sperrzone von Tschernobyl soll ein Windpark entstehen, der fast tausend Haushalte mit Strom versorgen kann.

Das Ministerium für Umweltschutz und natürliche Ressourcen der Ukraine, das deutsche internationale Unternehmen „NOTUS ENERGY“, das nationale Energieunternehmen „Ukrenergo“ sowie die staatliche Agentur der Ukraine für die Verwaltung der Sperrzone unterzeichneten ein Memorandum über die Zusammenarbeit Bauprojekt eines solchen Kraftwerks.

Diese Nutzung des Territoriums der Sperrzone wird Investitionen und neue Arbeitsplätze bringen. Und dies ist ein Beitrag zur Energieunabhängigkeit der Ukraine, zur Entwicklung grüner Technologien und zu Gewinnen für den Staat.

„Schon vor der umfassenden Invasion hatten wir strategische Pläne, die Tschernobyl-Zone in eine Erholungszone umzuwandeln. Der Krieg hat sie nicht verändert, sondern vorübergehend außer Kraft gesetzt. „Die Partnerschaft mit „NOTUS ENERGY“ ist ein positives Beispiel für internationale Investoren, dass die Sperrzone ein attraktives und vielversprechendes Gebiet für die Entwicklung nicht nur erneuerbarer Energien, sondern auch anderer ökologisch sauberer technischer Lösungen ist“, sagte Erster stellvertretender Minister Oleksandr Krasnolutskyi .

Die Umsetzung des Projekts ermöglicht:

  • die Stromproduktion in der Energiedefizitregion zu steigern;
  • optimale Nutzung verlassener Gebiete;
  • Wiederherstellung der Netzwerkinfrastruktur.

Das deutsche Unternehmen „NOTUS ENERGY“ hat den vorläufigen Bewertungsplan und den Masterplan des Projekts bereits fertiggestellt. Die nächste Stufe ist eine Windmessstudie, die technische und wirtschaftliche Begründung des Stromnetzes, eine Umweltstudie und der Prozess des Landerwerbs.

 
Eine kurze Anmerkung zur Flugabwehrstellung SA-2 zwischen Tschornobyl und Pripjat. Manch einem gelang es ja dort hinzukommen, mir war es vergönnt.
Die wurde erst so um 1980 eingerichtet, vor gab es dort keine Flugabwehr.
 
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