R-12 Feldstellung Jelgava

Büttner

Well-known member
Der Standort wurde hier schon angerissen:
Und dann gab es noch mindestens eine Feldstellung/"Ausweichstellung" für jedes in Beitrag #1 erwähnte Objekt.
Da waren dann transportable Launch Pad-Startringteile, die auf dem Boden verlegt wurden (heute oft kaum noch zu erkennende Ortsstruktur), gelegentlich aber auch die bekannten Metall-Ringe in Beton verankert. Nach all den Jahren gleicht die Suche vor Ort oft einer Stecknadelsuche ...
Aber, sogar nach Sonnenuntergang sind sie manchmal auffindbar.

Hier das erste Photo eines Fundes bei Jelgava aus 12/2019:
Anhang anzeigen 113082

Den Rest der Dokumentation zu dieser konkreten Feldstellung überlasse ich gern Herrn Büttner, er hat sich im Vorfeld der Reise deutlich zeitintensiver damit beschäftigt!

Gutgehn, Christian
Das erscheint zwar ziemlich unsinnig im Dezember in den baltischen Wäldern nach Metallringen von Feldstellungen zu suchen - vor allem dann wenn es täglich nur sechs Stunden hell ist - aber mit der richtigen Vorbereitung und wenn man weiß wonach man genau suchen muß dann wird man tatsächlich fündig. Dortige Feldstellung begrüsste uns mit zwei vollständigen Startplätzen. Nummer 3 und 4, gab es vermutlich nicht oder versteckt sich noch irgendwo. Die beiden am nächsten entfernten Raketenstellungen befinden sich etwa 12 bzw. 15 Kilomter entfernt.

Fündig wurden wir in einem Wald in Sichtweite zur Kleinstadt Jelgava. Hier fanden vor wenigen Jahren Rodungen statt und so wurde die Lokalisierung vor Ort deutlich erleichtert. Dort befinden sich zwei Startplätze der "deutschen Variante", also ein längerer Betonstreifen und asysmetisch darin ein verbreiterte Fläche mit dem Metallring. Diese Metallringe sind bei den Schrottis bzw. Metallistas begehrt. Selbst in den bekannten Standorten sind diese kaum noch vorhanden.

Interessanterweise war die zweite Feldstellung in der Nähe von Jelgava baulich in der "sowjetischen Variante" ausgeführt. 2 von 4 Startplätzen wiesen dort die Abdrücke der SP-6 auf:
http://www.hidden-places.de/showthread.php/11741-R-12-Feldstellung-Valga-(Torva)
Auch diese Abdrücke lassen sich im Wald und selbst bei Dunkelheit lokalisieren.

Fotos der beiden Startplätzen kommen später oder von Christian.

PS: Jetzt muß man eigentlich nur noch diese verdammten SP-6 finden ......
 
Und hier noch eine Übersicht über die Feuerstellung, soweit wie das noch nachvollziehbar war.
 

Anhänge

  • Metallista.jpg
    Metallista.jpg
    118,5 KB · Aufrufe: 36
  • übersicht.jpg
    übersicht.jpg
    233,7 KB · Aufrufe: 22
Zeichnet sich die Stellung Jelgava 2, die ist in nördliche Richtung, ähnlich gut ab?

PS: Man könnte ja ein neues Thema eröffnen im Sinne von Übersichten (in Form dieser Art von Ansichten) über Feld- bzw. Ausweichsstellungen Mittelstreckenraketen SS-3/4/5. Die Qualität dieser Ansicht ist besser als die entsprechenden Darstellungen in den CIA-Berichten. Die Zeichnungen hingegen sind tlw. klar und deutlich. In Kombination allerdings ein gutes Werkzeug um vor Ort an der richtigen Stelle nachzuschauen. Wäre auch eine gute Arbeitsteilung.
 
Hmmm, es könnte so gewesen sein das bei zwei Startplätzen Beton benutzt wurde und bei vier Startplätzen die SP-6.
 
Hmmm, es könnte so gewesen sein das bei zwei Startplätzen Beton benutzt wurde und bei vier Startplätzen die SP-6.
Du verwirrst mich jetzt ziemlich. Ich habe in den CIA-Dokumenten/vor Ort sowohl in den Raketenbasen, als auch in den Feldstellungen nie mehr als 4 Startplätze gefunden.

Meintest Du 2 in Beton und 2 mit diesen mobilen Teilen (SP-6)?
 
Steile Vorlage!!! Demnach gab/gibt es bei dem von uns im letzten Jahr in Litauen besuchten Startplatz (Beton) ein Geschwisterchen ...
Ja, ganz steile These. Und ja, wenn die CIA-Berichte nur zwei statt vier Startplätze zeigen und die Luftiblder das ebenso abbilden dann würde es dort noch einen zweiten Startplatz geben. Sofern nicht schon längst abgerissen.
 
OK. Schauen wir mal, ob wir Licht in diese Sache bringen können.
Haben wir vor Ort gemacht, Licht in der Dunkelheit auf die Stelle wo die Startplätze sein müssten. Zwei von vier konnten wir ganz gut zuordnen, also den Abdruck der SP-6 finden. Die anderen beiden waren leider überformt und ließen sich nicht bestimmen. Ein- und Ausfahrten sowie Lichtung Startplätze passte aber. Naja, so wie das nach einem halben Jahrhundert noch möglich war.
 
Oben